"Hier anwesend? Ist das alles was du darüber weißt, wie man sich bei einem Vorgesetzten meldet...?"
Normalerweise hätte ihn Bibulus jetzt 20 Runden um den Platz gescheucht, aber erstmal hatte er etwas anderes zu erledigen.
"Wie dem auch sei: Ich werde vorerst deine Ausbildung übernehmen. Hast du dich heut schon warmgelaufen? Und wie weit wurdest du schon ausgebildet?"
wenn ich Namen und Rang wüsste würde es mir leichter fallen auch darauf zu reagieren dachte er sich. "Nein tut mir leid, Princeps Prior?" Fabricianus konnte sich ja nicht sicher sein wen er da nun vor sich hatte aber, dass es nun ein Vorgesetzter war, der sich um seine weitere Ausbildung kümmern sollte hatte er endlich begriffen. Ob das nun gut oder schlecht war darüber dachte er nicht nach. Was war mit dem alten Ausbilder geschehen?
Er räusperte sich und hielt seine Haltung. "Meine Ausbildung umfasste bis jetzt erst sich richtig zu melden und ansonsten scheuchte man mich einfach nur im Kreis. Ich habe nichts anderes gemacht als zu laufen. Und nein ich bin noch nicht warm gelaufen, Princeps Prior."
Bibulus ignoriete de nfragenden Unterton in Fabricianus Stimme, der würde im Laufe der Ausbidlung schon verschwinden... oder der Probatus tat es.
"Nun, wen ndu mit dem Laufen schon solche Erfahrung gesammelt hast, dann kannst du ja jetzt noch mal 20 Runden lang diese Erfahrung ausbauen, danach beginnen wir das Training mit dem Gladius. Also hopp hopp hopp, Probatus!"
Sprachs und wartete bis der Caecilier die Hufen schwang, bevor der Princeps Prior richtung Waffenkammer verschwand, um die Übungswaffen zu besorgen.
Wie er es gelernt hatte antwortete er nicht mehr auf das Ausgesprochene und trat einfach weg. Wieder einmal rennen und wieder einmal 20 Runden und wieder im Kreis. Aber es gehörte dazu und es machte ihm nichts aus. Im gleichen Schritt und Tempo begann er also seine Runden abzuarbeiten und lief die Strecke die er schon auswendig kannte. Wenigstens grinste ihn hier nicht sein Bruder an wie beim letzten mal. Dafür müsste er ihm eigentlich noch eine reinwürgen. Frecher Kerl sein Bruder meint weil er älter ist ihn aufziehen zu müssen, aber er würde es ihnen noch irgendwann zeigen. Das Wetter heute war erträglich und die Sonne wurde von ein paar kleinen Wolkengebilden so verdeckt, dass sie nicht in voller spätsommerlicher Kraft auf ihn niederschien. Er war gespannt wie die restliche Übung werden würde, denn endlich durfte er mal mit etwas handfestem arbeiten.
Noch bevor Fabricianus seine 18. Runde beendet hatte, war Bibulus auch schon wieder da und wartete, bis der Probatus fertig im Kreis gelaufen war. Danach drückte er ihm ein Holzgladius in die Hand.
"Dieses Übungsgladius ist etwas schwerer als dein echtes, es wird dich aber gut auf die Welt dort draußen und den Einsatz i neiner echten Gefahrensituation vorbereiten."
Während er sprach ging Bibulus zu einigen Holzpfählen hinüber und gab dem Probatus ein Zeichen zu folgen.
"Stell dir vor einer dieser Pfähle wäre dein Feind: Töte ihn!"
Schweiß tropte ihm von der Stirn aber er fühlte sich noch einigermaßen fit und sah den Princepes Prior wie er wieder den Platz betrat, nachdem er fast fertig war. Natürlich kam er nicht auf die Idee schon vorher aufzuhören also machte er noch die beiden letzten Runden fertig und gelangte dann wieder zu seinem Ausbilder.
Fabricianus nahm das Übungsgladius in seine Hände um das Gewicht zu prüfen. Es stimmte es war schwerer aber es lag sehr gut in den Händen. Einige male wiegte er es hin und her um ein Gefühl dafür zu bekommen und folgte seinem Ausbilder zu dem Gebilde aus Pfählen. Endlich würde er zeigen können was er als kleiner Junge gelernt hatte als er zusammen mit seinem Vater solche Spielchen getrieben hatte.
Sich vorzustellen vor einem Feind zu stehen war das wenigste denn er hatte eine ausgeprägte Fantasie was auch nicht immer förderlich war, vor allem aber der Hand zu Schabernack stand ihm noch manchmal in die Augen geschrieben.
So führte er den Befehl ohne weitere Kommentare aus und stellte sich in Posotion um auf die Pfäle einzuschlagen. Den ersten Schlag spürte er ziemlich in seinem Handgelenk und verzog kurz seine Lippen schlug dann aber gleich weiter als hätte er einen Mann vor sich stehe den es galt auszuschalten, aber natürlich hatte dieser auch ein Waffe in der Hand und so versuchte er gegen diese anzugehen. Im Wechsel schlug er auf die Pfähle ein bis ihm das Gladius auf den Boden fiel. "Verdammt" rutschte es ihm aus dem Mund.
"Sag es lauter, viel lauter! Im Kampf wäre es wahrscheinlich das Letzte, was du sagst, wenn dein Gladius dir aus der Hand fällt."
Behender, als man es ihm zugetraut hätte, beugte sich der Princeps Prior nach unten und hob das Übungsschwert auf. Dann schob er den Probatus unsanft zur Seite und baute sich selber vor dem Pfahl auf.
"Nunja, wahrschlich wärst du mit deiner komischen Bratpfannentechnik auch schon weit früher gestorben. Zuerst deine Haltung: Rechtes Bein zurück, linkes Bein leicht eingeknickt, sodass du einen festen Stand hast."
Während er Fabricianus, die Stellung erläuterte und ihm dabei ins Gesicht schaute, stellte Bibulus sich selber in Position. Dann hob er das Galdius.
"Kommen wir zu deiner Waffe: Das hier ist ein Kurzschwert, das hauptsächlich für den Stich geeignet ist. In einer engen Straße, oder in mitten des dichtesten Schlachtgetümmel würdest du zu einer Gefahr für dich und deine Kameraden werden, wenn du auf einmal anfängst wild damit durch die gegend zu fuchteln, um jemanden eien nkopf kürzer zu machen."
Der Ausbilder streckte seinen rechten Arm mit der Übungswaffe aus Holz gerade aus und redete dann weiter.
"Ganz abgesehen davon, bist du wahrscheinlich schon wieder tot, wenn du versuchst, mit deinem Kurzschwert ganz in der Nähe des Gegners auszuholen um ihm einen Schlag zu versetzen. Also was nun? Ziel mit der Spitze des Schwertes ungefähr auf die Stell am Pfahl, wo der Hals deines Feindes normalerweise wäre... etwa so..."
Während er den rechten Arm etwas zurücknahm, dabei ein wenig hochzog und anspannte, blickte Bibulus zum Probatsu, ob dieser auch noch aufmerksam lauschte.
"Dann stich zu!"
Der Princeps Prior selber tat es, wie gerade erklärt und drückte dann Fabricianus die Waffe in die Hand.
"Jetzt üb selber 30. Mal! Aber dalli dalli!"
Sicher warum sollte er es auch auf Anhieb richtig machen. Scheinbar war er ziemlich aus der Übung und einen kleinen Moment kam ihm der Gedanke warum er sich nicht den Göttern widmete, aber schnell schob er diesen wieder auf die Seite. Weil er eines Tages in die Fussstapfen seines Cousins treten wollte, deswegen.
Sein Ausbilder hatte recht, ja sicher klar, er war ja auch sein Ausbilder. Genau betrachtete er die Kampfweise von ihm und merkte sich jeden Schritt den er tat um ihn dann auch nachzuvollziehen.
Er sollte das doch hinbekommen, schließlichhatte sein Bruder das auch geschafft, also warum nicht auch er.
Fabricianus ging jede Bewegung noch ein paar mal in seinem Kopf durch und nahm das Übungsgladii in die Hand. An das Gewicht hatte er sich schon gewöhnt, das war der Anfang.
Nun stellte er sich in Position. Er nahm sein rechtes Bein nach hinten und ließ das linke etwas einknicken, sofort bemerkte er, dass er so wirklich einen guten Stand hatte. Natürlich musste das irgendwann alles noch viel schneller gehen, aber er war zuversichtlich, dass er das schaffen würde.
Noch einmal überprüfte er sein Gladii, wie es in der Hand lag und dann begann er mit seinen Übungen. Immer wieder stach er zu, Hals, Herz, Bauch. Mit der Zeit schaffte er es doch immer ein klein wenig schneller zu werden und vielleicht sogar besser, aber das konnte wohl nur sein Ausbilder wirklich feststellen.
Nur kurze Zeit schaute Bibulus bei den Stichen zu, dann verschwand er für kurze Zeit, um kurz darauf mit einem Scutum für Fabricianus wiederzukommen.
"Stop!"
Dann drückte er dem Probatus den Schild in die Hand und deute mit dem linken Zeigefinger wieder auf den Pfahl.
"Und weiter! Aber vergiss nicht, dich mit dem Scutum zu schützen, jedesmal, wenn du deine Deckung fallen lässt, dann setzt es einen Schlag mit dem Stock. Kalr soweit? Dann hopp hopp!"
Zur Demonstration der Wirkweise seines Stockes, hob der Princesp Prior selbigen und zwiebelte ihn von hinten auf des Caeciliers linkes Bein, das ihm noch zu gerade erschien.
Fabricianus hatte brav weiter gemacht, auch als der Ausbilder verschwunden war. Schließlich hätte er sich auch irgendwo verstecken können um ihn zu beobachten, also gönnte er sich keine Pause und machte schön weiter, bis er das Stop hörte und auf der Stelle inne hielt und Haltung annahm. Auf seiner Stirn glänzten Schweißtropfen und auch seinem Rücken lief ein dünnes Rinnsal hinab.
Er nahm das Schild in die Hand, welches nicht grade leicht war und hielt es in Position zu seinem Körper um sich gegen den nicht vorhandenen Feind zu schützen. Mit einem Nicken zeigte er dem Ausbilder an, dass er verstanden hatte und biss sich auf die Zähne, als er den Stock in auf seinem Bein spürte.
Sklaventreiber! war einer seiner vielen Gedanken zu dem Mann seitlich von ihm.
Wieder nahm er Stellung auf, hielt das Schild so wie es sich gehörte und begann auf den Pfahl einzustechen und dabei immer wieder das Schild so zu halten, dass er nicht verletzt werden konnte, zumindest hoffte er es mal, denn die Schläge auf sein Bein würden ihn heute sonst noch am Laufen hintern, wenn er noch mehr davon abbekam.
Eine Weile liess Bibulus noch den Probatus auf den Pfahl einschlagen und bestrafte das Fehlen der Deckung mit einigen Schlägen, die schöne blaue Flecken auf den Beinen, Armen und dem Oberkörper von Fabricianus hinterlassen würde.
Dann klatschte er in die Hände.
"So, schluss für heute damit. Da du jetzt aber schonmal einen Großteil deiner zukünftigen Ausrüstung beisammen hast, kannst du nochmal 10 Runden mit ihr auslaufen. Morgen geht es dann auf dem Exerzierplatz weiter. Also marsch marsch!"
Fabri wollte gar nicht wissen welche blauen Flecken er wo haben würde, sollte er jemals hier fertig werden. Der Ausbilder war ein reines Tier und machte ihn wirklich langsam fertig. Immer wieder spürte er den Stock am Bein, was am schmerzhaftesten war, und dann wieder an seinem Arm. Ob der Kerl das auch hatte durchmachen müssen oder stand er einfach nur drauf andere zu quälen? Der Schweiß rann ihm nun wirklich in Strömen über das Gesicht und unter seiner Rüstung auch entlang.
Es war ein Segen, als er angehalten wurde und endlich wieder Luft holen konnte. Er blinzelte gegen die Sonne an und schluckte. Noch einmal 10 Runden laufen und wer würde ihn aufheben wenn er auf dem Boden lag und nicht mehr aufstand? Fragen über Fragen, Befehle über Befehle.
"Jawohl" keuchte er und begann den Lauf, den er jetzt aber nicht mehr so flott bewekstelligen konnte wie noch am Anfang das Laufen, was ihm leicht gefallen war.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber auch diese ging rum und als er fertig war begann er sich wieder in die Unterkünfte um sich wenigstens noch ein wenig auszuruhen bevor es weiter ging.
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