• Attica war erleichtert, dass endlich Hilfe kam und amtete zumindest innerlich ein wenig auf.


    "Salve, gut das ihr hier seit. Ich würde sagen über eine halbe Stunde, allerdings weiß ich nicht wie lange er hier schon lag bevor ihn jemand von den Sklaven gefunden hat."


    Sie nickte den Sklaven zu, damit sie dem Medicus das Gewünschte brachten. Dann schaute sie besorgt dem Medicus bei der Arbeit zu. Das Säubern der Wunde tat bestimmt weh, aber Lucullus bekam auf Grund der Bewusstlosigkeite wenigstens nichts davon mit.


    "Hier" einer der Sklaven war mit dem gewünschten Wasser und den Tüchern wiedergekehrt und stellte es auf einen kleinen Tisch neben den Medicus, kurze Zeit später kam ein weiterer Sklave mit dem Essig.

  • Mattiacus nahm eines der Tücher und tauchte das Ende in den Essig und begann langsam, die Wunde damit zu säubern.


    Danach nahm er die Salbe und schmierte sie in Kreisen um die Wunde.


    "Das beschleunigt die Wundheilung."


    Dann legte er einen Verband um den Kopf an.


    "Jetzt können wir nur hoffen, dass er aufwacht." Er nahm einen Becher und flößte dem Bewusstlosen eine kleine Mischung aus Essig und Wasser ein.


    "Das schmeckt so bitter, da muss er aufwachen."

  • Das Gemisch des Arztes verfehlt seine Wirkung nicht und Lucullus wacht hustend auf. Er öffnet die Augen und sein blick fällt auf Mattiacus. "Wer bist du?" Fragt er schnell und bedrohlich, da er ihn nicht kennt. Als er aber seine Cousine neben dem Arzt sieht, ist er nur noch leicht angespannt. Seine Hand tastet über seinen Kopf und fühlt den Verband. "Was ist passiert? Und warum dröhnt mein Schädel so stark?" Sein Sehvermögen ist beeinträchtigt und ein immer wieder kommendes Pochen drangsaliert seinen Schädel.

  • "Nicht den Verband anfassen, sonst verrutscht er und die Wunde kann nicht richtig heilen." sagte Mattiacus.


    "Ich bin Decimus Mattiacus, dein Medicus. Ich wurde gerufen, um eine nicht kleine Platzwunde an deinem Kopf zu behandeln. Wie du zu dieser gekommen bist, kann ich dir leider nicht sagen. Aber du solltest den Kopf ruhig halten und so wenig wie möglich bewegen. Wir brauchen ein Kissen." sagte er zu einem der umstehenden Sklaven.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Nicht den Verband anfassen, sonst verrutscht er und die Wunde kann nicht richtig heilen." sagte Mattiacus.


    "Ich bin Decimus Mattiacus, dein Medicus. Ich wurde gerufen, um eine nicht kleine Platzwunde an deinem Kopf zu behandeln. Wie du zu dieser gekommen bist, kann ich dir leider nicht sagen. Aber du solltest den Kopf ruhig halten und so wenig wie möglich bewegen. Wir brauchen ein Kissen." sagte er zu einem der umstehenden Sklaven.


    Lucullus nickte leicht und ließ seine Hände auf dem Bauch ruhen. "Ich danke dir, Medicus..." sagte Lucullus mit einen schmerzhaften lächeln. Er suchte mit seinem Blick seine Cousine. "Attica..." flüsterte er in den Raum... "was ist passiert? Wo ist das Mädchen?" Während er fragte, kam ein Sklave und hob vorsichtig seinen Kopf an um ein Kissen darunter zu legen. Das Lucullus ausgeraubt wurde, daran dachte er im Traum nicht, die letzten Stunden waren wie ausgelöscht.

  • "Ich danke dir ebenfalls Medicus, wie lange wird er sich noch schonen müssen? Und wird bis auf eine Narbe noch etwas zurückbleiben?" wendet sie sich an den Medicus, bevor sie näher an das Lager ihres Cousins tritt und nach dessen Hand greift."Das Mädchen ist nicht mehr hier, sie war schon gegangen als man dich fand. Ich hatte gehofft du könntest uns mehr dazu sagen, was passiert ist."

  • Lucullus schüttelte ganz vorsichtig seinen Kopf. "Nein, ich habe keine Ahnung. Das letzte woran ich mich erinnere, ist wie ich mit einer Bekannten ins Tricilium gegangen bin." Das Lucullus weder wusste wie sie hieß, noch ob sie eine Römerin war behielt er für sich. Zu groß war sein Schamgefühl. "Medicus, vielleicht habe ich etwas falsches gegessen?" Sicher hatte sich das Mädchen von ihn ordentlich verabschiedet und später wurde Lucullus schlecht. Durch seine Übelkeit muss er wohl auch gegen den Tisch geknallt sein. Und durch den Schlag hatte er das meiste vergessen. Ja, so musste das gewesen sein...

  • "Ich weiss leider nicht, was du gegessen hast, deswegen kann ich es nicht sagen? Was gab es denn ?" sagte er zu Lucullus gewandt.


    "Am besten sollte er sich die nächsten Tage so wenig wie möglich bewegen und den Kopf still halten. Bei guter Pflege der Wunde wird, so denke ich, keine Narbe zurückbleiben. Ich lasse die Salbe hier, sie sollte jeden Tag aufgetragen werden." sagte er zu Iunia Attica.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Am besten sollte er sich die nächsten Tage so wenig wie möglich bewegen und den Kopf still halten. Bei guter Pflege der Wunde wird, so denke ich, keine Narbe zurückbleiben. Ich lasse die Salbe hier, sie sollte jeden Tag aufgetragen werden." sagte er zu Iunia Attica.


    Herr... ein Sklave versuchte die Aufmerksamkeit des Arzt auf sich zu ziehen. Oliven, Weintrauben, Brot, Käse, Austern und eisgekühlten Hönigwein... alles frisch... Ich... der Sklave schaut zu Boden. Ich habe selbst heimlich in der Küche einige Austern probiert, sie sind frisch...


    Ein weiterer Sklave eilte ins kleine Tricilium und flüsterte Attica etwas ins Ohr. Beraubt Herrin, wir wurden beraubt... kostbare Gegenstände fehlen und auf dem Tisch fehlt das Silberbesteck...

  • Iunia glaubte nicht recht zu hören, als ihr der Sklave diese Neuigkeiten mitteilte. Aber dafür ergab jetzt vieles Sinn. Lucullus hatte offenbar eine Frau mit nach Hause gebracht, die es dann irgendwie geschafft hatte ihn außer Gefecht zu setzen und sie dann ausgeraubt hatte. Wenn ihr Cousin sich erholt hatte würde sie ein ernstes Wort mit ihm reden müssen. Wenigstens schaffte sie es vor dem Arzt die Fassung zu wahren.


    "Gut ich werde darauf achten das er sich an die Anweisungen hält" sie sah zu Lucullus und einen kurzen Moment lang blizte die Verärgerung in ihren Augen auf."Wieviel schulden wir dir für deine Dienste?"wandte sie sich dann wieder an den Arzt.

  • Lucius Iunius Merula saß in dem kleinen Triclinium im iunischen Anwesen. Dies war auch der Ort, an dem er sich während seiner Anwesenheit in Rom zumeist aufhielt. Nicht dass ihm die Hauptstadt des Reiches nicht gefiel - dem Eindruck, den die imposanten Gebäude und vielfältigen Menschentypen der Stadt bei den meisten Besuchern hinterließen, konnte auch er sich nicht gänzlich entziehen - doch er würde erst wieder zufrieden sein, wenn er die Rastlosigkeit dieses Molochs gegen die Bescheidenheit seiner Heimatstadt eingetauscht haben würde.
    Und so grübelte er bei einer kleinen Brotzeit wieder einmal über verschiedene Dinge nach; über das anstehende Opfer und weitere Angelegenheiten die er vor seiner Abreise noch zu erledigen hatte...

  • Dieser impertinente...! Axilla fiel kein Wort ein, das böse genug gewesen wäre, als sie den Brief in Empfang genommen hatte. Wagte diese Person doch tatsächlich, das Wort an die gens zu richten. Und dann auch noch in diesem Ton! Dieser schmierige... GrrraaaAAAAH! Sie könnte schreien!
    Wie ein Tiger im Käfig lief Axilla beinahe Furchen in das kleine Triclinum, in das sie sich zum Lesen der Post zurückgezogen hatte. Wütend schnaubte sie immer wieder oder ließ kurze Schimpftiraden in verschiedensten Sprachen über alle ergehen, die auch nur annähernd in ihre Nähe kamen.


    Oh, sie konnte sich schon gut vorstellen, was Silanus sagen würde zu diesem.... diesem... Pamphlet! Wahrscheinlich würde er diesem Mörder noch einen Dankesbrief für die lieben Worte schreiben, sich für seine Anteilnahme bedanken und dergleichen. Oh ja, Axilla konnte es sich schon bildhaft vorstellen. Und wenn sie mit ihm darüber würde reden wollen, würde er wieder pathetisch werden und herumjammern, dass sie ja gar keine Ahnung von der Welt da draußen hätte. Von Polemik keine Spur!
    Aber nein, nicht mit Axilla. Wenn schon der Rest hier nicht fähig oder willens war, dem ganzen die gebührende Antwort zu geben, dann würde sie das selber tun.
    Also jagte sie einen Sklaven los, ihr Papier und Schreibzeug zu holen. Oh nein, davon würde sie jetzt niemand abhalten, schon gar nicht auf Kosten des Stolzes und der Ehre!



    Ad
    Appius Terentius Cyprianus
    Praefectus Aegypti
    Alexandria – Basileia – Aegyptus


    Salve Terentius,


    ich kann dir gar nicht sagen, welche Stellen in meinem Herzen dein Brief zu berühren vermochte. Sei versichert, dass ich alles daran setzen werde, dass der feige Mord an meiner geliebten Verwandten gerächt und gesühnt wird.
    Ich bin mir sicher, dass ihr dieses Verbrechen bald aufgeklärt haben werdet und ein paar arme Individuen dafür einen elenden Tod erleiden werden. Ich bete zu den Göttern, dass dieses Schicksal all jene trifft, die Schuld daran tragen, dass dieser feige Mord geschah. Ich bete und hoffe, dass all jene, die nicht ermittelt werden können, ein ebenso grausames Schicksal erleiden mögen. Aber ich hoffe, dass ihre Taten im Licht der Öffentlichkeit aufgedeckt werden mögen, auf dass alle Welt sehen kann, welch Monster in ihnen steckt.
    Ich werde die Stadtverwaltung bitten, im Namen Urgulanias im Serapeion einen schwarzen Opfen opfern zu lassen, auf dass ihre Seele in der Unterwelt einen guten Platz finde und nicht gequält werde von der Tat. Es wäre zwar eine gerechte Strafe für den Mörder, würde ihr Geist als Lemure zurückkehren und den Schuldigen heimsuchen, dennoch wünsche ich ihr dieses Schicksal nicht. Wenn du ernsthaft bedauerst, was geschah, kannst du dich als Zeichen dafür ja an den Kosten beteiligen. Vielleicht erhört Pluto dich in seiner Gnade.


    In Trauer und Wut


    [Blockierte Grafik: http://img509.imageshack.us/img509/3392/axillaunterschrph0.gif]


    Ja, das war gut. Nikolaos wäre vielleicht sogar stolz auf sie und ihre Worte. Axilla lächelte zufrieden, als sie die Feder absetzte und einen Sklaven herbeirief, damit er den Brief aufgeben würde.

  • Iunia Diademata tippelte ins Triclinium und ihre Sklavin Berenice ihr hinterher. Durch den Gang wehte schon der Duft des Abendessens und Diademata bemerkte wie hungrig sie war. Kurz war sie etwas unentschlossen ob sie auf einer Kline oder doch auf einem Stuhl Platz nehmen sollte. Für den Fall dass Besuch da war oder sie selbst außer Haus waren hatte ihre Mutter sie traditionell (altbacken traf es wohl eher) erzogen, so dass sie da immer auf einem Stuhl saß. Aber zuhause war sie es gewohnt auf einer Kline zu liegen.


    Also Kline, schließlich bin ich jetzt hier zuhause! dachte die Iunia gut gelaunt und legte sich auf eine Kline. Berenice hatte mittlerweile eine Schale mit warmem Wasser aufgetrieben, die sie ihrer Besitzerin hin hielt, damit diese sich ihre Hände waschen konnte.


    Während die Sklavin dann ihre Sandalen von den Füßen löste und Diademata die Füße wusch (niemand außer Berenice durfte an Diadematas Füße) betrachtete sie den Raum und die Wandgemälde etwas näher. Irgendetwas erinnerte sie daran an Baiae und Diademata vermisste ihre Mutter.
    Ach was! schob sie den Gedanken bei Seite. Ich bin doch kein kleines Kind mehr!


    Sie zog ihren Fuß aus Berenices Hand. "Berenice, schau bitte dass ich etwas Wein in mein Wasser bekomme, ja?" Ja, sie war jetzt erwachsen! "Aber nur ein bisschen!" (Nur weil sie jetzt erwachsen war schmeckte ihr Wein eigentlich trotzdem nicht.)

  • Avianus spürte wie sein Magen knurrte und schlenderte Richtung Triclinium. Wenn er Glück hatte fand er möglicherweise sogar jemanden, mit dem er sich unterhalten konnte. Bisher hatte er in der Casa jedoch lediglich Seneca und den Sklaven Araros angetroffen. Hier wohnen doch bestimmt noch mehr Leute. Natürlich wohnten hier noch mehr, für Seneca und den Sklaven allein war die Casa ohnehin viel zu groß.
    Der angenehme Duft frischer Speisen zog Avianus, der nachdenklich durch den Türrahmen ins Triclinium trat, förmlich in das geräumige Zimmer hinein, wo er unwillkürlich zusammenzuckte, als er auf einer der Klinen eine junge blonde Frau entdeckte.
    „Salve, mit wem habe ich das Vergnügen?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen, als sich seine Muskeln wieder etwas gelockert hatten. Man konnte das Fragezeichen förmlich über ihrem Kopf baumeln sehen. War sie eine Iunia? Avianus konnte sich beim besten Willen nicht an ihr Gesicht erinnern. Die Sklavin die bei ihr war hatte er ebenfalls noch nie gesehen. Trotzdem entschied er sich dazu, ein freundliches Lächeln aufzusetzen.

  • Die Schritte von Avianus registrierte Diademata nur als nebensächliches Geräusch wie die Sklaven die das Essen auf trugen. Deswegen schaute sie ein bisschen überrascht als er auf einmal so fragend im Raum stand.


    "Salve, ich bin Iunia Diademata." erwiderte sie freundlich. "Seneca hat gar nicht erwähnt, dass noch jemand hier ist. Bist zu zu Besuch? Ich bin erst vor kurzem aus Baiae gekommen und werde eine Weile hier wohnen."
    Jetzt lächelte sie fast schon kokett. "Ich bin gekommen um hier in Rom einen Ehemann zu finden."


    Und so wurde natürlich auch Avianus erst einmal auf dieses Ziel ausgerichtet sondiert. Er war groß und schlank, aber am schönsten fand Diademata die großen braunen Augen in seinem markanten Gesicht. In einer Toga würde er sicherlich einen guten Senator abgeben, leider war er dazu wohl noch etwas zu jung. Aber vielleicht war er ja auf einem guten Weg dahin und wenn er hier schon in der Casa herum spazierte dann musste er eine gute Beziehung zu den Iuniern haben, so dass eine Ehe nicht ausgeschlossen wäre.


    Dann müsste Aulus nur noch bestätigen, dass dieser Mann eine Iunia wert ist. (Denn seit Diademata mit Seneca und der so ernsthaft über den Wert einer Iunia gesprochen hatte war sie überzeugt davon, dass er absolut recht hatte!)

  • Avianus‘ Gesicht hellte sich unwillkürlich auf und er schmunzelte leicht. Einen Mann finden stellte er sich hier in Rom nicht unbedingt einfacher vor. Zwar liefen einem hier traf man hier täglich neue Leute, aber kaum jemanden kannte man wirklich, so kam es ihm jedenfalls vor. Rom war riesig und voller Menschen. Unter ihnen auf jemanden zu treffen mit dem man sein Leben verbringen wollte, stellte Avianus sich schwierig vor. Aber was weiß denn ich schon davon?


    „Du suchst einen Mann? Dann tut es mir leid, dir sagen zu müssen, dass ich selbst Iunier bin: Aulus Iunius Avianus.“, bemerkte er mit einem Lächeln, als er Diadematas fast schon interessierten und musternden Blick bemerkte. Auf eine bestimmte Art und Weise mochte er die junge Frau schon jetzt, auch wenn er noch unsicher war, was er von ihr halten sollte. Zumindest hatte er jemanden gefunden, mit dem er ein interessantes Gespräch führen konnte, das hoffte er zumindest. Wieso auch nicht? Sie scheint einiges an Gesprächsstoff bieten zu können.


    Einen kurzen Moment lang dachte er über ihre Frage nach. „Ich wohne hier vorübergehend, aber in Kürze werde ich wohl den Dienst bei den Stadtkohorten antreten und hoffentlich dabei helfen, den guten Ruf unserer Gens aufrechtzuerhalten.“, antwortete er höflich, beinahe beläufig, und ließ sich schließlich auf einer der anderen Klinen nieder.

  • Diademata verdrehte ein wenig übertrieben die Augen zur Decke und schüttelte den Kopf. "Das war ja klar! Da gibt es in Rom die besten Männer der Welt und dann sind es alles Iunier!"
    Sie grinste breit. "Es freut mich trotzdem dich kennen zu lernen."


    Nachdem Avianus von seinen Zukunftsaussichten erzählt hat, leuchten Diadematas Augen auf. "Oh, bei den Urbanern? Das ist ja toll!"
    Auch wenn für einen potentiellen Ehemann natürlich der Macht-, Geld- und Einflussfaktor eine größere Rolle spielte, insgeheim stand Diademata mehr auf kernige Soldaten.


    Die Iunia griff nach dem Glas vor ihr und versuchte sich nach dem ersten Schluck nicht anmerken zu lassen wie bitter ihr diese Wein-Wassermischung schmeckte.
    "Und wo kommst du ursprünglich her?"

  • „Ich fühle mich geschmeichelt.“ Avianus ließ sich von einem Sklaven ebenfalls ein Glas Wein bringen. „Mir ist es übrigens auch ein Vergnügen.“, erwiderte er schließlich. „Toll? Kommt ganz darauf an. Ich hoffe nur, dass ich als Soldat keine Frau kennenlerne, mit der ich eine Familie gründen möchte.“, scherzte er und nahm einen Schluck Wein. Das war das einzige, was ihn am Soldatendasein stören würde.


    Während er das Glas in seiner Hand betrachtete, erinnerte sich Avianus an Diadematas Frage. „Aus Misenum. Du? Bist du nur nach Rom gekommen, um zu heiraten? Gibt es in deiner Heimat keine ansehnlichen Männer?“, fragte er und musste sich beinahe ein Grinsen verkneifen. „Eine Iunia dürfte bei der Auswahl doch wohl keine Schwierigkeiten haben.“

  • "Ach, für einen Mann ist das doch erstmal gar nicht so wichtig. Mit dem Heiraten meine ich. Dazu hast du doch noch genug Zeit wenn du erst einmal Offizier bist."
    Ein bisschen unfair war das vielleicht schon, aber da Diademata nichts anderes kannte als die römische Sichtweise störte sie das auch nicht weiter. Und so wie eine Frau sich den richtigen Mann heraussuchen musste um etwas zu werden, musste ein Mann sich schließlich auch in der Gesellschaft unterordnen. Nur eben anders.


    "Du meine Güte, da waren wir ja beinahe Nachbarn! Ich komme aus Baiae."
    Also da hätte Mama ruhig mal nachforschen können. Da sitzen die Iunier in Misenum und sie weiß nichts davon!


    "Also eigentlich komme ich aus Rom. Ich bin hier aufgewachsen, aber nach dem Tod meines Vaters ist meine Mutter mit mir zu ihren Bruder gezogen. Und natürlich gibt es in Baiae oder auch in Misenum schon ein paar ansehnliche Männer." Diademata wippte unschlüssig mit dem Kopf. "Aber ich will natürlich nicht irgendeinen Mann heiraten. Er soll schon Einfluss haben, außerdem nicht gerade arm sein und zumindest wenn ich ihn heirate soll er auch noch einigermaßen gut aussehen."


    Diese Vorstellung mochte zwar ein bisschen übertrieben sein, aber Diademata war so erzogen worden. Eine Frau, die etwas werden wollte, brauchte den entsprechenden Mann. Und Diademata wollte etwas werden, da war sie ganz sicher. Immerhin war sie eine Iunia.


    "Du hast nicht zufällig schon ein paar einflussreiche, unverheiratete Männer hier in Rom kennen gelernt?"

  • „Zum Offiziersrang würde ich natürlich nicht nein sagen. Aber da werde ich mich wohl noch etwas gedulden müssen.“ Offizier zu werden stand selbstverständlich auf der Liste mit den Zielen, die er sich für sein Leben gesetzt hatte. Und welcher Soldat würde eine Beförderung ablehnen?


    „Aus Baiae? Was für ein Zufall.“, erwiderte er mit hochgezogenen Augenbrauen. “Das ich das noch nicht früher erfahren habe verwundert mich etwas.“ Da haben wir ja praktisch aneinander vorbeigelebt. Eigentlich schade, immerhin gehören wir zur selben Familie.


    „Was Männer betrifft muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin heute erst angekommen und deshalb auch noch nicht viel von der Stadt und ihren Bürgern gesehen.“, erklärte er lächelnd und trank einen weiteren Schluck. „Außerdem scheinst du mir bei der Wahl gar nicht wählerisch zu sein.“, setzte er grinsend mit leicht sarkastischem Unterton fort. „Aber keine Sorge, du wirst schon noch wen finden.“ Bestimmt würde sie das. Sie ist eine schöne und, wie mir scheint, freundliche junge Frau.

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