Die Einladung

  • "Erzähle einfach weiter. Für anderes oder genaueres haben wir sicher noch die Gelegenheit."
    Anstatt sich nun nur mit den Oliven zu beschäftigen, aß sie ein paar und sah dann mit interessiertem und neugierigen Bick zu ihm. Was er wohl noch alles zu berichten hatte.

  • Er nickte und aß erst noch ein wenig und trank etwas von dem verdünnten Wein, ehe er fortfuhr. "Eigentlich hat es mich nie lange an einem Ort gehalten die letzten Jahre. So auch nicht in Damascus. Eine Weile bin ich durch Judaea gezogen, aber auch da fand ich irgendwie nie eine Stätte, die mich gehalten hat. Also bin ich weiter nach Alexandria. Da war ich, mhm, nein, noch keine 18 Monate unterwegs. Kennst Du Alexandria? Weisst Du was darüber?"

  • "Ich war nie in einem fremden Land. Ich habe den Namen schon einmal gehört und dass es eine sehr große Stadt sein soll. Mehr weiß ich darüber nicht."
    Celeste hatte nun endlich ihr Brot geschfft und die paar Oliven. Jetzt gab es nur noch den Wein für sie.

  • Er schob seinen Teller, wo noch viel Fleisch drauf war, fragend in ihre Richtung. Vielleicht wollte sie ja doch noch etwas Essen. "Nun, Alexandria ist eine faszinierende Stadt. Die Ptolemäer hatten es als Hauptstadt auserkoren und einen riesen Königspalast errichtet und die Stadt wurde zu einer der berühmtesten der achaischen Welt. Man kann immer noch den Pharos bewundern, der Leuchtturm an der Hafeneinfahrt und auch die Bibliothek, die die größte überhaupt ist. Es ist wohl die Zweitgrößte Stadt im Imperium."

  • "Dann muss diese Stadt wirklich wunderschön sein. So hört es sich zumindest für mich an. Du hast schon so viele Länder bereist. Irgendwann will ich auch einmal auf Reisen gehen und mir alles anschauen von dem ich nur gehört habe und geträumt.
    Auf den fragenden Blick bezüglich des Fleisches schüttelte sie nur mit dem Kopf. Sie wollte nichts weiter essen.

  • "Schön, ja, aber auch ein Moloch, wie Rom." Auf ihre Worte hin schüttelte er bedenklich den Kopf und kam zu einer Einsicht, die ihn für einen Moment selber irritierte. "Manchmal findet man das, was man sucht zu Hause. Aber nicht selten wird es einem erst auf Reisen klar."

  • Das verwirrte Celeste nun.
    "Wie meinst du das?"
    Ihre Frage war kurz und knapp, ihr Blick irritiert und fragend. Sich sich der Bedeutung der Worte nicht bewusst.

  • Er sah sie an und lächelte. "Naja, warum bricht man auf und reist ziellos durch die Gegend. Weil man hofft irgendetwas zu finden. Etwas, was einen erfüllt oder so. Und dann kommt man eines Tages wieder, mit vielen Eindrücken, aber eben doch nicht befriedigt und stellt fest, dass das, was man die ganze zeit gesucht hat, vor der eigenen Haustür liegt."

  • "Ich suche dort nichts. Ich will mir nur das alles anschauen von dem die Leute so erzählen. Es auch einmal kennen lernen. Mehr möchte ich gar nicht."
    Sie wollte doch nur einmal wie andere in fremde Lande ziehen, sich die schönen Dinge anschauen und vielelicht auch das ein oder andere Abenteuer bestehen. Einfach einmal raus aus dem ganzen hier.

  • Er lächelte und kaute zu Ende. "In Ordnung, dann habe ich meine Tatsachen wohl auf Dich umgemünzt. Verzeih!" Wieder suchte er ihren Blick um ihn halten zu können. "Was möchtest Du noch wissen?" fragte er sanft und wartete.

  • Dieser Blick. Er machte das bestimmt mit Absicht. Er hatte bestimmt gemerkt welche Wirkung er auf sie hat oder wusste er es von anderen Frauen. Wie er sie gestern angesprochen hatte. Er hatte bestimmt schon die ein oder andere Frau bei sich zu liegen gehabt und sollte sie jetzt die Nächste sein? Dennoch fiel es ihr schwer bei dem Blick ihre Sinne zusammen zu halten...Einen Moment erwiederte sie ihn dennoch und zwang sich irgendwann in den Becher zu sehen. Zum Alibi trank sie auch wieder einen Schluck.
    "Ich möchte gern alles wissen was du mir erzählen magst. Ich liebe fremde Länder und ihre Geschichten."
    Jurz sah sie ihn lächelnd an und dann wieder in den Becher.

  • Sie war wahrlich ein schwerer Brocken, aber süß. Hach ja, und selbst wenn er es diesmal noch nicht schaffen würde, ihr Anblick entschädigte, auch wenn er schlimmstenfalls am Ende selber erst einmal Abhilfe schaffen müsste.
    "Nun gut," lächelte er. "Nach Alexandria, da hat es mich immerhin 8 Monate gehalten, bin ich weiter nach Africa Proconsularis. Aber in Leptis Magna, der Ort, wo ich am längsten war, hielt es mich nicht mal einen Monat," schmunzelte er. Eine nette Stadt, aber hauptsächlich Löwen und Elefanten trifft man da an." Er grinste und sah sie weiter an, während er erzählte. Ich bin weiter nach Mauretania, aber irgendwann hatte ich genug von der Seite des Mare Iternum und bin dann in Tingis übergewechselt nach Hispania, nach Gades um genau zu sein."

  • Wieso sah er sie die ganze Zeit so an? Er wusste sicher um die Wirkung seines Blickes und sie kannte die Folgen. Denn genauso arbeitete sie ja auch. Schöne Augen machen und dann zupacken. Sie wusste, dass sie dann stahl, aber nicht was er machte wenn sie seinem Blick nachgeben würde und so musste sie wohl oder übel ziemlich aufpassen und immer wieder den Wein in ihrem Becher hypnotisieren.
    "Was hast du dann in Gades gemacht? Wie lange warst du in Hispania?"
    Während sie fragte, hatte sie einen Blick erwiedert. Diese Augen, dieser Blick...Sie lächelte ihr Unschuldslächeln und fragte sich wie er reagieren würde, wenn sie den Spieß herumdrehte. Würde sie dann gewinnen oder konnte sie in diesem Spiel nur verlieren?

  • Wusste sie eigentlich, dass sie umwerfende Augen hatte? Wahrscheinlich, dachte er so bei sich. Ob sie sie ach einsetzte? Nicht nur zum Sehen? Wahrscheinlich auch das.
    "In Gades hat mich nichts lange gehalten. Ich bin als Erstes weiter in den Norden gegangen. Hab mi Lusitania angeschaut, Pax Iulia unter Anderem aber auch andere Gegenden. Irgendwann bin ich dann wieder in den Süden nach Tarraco. Ich glaube in Hispania war ich fast ein Jahr." Und meist war es die Eroberung einer Frau, die ihn ein wenig länger hatte halten können. "Hispania ist nett, hat schöne Strände, auch wenn man sie nicht mit den Dünen hier, nicht mal 100 km entfernt vergleichen kann," lächelte er. "Warst Du schon mal wenigstens etwas südlich von Rom? Am Circefelsen?"

  • "Ich war noch nie am Circefelsen oder irgendwo außerhalb Roms. Ich kenne nur den Weg unserem Dorf hierher und nicht mehr."
    Kurz lächelte sie entschuldigend, setzte aber schnell wieder ihr schüchternes ein mit diesem Wissenden Blick. Doch was sich dahinter verbergen mochte, wusste nur sie und so war es gut.
    "Und nach Hispania bist du wieder zurückgekommen? Hierher nach Rom?"

  • Er schüttelte den Kopf. "Das muss geändert werden. Der ist eine wunderschöne Einmaligkeit," meinte er mit fester Überzeugung. "Ein bisschen wie Du," grinste er leicht und sah sie an. "Aber wirklich, er ist wunderschön und die Umgebung da auch. Wenn Du auf ihm bist, siehst Du nicht nur das Meer und die Inseln dort drin, sondern auch den See und den Strand, viel flaches Land bis hin zu den Bergen. Wirklich einmalig." Dann aber schüttelte er den Kopf. "Nein, ich war noch eine Weile in Marsilia und bin dann über Sigusio und Patavium nach Illyrium, da hat es mich aber am Kürzesten aufgehalten und ich bin einfach aufs erstbeste Schiff gegangen, das zufälligerweise nach Eryx auf Sicilia ging. Dort war ich dann zuletzt und hab, mehr oder minder in den Tag hinein gelebt."

  • "Der Ort, den du beschreibst, scheint wirklich sehr schön zu sein. Doch wie soll es geändert werden, dass ich es bisher nicht gesehen habe."
    Sollianus erntete nun einen fragenden Blick. Würde er mit ihr dorthin wollen? Das war alles nicht gut, das glitt ihr aus den Fingern. Das alles...genau wie sie sich selbst. Es war keine gute Idee gewesen und nun zum ändern zu spät. Sie wusste, dass es irgendwann Ärger geben würde. Sie fühlte ihn und dann war die Frage, was mit ihr geschehen würde.
    "Das war ja wirklich eine Reise durch das ganze Imperium."
    Und irgendwann würde sie auch eine machen. Ihre Reise, ihr Abenteuer.

  • Er lächelte leicht. "Nun cielleicht gibt sich eines Tages die Möglichkeit. Wenn Du willst, und Du es bis dahin nicht gesehen hast, werde ich es Dir in meinem ersten Urlaub auch gerne zeigen." Und Ausnahmsweise sagte er dies ohne Hintergedanken, denn er mochte die Gegend da unten, war sie auch sehr sumpfig. "Naja, nicht das ganze Imperium, aber ich habe einen Eindruck seiner Größe bekommen, das sicher," schmunzelte er.

  • "Das würdest du machen? Mir das zeigen?"
    Ihre Augen strahlten und sie freute sich riesig. Vielelicht würde sie schon eher etwas mehr als diese Straßen zu sehen bekommen als sie dachte. In ihrem Kopf versuchte sie sich den beschrieben Ort vorzustellen und wie sie dort stand und sich alles anschaute...

  • Er sah ihre Freude und für einen Augenblick dah er mehr in ihr als ein Objekt der Begierde. Ausserdem wusste er, dass es ihm Spaß machen würde es ihr zu zeigen und so nickte er. "Wenn Du es möchtest und ich mindestesn drei Tage frei bekomme, dann werde ich es sehr gerne tun, ja." Antwortete er und meinte es durchaus ernst. "Aber ich sollte Dich noch vorwarnen," sagte er lächelnd. "Die Gegend ist weitesgehend Sumpfland. Nicht einfach da zu reisen, aber wenn man erst einmal auf dem Berg steht und gute Sicht hat, entschädigt es einen für alles. Und Terracina kann man dann auch sehen, mit dem Tempel des Iupiter. Und wenn Du willst, besuchen wir auch dieses dann."

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