Die Einladung

  • "Es ist wirklich sehr schade,"
    gestand sie ehrlich. Sie hatte sich schon etwas mehr vom Schrecken erholt und wirkte sogar etwas traurig. Obwohl sie ihm mistraute und noch immer nicht seiner Absichten sich absolut sicher war, empfand sie es als schade, dass er wieder zurück musste. Und dann war da wieder seine Blick und diese Augen. In diesem Moment wurde sie sich nur allzu schmerzlich bewusst, dass sie ihnen irgendwann nachgeben würde....

  • Jeder Fitzel ihres Verstandes drängte sie dazu ein "nie wieder" zu sagen. Doch ie konnte es nicht. Was auch immer er gemacht hatte, er hatte sie in seinen Bann gezogen und sie konnte sich daraus nicht mehr befreien....
    "Übermorgen dann...? Morgen sind ja die Thermen angesagt. Das wo überlasse ich dir. Ich finde überall hin."
    Sie hatte sich wirklich wieder mit ihm verabredet. Weiter streubte sich alles in ihr dagegen...doch scheinbar nicht genug um die Oberhand zu gewinnen...

  • Er dachte eilends nach. Würde übermorgen gehen? Wahrscheinlich schon, de Therme waren ja drinnen, da musste er nicht für raus. Da sollte es kein Problem sein. Oh wie freute er sich schon darauf aus der Grundausbildung rauszukommen und etwas freier die Termine legen zu können. "Übermorgen sollte gehen," mente er dann. "Wieder hier? Vor der Taverne? So wie heute zeitlich?" Dann übberlegte er einen Moment. "Wenn ich nicht kommen kann, würde ich Dir eine Nachricht hier hinterlegen lassen. Wäre das in Ordnung für Dich?" Er nahm nicht an, dass sie ihm verraten würde, wo sie wohnte, deshalb die Alternative.

  • "Dann machen wir es so,"
    sagte Celeste lächelnd.
    "Ich werde dann hier auf ich um die gleiche Zeit warten. Solltest du nicht kommen, werde ich in der Taverne nachfragen ob es eine Nachricht für mich gibt."
    Sie freute sich darauf ihn wieder zu sehen und konnte es eigentlich gar nicht verstehen...

  • "Gern. Wenn du dich mit mir da hinaustraust,"
    ein freches Grinsen lag auf ihren Lippen und in ihren Augen konnte man lesen, dass sie scherzte. Er hatte sie indeiutig gefangen und sie würde wohl so schnell nicht wieder freikommen....

  • "Na das muss ich mir wohl noch überlegen," grinste er und zahlte, wonach er noch ein oder zwei Sesterzen und ein paar Asse im Beutel hatte. Den steckte er wieder sorgfältig ein, erhob sich, verneigte sich leicht vor ihr und bot ihr seine Hand. "Darf ich bitten?"

  • Kurz sah sie auf seine Hand und gab ihm schließlich ihre. Dann verließen sie die Taverne und Celeste begleitete ihn nun schließlich Richtung Castra. Doch all zu weit würde sie nicht mit ihm weiter gehen. Man wusste ja nie.

  • Als die Castra die Straße runter bereits in Sichtweite geriet aber noch ein gutes Stück entfernt war, hielt er an. "Es wird bald Dunkel und Du solltest jetzt nach Hause. Ich möchte nicht dafür verwantwortlich sein, wenn Du in der Nacht in Schwierigkeiten gerätst." Er sagte es, obwohl er sicher war, dass sie sich gut in ihrer Haut zu wehren wusste, auch wenn sie nicht so aussah und er nicht genau wusste, woher die Sicherheit kam. Einen langen Moment sah er ihr noch in die Augen, beugte sich dann plötzlich vor und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange um sich dann lächelnd von ihrem Anblick und ihrer Hand zu trennen. "Bis Übermorgen," sagte er sanft und drehte sich ohne ein weiteres Wort um um in Richtung Castra zu gehen.

  • Sie war sehr froh als er bald von allein anhielt. Doch machte es sie auch misstrauisch. Ahnte er ihr Geheimnis?
    "Mir passiert schon nichts. Ich kenne mich aus und ich weiß mich im Ernstfall auch zu wehren. Mache dir da keine Gedanken."
    Was danach geschah ließ sie verstummen. Sie war so überrascht, dass sie außer einem "Bis Übermorgen" nichtsmehr herausbrachte und ihm verwundert hinterher sah...

  • Fröhlich leise vor sich hinsummend ging er seines Weges und drehte sich nach etwa einem Dutzend Schritten noch einmal um, lächelte ihr zu, winkte kurz und verschwand dann weiter Richtung Castra. Am Tor angekommen drehte er sich noch einmal in ihre Richtung, ehe er endgültig hinter den Mauern verschwand.

  • Noch immer stand sie verdutzt da und winkte ihm fast mechanisch als er sich noch einmal zu ihr umdrehte. Doch nun machte sie schnell, dass sie in einer Gasse verschwand. Sie muste nach Hause und dort nachdenken...

  • Der Junge hatte eine Sesterze dafür bekommen, dass er den Brief abgab und so tat er das nur zu gerne und impfte den Wirt entsprechend.


    Sei gegrüßt Celeste,


    leider kann ich nicht zu unserer VErabredung kommen, denn die CU hat komplette Ausgangssperre bekommen, das heisst keine Freizeit mehr. Ich hoffe dennoch, dass wir uns bald wieder sehen werden.


    Grüße
    Sollianus

  • Celeste hatte gewartet und als Sollianus nicht zu sehen war, hatte sie die Taverne betreten und nach einem Brief gefragt. Der Wirt reichte ihr die Schriftrolle und las sie. Sie konnte sich nicht erklären warum, doch sie war traurig darüber, dass er nicht kommen konnte. Schnell rollte sie das Papier zusammen und verließ die Taverne. Sie musste dringend nachdenken und das an einem ruhigeren Ort....

  • Lange hatte Celeste hin und her überlegt. So hatte sie sich das alles nicht vorgestellt. Sie war eine Diebin und er einer von jenen, die Diebe fangen. Sie hätte einfach nicht auf diesen Brief antworten sollen und dennoch hatte sie es getan. Ein Spiel mit dem Feuer war es und sie ließ sich darauf ein. Ein Spiel in dem sie nicht nur allein die Regeln festlegte. So betrat sie nun die Taverne und fragte den Besitzer nachdem Überbringer der Nachricht, die sie erhalten hatte. Von ihm erfuhr sie, dass es ein Junge war, der häufiger hier war. So gab sie dem Wirt einige Münzen und die Schriftrolle. Da sie keine eigene finden konnte, schrieb sie einfach auf seiner weiter.



    Sei gegrüßt Celeste,


    leider kann ich nicht zu unserer Verabredung kommen, denn die CU hat komplette Ausgangssperre bekommen, das heisst keine Freizeit mehr. Ich hoffe dennoch, dass wir uns bald wieder sehen werden.


    Grüße
    Sollianus



    Salve Sollianus,


    schade, dass es mit unserem Treffen nichts wurde. Ich werde alle zwei Tage in der Taverne vorbeischauen. Wenn es dir wieder möglich ist dich zu treffen, gib dort Bescheid. Ich werde dann da sein.


    Vale
    Celeste



    Die Schrift war etwas krakelig und hin und wieder ein Wort durchgestrichen, weil es falsch geschrieben war und richtig dahinter geschrieben.


    Nachdem der Wirt das Geld, die Schriftrolle und den genauen Empfänger wusste, verließ Celeste die Taverne um wieder ihrer Wege zu gehen...

  • Der Junge brachte einmal mehr den Brief. Irgendwie ein einträgliches Geschäft, dachte er sich. Der Wirt kannte ihn schon und nickte nur, als er die Schriftrolle verstaute.


    Salve Celeste,


    die Ausgangssperre bleibt wohl weiter bestehen, aber ich habe oft Wache am Tor und auch an den Stadttoren, jeden zweiten Tag dort. Vielleicht kannst Du dort vorbei kommen und wir können uns dort wenigstens für eine Weile sehen?


    Vale
    Solli

  • Nun, wo er nicht mehr in der CU war und er nicht mehr an die Ausgangssperre gebunden war, brachte er selber einen Brief vorbei.


    Salve Celeste,


    ich schreibe Dir heute, weil ich nicht mehr lange in Rom sein werde. Ich habe vor zur Legio I nach Mantua zu wechseln und habe somit heute meinen Abschied von der CU genommen. Ich würde mich jedoch freuen, wenn ich bald wieder was von Dir hören würde.


    Vale bene
    Germanicus Sollianus


    Auch wenn er nicht davon ausging eine Nachricht diesbezüglich zu erhalten.

  • War es Eingebung, Zufall oder Bestimmung, dass Celeste am selben Tage die Taverne aufsuchte und dies sogar zum fast gleichen Moment? Doch von alledem wusste sie nichts. Sie stand vor der Tür, zögerte noch und überlegte ob sie das richtige tat. Was war das richtige? War nicht das, was sie tat um zu überleben falsch. Doch aus ihrem Gesichtspunkt richtig. Gab es ein richtig und ein Falsch oder lag es nicht im Auge des Betrachters? War es nicht eine Sache des Blickwinkels? Konnte nicht eine Sache im gleichen Moment beides sein? Dies waren Fragen, die wohl keiner beantworten konnte und so betrat sie schweren Herzens die Taverne...

  • Er trat gerade aus der Tür hinaus, tief in Gedanken versunken und bereit nach Mantua aufzubrechen, als er fast eine Person umrannte. "Öhm, entschuldigung," murmelte er und brauchte noch einen längeren Augenblick um zu erkennen, um wen es sich handelte. "Herrjeh...," murmelte er überrascht und starrte sie einen Moment erstaunt und dann mit einem Anflug eines Lächelns an.

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