• In einer freien Minute hatte Sebastianus es geschafft aus dem Castellum heraus zu kommen und endlich ein mal auf den Mercatus zu gehen.
    Es war schon lange her, als er das letzte mal hier war.
    Und wie er da so durch die Masse der Menschen schlenderte erblickte er auf einmal ein ihm wohl bekanntes Gesicht...

  • Die Sklavin der Aelia Adria war gerade auf dem Mercatus unterwegs, kleine Besorgungen machen und vor allem den anstrengenden Launen ihrer Herrin, die die Angestellten in den letzten Monaten des öfteren plagten, zu entkommen. Zumindest war sie jedoch froh, dass die Schwangere nicht von unappetitlichen kulinarischen Gelüsten geleitet wurde und sich die Einkaufsliste nicht wesentlich zu früher geändert hatte.
    Als sie gerade bei einem Schmuckladen vorbeigegangen und ihren Blick wieder nach vorne richtete, sah sie den jungen Germanicus.
    Mit einem leicht verschämten Lächeln ging sie auf ihn zu und grüßte ihn mit einem ergebenen Nicken, wie es sich gehörte.
    "Salve, junger Herr!"
    Die Anrede hatte sie sich schon damals in der Casa Germanica angewöhnt, da er doch eindeutig der jüngste unter den Herren dort war.

  • Daria, die Sklavin von Adria, lange hatte er sie schon nicht mehr gesehen.


    Hallo Daria, was für ein Zufall, dass wir uns hier treffen


    begrüßte auch Sebastianus die Sklavin.
    Doch er merkte schon fast gar nicht mehr, dass er redete.
    Sein Blick war gefangen von dem Anblick Darias Augen.
    Sie hatte sich nicht wirklich verändert, die gleiche schlanke Figur wie früher.


    Wie ich sehe machst du gerade Besorgungen für deine Herrin, wie geht es Adria denn?


    wollte Sebastianus wissen um weiter mit ihr ins Gespräch zu kommen.


    Seine Gedanken waren bei dem was vor vielen Monaten in der Casa Germanica geschehen war.
    Er konnte es einfach nicht vergessen.
    Ob es bei ihr wohl auch so war?

  • Der Blick, mit dem sie von ihm angesehen wurde, erinnerte sie an Momente in der Casa, als sich die beiden zum ersten Mal etwas näherkamen. Beim Gedanken, ob wohl die restliche Familie damals davon etwas bemerkt hatte, unterdrückt sie belustigt ein kleines Grinsen.
    "So ist es. Ihr geht es ganz gut." Dabei machte sie eine Geste, die einen dicken Bauch beschrieb. "Du wirst vielleicht davon gehört haben.
    Wie geht es euch allen? "

    Sie blickte sich um und bemerkte, dass sie beide den anderen im Weg standen und stieg zwei Schritte zur Seite.

  • Als sie zur Seite ging machte Sebastianus absichtlich ebenfalls einen Schritt in ihre Richtung und so standen die beiden, in der Menge quasi aneinandergedrückt, zusammen.


    Den anderen geht es denke ich soweit ganz gut. Ich bin ja noch nicht sehr lange wieder in Rom, erst seit dem mir die Aufgabe des Praefectus Vigilium übertragen wurde
    antwortete Sebastianus

  • Als er auch ein Stück näher an sie kam, schmunzelte sie. Ihr kamen dabei schon Gedanken, ob vielleicht nicht nur die vielen Menschen um sie herum der Grund dafür waren.
    "Praefectus Vigilium?", fragte sie nach. Sie war erstaunt und sah ihn mit großen Augen an. Dieser Titel flößte ihr doch großem Respekt ihm gegenüber an und es fiel ihr fast schwer, weiterhin unbeschwert mit ihm zu sprechen.
    "Du hast es weit gebracht. Und bist nun also immer in Rom? Schade, dass wir uns bisher noch nicht über den Weg gelaufen sind."

  • Ja, Praefectus Vigilium bin ich nun und so mit immer in Rom antwortete er, nun fand er war es an der Zeit in die Offensive zu gehen,


    wirklich, es ist sehr schade, dass wir uns nicht früher über den Weg gelaufen sind. Aber wie hätte das auch passieren sollen, da du ja nun nicht mehr in der Casa Germanica bist. Doch sollten wir uns vielleicht wieder des öfteren treffen.

    Er pausierte kurz,


    wenn ich ehrlich bin, ist es mir bis heute nicht gelungen unsere Nacht in der Casa zu vergessen


    nun hatte er es gesagt, jetzt stellte sich nur die Frage wie sie darauf reagieren würde...

  • "Stimmt schon, man läuft meist immer nur den Leuten über den Weg, die man eigentlich gar nicht sehen will. ", reagierte sie zunächst noch auf seine vorige Aussage.
    Mit wem was dann von ihm kam, hatte sie nicht gerechnet. Sie blickte verschämt auf den Boden, konnte aber ein Lächeln nicht mehr unterdrücken. Natürlich hatte sie selbst auch gerne an diese Nacht mit ihm zurückgedacht, doch nie geglaubt, dass es ihm auch so geht. Immerhin jetzt sogar Kommandant der Vigiles, ein begehrter Mann. Sie bemühte sich, wieder ihn anzusehen und dabei ein übertriebenes Lächeln in Grenzen zu halten. Mit leiser Stimme, damit es neben ihnen herumlaufende Leute nicht verstehen konnte, antwortete sie:
    "Mir geht es genauso.
    Wobei, ich habe gar nicht versucht es zu vergessen."

    Sie konnte fast nicht glauben, dass so einer von ihr etwas wollte, doch irgendwie meinte sie das zu fühlen. Ihr Herz vor Aufregung klopfen und sie schaffte es nicht in weiterhin anzusehen, und wandte den Blick wieder ab, das Lächeln verschwand jedoch nicht.

  • Sebastianus schaute sie lächelnd an,
    langsam wurden es ihm zu viele Ohren, die ihnen zuhören konnten und deswegen sprach er


    Komm heute Abend um 8 zur Casa, ich werde dort auf dich warten und aufpassen, dass uns niemand sieht, wenn du in die Casa kommst.
    Dann können wir alleine reden, ohne dass halb Rom uns zuhört!

  • Die Aufregung brachte ihr Herz wie wild zum klopfen und sie spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. Sie wusste gar nicht, was sie darauf sagen sollte. Eigentlich wollte sie nur gemütlich einkaufen wie immer und nun das hier. Es fiel ihr noch schwer, all ihre Gedanken die ihr gerade durch den Kopf schwirrten zu sammeln. Ein geheimes Treffen bei ihm in der Casa, ein Praefectus Vigilum, die alte Familie, die sie dort vielleicht wiedersieht. Sie schaffte es einfach nicht, vernünftig zu denken und so antwortete sie nur mit einem Kopfnicken und einem zustimmden "mhm".
    Einen Augenblick sah sie ihn noch an, um sich dann umzudrehen und mit einem Lächeln ihren Einkaufsgang weiterzuführen.

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