Der Seiteneingang - Lieferanten, Boten und Bettler haben sich hier zu melden.

  • Die junge Tiberia stand noch eine ganze Weile vor der kleinen Türe des winzigen Seiteneingangs der Villa. Sie hatte Orestes schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, würde es genauso laufen bei ihnen... wie es damals auch gelaufen ist? Es war wunderschön. So sehr hoffte sie, dass es jetzt auch mindestens zweimal so schön werden würde.
    Die Hoffnung war so groß das sie voller Tatendrang sich ein Herz fasste und hinaus ging. Die Sänfte stand bereit. Sie nickte den Sklaven zu und ließ sich in die Sänfte helfen und verabschiedete ihre beiden Sklavinnen, die sie von ihrem Zimmer bis hierher begleitet hatten.


    Völlig überrascht von dem Duft in der schön hergemachten Sänfte staunte sie nicht schlecht und wartete darauf gespannt, was passieren würde..

  • Wie Lucianus es ihm aufgetragen hatte, begab sich Phaeneas von dem Viertel, in dem das vinicische Domizil lag, an den Westhang des Esquilin. Um auf den Brief zu antworten, klopfte der Leibsklave des Vinicius Lucianus also am Seiteneingang der Villa Tiberia.


    Auch wenn es Herbst zu werden begann, war es hier in der ewigen Stadt in Italia immer noch deutlich wärmer als in Mogontiacum in Germania. Seit er von dem Sklavenhändler zum germanischen Sitz der dortigen römischen Verwaltung gebracht worden war, hatte er jeden frühen Morgen und Abend, jeden Herbst, Winter und noch manchen Frühling frierend verbracht. Nun wo er wieder zurück in Gegenden war, die ihm besser lagen, brauchte er glücklicherweise nicht mehr länger die römische Memme spielen.
    Hach, das konnte doch gar nicht sein, jetzt hatte er schon wieder ans Wetter gedacht! Dabei hatte der Bithynier sich doch vorgenommen, bei der Rückkehr in italische Gefilde diese lästige Angewohnheit fallen zu lassen ...

  • | Caius


    Wieder einmal öffnete Caius, als es am Nebeneingang der Villa klopfte. Eigentlich musste er gerade den Hof dahinter kehren, doch er kannte es, dass er dabei von Bittstellern, Lieferanten oder schlichtem Abschaum dabei gestört wurde.


    Als er öffnete, erkannte er den Diener eines noblen Hauses, fragte aber trotzdem ganz unhöflich


    "Was willst du?"





    SKLAVE - GENS TIBERIA

  • Von der Unhöflichkeit des Sklaven ließ sich Phaeneas nicht verschrecken, was einfach daran lag, dass er solche Behandlung gewohnt war (wenn auch nicht aus dem noblen Haus, in dem er momentan seinen Dienst tat) und es nicht wirklich anders erwartete.
    Geduldig und in sachlichem Tonfall erklärte er ihm die Sache, ohne dabei groß die neutrale Miene zu verziehen.
    „Salve, lass deinem Herrn Tiberius Durus bestellen, dass Vinicius Lucianus seiner Einladung folgen wird, seine Gattin ihn allerdings nicht begleiten wird können.“


  • Dumnorix
    _____________


    Da der kleine aber stämmige Gallier der einzige Sklave war, der nichts wichtiges zu tun gehabt hatte, stand er nun vor dem Seiteneingang der Villa Tiberia, um eine mündliche Antwort auf die Einladung des Consul zu überbringen. Daher klopfte er auch sogleich an die Tür und wartete ab.

  • | Caius


    Es war wieder Caius, der die Tür aufriss. Wieder einmal musste er den Hof dahinter kehren, doch auch diesmal war es ihm klar gewesen, dass er dabei von Bittstellern, Lieferanten oder schlichtem Abschaum gestört wurde.


    Also blickte er den Besuch abschätzig an und fragte dann unwirsch


    "Was willst du?"





    SKLAVE - GENS TIBERIA


  • Dumnorix
    _____________


    "Ich bring die Antwort von meim Dominus, dem Aedilis Plebis Kaeso Annaeus Modestus, auf die Einladung von deim Dominus dem Consul. Kann ich das dir sagen, ober musst du erst jemanden holln?"


    meinte Dumnorix und sah den Kerl übelgelaunt an. Denkaufgaben waren nicht gerade seine Sache und er wollte die Sache schnell hinter sich bringen solange er sich noch an die Nachricht erinnern konnte.

  • | Caius


    Mit einem solchen Gebaren hatte Caius nicht gerechnet - deshalb schätzte er sein Gegenüber sofort gefährlicher ein. Damit war es wohl besser, ihn nicht hereinzulassen.


    "Du kannst mir die Nachricht ausrichten. Ich geb' sie weiter."


    erklärte er daher.





    SKLAVE - GENS TIBERIA


  • Dumnorix
    _____________


    "Mein Dominus dankt deinem Dominus für die Einladung und wird gerne kommen. Er lässt aber ausricht, dass er aber etwas später kommen wird, weil er wegen dem Abschluss der Ludi Plebei noch beschäftigt ist."


    erklärte Dumnorix und kratzte sich am Kopf, während er sich überlegte, ob er nicht doch noch etwas vergessen hatte, doch es fiel ihm nichts mehr ein.


    "Hast du verstanden?"

  • | Caius


    Offenbar gehörte der Bursche nicht zu den Hellsten, denn sein Kopfkratzen wirkte doch etwas einfältig. Zwar brauchte Caius nichts zu sagen, dennoch meinte er kurz


    "Ja, ich bin ja nicht blöd."


    Er würde es einfach dem Maiordomus sagen - der war für sowas zuständig!





    SKLAVE - GENS TIBERIA

  • Wäre die Villa Tiberia lebendig gewesen und hätte zwei Augen gehabt, sah sie bestimmt die kleine Sklaventruppe am Ende der Straße immer Näher kommen. Es waren Arvinias Sklaven Ilias und Lucius, die ihre neuste Errungenschaft, nämlich eine neue Sklavin namens Esther, zur Villa Tiberia bringen sollten.


    "Gleich sind wir da Esther." sprach Ilias zu der neuen. "Es ist gar nicht so schlimm wie du denkst .. die Familie ist gut zu uns und Arvinia ist eine gnädige Herrin, dir wird an nichts fehlen." ermutigte er sie auch noch.


    ".. wenn du nichts dummes anstellst."
    ergänzte Lucius ".. es gab schonmal eine Sklavin, die is auf die Spitze getrieben hat und dann wurde sie im Kel.." "LUCIUS!" fuhr Ilias seinen Freund an. "Mach ihr doch nicht unnöig Angst, das war ganz anders und das weißt du auch, hab keine Angst Esther. So wir sind da, wir zeigen dir jetzt die Sklavenunterkünfte. Dort kannst du dich waschen und ausruhen. Wenn Herrin Arvinia zurück ist wird sie sicher nach dir rufen lassen." Ilias war einfach die zartbeseitetere und liebenswertere Variante, wo hingegen Lucius die griesgrämige Rolle übernahm.

  • Die Straßen Roms waren wortwörtlich absolut neues Pflaster für sie. Noch nie war sie in der ›Hauptstadt‹ gewesen, und sie war erstaunt von der Größe und Vielfältigkeit. Eben noch waren sie durch enge, schmutzige Gassen in scheinbar armen Vierteln gelaufen, und jetzt befanden sie sich in einer Gegend voll von riesigen und edlen, tadellos weiß gestrichenen Villen. Damit war aber auch der Nachteil verbunden, dass man bergauf laufen musste, die Stadt schien im allgemeinen sehr hügelig zu sein.
    Ihre ›Begleiter‹ erwiesen sich als sehr schweigsame. Erst kurz bevor sie scheinbar ihr Ziel erreicht hatten, schafften sie es den Mund aufzumachen. Esther befand die Villa ihrer neuen Besitzer zunächst als etwas unpassend, schließlich hatte sie nur einen nicht annähernd so schönen Eingang, bis ihr auffiel, dass es sich wohl um den Seiteneingang handelte.
    Hier wurden einmal mehr die deutlichen Unterschiede, verursacht durch den gesellschaftlichen Rang, offensichtlich. Doch Esther kümmerte es nicht, sie blickte durchweg positiv nach vorne, viel schlimmer als beim Sklavenhändler konnte es nicht werden - auch wenn ihr einer Begleiter schreckliches andeutete. Doch besonders resistent hatte sie sich nie verhalten - in Anbetracht der aussichtslosen Lage ihrerselbst, hatte Esther gelernt sich damit abzufinden und sich zu fügen.

  • Von ihrer Mutter Esther und Pumillio hatte sie noch am Toreingang schweren Herzens verabschiedet. Ein paar Tränen waren gerollt und auf den Wangen versiegt. Ihre Habseligkeiten im Seesack auf dem Rücken tragend, stand sie nun vor dem Seiteneingang der tiberischen Villa, klopfte hörbar an. In der Hand hielt sie die Tasche mit den gewünschten Mitbringseln aus Alexandria... sie sollten für Laevina sein. Hoffentlich war diese daheim und wollte sie empfangen. Hoffentlich wollte diese sie überhaupt noch als Sklavin um sich haben.. schon wieder schwirrten so viele Hoffnungen in ihrem Kopf herum. Tilla seufzte stumm, wiederholte das Klopfen.


    Klopfklopfklopf...

  • | Caius


    Endlich begann es Frühling zu werden und schon bekam Caius wieder einaml die lästige Aufgabe, den Hof zu kehren. Nicht das er dies nicht schon den ganzen Herbst über getan hatte, nein, jetzt mußte er auch noch im Frühling wieder hinaus.


    Gerade hatte er sich den Besen geschnappt, als es an der Seitenporta klopfte. Genervt riß er die Tür auf, um sich bei einem der vielen Bettler abreagieren zu können. Er hatte schon Luft geholt, welche ihm nun zischend zwischen den Zählen entwich, als er die junge Frau vor der Tür stehen sah. Caius' Augenbrauen zogen sich zusammen als er die Frau musterte.


    "Was willst du?" fragte er unwirsch.




    SKLAVE - GENS TIBERIA

  • Zu Aurelia Laevina. flüsterte Tilla lautlos mit einem Atemzug. Inzwischen hatte sie dieses stimmlose Flüstern ziemlich gut drauf, weil sie es öfters anwendete als die Gebärdenzeichen. Trotzdem zog sie zusätzlich den inzwischen zerknitterten Brief von ihrer Herrin heraus und reichte ihm dem sichtlich schlecht gelaunten Sklaven. Ich war schon bei den Aureliern. Nun bringe ich ihr ihr Geschenk.


    Bitte bringe mir etwas alexandrinische Kosmetik mit für meine Hochzeit! Wenn ich bereits im Hause meines Verlobten leben sollte, melde Dich bitte mit Hektor bei Aurelia Prisca!


    Vale,


    Aurelia Laevina

  • | Caius


    "Häh!" war das erste was Caius zu dem einfiel, als er die junge Frau 'nicht' sprechen hörte. Ihre Lippen bewegten sich, aber kein Ton kam hervor und der Sklave kam auf die Idee, dass ihn jemand vereimern wollte. Somit streckte er seinen Kopf zur Tür heraus, schaute rechts und links an Tilla vorbei, sah aber niemanden. Dann schaute er sie wieder aus schmalen Augen an.


    Sie hielt ihm ein Pergament entgegen. Pergament? Wie kam eine wie die denn an Pergament. Er nahm es, entfaltete es vorsichtig und erkannte den Namen Aurelia Laevina.


    "Ist das deine Herrin?" fragte er Tilla laut und deutlich, in der Annahme, nur weil sie nicht sprechen konnte, wäre sie auch taub.

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