Der Ianitor führte den Gast ins Atrium.
Bitte wartet hier, ich hole die Herrin sogleich.
Der Ianitor führte den Gast ins Atrium.
Bitte wartet hier, ich hole die Herrin sogleich.
Durus folgte den Sklaven ins Atrium, wo er Livia vor geraumer Zeit schon einmal getroffen hatte. So blieb er stehen und wartete auf Livia, während er sich umsah, ob alles war wie das letzte Mal...
Es dauert nicht lange, bis Livia mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen im Atrium erscheint. Ohne zu Zögern geht sie direkt auf Durus zu und begrüßt diesen herzlich.
"Salve, Durus. Es ist schön, dich einmal wieder zu sehen. Wie ist es dir seither ergangen? Verläuft das Leben in der Villa Tiberia inzwischen wieder in geregelten Bahnen?"
Der Gedanken an ihren Bruder lässt sie leicht schmunzeln und Livia nimmt sich insgeheim fest vor, diesen bei nächstbester Gelegenheit einmal zu besuchen. Nun jedoch deutet sie erst einmal einladend auf eine kleine Sitzgruppe im Atrium.
"Setz dich. Einer der Sklaven wird uns gleich auch etwas zu trinken bringen."
Durus geht auf Livia zu, als sie im Atrium erscheint und lächelt seinerseits.
"Salve, Livia! Mir geht es hervorragend. Quintus war in letzter Zeit viel zu Hause - er hatte ja kein Officium zugewiesen bekommen. Man könnte sagen, er hat den Haushalt gut im Griff."
Er lächelt noch immer, obwohl es ihm nicht vollkommen behagt, dass Vitamalacus etwas...sehr besitzergreifend ist. Aber so schlimm ist es auch nicht...für ihn bisher zumindest...
Er nimmt Platz.
Auch Livia setzt sich und gönnt sich nun einen längeren Blick, um ihren Verwandten ein wenig zu betrachten. Das Gesehene bestätigt für sie das von ihm Gesagte und sie lächelt erfreut.
"Es ist schön zu sehen, dass es dir gut geht. Und es freut mich natürlich sehr, dass das Leben in der Villa Tiberia so reibungslos verläuft. Je mehr starke Persönlichkeiten unter dem selben Dach wohnen, desto wahrscheinlicher werden schließlich die kleinen und großen Auseinandersetzungen. Habt ihr es denn bis auf Livilla noch immer mit einem Herrenhaushalt zu tun? Oder zeichnet sich bereits der Einzug einer Ehegattin ab?"
Durus spürte, dass sein Blut ein wenig in den Kopf schoss. Er hatte Fabia lange nicht gesehen. Aber es war ja auch noch nichts offiziell zwischen ihr und ihm. So umging er sich persönlich und sagte
"Tiberia Calvina ist bei uns eingezogen. Quintus kümmert sich um sie - ihr Vater hat ihn beauftragt."
Livia bemerkt nichts von seiner Verlegenheit. Zu sehr wird ihre Aufmerksamkeit im nächsten Moment schon von der Neuigkeit angezogen und verwundert wölbt sie die Augenbrauen.
"Calvina? Dieser Name sagt mir nichts. Kenne ich sie bereits? Wie ist sie mit uns verwandt?"
Beiläufig winkt die Patrizierin einen schon im Hintergrund wartenden Sklaven herbei. Dieser tritt mit einem Tablett hinzu und schenkt jedem von ihnen einen Becher stark verdünnten Weines ein, bevor er sich dezent wieder zurückzieht.
Durus nahm einen Becher Wein und nickte.
"Die Tochter von Publius Tiberius Gratianus. Er lebt auf Corsica. Ich kenne ihn auch nicht persönlich, aber sie ist wohl irgendwie mit uns verwandt."
erklärte er dann. Schließlich kostete er von dem Wein - er war ganz gut...
Gedanklich geht Livia den tiberischen Stammbaum durch. Sie glaubt sich vage an diese Namen zu erinnern, kann es jedoch nicht eindeutig zuordnen. Dennoch nickt sie schließlich und lässt das Thema fallen.
"Wenn Vitamalacus sich um sie kümmert, wird es schon seine Ordnung haben."
Sie greift zu ihrem Becher Wein und trinkt ihrerseits auch einen kleinen Schluck. Dann stellt sie das Gefäß wieder zurück und blickt Durus freundlich an.
"Gibt es denn ein besonderes Anliegen, was dich zu mir führt?"
Durus schüttelte den Kopf
"Nein, ich wollte nur mal wieder nach meinen Verwandten sehen - wir sehen uns ja so selten.
Wie geht es bei dir? Noch alles im Lot?"
Livia überlegt und lässt die letzten Tage kurz gedanklich Revue passieren. So kann sie anschließend mit gutem Gewissen lächeln und die Frage positiv beantworten.
"Ja, mir geht es sehr gut. Hungaricus und ich haben uns inzwischen gut arrangieren können und wir führen ein sehr angenehmes Eheleben. Nachdem er nun einige seiner zahlreichen Pflichten abgegeben hat, spüre ich abends auch schon deutlich, wie viel weniger gestresst er ist und wie viel leichter es ihm fällt, sich wieder zu entspannen. Ich tue mein möglichstes, um ihn nach Kräften zu unterstützen. Natürlich beanspruchen mich auch meine Pflichten bei der Acta Diurna und im Senat. Weiters gehen wir einige bauliche Vorhaben an, aber all das tue ich gerne."
Sie schmunzelt zufrieden und gibt die Frage daraufhin zurück.
"Wie steht es um deine Zukunft? Siehst du dich langfristig weiterhin auf der Rostra und in der Politik? Möglicherweise solltest auch du bei Zeiten über das Eingehen einer vorteilhaften Ehe nachdenken."
Die Ehe...ohja...das war ein wichtiger Punkt, den Durus aber äußerst ungern ansprach.
"Ja, ich möchte mich in der Politik engagieren. Du hast ja mitbekommen, dass ich für den Quaestor kandidiere. Wenn das Volk will, werde ich den Cursus Honorum auch weiter besteigen - vielleicht schaffe ich es ja sogar in den Senat!"
versuchte er, um die Ehegeschichte herumzumanövrieren.
Livia hat allmählich den leisen Verdacht, dass Durus ihr ein wenig ausweicht. Doch sie beschließt es zu respektieren und nicht weiter nachzuhaken. So nickt sie anerkennend und streicht beiläufig eine Falte ihrer Tunika auf glatt.
"Das sind in jedem Fall löbliche Ziele. Ich wünsche dir viel Erfolg und den Beistand der Götter für dein Vorhaben. Doch ich bin zuversichtlich, dass du dein Glück ohnehin selbst in die Hand zu nehmen gedenkst."
Sie schmunzelt leicht, da sie ihren Cousin zweiten Grades als einen Mann kennt, der die Hände niemals untätig in den Schoß legen könnte.
Durus überlegte kurz. Es war definitiv ein Lob, und irgendwie auch ein guter Abschluss.
"Ich danke dir! Mit den Göttern ist es zwar einfacher, aber man kann ihnen die Sache ja etwas erleichtern!"
Dann stand er auf.
"Ich müsste dann leider auch wieder gehen - du weißt ja: Wahlkampf ist sehr...einnehmend!"
Er lächelte seine Cousine 2. Grades an.
Livia erhebt sich ebenfalls und verabschiedet ihren Cousin herzlich.
"Ja, das kenne ich. Ich wünsche dir in jedem Fall noch viel Erfolg und auch Freude dabei. Danke für deinen Besuch, es hat mich sehr gefreut."
Durus hielt inne.
"Da fällt mir noch etwas ein: Ich spiele mit dem Gedanken, mir einen Patron zu suchen. Was würdest du als erfahrene Politikerin mir raten?"
Das hatte er fast vergessen!
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