Lange Zeit war es her, dass Pilatus zuletzt einen Fuß in jene Stadt gesetzt hatte, die das Herz des römischen Reiches war: Roma.
Als er langsamen Schrittes durch die Straßen schlenderte, sich alte Begebenheiten ins Gedächtnis rief und neue in sich aufnahm dachte er an seine Reise aus Germania.
Mit seinen ganzen Ersparnissen hatte er seine Heimat erneut verlassen, das ruhige aber harte Leben Germanias erneut gegen das pulsierende aber doch oft unechte Großstadtleben Roms eingetauscht.
Und nun war alles was er noch besaß 10 Sesterzen die ihm geblieben waren, die er nicht in den Städten wo er Rast gemacht hatte, beim Würfelspielen verloren hatte oder in Wein umgesetzt hatte. Es schien als hätte allein der Gedanke an die Rückkehr nach Rom alte Laster wieder an die Oberfläche treten lassen. Doch er war entschlossen diesen Lastern, wenn überhaupt, in Maßen zu frönen, ließ seine aktuelle fiannzielle Situation doch auch gar nichts anderes zu.
Jetzt stand er, beinahe mittellos, im Zentrum des großen römischen Reiches und war froh das er es gewagt hatte zurückzukehren. Das einfache Leben in der Provinz lag ihm einfach nicht, er brauchte eine Aufgabe, eine Herausforderung die ihn ausfüllte, ein Ziel das er mit all seinen geistigen und körperlichen Kräften erstreben konnte.
Tief in Gedanken versunken schlenderte Pilatus durch die Straßen Roms und machte sich Gedanken über seine Zukunft.
"Aut Caesar, aut nihil", murmelte Pilatus. Alles oder nichts, kein Wahlspruch für seine Zukunft in Rom könnte derzeit passender sein.
Wer mich aus meinen Gedanken reißen möchte sei herzlich eingeladen.