Ein gurgelnder Brunnen

  • Sim-Off:

    Dies ist ein Plot für die Bürger von Ostia - wer Lust hat, darf und kann sich gerne beteiligen. Ich werde dabei die narrator-Funktion übernehmen, solange es notwendig ist.


    Silvana Plautia gehörte zu jenen Frauen, die gern einen Teil des Tages damit verbrachten, alle neuen Ereignisse der Stadt und vor allem ihrer reichhaltigen Nachbarschaft mit ihren Freundinnen durchzuhecheln - die Brunnen der Stadt waren der ideale Treffpunkt, denn Wasser brauchte jede Familie und die insulae Ostias besaßen keinen direkten Wasserzugang, so etwas konnten sich nur die reicheren Familien in ihren eigenen Häusern ohne nervtötende Nachbarschaft leisten. Also verband Silvana Plautia das Nützliche - Wassertragen - mit dem Angenehmen, genau wie es ihre Freundinnen taten. Zu dieser Stunde konnten sie alle ihren reichhaltigen Familien mit den vielen Kindern entkommen und genossen einen kleinen Schwatz, bevor es wieder nach Hause und an die Arbeit ging. Heute gab es ausserdem wirklich Spannendes zu berichten - einer der reicheren Händler der Stadt hatte sich von seiner Frau getrennt, um eine blutjunge peregrina zu sich ins Haus zu holen, solche Dinge wurden auf jeden Fall mit dem größten Vergnügen und vielem Spott von den Frauen durchgekaut, bis eine jede im Bewusstsein, mit ihrem eigenen Mann dann doch eine einigermaßen gute Wahl getroffen zu haben, nach Hause zurückkehren konnte.


    Aber nicht so am heutigen Tag: Sie traf auf eine aufgeregte Longina Adria, die nicht wie sonst bereit mit dem gefüllten Krug am Rand des Brunnens saß, sondern in das Innere des Brunnens starrte, umringt von einigen anderen Bürgern, die nicht minder neugierig, aber auch erschreckt das Wasser begutachteten. "Schau dir das an," begrüßte die Freundin Silvana Plautia sogleich und winkte sie eilig herbei, bevor sie auf das Innere des Brunnens zeigte: Der ansonsten makellos sauber gehaltene Brunnen, aus dem auch glückbringende Asse wieder herausgefischt wurden, um die Sauberkeit des Wassers nicht zu beeinträchtigen und Bettlern die Taschen zu füllen, schien am Grund des flachen Schöpf-Beckens von Sand bedeckt. Ein vager, metallischer Beigeruch mischte sich in die üblichen Düfte des Forums, als sich Silvana Plautia über den Beckenrand beugte, um den Sand zu begutachten, wie es einige andere Bürger ebenso nach ihr taten. Was mochte geschehen sein? Aber es sprach sich schnell herum, dass das Wasser in einem der öffentlichen Brunnen Ostias ganz offensichtlich verunreinigt war.

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