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    Sklavenkauf
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    "Wie viel für den da?"
    fragte Avitus den Sklavenhändler, einen leicht untersetzen, alten Mann mit strengen Gesichtszügen. Er hatte üblen Mundgeruch, darum bemühte sich Avitus, möglichst flach zu atmen und möglichst nicht zu ihm hinzuschauen.
    Der Sklave, den er sich ausgesucht hatte, machte eine vernünftigen Eindruck und schien nicht nur wohlgenährt, sondern auch sonst in guter körperlicher und geistiger Verfassung zu sein und Avitus fürchtete, der Händler würde ihm einen Preis nennen, den er nicht aufzubrigen vermochte.


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    "500 Sesterzen"
    antwortete er mit gleichgültiger Stimme. Offenbar dachte er, Avitus war sowieso nicht bereit, sich einen Sklaven zu kaufen und wollte einfach mal etwas rumstöbern.


    "5oo...?"
    fragte Avitus in einem Ausdruck des Erstaunens.
    "Du macht wohl Witze, alter Mann. Was macht ihn so besonders, dass du das Doppelte von dem üblichen Preis verlangst? Wo kommt er her und was kann er?"
    stellte er eine Frage nach der anderen. Dem äußeren Anschein nach war der Mann vermutlich Iberer oder Kelte.

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    "Sieh ihn dir doch an, her. Er ist gesund, er ist nicht dumm und jung. Er wird noch viele Jahre dienen können und der Kauf lohnt sich. 500 sind eigentlich noch zu wenig verlangt"
    erklärte er, den bestialischen Gestank aus seinem Mund verbreitend.
    "Er kommt aus Gadez, frisch eingetroffen"


    "Ich will es von ihm selbst wissen"
    sagte Avitus etwas mißtrauisch und richtete sein Wort an den Sklaven.
    "Berichte, Sklave. Wie heißt du und was kannst du"
    fragte er.

  • Commodus war etwas überrascht, dass der Römer sich direkt an ihn wendete. Offenbar wollte er nicht irgendeinen Sklaven haben, sondern suchte nach bestimmten. Er konnte sich des Mißtrauens nicht erwehren, der Römer suchte sich ein Spielzeug für einsame Stunden.
    "Ich bin Commodus, Herr. Ich bin Sohn einer Sklavin und eines Freigelassenen und seit meiner Geburt ein Sklave"

  • "Das mag gut sein, aber nicht von Belang"
    unterbrach ihn Avitus schroff.
    "Sag, kannst du lesen und schreiben? Kannst du reiten oder dich zumindest auf einem Gaul halten, ohne umzufallen?"
    fragte Avitus ihn weiter aus.

  • "Lesen und schreiben leider nicht, Herr. Meinen Namen kann ich schreiben, Herr"
    antwortete Commodus. Schön wärs, dann hätte er sich sein Leben lang nicht die Hände schmutzig machen müssen, sondern bequemen Dienst in irgendeinem Tabularium als Scriba verrichtet.
    "Aber ich kann es lernen. Und reiten kann ich, Herr. In Gadez diente ich einer Pferdezüchterfamilie..."

  • "Aber eingebildet bist du gar nicht"
    fragte Avitus halb im Scherz und drehte sich wieder zum Sklavenhändler um.
    "Mach mir einen guten Preis, dann nehme ich ihn vielleicht"
    schlug Avitus vor, doch der verfluchte Sklaventreiber war unnachgiebig.


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    "500 ist doch ein guter Preis, Herr. Mehr als gut sogar"
    sagte der Geschäftsmann, was dem Artorier ein müdes Kopfschütteln abverlangte.

  • "Du bist ein Schuft und dein Preis ist Raub am hellichten Tage"
    gab Avitus zurück.
    "Der ist doch zu gar nichts zu gebrauchen. Ich gebe dir sagen wir 300"
    sagte er, doch der Händler zeigte auf die anderen Bürger, die versammelt waren.


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    "Das wollen viele hier, Herr"
    sagte er in der Bemühung, den Preis nach oben zu treiben.
    "Aber ich mache dir, wie du wünschst, einen guten preis. Sagen wir 450 Sesterzen"
    sagte er mit einer aufgesetzten Unschuldsmiene, was ihn nun gänzlich unsympatisch für den Artorier machte.

  • "Wasch ihn und bring ihn morgen früh zur Casa Artoria"
    sagte Avitus. Der Händler notierte sich die Adresse, wohin er diese lebende Ware liefern sollte.
    "Richte aus, dass er für Artorius Avitus bestimmt ist"
    fügte Avitus und bemerkte, wie der Händler seinen Namen notierte.
    "Dann bekommst du auch das Geld"


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    "Das wird getan, Herr. Seien die Götter mit dir..."
    rief er dem Artorier hinterher, welches dieser jedoch mit einem "ja ja" abwinkte und ging.

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