• Decius und seine Kameraden in Grau marschierten von der Basilica Iulia schnurstracks auf das Forum Romanum und sahen sich nach weiteren aedilischen Bekanntmachungen um. Nicht lange, und sie hatten schon eines der Papiere erspäht, und einer der Prätorianer entfernte es von der Säule, an der es gehangen hatte.

  • Als der Prätorianer damit beschäftigt war, das Plakat von der Säule zu reißen, kam ein älterer Herr an dieser Säule vorbei, beobachtete die Handlung des Soldaten kurz und schüttelte den Kopf. Er trat näher an die Säule und erhaschte einen Blick auf das Papier, was dort noch vor einigen Augenblicken in voller Pracht gehangen hatte. Der Alte hatte es schon einmal gesehen, er wusste was dort stand. Und er stimmte mit dem Inhalt voll und ganz überein.


    "Hee, was reißt ihr dieses wichtige Informationsblatt ab? Wisst ihr nicht dass es die Wahrheit ist, die dort geschrieben steht? Nieder mit den Germanen!"


    Der Mann begann, mit den Armen zu gestikulieren und versuchte, die Aufmerksam der Forumsbesucher auf sich zu ziehen.


    "Diese Barbaren haben meinen Sohn und meinen Neffen auf dem Gewissen! Durch Germanenhand starben sie, im Dienste des Kaisers! Ich sage, nieder mit den Barbaren! Rächt die Gefallenen! Römer, hört mich an! Der Aedil sagt nur die Wahrheit über diese Wilden! Und ihr..." ...er zeigte auf den Prätorianer... "..., ihr wollt die Wahrheit vertuschen und die Feinde Roms schützen! Pfui!"

  • Der angesprochene Prätorianer, in seiner Tunika nicht unbedingt als solcher zu erkennen, hielt verblüfft bei seiner Arbeit inne, fing sich aber sogleich wieder, riß den Rest vom Plakat herunter und drehte sich dann zu dem zeternden Mann herum. Decius, der bei seinem Kameraden gestanen hatte, ging ebenfalls auf den Mann zu und sprach ihn ruhig an:


    "He, halt mal den Rand, Freundchen. Wie sprichst du mit den Gardisten des Kaisers? Wir handeln auf Befehl des Kaisers, was wagst du es, die Entscheidungen des Imperator Caesar Augustus in Frage zu stellen?"


    Sein Kamerad, der noch die Reste des Plakates in den Händen hielt, redete nun ebenfalls auf den Civis ein:


    "Hör auf zu schreien und schweig stille wenn du nicht willst dass wir dich wegen Einwirkung auf Sicherheitsorgane einbuchten!"

  • Der Alte wich von den zwei plötzlich sehr barsch daherredenden Herren zurück und funkelte sie zornig an.


    "Ihr wollt die Befehle des Kasiers ausführen? Das kann nicht sein, der Kaiser würde nicht diese germanischen Wilden unterstützen! Sie haben tausende römischer Legionäre hingemetzelt und tun es imme rnoch, ich weiß es genau!"


    Während der Mann so herumtobte, verfärbte sich sein Gesicht gefährlich ins rötliche, und seine Adern an den Schläfen traten bedrohlich hervor.


    "Und überhaupt was, wagt ihr es einem Veteranen der Legionen zu drohen! Ich habe schon gegen Barbaren gekämpft, da habt ihr Jungspunde noch mit Holzschwertern Ratten gejagt!" Er trat auf einen Prätorianer zu und zerrte ihn an seiner Tunika, als wole er deren Reißfestigkeit überrüfen. Dann ließ er los, trat einige Schritte zurück, drehte sich ein wenig, versuchte das Forum zu überblicken und die Aufmerksamkeit der anderen Forenbesucher zu erringen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Notiz von seinem Disput mit den Tunikaträgern genommen hatten.


    "Hört mich an, Römer: Diese Burschen behaupten, im Namen des Kasiers zu handeln wenn sie verfluchte Barbaren schützen! Das könnt ihr nicht gutheißen, wi ekönnt ihr es zulassen dass die vielen durch Germanenhand getöteten tapferen römsichen Legionäre so schmählichst beleidigt werden? Schande über euch!"

  • Ich hatte die Szene aus einer einiger Entfernung gesehen, und ging jetzt näher, dennn ein älterer Herr rief die Bürger Roms bei der Ehre. Ich konnte ihm nur zustimmen. Das Germanenpack war unzivilisiert, brutal und ohne jede Ehre.
    Ich hatte einst in Germnanien gekämoft und wusste, was das für gesetzlose wilde Barbaren waren. Teilweise aßen sie rohes Fleisch und gebärdeten sich wie Tiere.


    Ich rief den beiden Wachen zu:
    Lasst den Mann in Ruhe, er sagt nur was alle Welt denkt! Dieses Barbarenpack ist schuld daran, dass jährlich tausende tapfere Legionäre ihr Leben verlieren. Ich habe selbst unter Kaiser Domitian in Germanien gekämpft, ich weiß wovon ich spreche! Boykottiert sie!


    an den älteren Mann gerichtet sagte ich
    Dieser Befehl kommt garantiert nicht vom Kaiser, sondern vom aufmüpfigen SENAT. Der ist doch bereits massiv von den Barbaren infiltriert!


    Ich wusste, dass ich mir hiermit ein Problem geschaffen hatte, aber die Wahrheit musste ans Licht. Ich hatte mein Schwert und meine Peitsche griffbereit unter der Tunika versteckt, so dass niemand sie sehen konnte...

  • Da er Ausgang hatte, fand er den Weg zum Forum, wo er noch vor Kurzem dieses vermaledeite Plakat entdeckt hatte. Als er sah, wieein paar Männer dies abnahmen und sich als Prätorianer zu erkennen gaben, nickte er zufrieden. Der Kaiser hatte weise entschieden. Was er aber dann zu hören bekam, ließ ihn an der Ernunft mancher Zweifeln. "Ach," meinte er trocken zu dem Mann, der sich gerade ereifert hatte. "Und Du kennst natürlich jeden Germanen und meinst Dir anmaßen zu können über sie zu urteilen und zu richten?"

  • Ein junger Mann hatte sich eingemischt. Er hatte mir eine impertinente Antwort gegeben


    Ja, Ich habe in meinem Leben schon viele von ihnen gesehen und sie sind im großen und ganzen alle gleich schlecht: ehrlos, treulos, wild!


    An die Menge gerichtet rief ich


    Lasst es nicht zu, dass hier die Bekanntmachungen des ehwürdigen Aedils auf Befehl der Germanen im Senat abgenommen werden! WIR RÖMER müssen zusammenhalten im Kampf gegen das Germanentum, dass langsam aber sicher, wenn alles so weiter geht, unser Reich zerstören wird! EHRBAHRE MÄNNER ROMS, greift ein und stoppt die Germanisierung Roms, meidet die Germanen und verhindert, dass die Bekanntmachungen des Aedils widerrechtlich abgenommen werden. Das ist Zensur der schäbigsten Art. Man will, dass die Bevölkerung Roms keine Informationen mehr bekommt, damit die Germanisierung Roms fortschreiten kann

  • "Ja sicher," kam es weiter trocken. "Deshalb vertraut der Kaiser ja auch auf ihre Kampfkraft in den eigenen Reihen, deshalb vertraut er auf die Beamten germanischen Ursprunges, die ohm treu dienen, deshalb vertraut das Imperium auf den Handel mit ihnen, der das so begehrte Bernstein und blonde Frauenhaar, Felle und Salze bringt und wissen die Götter was noch alles. Deshalb ja auch, gelten gerade die Germanen als ein wichtiger Teil des Imperiums." Er lachte spöttisch auf. "Aber mach nur! Rede Dich weiter um Kopf und Kragen und handele Dir ein paar Anklagen wegen Volksverhetzung ein."

  • Das selbstgefällige Bürschchen wurde immer frecher. Vermutlich war er selbst Germane oder Halbgermane.
    Ich apperllierte erneut an die Bürger Roms und redete mich in Rage:


    Schreitet ein gegen diese Maßnahmen der germanischen Senatsfraktion. Die Bürger Roms müssen das Recht haben, die Bekanntmachungen des Aedils zu lesen um selbst darüber entscheiden zu können, was sie davon halten. Man erkennt doch daran, dass der Senat Angst davor hat, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter den Aussagen des Aedils stehen könnte. Römische Bürger und Bürgerinnen, lasst nicht zu das unser Reich weiter von den Germanen unterwandert wird!

  • "Vielleicht sind der Kaiser und der Senat nur einfach schlauer als Du," meinte er spöttisch und laut genug, das man ihn gut verstehen konnte. "Und vielleicht wissen sie, im Gegensatz zu Dir, was sie an den Germanen haben." Sein Grinsen war spöttisch und zugleich doch kalt.

  • Zitat

    Original von Appius Helvetius Sulla
    Ich rief den beiden Wachen zu:
    Lasst den Mann in Ruhe, er sagt nur was alle Welt denkt! Dieses Barbarenpack ist schuld daran, dass jährlich tausende tapfere Legionäre ihr Leben verlieren. Ich habe selbst unter Kaiser Domitian in Germanien gekämpft, ich weiß wovon ich spreche! Boykottiert sie!


    an den älteren Mann gerichtet sagte ich
    Dieser Befehl kommt garantiert nicht vom Kaiser, sondern vom aufmüpfigen SENAT. Der ist doch bereits massiv von den Barbaren infiltriert!


    Decius und sein Kamerad, der sich energisch aus dem Griff des Alten befreit und seine Tunika wieder gerichtet hatte, schauten zunächst den Alten, dann den neu hinzugetretenen und schließlich sich gegenseitig etwas verwirrt an. Mit einem solchen Aufwand hatten sich nicht gerechnet... was jedoch nicht hieß, dass sie unvorbereitet gewesen wären.


    Während Gabinius den beiden anderen in einiger Entfernung stehenden Prätorianern ihrer kleinen Einsatzgruppe zuwinkte und somit bedeutete, herbeizukommen, wandte Decius sich zunächst an den Alten.


    "Das reicht, wir haben dich gewarnt. Aber wer nicht hören will... du wirst uns zunächst einmal begleiten, ich glaube ein wenig Aunüchterung wird dir gut tun."


    Er schüttelte empört den Kopf und ergriff den Mann bei den Handgelenken, während er seinen Blick auf den neu hinzugekommenen Bürger warf:


    "Und für dich gitl das gleiche wie für unseren Freund hier: Wage es nicht die Garde des Kaisers an der Ausführung ihrer Pflicht zu hindern. Und ebensowenig wünschen wir hier solch aufrührerische Reden wie du sie hier anzustimmen im Begriff bist!"


    Während Decius so sprach, kamen die zwei herbeigerufenen Prätorianer, und Decius übergab ihnen den Alten Mann.


    Gabinius wandte sich derweil einem weiteren Mann zu:


    "He, Civis, hier gibt es weder etwas zu sehen noch zu hören, also tu dir einen Gefallen und wende dich wieder deinem Tagewerk zu."

  • Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    "He, Civis, hier gibt es weder etwas zu sehen noch zu hören, also tu dir einen Gefallen und wende dich wieder deinem Tagewerk zu."


    Er sah mit geheimer Genugtuung der Aktion zu und nickte dann dem Praetorianer zu, als dieser ihn aufforderte wieder zu gehen. Da es eh bald dem Sonnenuntergang entgegen ging, musste er zurück in die Castra und so macte er sich auf den Weg.

  • Um die kleine Gruppe waren mittlerweile ein paar Bürger stehengeblieben, schauten dem Spektakel teils belustigt, teils zsutimmend, teils ablehnend zu. Einige blieben länger stehen, andere hsateten sogleich weiter. SOlche Szenen waren auf dem Forum nichts ungewöhnliches, regelmäßig versuchte irgendjemand die Aufmerksamkeit auf seienr Meinung nach schlimme Mißstände hinzuweisen. Es brachte Leben in den Alltag.


    Als der Prätorianer ihn gergiff, war der Alte plötzlich etwas erschrocken darüber, dass die Soldaten anscheinend ernst machen wollten. Doch nachdem er sich von dem ersten Schreck erholt und an die zwei hinzugekommenen Gardisten übergeben worden war, fing er sogleich lautsark an zu protestieren:


    "Hände weg, so lasst doch einen armen alten Veteranen los, ihr Unholde! Ihr macht mir keine Angst! Ich habe jahrelnag treu dem Imperium gedient, und jetzt wollt ihr mich einsperren, nur weil ich die Wahrheit sage! Volk von Rom, wehret den Anfängen! Seht her, wie ich unterdrückt werde!"


    Er versuchte, sich den Griffen der Prätorianer zu entwinden, doch diesen Versuchen war kein Erfolg beschieden.

  • Ich konnte das nicht mitansehen. Bei allem Respekt für die Prätorianergarde des Kaisers, das war zu viel, der arme alte Mann hatte nur die Wahrheit ausgesprochen, außerdem war er wie ich selbst einst ein verdienter Legionär. Die Szene tat mir im Herzen weh.
    Ich sagte zu den Prätorianern sehr ungehalten:
    Lasst diesen unschuldigen Mann los! Er hat nicht das geringste verbrochen, ganz im Gegenteil: Er ist ein redlicher Mensch, der auf himmelschreiendes Unrecht aufmerksam machen wollte. Ihr seht, dass er ein Soldat war, so wie ihr es jetzt seid. Lasst also diesen alten Kameraden gehen. Es wäre eine Schande für Eure Soldatenehre, wenn ihr ihn mitnehmen wolltet. Seid Ehrenleute. Ihr würdet damit keinen Verrat am Kaiser begehen, denn dieser Mann hat sicherlich tapfer für den Kaiser gekämpft und es wäre ganz sicher im Sinne des Imperators, wenn ihr ihn mit Respekt behandeln würdet, anstatt ihn wegzusperren. Es ist mir klar, dass ihr nur Eure Befehle ausführen wollt, doch es gibt Grenzen, gerade die die an die Soldatenehre gehen, also GEBT IHN FREI!


    Zur sich versammelnden Menschenmenge rief ich:


    Bürgerinnen und Bürger Roms, schaut Euch das an, ein armer alter Legionär, der für Rom und den Kaiser gekämpft hat, wird hier auf schamlose, demütigende Weise festegenommen, weil er gegen die Entfernung des Pamphlets des ehrwürdigen Aedils Tacitus protestiert hat. Und wie kann es sein, dass so etwas IN ROM einfach so geschehen kann?


    Ich kann es Euch sagen: die progermanische Konspiration betreibt mittlerweile auch schon hier ihr virulentes Unwesen. Der Senat und die römische Verwaltung werden langsam aber sicher immer weiter von den Germanen unterwandert, von Barbaren, die noch vor 1-2 Generationen wie unzivilisierte Wilde in marodierenden Banden mordend, plündernd und vergewaltigend herumzogen und vor denen uns unsere tapferen Legionen beschützten und auch jetzt noch beschützen! Aber täglich kommen römische Legionäre an den Fronten Germaniens ums Leben im Kampf für den Kaiser und ihre Heimat, und für WAS, frage ich Euch, wenn die Germanen hier in Rom bereits das Sagen haben und alle Institutionen bereits infiltriert sind! Zur gleichen Zeit stürmen die barbarischen Horden zu abertausenden täglich gegen unsere Verteidungsstellungen in Germanien und WIR RÖMER sollen uns hier von ihnen herumkommandieren lassen? Das ist Unrecht sage ich, also ehrbare Römerinnen und Römer haltet diese Entwicklung auf. Man kann mittlerweile nicht mehr von einer Romanisierung der Germanen, sondern von einer Germanisierung Roms sprechen. Wenn niemand was dagegen tut, wird das unserer Untergang sein!

  • Ich kam des Weges. Eigentlich nur wegen den Wahlen, da diese mich doch interresierten. Vor allem wegen meinem Patron. Praetor, ich hoffte mit ihm mehr dienstlichen Kontakt aufzunehmen als bei dem letzten. Ich bekam die Aktion anfangs nur mit halben Ohr mit, aber dann wurde sie selbst mir zu laut. Ich drehte mich zu der Menschenmasse hin. Ich erblickte die scheinbaren Praetorianer, jemanden, der Reden hielt.


    Zitat

    Ihr würdet damit keinen Verrat am Kaiser begehen, denn dieser Mann hat sicherlich tapfer für den Kaiser gekämpft


    Ich bahnte mir einen Weg durch die Menge. Es ging leicht, Eindruck schindete meine Rüstung. Ein wenig entfernt rief ich mit meiner kräftigen Stimme: "Wenn es Wille des Kaisers oder des Senats ist, so tun die Praetorianer nur ihre Pflicht. All jene die kaisertreu sind oder waren, sollten sich seinen Willen nicht wiedersetzen."


    Ich nahm unsere Nachbarn in Schutz. Wobei ich wusste, dass sie es überhaupt nicht nötig hatten. Immerhin galt für die Männer dort vorne, wie auch für mich, eisernes Kriegrecht.

  • Während zwei Prätorianer den Alten zu bändigen versuchten und damit auch nach kurzer Zeit Erfolg hatten, wandten Decius und Gabinius sich dem Redenschwinger zu. Der Mann hatte Talent, das musste Decius zugeben, aber der Mann war im Begriff, sein Talent für eine nicht unbedingt redliche Sache einzusetzen: Diese Reden liefen ganz eindeutig den Anweisungen des Kaisers entgegen.


    Da der Mann ihn anscheinend nicht verstanden hatte, versuchte Decius es nun ein wenig diplomatischer.


    "Mein lieber Freund, ich denke, dass wir über alles reden können... aber nicht hier."


    Er wandte sich der Menge zu:


    "Bürger, geht nach Hause, hier gibt es nichts zu sehen. Doch gebe ich euch einen Rat: Wenn ihr Grund zu Beschwerden habt, so wendet euch an den Tribunus Plebis, so wie es seither zu tun ist!"


    Dann wandte sich Decius wieder an den Aufrüher, während sein Kamerad Gabinius zu der Menschenmenge ging und sie davon überzeugte, besser wieder ihrer Arbeit nachzugehen und den Ratschlag des zueltzt gehörten Prätorianers zu beherzigen.


    "Nun, vielleicht möchtest du uns noch in eine Taverne begleiten?" fragte er freundlich.

  • Als der gepanzerte Prätorianer plötzlich erschien und sich altklug einmischte, wären mit mir fast alle Pferde durchgegangen, ich hatte meine Hand schon an dem unter meiner Toga versteckten Schwert, doch dann gewann die Vernunft wieder die Herrschaft über mich und ich beruhigte mich zumindest äußerlich. Der andere Prätorianeroffizier gab sich dann versöhnlich. Er war kein unsympathischer Mann, vielleicht hätte ich mich mit ihm sogar sehr gut verstanden, doch ich war trotzdem verzweifelt. Der gaffende Pöbel hatte nicht die Courage gezeigt, sich für den alten Mann einzusetzen.


    Ich schaute zum Himmel und rief:


    IHR GÖTTER, WAS IST NUR AUS UNSEREM ROM GEWORDEN?


    Daraufhin verließ ich traurig und zornig das Forum Romanum, ohne auf das Angebot des Prätorianers einzugehen.


    Ich drehte mich noch einmal um und rief:


    Behandelt den alten Veteranen anständig

  • Die Zuschauer wandten sich von dem Geschehen ab, nachdem sie von dem Prätorianer dazu aufgefordert worden waren. Es schien kein großes Spektakel zu geben, die Reden waren gehalten und außerdem musste man noch den Markt erreichen, nicht dass all die guten Sachen vergriffen wären und man nur noch den schäbigen Rest abbekäme!
    Zurück blieben noch ein paar Jungs, die den soeben hinzugetretenen Urbanen in seiner Rüstung bewunderten und insgeheim von einer Karriere als strahlende Sieger auf den Schlachtfeldern träumten.


    Der Alte hatte mitlerweile seinen Widerstand aufgegeben und sich in sein Schicksal gefügt: Er war zu der Erkenntnis gekommen dass es wohl besser wäre ersteinmal abzuwarten, wer nichts machte machte auch nichts verkehrt...

  • Decius sah kurz zu einem hinzugetretenen Offizier der Stadtkohorten, nickte ihm grüßend zu und wandte mich dann wieder dem Civis zu. Dieser war im Begriff, den Ort des Geschehens zu verlassen, und Decius schaute ihm kopfschüttelnd nach.


    "Sowas, schwingt erst große Reden und haut dann ab. Da hat der Bursche ja nochmal Glück gehabt."


    Gabinius nickte bestätigend, blickte zu dem nun ruhigen, zwischen den beiden anderen Prätorianern stehenden alten Mann.


    "... was man von dem Burschen da nicht sagen kann. Ich denke, wir bringen ihn erstmal in die Castra und klären ihn dort ein wenig über seine Vergehen auf."


    Decius nickte zustimmend und wandte sich zum gehen, nicht bevor er seinen Kameraden das Zeichen zum Abmarsch gegeben hatte. Und so verließen die vier Prätorianer mit dem Delinquenten im Schlepptau das Forum Romaunm und machten sich auf den Weg zur Castra.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!