Glücksspielverbot in der Provinz Italia

  • "Ich war der Meinung der Senat hätte vor der Intervention des Tribunus Plebis den Weg der diskreten Übermittlung seiner Meinung gewählt... wie wir jetzt wissen ohne nennenswerten Erfolg. Ich möchte dann jetzt einfach auf ein "öffentliches Zerreissen des Gesetzes" dringen, wie Senator Flavius Felix es noch vor einiger Zeit ablehnte. Scheinbar müssen wir in dieser Sache größere Geschütze auffahren, als eine freundliche Bitte um Korrektur.


    Wenn die Suppe kalt ist, werter Senator, dann, um euer Beispiel ein bisschen mehr zu strapazieren, müssen wir halt solange Feuer unter ihr machen, bis die Curia Italica sie endlich auslöffelt."


    Urgs, eine grausame und unappetitliche Metapher, aber Victor hatte sie ja wenigstens nicht eingebracht.

  • Du schlägst also vor, die Selbstverwaltung der Städte Italias außer Acht zu lassen? Eine kühne Vorgehensweise, Senator Victor. gab Hungi zu bedenken.


    Ist ein Gesetz, das nicht mal von allen Städten angenommen wird, das wert?

  • "Um der Wahrheit Rechnung zu tragen, werter Princeps Senatus, glaube ich ist dieses Gesetz nicht einmal das Papyrus wert, auf dem es veröffentlicht wurde... aber nichtsdestotrotz ist es wohl rechtmäßig zustande gekommen und sollte dann auch als das behandelt werden, was es ist; ein rechtskräftiges Gesetz der Provincia Italia!


    Wenn die Selbstverwaltung der italischen Städte allerdings nicht mal mehr fähig ist, ein Gesetz wieder abzuschaffen, das sie nicht bereit ist umzusetzen, sollte uns das nicht mehr zu bedenken geben, als die Frage, ob unsere Einmischung die Gefühle der Curia Italia verletzt?


    Um es auf den Punkt zu bringen, Princeps Senatus und patres conscripti: Können wir dulden, dass vor unserer Haustür von staatlichen Institutionen damit begonnen wird einfach Gesetze zu missachten?"


    Als jemand der auch 100 Meilen im Umkreis von Rom für Ruhe und Ordnung sorgen sollte, konnte Victor sich selbst nur die Frage mit einem deutlichen nein beantworten, aber der rest der Senatrone, konnte das natürlich leichter auf die leichte Schulter nehmen.

  • "Ist es denn überhaupt so einfach möglich, dass der Senat der Stadt Rom ein Gesetz der Curia Italia aufhebt? Oder müssten wir formal ein anderslautendes Gesetz beschließen, welches dann als höheres Recht das andere automatisch außer Kraft setzt?"


    Wahrscheinlich dachte er wieder viel zu kompliziert, aber Macer hatte sich angewöhnt, bei Gesetzesfragen auch immer die seltsamsten Möglichkeiten ernsthaft in Betracht zu ziehen.

  • Möglich wären meines Erachtens beide Möglichkeiten, Senator Macer. antwortete Hungi knapp und wandte sich wieder dem Praefectus Urbi zurück.


    Lange, wirklich elendslange hatte Hungi sich gesträubt und alle Bitten abgewiesen, er möge doch selbst in der Curia Italia intervenieren. Aber da sich der Volkstribun nicht durchsetzen konnte und all die anderen Senatoren sich auch nicht bemüßigt sahen, freiwillig ihre Autorität einzusetzen, mußte Hungi wohl in den sauren Apfel beißen.


    Ich bin noch immer der Meinung, Senator Victor, daß wir noch nicht in der Art drohen sollten. In der Curia Italia sitzen ja auch nicht irgendwelche Waschweiber aus der Subura, sondern verdiente Honoratoren der Städte.


    Na gut, dann werde ich mich der Sache persönlich annehmen.

  • Bei den Worten von Hungaricus legte Victor nur die Strin in Falten, enthielt sich aber jedes weiteren Kommentares und nickte nur leicht, als Hungi sich opferte.


    Als Beisitzer konnte Victor sich ja in der Curia Italia selbst davon überzeugen, ob der Princeps Senatus die sich selbst gestellte Aufgabe mit der mittlerweile gebotenen Schärfe erledigte, oder nicht.

  • “Es freut mich außerordentlich, dies zu vernehmen.


    Ich glaube, ich spreche im Namen des gesamten Senats, wenn ich dir für deine Vermittlertätigkeit in dieser Angelegenheit meinen großen Dank ausspreche, Senator Vinicius Hungaricus.“

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