[Ludi Romani] Das Strassenfest

  • Unzählige Sklaven haben in der letzten Nacht und an diesem Vormittag ihre Arbeit getan. Auf den Plätzen und Strassen der Stadt zwischen den Flavischen Theater und dem Circus Maximus sind Tische und Bänke aufgestellt, fast an jeder Ecke ist steht ein Stand, an dem Brot, Wein und Trauben an die Zuschauer abgeben werden. Etwas seltener, aber dennoch sehr oft vorhanden, so das kaum jemand weit von seinem Platz gehen muss, sind Stände an denen Geflügel und Würste gebraten werden.
    Doch nicht nur die lukullischen Genüsse sind zahlreich Vorhanden, auch sind die Strassen und Plätze herrlich geschmückt. Wo sonst die tristen Wände der Insulas sind, von den Schmierereien des Pöbels verunstaltet, hängen nun bunte Tücher und zieren Girlanden von Blumen die Häuser.
    Mit Beginn des ersten Tages der Ludi beginnen sich die Strassen zu füllen,…


    Sim-Off:

    WiSim

  • Der Mann hat seinen Stand an der Stelle, an der die zweite Querstrasse zwischen den beiden grösseren Strassen zwischen Flavischen Theater und Circus Maximus eine kleine Beugung macht. Ziemlich genau da, wo in der Nacht noch die Worte „Nider mit das Germannen“ an die Wand geschmiert waren, die mittlerweile allerdings übermalt sind und wo nun eine Zeichnung eines Mannes mit einen Messer im Rücken prangt. Um den Namen ihrer Zielperson auszuschreiben, fehlte den Tätern wohl die Zeit und Muse, den nur ein „HT“ steht darunter.


    Jedenfalls genau an dieser Stelle hat der Mann seinen kleinen Stand aufgebaut, eigentlich nicht mehr als ein Brett auf zwei Pflöcken. Eine einfach Konstruktion, einfach darauf bedacht, schnell und einfach auf und abgebaut werden zu können.
    Auf dem Brett sind drei Walnussschalenhälften und eine kleine Kugel.


    „Tretet heran, tretet heran! Wer vermag dem Weh der Kugel zu folgen ?“


    Der Mann packt die Kugel unter die mittlere Schale


    „Gerade ist sie hier,… und dann…. „


    Blitzschnell bewegt er nun die Schale, tauscht immer und immer wieder die Plätze.

  • "Weg da, weg da, ich will auch mal!" rumpelte Brutus und drängelte sich mit spitzen Ellbogen nach vorn.
    "So, wie funktioniert das, eh?"
    "Man muss den Weg der Kugel verfolgen und hinterher sagen, unter welcher Schale sie ist", half ihm ein freundlicher Passant aus.


    "Aha. Na, dann wollmer doch mal!" brummte der Hüne und krempelte sich die nicht vorhandenen Ärmel hoch. Sein germanischer Akzent war dabei kaum zu überhören. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er die Schalen. Mal befand sich die Kugel in der Mitte, mal links und mal rechts. Brutus konnte gar nicht so schnell gucken wie er wollte - und dann grinste der Hütchenspieler und fragte, wo die Kugel sei. Brutus zeigte auf die rechte Schale.


    "Da isse! Ganz sicher!" behauptete er. Aber als der Mann die Schale umdrehte, war dort keine Kugel zu sehen. Der Hütchenspieler streckte die Hand aus und wollte sein Geld, aber Brutus brüllte:
    "Betrug! Lug und Trug! Sauerei, was soll'n das, he? Dich werd ich lehren...."


    Und zack, war die erste handfeste Schlägerei in vollem Gange, die auf keinem guten Straßenfest fehlen durfte.

  • Arrecina hatte ihren Vater auch hier her geschleift und er hatte eigentlich auch gar keine andere Wahl gehabt als ihr zu folgen. Intressiert blickte sie den seltsamen Spielen zu und fragte sich dann doch ein wenig ob diese Spiele wirklich so legal waren wie sie hier den Anschein hatten. "Schau mal, was die da spielen, wollen wir da mit machen?" fragte sie ihn und zog ihn mit sich. Jedoch kamen sie nicht wirklich weit, da die Männer auf einmal begannen sich zu schlagen und Arrecina neben ihrem Vater stehen blieb. "Vielleicht sollten wir da lieber nicht mitmachen" meinte sie dann und sah verachtend auf die Männer die nichts besseres zu tun hatten als sich die Köpfe einzuschlagen. Wie die Wilden kloppten sie aufeinander ein und Arrecina ging einen Schritt nach hinten, als hätte sie es geahnt, denn ein Kerl landete fast vor ihren Füßen und sie sah zu ihrem Vater hoch, als der Kerl es wagte sie fast zu berühren. "Hey" rief sie und trat nach seiner Hand.

  • Caius war mit seiner ganzen Sippe zum Straßenfest der Ludi gekommen. Er selbst hatte schnell das beste erspäht: Ein Geflügelstand weiter hinten! So kommandierte er schnell
    "Pulchra, du holst Brot und Wein, ich bissl Fleisch. Wir treffen uns..."
    Er blickte sich kurz um und kratzte sich am Kinn
    "...do an der Hausecke!"
    Damit stürmte er das Geflügelbuffet und drängte sich durch mehrere andere Männer, die ebenfalls etwas Fleisch für ihren sonst eher kargen Speiseplan ergattern wollten. Endlich hatte er sich vorgedrängt und grapschte sich ein Suppenhuhn, dann drängte er sich wieder nach draußen. Dort musste er erst einmal verschnaufen, bevor er auch noch einen Fischstand erspähte, den er ebenfalls sofort ansteuerte. Sie würden heute speisen wie Könige! Pulchra würde glücklich sein und stolz - vielleicht auch willig?
    Caius wischte den Gedanken schnell weg - jetzt musste er erstmal den Fisch ergattern! Also schob er sich wieder in die Menge. Diesmal ging es recht langsam vorwärts. Bei einem Rundblick entdeckte er seinen Nachbarn im Gedränge. Er hasste den Burschen - bei ihm stank es am schlimmsten - der leerte seinen Nachttopf wohl in seine Wohnung!
    Da der Nachbar auch noch vor ihm stand, ließ Caius seine Hand hervorschnellen und gab ihm von hinten eine Ohrfeige. Danach drehte er sich blitzschnell um, sodass der wütende Geschlagene ihn nicht erkennen konnte und sich lautstark beschwerte...

  • Antonia hatte kein Interesse an Tierhatzen oder Gladiatorenkämpfen und genoss stattdessen die Festivitäten auf der Strasse. Alles war voller Musik und tanzender Menschen. Gutgelaunt holte Sie sich ein gefülltes Fladenbrot von einem Stand und setzte sich auf eine Bank.

  • Das Strassenfest schien gut anzukommen. Überall waren Leute am Feiern, Wetten am machen wer denn wie bei den Rennen und Kämpfen abschneiden würde. Plautius wanderte auf dem Weg zu einem Schriftrollenanbieter durch das Getümmel und ging den Schlägereien aus dem Weg.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Titus
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    Endlich hatte er etwas frei, sein Tribun hatte ihm für die Ludi erlaubt, die Spiele zu geniessen. Und was sollte er sich das Prügel und Schlagen in der Arena anschauen ? Nee, das machte nur spass, wenn man selbst dabei war...


    Titus genoss lieber das Treiben auf den Strassen. So einem kleinen Kerl am Rand, der aus einem Schlauch Wein in Becher ausschenkte, hatte er den Schlauch abgenommen und sich, nach dem er ihn fast zur Hälfte geleert hatte, ein Brathähnchen von einem Stand geschnappt.


    So wanderte er zufrieden durch die Strassen, wobei es ihm ziemlich egal war, ob er irgendjemand umstiess oder die Leute ihm gerade noch ausweichen konnte. Da erspähte er etwas vor sich jemanden den erzu kennen glaubte. War das nicht einer der Miles der IX ?


    Ziel strebig, das heisst beinahe vier Leute zu Boden stossend, steuerte er auf den Mann und seine Begleiterin zu, die gerade der entstehenden Prügelei zu sahen.


    Zitat

    Original von Flavia Arrecina
    Wie die Wilden kloppten sie aufeinander ein und Arrecina ging einen Schritt nach hinten, als hätte sie es geahnt, denn ein Kerl landete fast vor ihren Füßen und sie sah zu ihrem Vater hoch, als der Kerl es wagte sie fast zu berühren. "Hey" rief sie und trat nach seiner Hand.


    "Heh, Miles,... " brüllte er, um den Lärm zu übertönen, während er seine fettige Hand auf die Schulter des Mannes legte, "Wat tut den ein Mann der IX. hier in Roma ? Und wer iss`n deine Kleene Freundin ?"

  • Endlich hatte Caius seinen Fisch ergattert und drängte sich zurück zu seiner Familie, die tatsächlich an der Ecke wartete. Pulchra hatte die Hände voller Brut, Caius Iunior trug ein Amphörchen Wein. Das Baby krabbelte auf dem Boden in der Gosse und versuchte, sich an Pulchra aufzurichten - auch das noch! Wenn das kleine Balg auch noch groß war, würde es wahrhaft eng werden in der Wohnung!
    Auf dem Weg zu den seinen stieß er plötzlich gegen einen Riesen, der irgendetwas von der IX. faselte. Der Zusammenstoß war so heftig, dass ihm sein guter Brathuhn in die Gosse fiel.
    "Pass doch auch!" beschwerte er sich und hob sein Huhn wieder auf. Wäre der Bursche etwas kleiner und schmaler gewesen, hätte er ihm sicher eine eingeschenkt - so war das zu riskant...

  • Marcus war hinter seiner Tochter hergeschlendert, hatte den Duft von gebratenem Hühnchen in seiner Nase aufgenommen und einer schwarzhaarigen Frau hinter her geschaut. So hörte er erst sein Töchterlein als jener Grobian vor ihren Füßen landete. Marcus fuhr herum und sah zu dem Kerl herunter. Zufrieden bemerkte Marcus, daß seine Tochter recht wehrfähig war. Hatte sie ihm sogar die Fingerknochen gebrochen? Stolz erfüllte seine väterliche Brust und er packte den Kerl und warf ihn ein Stück zurück. Er hätte dem Kerl ja noch mit dem Fuß eine verpasst, doch eine Stimme lenkte ihn ab. Marcus sah auf und sah verständnislos zu Titus.


    Kannte der den? Hmm...IX? Ja, herrje, bei Mars langem Bart, das war doch der Gehilfe des Tribuns. Der, der ihn immer bei der Ausbildung begleitet hatte. Wenig erfreut den Mann zu sehen, nickte Marcus ihm zu. Seine Antipathien, die Marcus sorgsam gepflegt und gehegt hatte, bezog sich natürlich auch auf dessen Handlanger. Schließlich war der Mann der Gehilfe von einem, der Marcus Mutter als Lupa bezeichnet hatte. Und da war Marcus verdammt nachtragend. Gerade wollte sich Marcus zu einer Höflichkeit durchringen, doch daraus wurde nix.


    "Freundin? Ja, hast Du Dir das Hirn hier in Rom weggesoffen? Das ist meine Tochter! Das sieht man doch sofort!"

  • Titus
    --------------------------------
    Irgendwie bereute Titus es, das er nicht bei dieser Prügelei mitmischen konnte, doch irgendwie wollte einfach keiner vor ihm landen. Doch dieser Miles hier, das war doch eine Gelegenheit, so wie der gerade rumpöbelte. Mittlerweile hatte er es sogar geschafft, das Gesicht des Miles dem richtigen Ausbildungszug zuzuordnen. War das nicht der Kerl, der so rumgejammerte hatte am ersten Tag ?


    Ach, egal, Titus war in Feierlaune.


    "Töchter ? Wie kommt so`n hässlicher Kerl wie du, so`ner hübschen Tochter ?"


    Er hielt ihm den Weinschlauch hin, nicht ohne das etwas herausspritze


    "Willste auch `n Schluck, Kleener ?"

  • Was sollte das denn werden? Ein wenig entsetzt sah sie den Mann an, der auf sie beide zukam und ihren Vater einfach so an die Schulter packte. Das war wahrlich ein Riese, zumindest kam ihr das wirklich so vor. Sie schaute kurz zu ihm auf und blickte dann zu ihrem Vater. Die kannten sich auch nich? In welchen Kreisen verweilte denn ihr Vater auf einmal?
    "Entschuldige mal bitte, aber das ist äusserst unhöflich dieses Verhalten was du da an den Tag legst" sagte sie barsch und stemmte ihre Hände in ihre Hüften um dem Kerl gegenüber zu treten. Dann wandte sie sich noch an ihren Vater. "Ihr kennt euch? was ist das für ein komischer Kauz?" dies fragend deutete sie dann noch auf den Mann der ihr suspekt vor kam. Dieses Fest brachte einen ja fast in einen Rausch und wenn sie eben dem Mann wohl schon die Finger gebrochen hatte, als dieser ihr einfach vor die Füße viel könnte si eja hier gleich weiter machen, denn wenn sie eines nicht leiden konnte, dann wenn einer so ankam wie dieser Kerl.
    Die Schlägerei war immer noch in vollem Gange und hier schien keiner etwas dagege unternehmen zu wollen, vielleicht wäre es wirklich besser gewesen einen anderen Weg als diesen zu nehmen, aber dafür war es wohl zu spät wie man an diesem komischen Kauz vor ihnen erkannte.

  • Völlig verdattert sah Marcus seinen gegenüberstehenden und ehemaligen Mitsoldaten aus der Legio IX an. Marcus würde sich zwar nicht vor einer Prügelei scheuen, aber war er auch kein sehr jähzorniger Mann, der gleich bei der ersten Beleidigung zu schlug oder sich kopfüber in eine Straßenprügelei warf. Außerdem hatte Titus auch seine Achillesferse noch nicht getroffen. Mal davon abgesehen, daß er schließlich seine Tochter dabei hatte und ihr in gewisser Weise auch Vorbild sein sollte. So presste Marcus seine Lippen fest aufeinander, seine Augen verschmälerten sich. Mühsam atmete Marcus ein und aus.


    “Nein, danke, Titus!“


    Marcs legte seine Hand kurz auf Arrecinas Schulter, nur kurz jedoch. Marcus richtete sich etwas auf und seine Wangenknochen mahlten. Einziges Zugeständnis für seinen Ärger über Titus. Aber was sollte man vom Gehilfen des Tribuns anderes erwarten?, dachte sich Marcus insgeheim.


    „Arrecina, das ist ein ehemaliger Soldat aus der IX Hispana. Titus, dies ist meine Tochter, Flavia Arrecina. Es war mir eine Freude Dich wieder getroffen zu haben. Aber jetzt haben wir was anderes vor. Vale!“


    Marcus sah sich um, der Appetit war ihm erstaunlicherweise vergangen. Einige Gaukler am Ende der Via machten recht farbenfroh auf sich aufmerksam. Marcus deutete auf die Gaukler.


    „Magst Du Dir die anschauen, Cinilla, Sonneschein?“

  • Arrecina blinzelte ein paar mal über diese Dreistigkeit des Mannes, aber ihr Vater schien auch nicht grade begeistert über ihn und sein Verhalten zu sein, denn dieses war mehr als schlecht. Da er sie aber bald über die Bekanntschaft der beiden aufklärte bekam sie nicht mehr als ein lächeln zustande, denn der Kerl war ihr mehr als nur unsympatisch. Ein weiterer Soldat also, waren die denn alle so wie dieser Titus? Wenn ja, schien ihr Vater ja eine ziemliche Ausnahme zu sein, aber er war ja auch ein Flavier und nicht irgendwer. "Vale!" sagte sie auch noch schnell und lief zusammen mit ihrem Vater weiter, eigentlich froh darüber, diesen Rüpel wieder los zu sein und auch diesen Ort der Schläger wieder zu verlassen, denn die Prügelei schien immer noch ziemlich im Gang zu sein.
    "Hmmm" sie sah in die Richtung der Gaukler und überlegte ob es sich lohnen würde noch eine Weile da stehen zu bleiben. "Gut es kann ja nichts schaden wenn wir sie uns mal eine kleine Weile ansehen. Sag mal Vater..." Sie sah zu ihm auf "Sind alle Männer bei dir in der Legion so komisch wie dieser Kauz?"

  • Wie viele andere hatte es auch Calvina auf das Strassenfest gezogen, vielleicht würde sie so sogar auf andere Gedanken kommen. Sie hoffte es zumindest, denn ihr war das Herz doch ziemlich schwer und wünschte sich nichts mehr, als eine kleine Ablenkung. Zwar hatte es gut getan etwas darüber zu sprechen, aber davon ging es einem auch nur eine Weile ganz gut. Vielleicht hätte sie ihm Bruder auch von den anderen beiden Kerlen erzählen sollen, die sie angegriffen hatten, aber dann würde sie bestimmt nicht hier draussen rumlaufen dürfen.

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