[Ludi Romani] Die Cena Libera in der Ludus Magnus

  • Conctor schwieg weitgehend und nickte überwiegend. Ab und an stellte ee Callidus eine ergänzende Frage. Dann nahm er die Tasche an sich und mischte sich wieder unter die Gäste.

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Plautius winkte einen Sklaven heran und ließ sich einige Brote und Äpfel bringen. Die Platte mit dem Essen drückte er dem Zwerg in die Hand.
    ......


    Ein freudiges Strahlen breitete sich in dem faltigen Gesicht des kleinen Ianitors aus. Begierig griff er nach dem Obst und biss hinein. Völlig selbstvergessen mampfte er von der gereichten Platte, ehe er sich wieder an den Elefanten erinnerte. Beziehungsweise der Elefant erinnerte ihn daran. Mit seinem Rüssel stupste er Pumilus gegen den Kopf. „Ieek..Ah Du, na Kleiner, willst Du auch was?“ Pumilus reichte den halben angebissenen Apfel nach oben. Der Elefant griff vorsichtig danach, wölbte seinen Rüssel nach innen und öffnete seinen Mund. Pumilus lachte entzückt auf und gaffte den Elefanten an. Dann wandte er sich um und hörte Plautius zu. Sein Mund öffnete sich, sein Gesichtchen wurde bleich und er schluckte ein paar Mal heftig. Der Stein, den Plautius bei ihm im Brett hatte, kullerte förmlich nach unten. Mit den letzten Worten hielt Plautius zwar einen endgültigen Fall des Steines auf, doch Pumilus war noch zu sehr schockiert. „Warum immer wir? Warum nur?“ theatralisch hob er seine Hände und sah gen Himmel in der Hoffnung, dass die Götter ihm eine Antwort gaben.


    Er schluckte noch mal und sah zu den beiden Frauen. Ein seliges Lächeln erschien auf seinem Gesichtchen und er grinste schließlich breit. Die Farbe kehrte wieder in sein Gesicht zurück. „Ja, Centurio, bis jetzt hat sich noch keine Frau bei mir beschwert...!“...von den wenigen die sich mit ihm einließen! Aber so was sprach Pumilus nicht laut aus. Nein, so was dachte er noch nicht mal. Unerschütterlich in seinem Selbstvertrauen zwinkerte er den Frauen zu und wurde unsanft von dem Elefanten nach vorne gestoßen, der noch mehr von der Platte haben wollte. „Schwierig...!“ Pumilus lachte leise. „Sieh sie Dir doch an, Centurio. Das ist keine Frau, die man so leicht zum Heiraten bewegen kann. Aber was für Hürden siehst Du?“ Neugierig spähte er zu Plautius hoch und reichte einen großen Laib Brot nach hinten. Der Elefant griff danach und mampfte das Brot.

  • Zitat

    Original von Rutger
    Achtlos warf er den Krug beiseite, wo er zerbrach, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, und trat mit fest zusammengepressten Lippen direkt auf seinen "Herrn" zu.
    Kalte Wut schwelte in seinen Augen als er ihn erbittert anfuhr:
    "Ich bin kein Hund, Flavier!"


    "Dann benimm Dich nicht wie einer." Das war meine einige Reaktion zum Benehmen meines Sklaven - und was ich insgeheim befürchtet hatte, bewahrheitete sich in diesem Moment. Dass er noch nicht bereit genug für die Ehre war, mich auf ein solches Fest zu begleiten, aber ich hatte ihn nun mitgenommen, jetzt würde ich damit auch zurecht kommen müssen. Ich neigte den Kopf etwas zu ihm und sagte leise mit fester, beherrschter Stimme: "Ich warne Dich ein einziges Mal, Rutger, bei der zweiten Verfehlung dieser Art wirst Du die nächsten zehn Tage weder sitzen noch liegen können: Sprich in einem angemessen höflichen Ton mit mir." Mochte er zuhause seine widerspenstigen Gedanken äußern, aber in der Öffentlichkeit war ich nicht bereit, dies zu dulden, weder von ihm, noch von irgend jemandem sonst.


    Innerlich seufzend blickte ich in Richtung Medea, mit der ich mir ein Wiedersehen sicherlich auch ganz anders vorgestellt hatte. Die Erinnerung an Athen war in diesem Moment irgendwo ganz weit fort erloschen, und ich musste feststellen, dass mich die gesamte Festivität mit den lärmenden, teils schon betrunkenen Menschen plötzlich seltsam anekelte. "Er ist sehr aufmerksam, das ist wahr," sagte ich beifällig zu ihr und nickte meinem Sklaven leicht zu. Aufmerksam und leider auch ein wenig vorlaut. "In seiner Gegenwart bin ich auf jeden Fall vor Spaßvögeln sicher, die meinen, die herausragend gestaltete Feier mit einigen Fruchtwürfen garnieren zu müssen ... ich hoffe, das war nicht eine missglückte akrobatische Einlage, sondern die Dummheit einiger Rabauken?" Ich schenkte ihr ein leichtes Lächeln, das sowohl sie als auch mich beruhigen sollte, auch wenn ich den Früchtewerfer am liebsten erwürgt hätte, inzwischen war jener sicher im Schutz der Menge untergetaucht.

  • Zornig funkelte Rutger Aquilius an, dessen elegantes Kontern ihn dann doch etwas aus dem Konzept gebracht hatte.
    Wortlos biß er die Zähne zusammen bis sie knirschten, ballte mit Ingrimm die Faust bei der 'Warnung', und starrte sehnsüchtig auf Aquilius' Nase - sehnsüchtig, diese Nase mit der Faust zu zertrümmern, versteht sich!
    Aber, wenn Rutger auch jähzornig war, ganz lebensmüde war er nicht, und so bezwang er, sehr mühsam, diesen Wunsch, oder verschob ihn jedenfalls auf einen passenderen Moment.
    Zudem war es ihm höchst unangenehm, vor der schönen, wenn auch schamlosen, "Medea" so als Sklave offenbart zu werden - hatte sie doch auf ihrem Fest durchaus freundlich und geneigt mit ihm gesprochen.
    Um so frostiger war jetzt seine Miene, als er hocherhobenen Hauptes neben Aquilius stand, die Arme vor der Brust verschränkt, und distanziert durch das verdorbene Treiben um ihn herum hindurchsah.

  • Scintilla erschauerte wohlig bei der Berührung ihres Helden, und bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut.
    "Oooh, Mactator..." säuselte sie verzückt. Wie war er doch bescheiden! Und sooo charmant! Und dieser romantische Hauch von Schwermut! Wieder verlor sie sich in seinen Augen, neigte dann leicht den Kopf, atmete warm über seine Hand an ihrer Schulter, und hauchte einen schmelzenden Kuß auf seine Fingerknöchel.
    Dann lachte sie leise, ein wenig rauchig. "Aber Mactator! Soll ich etwa jetzt behaupten, ich wäre wegen Fulmineus hier? Oder Quadratus? Oder wegen dem Wein? Nein, natürlich wegen Dir...! Schon so lange habe ich Dich aus der Ferne bewundert, und mir soo gewünscht, Dich einmal kennenzulernen..." Etwas verzagt sah sie ihn unter gesenkten Wimpern an. "Aber das hörst du sicher auch ständig."
    Scintilla versank in der Betrachtung seines Kinns. Sie hatte schon immer ein Faible für schöne, männlich ausgeprägte Kiefer gehabt. Langsam hob sie die Hand, rote Steinchen funkelten in den verschlungenen Armspangen, und andächtig berührte Scintilla sacht das Kinn ihres Idols. Hingebungsvoll verfolgte sie dessen Linie mit den Fingerspitzen. Einfach perfekt. Und dazu dieser verwegene Dreitagebart... Himmlisch!

  • Plautius lachte und schlug dem blass werdenden Zwerg herzlich auf die Schulter als er sah, dass er mit seinem schwarzen Humor wohl mal wieder den Kinderschreck der Legio gespielt hatte.


    „He Sklave! Bring einen Kelch Wein für meinen Freund hier. Aber den wirklich Guten für die richtigen Gäste und nicht das Zeug für die Gladiatoren.“


    „Ja, ich stimme Dir zu. Leicht wird das Werben bei einer selbstbewussten Frau wie deiner Herrin mit Sicherheit nicht. Sie steht mit beiden Beinen im Leben und die Männer umschwärmen sie sicher wie die Motten das Licht.


    Was die Probleme betrifft? Nun, da wäre zunächst einmal ihr gefährlicher Leibwächter, ein ehemaliger Gladiator namens Pumilus. Ich muß ja erst einmal an dem vorüber und mich mit ihm einigen, dass ich mich Medeia nähern darf. Ich bin zwar ein guter Kämpfer und habe auch zusätzlichen Schwertkampf geübt, aber ob das zur Not gegen einen kleinen und flinken Gladiator reichen wird …? ;)


    Desweiteren muß ich in einigen Tagen wieder nach Mantua. Und bin dann erst mal wieder aus den Augen und aus dem Sinn.


    Außerdem bin ich erst Primus Pilus und Centurio. Es ist mir erst ab dem Rang eines Tribunus erlaubt zu heiraten. Und das kann dauern, sofern ich nicht aus der Legio ausscheide. Finanziell bin ich vermutlich besser gestellt als deine Herrin, aber ich bezweifele, dass das Geld zwischen uns stehen wird. Eher schon die soziale Stellung. Immerhin ist sie Aedil. Und wer weiß, vielleicht wird sie nach der Amtszeit zur Senatorin ernannt.“


    Der Sklave brachte ein Tablett mit Weinkelchen für den Zwerg und für Plautius, welcher einen großen Kelch ergriff und in Gedanken versunken trank.


    "Hm, irgendwie bin ich heute nicht sehr gut drauf ..."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Ludus Magnus, ein Schauplatz mit drei verschiedenen Szenen. Cena Libera, der Aedilis Plebis, ein Marspriester und ein Sklave; Cena Libera, ein Gladiator und eine Tänzerin; Cena Libera, ein Centurio und ein Zwerg. Blick auf die erste Szene: Die Umgebung musternd überging Medeia das Intermezzo zwischen Rutger und Aquilius. Sie nickte einem Bekannten in der Ferne zu und wartete auf ihr Wasser. Erst als Aquilius sie wieder ansprach, wandte sie ihren Blick den beiden Männern zu. Genau so wie auf der Vinalia Rustica schenkte sie Rutger ein freundliches Lächeln, wobei dieses Mal deutlich mehr von ihrem linken Bein zu sehen war und ihre Kleid einen tiefen Ausschnitt zierte. Daß es sich um Aquilius Sklaven handelte, wusste Medeia nicht. Ihrem verschmitzten Lächeln nach zu urteilen, hatte sie eher andere Vermutungen. Da kam auch schon der Sklave heran und Medeia griff nach einem Stück Linnen, um ihn ins Wasser zu tauchen und ihr Kleid und ihren Schenkel von den Fruchtstücken zu befreien. Langsam strich sie mit dem dunklen Stoff über ein Stück ihrer hellen Haut und dann über den grünen Stoff. Dann warf sie den Stoff achtlos in das Wasserbecken. „Auf einer Cena Libera geht es immer ein wenig wild zu, Aquilius. Magst Du Dich nicht vielleicht zu mir setzen? Ich hätte gefragt, ob Du mir Deinen gut aussehenden Gefährten vorstellst. Aber ich glaube, ich habe ihn schon auf der Vinalia Rustica gesehen.“ Medeia deutete auch Rutger Platz zu nehmen und winkte nach einem der alexandrinischen Sklaven, der ihnen Wein heran brachten.


    Ein kleines Stück davon entfernt schlängelte sich eine dunkelhaarige Frau auf die Bühne. An den Füßen trug sie silberne Schellen, war nur halb bekleidet und ihre langen Haare fielen ihr offen über die Schultern herunter. Nicht allzu elegant fing sie an zu tanzen, geschmeidig oder gekonnt waren ihre Bewegungen nicht, aber dafür recht feurig. Die Gladiatoren grölten begeistert als die Frau schwungvoll ihre Hüften hin und her warf. Auch Fulmineus feuerte die Frau begeistert an, während er die Frau auf seinem Schoß immer mehr von ihren Kleidern befreite. Mactator beachtete die Frau auf der Bühne in keinster Weise. Stattdessen sah er Scintilla stumm an. Sein markantes Kinn hob sich ein wenig als Scintilla an ihm entlang strich, die Bartstoppeln fühlten sich unter ihren Fingern ein wenig rau an. Mactators Hand, die über Scintillas weiche und zarte Schulter hinweg geglitten war, ruhte an ihrem Oberarm und fuhr wieder zurück und durch ihre Haare.


    An ihrem Nacken angekommen, ließ er seine, von Schwielen gezeichnete Hand, dort ruhen. „Schöne Scintilla, ich bin nicht außergewöhnlicher als jeder Mann dort draußen. Nur Fortuna gab mir das Los, ein Todgeweihter zu sein. Fasziniert Dich das?“ Mit einem sanften Druck zog er Scintilla näher an sich heran und beugte sich nach vorne. „Oder ist es der Hauch des Ruhmes, den man erlangen kann?“ flüsterte Mactator leise. Doch er gab Scintilla keine Gelegenheit zum Antworten. Stattdessen presste er seine Lippen auf ihre und küsste sie leidenschaftlich. Seine Zunge drang zwischen ihren weichen Lippen hindurch und suchte ihre. Die freie Hand schlang er um ihre Taille und zog sie noch fester an sich.


    Dasselbe hätte sich wohl Pumilus gewünscht. Auf jeden Fall sah man das dem Zwerg an, der unter dem großen Elefanten bei dem Centurio stand. Mühsam hielt dieser dem Schulterklopfen stand, lächelte jedoch auf als der Wein gerufen wurde. Strahlend lächelnd schien der Kleinwüchsige etwas größer zu werden. Pumilus Maximus war wieder da! Einen Apfel mampfend, den Elefanten fütternd, den Frauen anzüglich zuzwinkernd, hörte er dem Centurio halb aufmerksam, halb abgelenkt zu. „Aber, Centurio, ich würde doch niemals dem Glück meiner Domina im Weg stehen. Nur denjenigen, die ihr schaden wollen. Die würden den ganzen Zorn eines ehemaligen Gladiators und Sieger in 60 Kämpfen spüren.“


    Der Wein wurde gebracht, Pumilus gut bestochen und er trank aus dem Kelch ohne den Größenunterschied dort zu bemerken. „Na ja, vielleicht wird sie ja nicht Senatorin, man weiß nie, was das Schicksal mit einem plant. Das siehst Du am Besten doch an mir! Jetzt bin ich Sklave, aber einst war ich ein...und das muss vertraulich unter uns bleiben...war ich ein Verwandter eines hohen Patriziers. Ja, ich war sogar mal ein Patrizier. Und jetzt...!?“ Ein neues Hirngespinst war geboren und Pumilus glaubte schon inbrünstig daran ein verloren gegangener Patrizier zu sein. „Aber vielleicht kann ich Dir helfen? Nicht gut drauf? Warum?“

  • Wenig war so gut dazu geeignet, Rutger wieder mit der Welt zu versöhnen, wie das Lächeln einer schönen Frau. Etwas widerwillig hoben sich auch seine Mundwinkel ein wenig, und seine Augen verfolgten gebannt den Weg des Linnens über Medeias ansehnlichen Schenkel.
    Ihre nächsten Worte ließen ihn dann verblüfft blinzeln. Zum einen: es schien sie in keinster Weise zu stören, daß er ein Sklave war. Zum anderen: sie sagte ganz offen heraus, daß sie ihn "gutaussehend" fand. Rutger war über diese Freimütigkeit schon fast schockiert. So redete keine anständige Frau. Andererseits - sie war ganz offensichtlich keine anständige Frau, sondern eine verruchtes, mannstolles Weib. Und sie schien gerade nach Ersatz für den verschwundenen Fußliebhaber zu suchen. Ob sie... sie sah so verschmitzt zwischen Rutger und Aquilius hin und her... ob sie es gar auf sie beide abgesehen hatte?
    Reserviert setzte er sich. "Dein Fest war sehr schön." sagte er artig zu Medeia. "Vor allem die Lieder. Ein Zauber wohnte ihnen inne."
    Er nahm den Becher entgegen, setzte ihn an die Lippen, und leerte ihn in einem Zug.

  • Wenigstens hielt mein Sklave diesmal an sich und gab nicht wieder irgendeinen peinlichen römerfeindlichen Spruch zum Besten - aber welcher Mann wäre bei Medeas Lächeln nicht betört gewesen? Ich fühlte diesen altvertrauten Reiz wieder zurückkehren, dem ich mich irgendwann hatte verschließen müssen, um nicht für sie mein letztes Geld verjubeln zu müssen - anscheinend hatte sie andere gefunden, die ihr das süße Leben nun finanzierten. Aber waren nicht gerade dazu die Frauen geschaffen worden, dass Männer einen guten Grund hatten, sich zu vollkommenen Narren zu machen und ihre letzte Tunika zu versetzen, um ein schönes Geschenk zu machen?


    "Sein Name ist Rutger und er soll mir in dieser wundervollen, aber zumeist ein wenig gefährlichen Stadt den Rücken freihalten. Wie gut er darin ist, hast du ja eben gesehen." Dass er mein Sklave war, würde sie ohnehin noch früh genug erfahren, es gab keinen Grund, seinen Stand in alle Welt hinauszuposaunen, wusste ich doch, wie empfindlich der Germane mit dieser Sache war. Dennoch, dass mein Atem unwillkürlich schneller wurde, als ein wenig mehr ihrer Haut zu sehen war, ließ sich nicht verhindern, mein Körper reagierte noch immer sofort auf sie, schien diesem Bann der rotgelockten Haare nach wie vor unterworfen, ihrem Lächeln ohnehin. Warum waren Frauen nur solche Verlockungen? Es war weder gerecht noch in irgendeiner Weise nett.


    Ich ließ mich mit einem innerlichen Seufzen auf der Kline neben ihr nieder, nachdem ich einige Fruchtstückchen davon fortgewischt hatte, und wandte den Blick wieder zu ihr. Was hätte ich darum gegeben, mit diesem dämlichen braunen Lappen den Platz tauschen zu können, als er über ihren Schenkel strich ... "Ich hätte nicht gedacht, Dich hier in Rom anzutreffen, sind doch die Freuden Athens so vielfältig und deutlich amüsanter als die in dieser immer gleich bleibenden, verrohten Stadt. Sage mir, was hat Dich hierher gelockt, Medea?"

  • Verlockend lächelnd wandte Medeia ihren Kopf ein wenig mehr Rutger und Aquilius zu. Ungezügelt fielen ihre roten Locken um ihren weißen und zarten Schwanenhals, kringelten sich über die Schultern und eine Locke versank undezent in ihrem Ausschnitt, wo der Blick hingelockt wurde. Als ob sie ein wenig träge wäre, stützte sich Medeia auf der Liege ab. „Ich danke Dir Rutger. Es freut mich natürlich, wenn es den Gästen gefällt. Sag, wollten wir uns da nicht noch über eines der Lieder schon unterhalten?“ Sie dachte für einen Moment darüber nach und winkte einen der kleinen Jungen herbei, der eine Essensplatte mit sich trug. Gehorsam stellte er die Essensplatte vor Rutger, Aquilius und Medeia ab. Ein gebratener Flamingo lag auf der Platte, sein Fleisch war feinsäuberlich zerschnitten, doch sein leuchtend roter bis oranger Hals und Kopf war sorgfältig dazu drapiert worden. Um das Fleisch war ein Ring aus Gemüse und Fischeiern, dazu Garum und viel Salz und Pfeffer. Medeia griff nach einem Stück Fleisch und kostete vorsichtig daran. „Du hast Dir einen charmanten Leibwächter zugelegt, Aquilius. Aber Du hattest diesbezüglich immer schon einen hervorragenden Geschmack!“ Sie schmunzelte und deutete auch Rutger, sich von dem Flamingo zu bedienen.


    „Athen?“ Medeia lachte leise, es klang nicht sehr freudig. „Dass Du einen solchen Blick auf Athen hast, verwundert mich nicht, mein Lieber. Doch wollen wir den nackten Tatsachen, da müssen wir uns ja nicht vorenthalten...“ Ein bedeutungsvolles Lächeln. „...ins Auge sehen. Athen hat schon längst seine Glanzzeit verloren. Es gibt viele wirre alte Männer, die glauben große Philosophen spielen zu können. Aber das sind sie nicht. Und für eine Frau ist Athen ein Hort der Traurigkeit und der Einsamkeit, außer in ihren familiären Kreisen. Außerdem eine Stadt, die es ihr verbietet frei zu leben. Rom dagegen pulsiert, lebt und strotzt nur so von neuen Ideen und Möglichkeiten. Rom mag dreckiger und herunter gekommener sein, aber die Menschen verleihen der Stadt einen außergewöhnlichen Glanz. Und was den Geist der Philosophie angeht? Er findet sich nun mal inzwischen in Alexandria, genauso die Wissenschaften.“ Medeia tunkte das restliche Fleischstück in ein bisschen Garum und aß es zu guter Letzt. „Aber irgendwie vermisse ich meine Heimat trotzdem.“ Sie lehnte sich zurück gegen die Kline. „Was mich hierher geführt hat? Die Familie!“ Medeia lächelte leicht. „Und Dich?“

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Briseis stürmte über den Platz und sah wütend zurück. Doch über ihre Wange liefen einige Tränen. Es schien, dass sie einfach nur weg wollte von dem Ludus. Doch in dem Moment stieß sie wuchtig gegen Sergius Curio. Erschrocken blieb sie stehen, wischte sich die Tränen vom Gesicht und schniefte kurz. Briseis trug auch nur eine kurze Tunika und an ihrem Körper konnte man das viele Training erkennen. Sie war schlank, aber nicht filigran gebaut. Geschmeidig, aber durchaus muskulös. Dabei wirkte sie jedoch immer noch sinnlich und sehr weiblich. Eine wahre Amazone eben. Ihre langen schwarzen Haare flossen um ihre Schultern herum und ihre vollen Lippen zitterten noch leicht durch den emotionalen Aufruhr in ihr. „Verzeih!“ murmelte sie zu Sergius Curio.


    Sorgfältig begutachtete ich die Gäste hier und es gab doch schon das ein oder andere Gesicht, welches mir bekannt vorkam. Hatte ich dort drüben nicht Artorius Corvinus gesehen? Vielleicht hatte ich mich auch geirrt und so schaute ich mich weiter um, sah viele anzügliche Damen, die sich schamlos an die Gladiatoren schmiegten und versuchten, sie für eine Nacht zu gewinnen und die Krieger waren natürlich nicht oft abgeneigt, es könnte ja heute ihre letzte Chance sein, das Bett mit einem Weib zu teilen. Der Blick wandte sich nun von den Gesichtern der Anwesenden ab und fiel auf eine Kanne, sowie einige Becher, die daneben standen. Oh ja, ein Getränk wäre wirklich angebracht. Meine Kehle fühlte sich wie die raue Wüste in Ägypten an. Ein merkwürdiges Klima herrschte in diesem Raum, oder hatte ich heute einfach nur zu wenig getrunken? Ich zuckte unmerklich mit den Schultern und drehte mich einmal nach links, wollte mich auf den Weg machen, einen solchen Becher zu ergattern und ihn dann füllen zu lassen, als plötzlich jemand rücksichtslos in meine Seite rannte. Für einen Moment blieb mir die Luft weg und ich kippte einen Schritt zur Seite, fing mich aber recht schnell wieder.


    “Was sollte das denn?“ blaffte ich leicht erzürnt den Täter an, ehe ich realisierte, dass es sich um eine Täterin handelte und die Wut damit ein wenig schwand. Eine sehr anzügliche junge Frau, die aber zu meiner Überraschung ziemlich trainiert wirkte. Sie war doch wohl keine Gladiatorin, oder doch?
    “Ah macht doch nichts. Hast du dir etwas getan?“ erwiderte ich, wobei der Tonfall völlig im Kontrast zu meinen ersten Worten war und ziemlich nett und auch ein bisschen besorgt klangen.


    Sim-Off:

    Sorry, total übersehen :/

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia


    "Ja, du wolltest mir von Othis-theuz dem Heerkönig erzählen." erinnerte sich Rutger, und blickte zweifelnd auf den Flamingo. Das sollte man essen?
    Gebannt verfolgte er Medeias Bewegungen, als sie nach dem Fleisch griff, ihre schlanken Finger darum schloß, und es zum Mund führte. Als das Stück Fleisch ihre Lippen berührte, wurden seine Augen ein wenig schmaler, und als sie schluckte, fuhr er sich unwillkürlich mit der Zunge über die Lippen. Schnell beugte er sich vor, nahm sich ein großes Stück von dem exotischen Vogel, tunkte es tief in die Fischeier hinein, und verzehrte das Fleisch gierig, während er Medeia unverhohlen mit den Augen verschlang. Ja, völlig schamlos, zutiefst unanständig, und äusserst.... lockend, diese Frau.


    Er schluckte, nahm sich gleich noch ein Stück Fleisch, und hielt einem kleinen Sklaven fordernd seinen leeren Becher unter die Nase. Der füllte ihn dienstbeflissen, und Rutger ließ noch mehr von dem roten Wein durch seine Kehle rinnen, während Medeia zu Aquilius über irgendeine Stadt sprach, von der er noch nie gehört hatte.
    Er betrachtete ihre Locken, diese rote Flut, und bekam Lust, sein Gesicht darin zu vergraben, sich tief hinein zu wühlen, darunter ihren zarten Nacken zu finden, und auf der Alabasterhaut mit den Zähnen ein rotes Mal zu hinterlassen.....


    Unwillig, sich von dieser Römerin noch weiter in den Bann schlagen zu lassen, wandte er den Blick ab, und sah statt dessen der Tänzerin zu. Sie konnte ihn aber nicht lange fesseln. Dafür fiel ihm jetzt besonders auf, wie zügellos man sich um ihn herum in die Arme sank - das war ganz offensichtlich der Zweck dieser verdorbenen Veranstaltung - und offensichtlich war diese Medea auch deshalb hier. Also warum nicht sein Glück versuchen?
    Kurz hatte er doch noch Bedenken - was wenn sein "Herr" sie für sich beanspruchte? Das würde noch mehr Ärger geben, und davon hatte Rutger so schon genug. Er warf einen abwägenden Blick auf Aquilius... kühl, beherrscht, vielleicht ein wenig resigniert wirkte der gerade, fand Rutger. Er wollte wohl nur etwas gepflegte Konversation mit der Frau betreiben. Kannte dieser Flavier eigentlich gar keine Leidenschaften? Na egal.


    So beugte sich Rutger nun unbefangen näher zu der aufregenden Medea hin - wie aufreizend sie sich doch auf der Kline räkelte... - wie wollüstig sie den letzten Bissen herunterschluckte... Er fasste die feuerrot glänzende Locke, die sich so vorwitzig in ihrem Ausschnitt verlor, zupfte sie leicht hervor, und kringelte sie um seinen Finger herum. Mit den Lippen fuhr er rauh über Medeas Schulter hinweg, stieß rasch und forsch bis zu ihrer zierlichen Ohrmuschel vor, und flüsterte ihr heiß atmend leise etwas ins Ohr:
    "Heute nacht schläfst du mit mir."
    Einen glühenden Kuss mit Zunge und Zähnen drückte er noch auf ihren Schwanenhals, um diesen Worten etwas Nachdruck zu verleihen - zuversichtlich, daß die schöne Römerin ihn nicht gleich von sich stoßen würde. Zurecht?

  • Weitere große Essensplatten wurden herein getragen und vor den Gladiatoren verteilt. Diese stürzten sich hemmungslos auf das Essen und stopften es, wie Verdurstende das rettende Wasser, in sich hinein. Eine Frau lachte laut und schmiegte sich eng an den bulligen Körper eines dunkelhäutigen Gladiators. Medeia lächelte milde und nickte. „Ja, Odysseus...“ Ein versonnenes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie legte sich noch etwas gemütlicher auf der Kline hin. Eine warme Spätsommerbrise wehte über den Hof und spielte mit den Haaren von Medeia gerade als unvermittelt Rutger sich zu ihr beugte. Ihre Augen weiteten sich leicht als der Germane sich zu ihrer Schulter beugte, ihr Mund öffnete sich überrascht als Rutger sie bis zum Ohr küsste und die Worte raunte und sie hielt den Atem an, als sie seine Lippen an ihrem Hals spürte. Ihre alten Instinkte, aus den Tagen von Athen, erwachte, wo sie so etwas durchaus schon öfters erlebt hatte. Träge, aber doch schnell dabei, griff sie in ihr Haar und zog eine spitze elfenbeinerne Haarnadel hervor. Mit einem scheinbar wohligen Aufseufzen beugte sie sich vor und griff nach Rutgers Nacken. Sanft, aber bestimmt zog sie ihn auf ihre Augenhöhe. Ihre Wange streifte seine als sie in sein Ohr die Worte raunte.


    “Junger Germane, wenn Du eine Lupa suchst, geh zur nächsten Brücke. Dort findest Du sie in Scharen oder auch an anderer Stelle hier. Ich bin jedoch keine!“ Ihre Hand mit der Haarnadel verschwand zwischen seinen Schenkeln und unter seine Tunika. „Solltest Du mich noch einmal unaufgefordert anfassen oder so berühren, dann schwöre ich Dir, bei Hekate, der Göttin der Unterwelt, dass Du es bereuen wirst.“ Ihre Nadel, so scharf wie ein Stilett, machte ihre Drohung an Rutgers Männlichkeit sehr deutlich. „Und wenn Du Dich jetzt nicht zurück setzt, dann wirst Du dieses Vergnügen mit einer anderen Frau oder Mann auch nicht mehr teilen können. Hast Du mich verstanden, Rutger?“ Wie ein kleines Verhängnis war ihre kleine Waffe zwischen Rutgers Schenkeln zu spüren. Ihre Hand lockerte sich um seinen Nacken und jegliche Laszivität war aus ihren Augen oder ihre Haltung entschwunden. Wenn jemals welche dort zu finden war. Ihre Augen ruhten kalt auf dem Germanen.

  • "Mir scheint, der heutige Abend hat Dir ein weiteres Mal die römische Lebensart verdeutlicht, Rutger," kommentierte ich, was ich gesehen hatte, und ruhte weiterhin still auf meiner Kline. Ein Teil meines Selbst hätte ihn am liebsten in diesem Augenblick eigenhändig erwürgt, an dem er sich zu Medea bewegt und sie dann berührt hatte, aber ich wusste aus Erfahrung, dass eine Frau wie sie mit einem unerwünschten Bewerber ohne größere Schwierigkeiten alleine fertig werden würde. Sie war nicht umsonst eine der begehrtesten Hetären Athens gewesen, vielleicht die begehrteste, ich wusste es nicht, und ich wollte es auch nicht genau wissen. Doch wäre ich jetzt aufgestanden, hätte ich meinem Sklaven Einhalt geboten, obwohl sie dies auch selbst vermochte, in der lockeren Atmosphäre der cena, hätte ich sowohl sie beschämt als auch offenbart, dass sie mir von allen Menschen hier nicht gleichgültig war. Ein Stück Vergangenheit umgab sie, und damit auch die Sehnsucht nach einer Zeit, die angenehmer gewesen war als mein Dasein in Rom sich derzeitig darstellte.


    "Nulla rosa sine spina. Keine Rose ohne Dornen, mein Freund, und ich weiss nicht, wie Du es in Deiner Heimat gewöhnt ist, aber in dieser Stadt obliegt die Wahl eines angemessenen Gefährten in weiten Teilen noch immer der Frau. Auch am Haar packen und sie über die Schulter zu werfen dürfte wenig effektiv sein," fuhr ich fort, während allein das unheilschwangere Blitzen meiner Augen einen aufkommenden Zorn verriet. "Du solltest Dich zurückziehen, bevor Du es bereust, sie wird Dich verletzen, wenn Du nicht freiwillig gehst."


    Ich ließ mir einen Becher Wein von einem der Sklaven reichen, die für die Bedienung zuständig waren und nahm einen Schluck daraus. "Wo waren wir stehengeblieben, Medea? Bei Athen, nicht wahr?" Wieder fand ein Schluck des Weins meine Kehle entlang den Weg, während ich sie betrachtete.
    "Der Glanz Roms ist ebenso vergänglich wie die Weisheit in Athen, und irgendwann wirst Du das sicherlich noch am eigenen Leib erfahren. Ich hoffe allerdings, dass Dir die bittere Erkenntnis, dass ein jeder hier ein Lügner ist, so lange als möglich erspart bleibt. Vielleicht ist es das Echo vergangener, großer Zeiten, welches uns zu einem nur traurigen Abglanz der Größe unserer Ahenn macht, doch die Größe Roms findest Du sicher nicht bei den Menschen."

  • "Ich da...da... dachte..." stammelte Rutger verdattert, erblasste, und starrte Medeia aus weit aufgerissenen Augen entsetzt an. Diese Frau war ja völlig wahnsinnig! Starr vor Schreck spürte er ihre spitze Drohung an seinen edlen Teilen - augenblicklich verging ihm jede Lust. Kleine Schweißtröpfchen standen ihm auf der kreidebleichen Stirn. Sein panischer Blick irrte, beinahe hilfesuchend, zu Aquilius, dann wieder zu der wahrlich dornigen Rose.
    Er schluckte. "Ich wollte nicht..." - seine Stimme war brüchig - "...nimm das da weg! ...es tut mir leid!"
    Zu Tode erschrocken rutschte er hastig auf der Kline zurück, sprang wie von der Tarantel gestochen auf, und entfloh. Über die Schulter warf er noch einen Blick zurück auf Medeia - das Grauen stand darin -, dann verschwand er zwischen einer Gruppe von betrunken lärmenden Gästen.


    Im hinteren Bereich des Hofes angekommen, suchte er, mit noch immer weichen Knien, Zuflucht in einem dunklen Eingang. So wankte Rutger also in den Elefantenstall hinein, bemerkte, noch von seinem Schock umfangen, weder die Elefanten noch die Besucher, und lehnte sich schwer auf einen Bretterverschlag.
    Sein Atem beruhigte sich langsam, der eiskalte Schrecken wich... - und jetzt wurde Rutger wütend.
    Was für eine Blamage! Wie peinlich! Diese Römerin hatte ihn aufs übelste vorgeführt - hatte sich erst wie eine Hure benommen, ihn scharf gemacht, ihm so deutliche einladende Signale gegeben... und ihn dann ins offene Messer laufen lassen, und dabei noch so erhaben getan! Falsche Schlange, giftiges Weibstück! Und jetzt lachten die beiden wahrscheinlich gerade herzhaft über ihn, den "Barbaren", mit dem sie ihr tückisches kleines Spielchen getrieben hatten...
    Die Pest über alle Römer!


    Grimmig ballte Rutger die Faust, und starrte mit wildem Blick in das Halbdunkel des Stalles hinein - und nahm erst jetzt die riesigen grauen Tiere wahr, die da so ruhig standen.
    "Donars Keil! Was ist das?" flüsterte er erstaunt in seiner Muttersprache, und trat ganz fasziniert näher heran.
    Die Ellbogen auf die Umfriedung gestützt, betrachtete er diese fremdartigen, ungeheuerlichen Riesengeschöpfe mit ungläubigem Staunen.

  • Die Fackeln flackerten in dem Abendwind und einige schwarzhäutige Frauen mit Trommeln in den Armen liefen auf die improvisierte Holzbühne. Sie knieten sich hinter die Trommeln und hoben ihre Hände. In einem Takt schlugen sie herunter. Eine schwarzhäutige Frau trat auf die Bühne. Nur ein Lendenschurz bekleidete ihren schlanken Körper. Ihr eingeölter Leib glänzte im Fackelschein. Die Trommeln schlugen laut und sie wiegte sich im Takt. Ihr Körper wandte sich wie eine Schlange, wild und äußerst schamlos. Die Gladiatoren grölten und pfiffen laut, mit wenig Sinn für ihren Tanz, dafür mit mehr für ihren nackten Körper. Ein Gladiator griff nach dem Bein der Tänzerin, die wich ihm jedoch geschickt aus. Mit einem leichten Fußtritt ihrerseits beförderte sie den bulligen Mann wieder zurück auf sein Kline. Einige Gladiatoren lachten grölend auf, der Zurückgewiesene schimpfte jedoch und griff gierig nach einem Weinbecher, dessen Inhalt er mit einem Zug leer trank.


    Verlegen sah Briseis zu Sergius Curio und wischte sich die letzten Tränen von der Wange. Sie schluckte leicht und schüttelte den Kopf. Kurz sah sie zurück und ihre Augen weiteten sich als sie Mactator mit Scintilla sah. Ihre Lippen pressten sich aufeinander und sie sah wieder zu Curio. Ein peinlich berührtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Es tut mir leid. Ich habe nicht auf den Weg geachtet!“ Sie strich sich eine ihrer schwarzen langen Haare zurück und blinzelte verwirrt. „Du bist doch kein Gladiator!“ stellte sie unnötigerweise fest. „Bist Du ein Gast hier?“ Neugierig sah sie Curio an und lächelte dann offener. „Ich bin Briseis, eine Amazone des Ludus Magnus.“ Keck lächelnd griff sie nach Curios Hand. „Komm mit. Ich muss morgen auch in der Arena kämpfen und mir wäre es ein wenig nach netter Gesellschaft. Von Dir!“ Sie schmunzelte und zog Curio mit zu einigen Klinen, die noch nicht besetzt waren. Geschmeidig ließ sie sich auf die Kline herunter und sah zu Curio. „Und wer bist Du?“ Dabei winkte sie und ein alexandrinischer Knabe kam heran geeilt und brachte Beiden gefüllte Weinbecher.


    An anderer Stelle lehnte sich Medeia wieder zurück. Sie sah dem jungen Germanen nur kurz hinter her und legte die spitze Haarnadel neben sich ab. Sie griff nach einem Weinbecher und trank ruhig, als ob gerade nichts passiert wäre, einen Schluck. Ihr nachdenklicher Blick ruhte auf Aquilius, ein mildes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Steht es einer Griechin zu, über Rom zu urteilen? Vielleicht nicht. Doch teile ich Deine Meinung auch diesbezüglich nicht.“ Ihre Hand deutete über die Menschen hinweg, damit jedoch ganz Rom meinend. „Sicherlich ist die Stadt mit zwei Seiten einer strahlenden Münze ausgestattet. Doch was ist es sonst, was Rom zu dieser lebenden und pulsierenden Stadt mit all diesen wunderbaren Ideen macht? Sind es nicht die Menschen, die einer Stadt erst das verleiht, was sie darstellt? Gerade Athen ist doch ein gutes Beispiel dafür. Meine Landsleute sind seit römischer Herrschaft nur noch ein Schatten ihres früheren Seins. Die Ideen kommen nicht mehr von ihnen. Somit dümpelt meine Heimat auch nur noch in einem tristen Schattenleben vor sich hin. Was findet sich noch dort bis auf leere Bauten, eine verlassene Agora oder eine leere Pnyx? Traurige Denkmäler alter Zeiten. Traurig, weil keine Menschen sie mehr füllen!“ Sich nicht den Appetit von dem vorherigen Zwischenfall verderben lassend, griff sie wieder zu dem Flamingofleisch. „Aber was ist mit Dir, Aquilius. Was treibt Dich nach Rom, wenn Du diese Stadt doch so sehr verachtest?“


    Rutger schenkte Medeia mit keinem Wort mehr Beachtung. Dafür fand Rutger von vielerlei anderer Seite Beachtung. Einer der dickhäutigen Riesen, ein recht junger Elefant, wandte sich langsam zu Rutger um. Seine Ketten rasselten bei der Bewegung. Sein Rüssel griff neugierig in Richtung von Rutger und er tastete ihm über die Haare und dann die Schulter. Tierischer Atem blies Rutger ins Gesicht. Der Elefant näherte sich ihm noch ein Stück und richtete seine großen Ohren ein wenig auf. Pumilus, der fragend zu Plautius hoch gespäht hatte und den Wein schlürfte, drehte sich bei den Geräuschen verdattert um. „He, wer ist denn da?“ rief der kleine Mann in die Dunkelheit. Er nickte Plautius zu. „Herr, ich glaube, da will uns jemand belauschen. He, Du! Zeig Dich! Wir haben Dich schon längst gehört!“ Er trat einen Schritt weiter in den Stall hinein und hob drohend seinen Weinbecher, der etwas von seiner roten Flüssigkeit bei der Bewegung verlor.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia


    Leicht stirnrunzelnd beobachtete ich, wie sie sich anscheinend Tränen aus dem Gesicht wischte. War das vielleicht auch der Grund, weshalb sie so rücksichtslos durch den Raum gerannt ist? Mein Blickt folgte ihrer Kopfbewegung, um den Grund ihres Verhaltens herauszufinden, aber abgesehen vom normalen Treiben auf einer solchen Feier konnte ich absolut nichts erkennen, was ihr Verhalten auslösen konnte. Etwas, was nur sie verstand, was nur sie in diesem Gewimmel und Gerede in diesem Raum wusste? Gut vorstellbar ... also war sie doch jemand, der hier arbeitet. Wenigstens hatte sie sich nichts getan, wie ihr Kopfschütteln vermuten ließ, was mich dann doch ein wenig beruhigte.
    "Ein Gladiator? Nein nein ... ich bin tatsächlich nur Gast hier. Ich glaube mit einem Gladius in der Hand könnte ich nicht wirklich viel anstellen." schmunzelte ich. Es war ja nicht so, dass ich gänzlich untrainiert war, oder ich keinerlei Sport machte. Im Gegenteil, die Freizeit nutzte ich oft, um mich fit zu halten, aber eine praktische Ausbildung mit Waffen ... nein, mit einem Dolch konnte ich noch umgehen, ich wusste wo eine Verletzung tödlich enden konnte und wo sie nur verwunden würde, aber mehr auch nicht. Ja ich wusste nicht einmal, ob ich überhaupt in der Lage wäre, jemanden zu töten. Die Gladiatoren hier hatten sicherlich kein Problem damit, sie wurden dazu trainiert, verbrachten die meiste zeit ihres Lebens damit sich darauf vorzubereiten, zu töten, denn sonst würde man sie töten und die Aussicht auf Tod kann ein enormer Antrieb sein.


    Obwohl es ja nun genug Anzeichen dafür gab, dass sie eine Gladiatorin, genauer eine Amazone war, verblüfften mich ihre Worte dennoch. Ich konnte mir Frauen in einer solchen Situation einfach nicht vorstellen. Zwar wusste ich, dass es Amazonen gab, hatte Decima Lucilla mich ja einmal in Erwägung ziehen lassen, meine Sklavin zu einer solchen ausbilden zu lassen, aber das hatte ich natürlich abgelehnt. Zwar war ich nicht so verbissen wie manch ein anderer zum Thema Frauen, vor allem in der Politik oder der Verwaltung, aber an Die Waffen sollten sie dennoch nicht gehen. Ohne großartig reagieren zu können, ließ ich mich von Briseis zu den freie Klinen ziehen. Nachdem ich ihr zuschaute, wie sie sich auf Die Kline niederließ, als würde sie nichts anderes in ihrem Leben machen, tat ich es ihr gleich und wurde sofort von einem gefüllten Weinbecher begrüßt. Kein schlechter Service, wenn Die alle so schnell reagierten, wenn die junge Dame sie heranwinkte. “Ich bin Caius Sergius Curio...“ Mit einem kleinen Lächeln schaute ich zu Briseis, ehe ich mich an den Weinbecher machte. Der war mit Sicherheit nicht verdünnt ... sonst wäre Die Stimmung hier auch nicht so ausgelassen, aber was soll's. Ich hob den Becher zu den Lippen und trank einen kleinen Schluck, hauptsächlich, um meine Kehle ein wenig zu befeuchten, damit das Sprechen nicht ganz so unangenehm war.

  • Plautius unterhielt sich mit dem Maior Domus und Leibwächter von Medeia. Beide tranken Wein, was bei Plautius eher selten vorkam. Er verschluckte sich leicht und hustete. 60 Männer getötet? Verdammt, der Zwerg war eine Killermaschine. Hoffentlich mußte er nicht mal gegen ihn antreten. der Zwerg war ein kleines Ziel. 60 Männer! Gut, er hatte auch viele getötet, aber das war in der Schlacht. 1 zu 1 in der Arena war etwas anderes. Der Zwerg ein Patrizier? Eher unwahrscheinlich, aber wer wußte schon, was für Ergebnisse da bei Inzucht rauskamen, die man dann lieber still und heimlich weggab. Bei gewissens patrizischen Gens war alles möglich. Die vielen Gerüchte kamen sicher nicht von ungefähr.


    “Ich bin nicht gut drauf, mein Guter, weil ich in Kürze nach Mantua zurück muß, gerne noch etwas Zeit mit deiner Herrin verbracht hätte und meine lieben Nichten und Neffen führen in der Casa Matinia hier in Roma einen Lotterhaushalt, daß man graue Haare bekommen kann. Da fehlt eine strenge Hand.”


    Plautius trank und sah, wie Medeia Rutger dezent abservierte. Er wurde leicht grün im Gesicht vor Eifersucht. Plautius überlegte, ob er Rutger die Beine und Arme brechen sollte oder ob er ihn einfach von Pumillus umbringen lassen sollte. Ja, gute Idee. Für so eine Sache war es nicht genug eine weitere Frucht dem Kerl an den Kopf zu werfen. Sein Eigentümer hatte Rutger wohl nicht im Griff. Das ließ schon einige Aussagen über diesen zu. Und so knapp wie Rutgers Tunika war ... war der Eigentümer, dieser verschrammelte Marspriester aus dem Mars Ultor Tempel, garantiert so sicher schwul wie Plautius Soldat war. Und dann kam der Rutger auch noch näher und stellte sich neben die Elefanten ...


    Der viele Wein machte sich bemerkbar. Er wandte sich leise an den Zwerg.
    “Ich gehe mal für kleine Centurios. Und pass auf dich auf. In der Gegenwart von diesem Rutger würde ich keine Seife fallen lassen, wenn du verstehst.”


    Plautius warf Rutger einen eiskalten Blick zu. Den würde er sich nach dem Pinkeln vornehmen. Vielleicht konnte man einen Elefanten ermuntern Rutger zu zertrampeln.


    Unterwegs sah er Sergius Curio mit einer Amazone(?) flirten. Aha! Dachte er es sich doch. Die Worte an seine Nichte waren gut gewesen. Schade, daß sie nicht sehen konnte, was er hier trieb. Plautius ging an den Beiden vorbei.


    “Salve Sergius Curio. Wie ich sehe amüsierst du dich gut.” Plautius nickte beiden zu und hob seinen fast leeren Glaskelch mit dem Wein kalt lächelnd, als ob er Curio zuprosten wollte, bevor er in Richtung Latrinen weiter ging.


    Unmittelbar vor der Latrine rempelte ihn versehentlich eine langbeinige Schönheit mit blonden Haaren und einem Hauch von Nichts als Kleid an. Die Frau entschuldigte sich lächelnd und Plautius nickte freundlich, bevor sie weiter ging. Netter Hintern dachte Plautius.


    Endlich erreichte er die Latrinen. Währenddessen nahm das Unheil seinen Lauf ...

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Ein Rüssel zauste Rutgers Haare, er starrte etwas beklommen auf das Riesentier, das ihn da begutachtete, und lachte, als der Elefantenatem ihn kitzelte.
    "Skilfings Bart!" Was war das nur für ein wundersames Wesen? Fasziniert hob er die Hand und berührte vorsichtig den Rüssel - rauh außen, ganz weich an der Spitze. Und was für riesige Ohren!
    Als Pumillus ihn ansprach, erkannte er den 'Alben' wieder, und freute sich, denn der würde ihm sicher Auskunft geben können. Wußte man doch, dass dieses Volk so mancherlei geheime Kunde hütete, und über alles, was in Midgard, Asgard und Utgard geschah, bestens Bescheid wusste.
    "Heil Dir, weiser Albe!" entbot er ihm darum ehrerbietig den Gruß. "Kannst Du mir sagen...."


    Er stockte, als Plautius' leise Bemerkung bis zu ihm drang, und sah völlig verwirrt zu dem Centurio rüber.
    Was waren denn das für kryptische Worte? Er überlegte, was damit gemeint sein könnte. Wollte der Mann damit vielleicht andeuten, er, Rutger, sei so dreckig, daß er sich sofort verzweifelt auf ein Stück Seife stürzen würde, sobald jemand eins fallenließe? Also, das konnte er getrost an sich abprallen lassen, denn man hatte ihn gerade vorhin in der Villa noch zum Baden genötigt. Um den Stallgeruch loszuwerden, bevor er den Flavier begleitete.
    Nun ja, es blieb eine mysteriöse Bemerkung. Plautius' eisigen Blick erwiderte Rutger automatisch mit angemessener Feindseligkeit - seine Miene verdüsterte sich, die Augen wurden schmal, und funkelten den Römer finster an, die Lippen presste er fest aufeinander - aber auch mit einem Hauch Verwirrung.


    Dann zuckte er die Schultern, und wandte sich wieder an Pumillus.
    "Ehrwürdiger Albe, wohlbekannt ist Dein Volk für seine Weisheit, darum frage ich Dich, und bitte mir Kunde zu geben, wenn es Dir beliebt: Was sind dies für erhabene Geschöpfe?"

  • Plautius erleichterte sich in der Latrine um gut 1 Liter Flüssigkeit. Kaum war er fertig tauchte auch schon ein Knabe mit einer Wasserschüssel und einem Leinentuch auf. Beides duftete nach Rosen? Also langsam wurde die Cena zu einer echt dekadenten Orgie. Plautius betrat mit einem deutlich entspannterem Gesicht wieder die Feier. Dann fiel ein riesiger Schatten auf Plautius.


    „GRRRRRRRRRRRRRRR !!!
    HOSTILUS TÖTET DICH, CENTURIO! NIEMAND PACKT MEINE FREUNDIN AN!“


    Vor Plautius stand ein Koloss. Der Koloss war gut 2 Schritt groß und hatte Arme wie Baumstämme und Beine wie Tempelsäulen. Und die Gewandung schien vor lauter Muskeln bald zu platzen. Ein Hals war wegen der vielen Muskeln nicht mal zu sehen. Und er schien ziemlich sauer und aggressiv zu sein.


    Die blonde, langbeinige Schönheit von eben sprach beschwörend auf den Koloss ein.
    „Hostilein, er hat mich nicht angegrabscht, Hostilein. Das hast du mißverstanden.”


    Der Koloss schien kurz zu überlegen.


    „GRRRRRRRRRRRRRRR !!!
    HOSTILUS TÖTET DICH, CENTURIO! NIEMAND SPRICHT MEINE FRAU AN!“


    “Hostilein! Er hat mich auch nicht angesprochen. Komm lass uns gehen bevor er Dir weh tut!”
    Die Frau versuchte vergebens der Koloss weg zu ziehen.


    “WAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
    DU HAST ABER MEINE FRAU GARANTIERT ANSCHAUT UND MIT DEN AUGEN AUSGEZOGEN. HOSTILUS WIRD DICH DAFÜR TÖTEN!”


    “Hostilein! Er hat mich nicht angeschaut und ausgezogen. Er nicht! rief die Frau recht verzweifelt.


    “WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
    CENTURIO FINDEN MEINE FRAU WOHL HÄSSLICH. ICH TÖTE DICH !!! WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!


    Der Koloss schlug Plautius mit voller Wucht und unglaublicher Geschwindigkeit in den Bauch. Plautius war auf der Hut gewesen, aber der Schlag kam zu schnell und krachte gegen seine angespannten Bauchmuskeln. Er wurde kurz hochgehoben und der Schlag nahm ihm den Atem.


    Und dann kotzte er dem Koloss einen Schwall Wein direkt auf die Füsse! Plautius hatte zwar gepinkelt, aber so schnell kam der eben getrunkene Wein nicht mal bei Bacchus vom Mund zur Blase.


    Der Koloss schaute entgeistert auf seine Füsse und sein Gesicht wurde ROT vor Zorn. Die zusammengelaufene, schaulustige Menge brach in schallendes Gelächter aus, was die Stimmung des Kolosses nicht verbesserte.


    http://www.huckworld.de/archiv…s/bud_spencer_crazy_2.jpg

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