Vater und Tochter auf dem Sklavenmarkt unterwegs

  • Wirklich erfreut war sie nicht auf diesen besonderen Ausflug den sie nun machten. Ziemlich gelangweilt lief sie neben ihrem Vater her, denn er hatte sich vorgenommen ihr eine "Anstandsdame" zu besorgen und sie hatte keine Lust auf so eine alte Frau die sicher genauso schlimm wie ihre Großmutter war. Nur irgendwie hatte sie keinen wirklichen Einfluß auf ihrem Vater, in dieser Beziehung schien er sich nichtb reinreden zu lassen, aber vielleicht wenn sie jemanden sahen der das Intresse von beiden weckte, dann könnte sie ihn ja doch noch umstimmen, schließlich war sie doch seine Tochter. "Wäre es nicht besser einen Sklaven zu haben der mich beschützt anstatt mich bemuttert?" fragte sie ihn nach einer Weile als sie über den Markt liefen.


    Hier und da gab es einige Stände mit Sklaven, aber auch ihr Intresse war bis jetzt noch nicht geweckt worden, denn schließlich nahm sie auch nicht jeden. "Was ist denn eigentlich mit Hannibal? Wo ist er denn oder besser gesagt was hast du mit ihm gemacht? Warum kann er nicht bei mir sein, schließlich kennst du ihn lange und ich auch." Sie erinnerte sich gerne an diesen Sklaven und an seine Augen. Hach ja schon als kleines Mädchen hatte sie gerne bei ihm gesessen und seinen Geschichten zugehört und heute würde sie es sicher immer noch machen, aber vielleicht würde da dann doch noch etwas mehr dazwischen kommen. Wieder passierten sie einen Stand wo Sklaven dargeboten wurden.

  • "Frische Sklaven, frische Sklaven! Frisch aus Griechenland eingetroffen!"


    schrie der Sklavenhändler, an den Kadmos verkauft worden war. "Immer die gleichen Lügen bei diesen Verkäufern" dachte er sich, schliesslich war er schon seit zwei Jahren in Rom. Aber dieses ungebildete Römervolk fiel ja auch immer wieder drauf rein."Autsch" fuhr es Kadmos aus, als die Peitsche mal wieder über ihm knallte, und er mit seinen 5 Leidensgenossen auf der Bühne zur Seite getrieben wurde.


    Der Sklavenhändler hatte einen Mann entdeckt, der vor dem Stand entlangschlenderte und der ein eher gelangweilt dreinschauendes Mädchen mitzog.


    "Brauchen die Herrschaften vielleicht einen neuen Sklaven?" sprach er sie an. "Wir haben frische Ware aus Griechenland erhalten, zum Beispiel diesen hier.." und er zog den Nachbarn von Kadmos nach vorne. "Kräftig, fleissig, und kerngesund", dabei führte er Zähne, Muskeln und Schultern des Sklaven vor. "Oder wie wäre es mit diesem hier? ein besonderes Prachtexemplar" sagte der Sklavenhändler und zog dabei Kadmos nach vorne. "Er ist stark, kann gut Lasten tragen und ist als Sklave erfahren. Ausserdem als Lehrer und Erzähler zu gebrauchen, er kann Latein und Griechisch". Kadmos gab ein grunzen von sich, als er sich so angepriesen hörte und trat mit finsterer Miene nach vorne...

  • „Sklavinnen aus Afrika, Sklavinnen aus Asien. Ganz frisch eingetroffen.“


    Marcus blieb stehen und sah in Richtung dieses Angebot. Schwermütig seufzte er. Statt sein Geld in eine häßliche alte Vettel investieren zu müssen, hätte er sich lieber eine junge, dunkelhäutige Schönheit gekauft. Aber seine Tochter brauchte nun mal eine Aufpasserin. So ging Marcus mit Arrecina weiter und sah sich suchend auf dem Sklavenmarkt um. Das, was er für seinen Goldschatz suchte, war natürlich schwer zu finden. Ältere Frauen schafften es meist eh nicht mehr auf diesen Teil des Forums.Verwirrt sah Marcus zu seiner Tochter.


    „Einen Mann? Hmm! Nein, ehrlich gesagt, halte ich das für keine gute Idee. Du hast doch noch die anderen Sklaven, die auf Dich aufpassen können....“


    ...wenn sie mal das auch taten. So recht sicher war sich Marcus da nicht und so säten die Worte seiner Tochter durchaus einen Keim in seinen Gedanken. Es wäre nicht auszudenken, wenn jemand seine süße, kleine Tochter angreifen würde. Grummelnd schüttelte er schließlich den Kopf.


    „Hannibal? Da fragst Du mich was, Cinilla, mein Herz. Ich wäre auch froh, wenn er wieder auftauchen würde. Aber es scheint keiner recht zu wissen, was mit ihm passiert ist. Ich sag's nicht gerne, aber ich glaube, ihm muß etwas zugestoßen sein.“


    Mit besorgter Miene trat Marcus auf den nächst besten Sklavenstand zu. Die Welt war doch einfach gefährlich. Vielleicht sollte Marcus doch etwas tiefer in seine magere Tasche greifen und noch einen Leibwächter für seine Tochter kaufen? Prüfend folgte Marcus der Handbewegung des Händlers mit seinem Blick. Angemessen skeptisch beäugte Marcus den Sklaven.


    „Hmm! Eigentlich suche ich eher eine ältere Frau. Aber nun gut, vielleicht kann ich mit dem da noch was anderes anfangen. Er soll sich mal umdrehen!“


    Wie ein Stück Vieh betrachte Marcus sich den Sklaven und wog gespielt bedenklich den Kopf hin und her.


    „Naja, soo kräftig ist er auch wieder nicht. Aber entweder ist er Lehrer oder Lastenträger. Was nun? Und kann er gar auch kämpfen?“

  • "Los, stell Dich dem Herrn vor" fauchte ihn der Sklavenhändler an, während er Kadmos wieder nach vorne umdrehte. Kadmos stolperte über die Ketten, richte sich stolz auf und sprach den Mann an:


    "Mein Herr, ich bin in Griechenland, meiner Heimat, aufgewachsen und somit natürlich in allen kulturellen Dingen bewandert. Mythologie, Philosophie, Drama, Mahematik, alles kein Problem. Ausserdem habe ich schon immer an Wettkämpfen teilgenommen. Diskuswerfen war meine grösste Stärke. Auch als Ringer war ich immer gut. Mit dem Schwert müsste ich wieder lernen umzugehen, falls Ihr dies fordert, das ist schon ein lange Weile her. Mein letzter Herr hat leider meine intellekuellen Fähigkeiten überhaupt nicht zu schätzen gewusst und mich nur als Sänften- und Lastenträger eingesetzt."


    Kadmos spannte seine Muskeln, sah an seinem Körper herunter und zeigte seinen Bizeps. "Also wenn Ihr Herakles zu Euren Sklaven zählt, dann kann ich verstehen, dass Ihr mich nicht stark nennt, aber mit einem durchschnittlichen Römischen Söldner kann ich immer mithalten, fagt nur die Bande Säufer, die mich letzte Woche in einer dunklen Gasse angemacht haben.". Er tat fast ein wenig beleidigt, dass man seine Kraft so abschätzig darstellte. Wahrscheinlich wieder so ein Trick, um einen billigen Preis rauszuschlagen.


    Der Sklavenhändler unterbrach ihn und wandte sich an den Interessenten: "Mein Herr, dieser Sklave wird nicht lange auf dem Markt bleiben, Kraft und Intelligenz findet man selten in einer Person. Er ist alt genug, um viel Erfahrung zu haben, aber noch genug, um nicht bald wieder auszufallen. Ich finde, er ist seinen Preis wert."

  • Skeptisch verschränkte Marcus seine Arme vor der Brust und trat einen Schritt zurück und wieder vor. Mit gerunzelter Stirn sah er den Sklaven an. Doch, doch! Der sah durchaus kräftig und besonders schlagkräftig aus! Wäre eine Option... Grübelnd fuhr sich Marcus über sein glattrasiertes Kinn und nickte weiterhin skeptisch dreinschauend.


    „Nun ja, ein mageres Gerippe ist er nicht. Das geb' ich gerne zu. Ich denke schon, daß ich für ihn Verwendung finden könnte. So, so, gebildet und ein Ringer? Das sind groß gewählte Worte, die es zu überprüfen gilt, Händler!“


    Insgeheim fand Marcus ja, daß der Sklaven ein absoluter Glückstreffer war. Er könnte Arrecina unterrichten, Marcus Briefe schreiben, dabei noch seine Tochter beschützen und irgendwelche Grabscher von ihr fernhalten. So was sollte man sich nicht entgehen lassen. Doch wußte Marcus durchaus, daß es genauso wie bei den Fruchthändlern sein konnte. Oben lagen die schönen Trauben und unten faulte schon alles weg. Den Worten eines Sklavenhändlers zu trauen, das hatte Marcus schon früh gelernt, war ein Fehler.


    „Dann soll er mal sein Können beweisen. Er soll mir doch etwas von...hmm...hmm...Cicero oder von Platon zitieren. Oder kann er seine Künste als Ringer zeigen? Und was soll er überhaupt kosten?“

  • Es war einfach nur langweilig über den Markt hier zu schlendern und zu wissen nach was ihr Vater eigentlich schaute. Und doch musste sie versuchen nicht ganz so angelangweilt auszusehen, schließlich war sie ja nicht irgendwer. Leise seufzte sie. "Sicher habe ich die anderen Sklaven und Cerco ist auch treu und ergeben, aber er ist eben noch jung und jemand mit mehr Erfahrung wäre auch nicht schlecht und ausserdem je mehr ich habe desto besser und ne Alte kann ich nicht wirklich gebrauchen. Sie würde nur meckern und das würde mich zu anderen Mitteln greifen lassen" versuchte sie sich zu rechtfertigen. Langsam trottete sie neben ihrem Vater weiter und ließ alle Worte nur so über sich ergehen, aber als sie das von Hannibal hörte schüttelte sie nur den Kopf, denn das war alles unmöglich. Hannibal konnte und durfte nichts geschehen sein, das war einfach unmöglich. "Hast du ihn denn nicht gesucht? Er ist sicher irgendwo er war doch schon einmal verschwunden oder nicht?"


    Welche tolle Neuigkeiten und warum erfuhr sie das immer als Letzte? Traurig blickte sie vor sich hin und lief weiter, nun nur noch gelangweilter als vorher, auch als sie die Rufe des Händlers hörte. Irgendwie intressierte sie das alles nicht mehr. Sie hatte Hannibal gemocht, vor allem wegen seiner Geschichten und sie konnte sich damit nicht abfinden, dass er nicht mehr hier sein sollte. Grummelig sah sie nun also zu den dargebotenen Sklaven und damit auch zu diesem der grade das Wort ergriffen hatte. Mutig dachte sie sich, denn es war selten, dass die Sklaven an einem Stand das Wort ergriffen und das weckte ihr Intresse nun doch noch. Sie mochte es wenn Sklaven nicht auf der Stelle kuschten, denn dann hatte sie mit ihnen mehr Spaß.


    Aufmerksam verfolgte sie das Gespräch zwischen Händler, dem Sklaven und ihrem Vater und hoffte, dass er ihn kaufen würde, aber wie sie ihn kannte hatte er auch sein Intresse geweckt, wenn sie mal davon absah, dass er sicher daran dachte ihn als eine Art Lehrer für sie zu betrachten. Na das würde sie ihm noch ausschlagen, aber nun galt es erst mal dieses Exemplar zu erstehen.

  • "Na los, zeig was von Deinen Schlauheiten", sagte der Händler zu Kadmos und stiess ihn an den Kopf. Er versuchte erst gar nicht zu verhüllen, dass er keine Ahnung hatte, wer Platon war.


    "ähhm, also, normal braucht ein Philosoph etwas mehr Ruhe. Aber mal sehen: Wisst Ihr zum Beispiel, was Platon zum Unterschied zwischen Sklaven und Herren gesagt hat? Die Herren schätzen die Freiheit mehr als das Leben, die Sklaven schätzen das Leben mehr als die Freiheit, reicht das für den Anfang? Ich könnte Eurer reizenden Tochter viele Sachen beibringen und wäre ein guter Lehrer. Wenn es sein muss, kann ich ihr zwischendurch auch als Sänftenträger oder Tütenträger beim Einkauf dienen. Und es würde sich keiner wagen ihr zu nähern solange ich bei ihr bin. Was das Ringen angeht, wollen wir gegeneinander antreten? Dort vorne ist ein freier Platz...". Kadmos lächelte verschmitzt.


    Der Händler stiess ihn an und wies ihn an zu schweigen. "Entschuldigt, mein Herr. Er plappert manchmal etwas viel, aber er ist ein guter Arbeiter. Wenn Ihr einen Sklaven zum testen habt, können die beiden gegeneinander antreten, und Ihr werdet sehen er ist topfit".


    "Da Ihr von einer grossen Familie seid und wir vielleicht in Zukunft noch weitere Geschäfte machen können, mache ich Euch einen einmaligen Einstandspreis: Kadmos ist für Euch bzw. eure Tochter jetzt zum Preis von 1.999,- Sesterzen zu haben. Was sagt Ihr?"


    Kadmos fing an zu protestieren "Was?? So billig?? letztes Mal bin ich für über 3000 über den Ladentisch gegangen!", aber der Händler stiess ihn schon zur Seite.

  • Immer noch mit verschränkten Armen stand Marcus vor dem „Verkaufstand“ des Sklavenhändlers. Mit verengten Augen prüfte er die Ware. Das mit Platon überforderte Marcus jedoch. Er warf seiner Tochter einen fragenden Ausdruck zu. Sie hatte schließlich bestimmt bis vor kurzem noch Unterricht gehabt. Verdammig, daß Hannibal nicht hier war. Der hätte den Mann in eine Disbuda...ein Streitgespräch verwickeln können. Doch Marcus zuckte mit der Schulter. Das klang auf jeden Fall höchst philosophisch. Marcus Schulter zuckten und er lachte leise als der Sklave ihn zum Ringen aufforderte.


    „Das werden wir schon sehen, Sklave. Aber ich glaube kaum, daß Du Deine Freude daran hättest, gegen einen Legionssoldaten anzutreten.“


    Etwas verwundert musterte Marcus den Sklavenhändler dann doch. Woher, bei Merkurs beflügelten Schuhen, wußte der Mann von seiner Familie? Ah, der bluffte bestimmt nur. Schließlich war Marcus nur in einer einfachen Toga gekleidet und nicht der Toga, die er beim Kaiser getragen hatte. Die Preisvorstellung ließ Marcus jedoch erst etwas blass werden, dann platzte es aus ihm raus. Laut lachend schüttelte er den Kopf.


    “Fast 2000 Sesterzen? Mann, du bist verrückt. Dann wünsch ich Dir viel Glück, wenn Du den da verkaufen willst! Haha...2000 Sesterzen? Na, dann gehen wir wohl mal besser weiter. Deine älteren Sklaven werden wohl immer noch 1000 kosten, nicht wahr? Haha...“


    Marcus prustete und schüttelte den Kopf und sah zu seiner Tochter. Er sah es ihr durchaus an, daß ihr der Sklave gefiel. Zwar wußte sie wohl, daß man sich beherrschen mußte, aber Marcus kannte doch sein kleines ‚Mäuschen’. Eigentlich wollte sich Marcus umwenden und gehen. Sklaven gab es schließlich wie Sand am Meer. So tat Marcus einen Schritt und sah zum Händler zurück.


    “Ich gebe Dir 300 für den Mann!“

  • Nun war sie selbst ein wenig überfordert und zuckte mit ihren Schultern. Der Sklave gefiel ihr immer mehr, denn er schien gebildet, nicht auf den Mund gefallen und er hatte sicher noch mehr Vorzüge, die es galt zu testen. Einen Leibwächter würde er allemale abgeben und bei dem Verschleiß den sie hatte war er sicher, so hoffte sie, eine gute Investition. Fast hätte sie sich verschluckt und zum Glück hatte sie grade nichts im Mund, als ihnen der Preis für den Sklaven genannt wurde. Das war ja wohl purer Hohn was der Kerl da verlangte und sie betrachtete den Händler mit spöttischen Blicken.
    Sie hatte nun wirklich Gefallen an ihm gefunden und tauschte einen kurzen Blick mit ihrem Vater aus. Zwar war der Preis mehr als überteuert aber sie wusste, dass er ihn noch runterhandeln würde, denn keiner kaufte einen so vorlauten Sklaven für soch eine Summe.
    "Was bist du bereit für mich zu tun,w enn ich dir sage du wirst ein gutes zu Hause haben mit guter Verpflegung?" Mit festem Blick betrachtete sie nun den Sklaven, auch wenn sie zu ihm aufsehen musste. Sie wollte, dass er ihr bedingungslos gehorchte und das machte was sie wollte, ansonsten war das hier nur Zeitverschwendung und gegebenenfalls auch des Geldes nicht wert.


    Auch wenn sie ihn kaufen würden müsste man noch einiges mit ihm machen, denn das Kämpfen musste er dann auch immer weiter ausbauen und sie war sich nicht sicher ob ihr Vater dafür immer wieder Zeit finden würde.
    Ob er die alte Frau vergessen hatte? Sie hoffte es, denn sie hatte keine Lust auf solch eine Schabracke die ihr die ganze Zeit nachlaufen würde. Abwartend blickte sie immer noch den Sklaven an.

  • Kadmos war sprachlos: erst dieses dreiste Angebot von 300 Sesterzen, das würde ja sogar eine schrumpelige ungebildete Alte einbringen, und dann dieser freche Kommentar der Kleinen. War das normal in Rom, dass die Gören so auftraten? Er blickte auf sie herunter "Ein gutes Zuhause? Heisst das, ihr habt hübsche Sklavinnen im Haushalt?" Er konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. "Und gute Verpflegung? Ich hoffe, es gibt mehr als diesen ekeligen Brei wie bei meinem letzten Herrn". "Oder bei diesem Sklaventreiber von Händler", dachte er sich. "Hm, junge Herrin, ich würde Euch beschützen, Euch als Lehrer aufs Leben vorbereiten und könnte obendrein als Euer Packesel und Sänftenträger fungieren. Obwohl ich sicher bin, dass Ihr damit schon versorgt seid. Aber Ersatz ist doch immer gut." Wieder musste Kadmos leicht grinsen.


    "Genug geschwätzt nun", sagte der Händler. "Also, 300, das könnt Ihr nicht ganz Ernst meinen, mein Herr. Der Sklave ist im oberen Bereich seiner Klasse, und gut erhalten, er wurde schliesslich immer regelmässig gepflegt und zur Inspektion gebracht."


    "Ich mache Euch einen Deal: 1500 Sesterzen mit Geld-Zurück Garantie, wenn Ihr einen gleich guten billiger findet. Mein Herr, das ist eine Innovation. Und ich sehe doch schon das Leuchten in den Augen Eurer Tochter, sie will diesen Sklaven, und sie hat ihn auch verdient."


    "Bei Barzahlung gibt es nochmal 3% Rabatt", fügte der Händler hinzu. Kadmos wollte wieder etwas zum Besten geben, aber der Händler, wies ihn rechtzeitig in die Schranken.

  • Der Sklave war wirklich vorlaut und man müsste ihm mal eine gute Erziehung zukommen lassen und die könnte er in der Villa Flavia sicher haben. Oh ja ihr Intresse war ziemlich geweckt wurden alleine deswegen um den Kerl hier zu erziehen. Sie würde sich die besten Methoden aussuchen und Cerco würde sie dann ausführen, natürlich in ihrem Beisein und sie würde ihm helfen. Sicher würde es nicht nur die Peitsche sein die er spüren würde, denn das wäre viel zu harmlos für jemanden mit einem solchen Mundwerk. Sollte ihr Vater ihn wirklich kaufen müsste er sehr aufpassen, dass er seine Zunge nicht eines Tages als Vorspeise finden würde. Arrecina selber würde sie ihm auch zubereiten und dieser Gedanke ließ sie gefährlich schmunzeln, denn er wäre nicht der erste Sklave dem sie die Zunge rausschneiden ließ.
    "Ich kann dir eine Sklavin anbieten. Aila eine junge Germanin, sie konnte ihren Mund nie halten und nun fehlt ihr ein Stück ihrer Zunge und sie ist still, also solltest du dich ein wenig zusammenreißen was deine Worte betrifft und dein Geschwätz, schneller als du schauen kannst könnte dich das Schicksal einholen was ihr zuteil wurde." In ihren Augen funkelte es auf und es schien als hätte sie sogar Spaß daran ihm das zu erzählen und es entsprach ja auch nur der Wahrheit. In die Verhandlung bezüglich des Geldes mischte sie sich nicht weiter ein, denn das war die Sache ihres Vaters.

  • Der Sklavenhändler überforderte Marcus mit seinem schnellen Reden auf jeden Fall. War er doch dabei diese drei Prozent auszurechnen, die er bei der Barzahlung (aber wie sollte man denn sonst zahlen?) bekommen würde. 3% von 1500. Marcus lächelte gut gelaunt. Das waren doch schon mal 500 Sesterzen weniger. Zufrieden über diese Rechnung nickte Marcus. War doch schon einmal ein Anfang. Deswegen kam Marcus gar nicht mehr dazu den Sklaven wegen seiner unverschämten Worte Maßzuregeln. Aber das übernahm seine Tochter auf gar lobenswerte Art! Ja, ganz eine Flavia. Marcus Mutter wäre mit Sicherheit stolz auf ihre Enkelin. Marcus Mutter? Agrippina? Ja, warum hat sie eigentlich keinen Brief mitgeschickt? Ob sie am Ende gar nichts von Arrecinas Aufenthalt hier wußte? Marcus schaute ganz entgeistert! Man hätte das als Reaktion auf den Sklavenhändler deuten können.


    Marcus schüttelte den Kopf und versuchte seine Gedanken von dieser Eingebung, die ihn ein paar Tage zu spät ereilt hatte, zu befreien. DAS würde er bestimmt noch mit seiner Tochter später klären müssen. Marcus Gesicht verfinsterte sich. Was wenn sie tatsächlich abgehauen war? Jetzt brauchte er dringend etwas, woran er seinen Zorn, der ihn plötzlich überkam, abreagieren konnte.


    "Händler! Verarschen kannst Du einen anderen Kunden. Auf diese Masche fallen wir bestimmt nicht herein. Ich sehe schon, daß Du den Mann doch schnell loswerden willst. Kein Wunder! Wer kauft schon einen Sklaven mit so einer großen Klappe? Ich finde die 300 jetzt schon zuviel. Aber gut, ich bin heute sehr gut gelaunt! Drum hast Du Glück! Aber Du solltest alles daran setzen, mich bei Laune zu halten. Also, die 1000 geforderten Sesterzen sind zu viel. Ich gebe Dir höchstens 400 und das ist mein letztes Wort. Ansonsten kauf ich lieber einen Gladiator von einem Deiner Konkurrenten!"


    Marcus hatte sich aufgerichtet, seine ganze patrizische Würde zusammen gekratzt und er funkelte den Händler an. Dabei lag so ein seltsamer Ausdruck in seinen Augen. Etwas, was nur ein Flavia zeigen konnte. Vielleicht der Hang zum Sadismus?

  • Die Kleine schien es echt Ernst zu meinen. "Keine Sorge, ich werde Euch ein guter Sklave sein und immer alles befolgen, das habe ich schon immer so gemacht".


    Der Händler "Also der Sklave soll ja endlich mal in den Sklavendienst treten, ich kann ihn nicht mehr hier halten." Der Händler geb sich geschlagen, er musste seinen anderen Geschäften weiter nachgehen. "Nehmt ihn. Hier ist der Schlüssel für die Ketten."


    Er gab dem Mann den Schlüssel und hielt die Hand für das Geld auf.

  • Marcus winkte einen der Flaviersklaven heran. Schließlich lief Marcus nicht mit 400 Sesterzen herum, Marcus war nicht lebensmüde. In manchen Gegenden wurde man schon für einen Bruchteil dieser Summe überfallen und halb tot geprügelt. Erinnerte sich Marcus doch gut an das Unglück seines Vetters, der nur seiner Toga wegen überfallen wurde.


    "Lauf in die Villa und hole meine kleine Kiste. Da müsste noch soviel vorhanden sein, sonst kratze es bei den Anderen zusammen. Und beeil Dich!"


    Zum Händler gewandt nickte Marcus zufrieden. Denn Marcus war mit seinem Feilschen in der Tat äußerst zufrieden. Hatte er doch damit gerechnet, noch auf 800 Sesterzen hoch zu gehen. Aber so war es umso besser. Schließlich war er nur ein armer Unteroffizier.


    "Gut, Du hast wohl getan, Händler. Mein Sklave läuft für das Geld und wird den Sklaven dann bei Dir abholen. Wir gehen derweil noch ein wenig weiter. Wenn was passiert, mein Name ist Marcus Flavius Aristides!"


    Marcus nickte ihm huldvoll zu und sah lächelnd zu seiner Tochter.


    "Du kriegst den Sklaven später, Cinilla, Mäuschen. Gehen wir doch erst mal ein wenig zu den abnormen Sklaven. Die Spiele haben mich da auf die Idee gebracht."


    Marcus lächelte in freudiger und etwas kindlicher Erwartung, sich über diese seltsamen Sklaven amüsieren zu können und schritt, ohne den Händler eines Blickes zu würdigen, in Richtung jenes Sklavenmarktes. Die alte Vettel, die Marcus kaufen wollte, hatte er schon längst vergessen. Es würde ihm wahrscheinlich erst am nächsten Tag wieder einfallen. So verschwanden Tochter und Vater. Erst eine Weile später kam der Sklave eilends herbei gerannt. Schwer atmend reichte er dem Händler den Sack mit dem Geld.


    "Hier ist es. 400! Genau abgezählt. Dann gib mir mal den Schlüssel!"


    Sich vom schnellen Laufen beruhigend, atmete der Sklave ein und aus und musterte seinen "Kollegen". Ihn von den Ketten befreien, würde der Sklave bestimmt erst mal nicht ehe er nicht in der Villa Flavia war. Schließlich war der junge Mann nicht lebensmüde. Denn daß der Sklave abhanden kam, war wohl das Schlimmste. Seine Domina, Flavia Arrecina, würde darüber wirklich nicht sehr erfreut sein. Der Mann ließ sich den Sklaven reichen.


    "Komm, es geht in Dein Neues Heim!"


    Und so führte der Sklave Kadmos vom Sklavenmarkt weg und zu der Villa Flavia.

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