• "Ich kenne die Behandlung von draußen und ich weiß auch, dass man nicht herumposaunen soll, dass es einem besser geht, da dies manchmal zu Unglück führen kann. Ich werde dich nicht beschämen."


    erwiederte sie ernst und doch zugleich fröhlich. Auch wenn sie eine Sklavin war, so liebte sie ihr Leben doch, denn sie glaubte daran, dass dies alles vorbestimmt sei und in einem anderen Sein besser sein würde.


    "Vielleicht würde es allen helfen, wenn jeder am Tag mindestens 10 Minuten lachen müsste, was meinst du?"


    Lachend legte sie ihre Hand auf seinen Arm. Aus irgendeinem Grunde, hatte die junge Frau gerne Kröperkontakt. Vielleicht weil sie es gewohnt war durch ihre Schwester mit der sie immer zusammen ein Bett geteilt hatte.

  • Es war himmlisch, einfach die Augen zu schließen und meinen Körper an seinen zu schmiegen, zu vergessen, wer ich eigentlich war und dass ich mit meinem Herrn im Bett lag. Ich wollte nicht daran denken. Irgendwie kam mir alles noch recht unrealistisch vor und einen Moment lang beflog mich die Angst, dass er das mit allen machte, dass er seine Sklavinnen benutzte, sie einfach als Lustobjekte missbrauchte und ich blickte ihn einen Moment lang an, ohne meine Gefühle zu verraten. War er zu so etwas fähig? Würde er mir so weh tun? Ich hoffte es nicht, betete darum und fast schon reflexartig presste ich mich näher an ihn, umfing seinen Körper und wollte mich nicht mehr von ihm entfernen.


    Er hatte vorsorglich die Decke über uns gebreitet und ich fühlte die Wärme, die uns umgab und spürte gleichzeitig an meinem Gesicht den leichten Windhauch. Auf seine Worte hin lächelte ich nur und drückte mein Gesicht an seine Schulter.


    »Ja, es könnte immer so weiter gehen… Aber das ist auch irgendwie wieder unwirklich. Man kann doch nicht sein ganzes Leben im Bett verbringen… Aber.. reizvoll wäre es…«


    Meine Stimme hatte sich zu einem Flüstern gesenkt, als ich mich seinen Lippen näherte, um diese sanft zu küssen. Ich würde ihm nie widerstehen können… Langsam schloss ich meine Augen und genoss den Kuss, das aufeinander pressen unserer Lippen, seinen Geschmack, bevor ich mich wieder von ihm entfernte und ihn anlächelte.


    »Aber auch wenn es noch so schön ist… Auf mich wartet Arbeit mein Herr… Strabo…«, meinte ich dann mit funkelnden Augen.


  • Nein, ich meine... du kennst fast nichts anderes als das Leben einer Sklavin. Als Freie hast du andere Verpflichtungen und Probleme.


    Ich sah sie grinsend an und nickte nur. Die Berührung nahm ich so hin. Es war ja nichts schlimmes dabei.


    Nun, das wäre nicht schlecht. Auch wenn es derzeit nicht viel zu lachen gibt in dieser Welt. Ich freue mich, dass du hier bist. Gewöhne dich erst einmal an alles.

  • Ich hatte ein letztes Mal meine Mitbewohner, meine Sklaven, um mich gescharrt. In ruhiger Runde am Brunnen sitzend erklärte ich ihnen, was noch zu tun war und wo ich hingehen würde.


    Meine Liebsten. Ich werde gehen müssen. Wegen meiner Ideen und meiner Handlungen hat mich Rom angespien und nun werde ich den Preis dafür zahlen müssen.


    Euch wird ein besseres Schicksal erwarten. In meinem Testament werde ich euch alle freilassen, sodass ihr die Ideen und Erfahrungen, die ihr hier gesammelt habt, in die Welt hinaustragen könnt. Erzählt anderen Sklaven davon, damit sie sich dessen gewiss sind: ihre Stunde wird kommen!


    Mir bleibt nicht mehr viel zu sagen. Es tut mir leid, dass es so enden musste. Letztendlich habe ich so gehandelt, wie ich es für richtig hielt. Lebt nun wohl!


    Traurig und doch gefasst stand ich auf, nahm meine Sachen und ging. Die Sklaven konnten sich selbst versorgen.

  • Cassandra nahm gar nicht richtig war, was Strabo ihnen da sagte. Es war ein Schock für sie, was er ihnen mitteilte und dass er anscheinend sterben würde, denn sonst würde er nicht von einem Testament sprechen.
    Irritiert blickte die junge Frau, die anderen Sklaven an. Was meinte er damit? Ihre Gedanken waren total verqueer.


    "Und was nun?" hob sie dann die Stimme und blickte auf die anderen.

  • Geschockt, nein, regelrecht paralysiert, stand ich so wie all die anderen am Brunnen und hörte Strabos Worten zu. Was meinte er damit? Was wollte er damit sagen? Er ließ alle frei? Er ging? Kam er wieder? Nein, wohl eher nicht, wenn er von seinem Testament sprach. Er konnte mich nicht hier lassen! Er konnte mich doch nicht einfach alleine lassen! Tränen traten in meine hübschen Augen und ich versuchte sie festzuhalten, so dass sie nicht den Weg über meine Wangen fanden. Nein, ich wollte mir keine Blöße geben. nicht hier, nicht vor all den anderen.


    Immernoch stand ich da, als Strabo seine Sachen nahm und einfach davon schritt. Im ersten Moment war ich mir nicht sicher, was ich nun tun sollte. Jemanden bedienen stand nicht zur Debatte und ich hatte so lange als Skavin gelebt, dass ich in diesem Moment mit meiner freien Zeit nicht wusste was ich anfangen sollte. Cassandras Worte rissen mich aus meiner Trance. "Ja, was nun..."

  • Bei dem Anblick von Varinia, legte Cassandra die Arme tröstend um sie. Ihr ging es wohl auch nicht besser, doch vielleicht war da ja auch noch etwas anderes im Spiel gewesen. Cassandra konnte nicht leugnen, dass Strabo ein gutaussehender Mann war. Aber in diese Sache wollte sie sich nicht einmischen. So stand sie lieber neben Varinia und tröstete diese.


    Die junge Sklavin wusste nicht was nun geschehen sollte, denn sie lebte seit nunmehr zehn Jahren das Leben einer Sklavin und war es gewohnt die Befehle anderer anzunehmen und auszuführen. Mit einem Blick auf die ratlosen Gesichter der anderen hob sie abermals die Stimme.


    "Lasst uns hier zusammenbleiben, bis wir weiteres erfahren."


    Danach sah sie wieder Varinia an und versuchte sie mit einem Lächeln zu trösten und aufzuheitern. "Es wird alles wieder gut werden..." Doch glaubte Cassandra wirklich an diese Worte? Sie war sich nicht sicher...

  • Decimus Pompeius Strabo, Casa Pompeia, Corduba, Hispania


    Salve Pompeius Strabo,


    im Auftrag des Imperators übersende ich Dir hiermit zur Kenntnisnahme und weiteren Durchführung Deinerseits die Entscheidung über die kaiserliche Entschließung im Fall der Socientas Pompeiana.


    Vale bene
    Manius Matinius Fuscus



    Anlage

  • Zum Abend hatte ich Sulla zu mir eingeladen, damit wir über die Vergangenheit und Zukunft sprechen konnten. Bald waren wir in ein fesselndes Gespräch vertieft, in dem ich ihm auch davon berichtete, dass die restlichen Städte Baeticas unsere Sache unterstützten.


    ...die Unterstützung ist vorzüglich. Wir werden lange durchhalten. Doch die Idee muss auch woanders verbreitet werden, wie wir es anfangs geplant hatten. Du musst um unserer Sache willen alles hier weiterführen. Ich werde mich nach Germanien absetzen, um dort für unsere Ideale zu werben. Ein hartes Stück Arbeit wartet auf mich.


    Ich zähle auf dich und deiner Führungsstärke. Dies, was ich dir gesagt habe, muss aber unter uns bleiben. Unsere Männer dürfen nichts davon erfahren. Es würde ihre Moral untergraben.


    Natürlich wusste ich, dass es eine Frage von Wochen war, bis der Süden Hispanias wieder in Kaiserhände fallen würde. Im Gegensatz zu Sulla wollte ich dieses Ende jedoch keineswegs abwarten, denn ich kannte den Ausgang sehr wohl. Man würde mich zusammen mit ihm gefangennehmen und richten.


    Ich habe bereits Vorbereitungen getroffen und werde morgen in aller Frühe aufbrechen. Schwör die Truppen noch einmal auf unsere Sache ein. Versprichst du mir, weiterzumachen?


    Sim-Off:

    Soll heißen, alles läuft nach dem Plan, den Domitianus aufgestellt hatte per PN, nur mit dem Haken, dass Strabo sich absetzt. Ich hoffe das ist OK so.

  • Casa Pompeia - Corduba - Regio Hispania Baetica - Provincia Hispania


    EPISTVLA AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM V KAL IAN DCCCLVII A.U.C.
    (28.12.2006/103 n.Chr.)


    Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus Marco Pompeio Scipioni s.d.


    Infolge des Ablebens Deines Verwandten Publius Pompeius Gracchus wird sein Betrieb VITREUM PALMARIUM gemäß dem XII-Tafel-Gesetz Tafel 5.4. an Dich als nächsten Agnaten vererbt.
    Eine Schließung des Betriebs ist schriftlich bei den Officia Civilia zu melden.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.


    gez.
    Manius Tiberius Durus



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