Pinien und Olivenbäume säumten den kleinen Weg, der sich durch sanft geschwungene Hügel zog. Ein feiner Dunstschleier lag über der spätsommerlichen Landschaft. Es ging schon auf Mittag zu. Laut erklang das Lied der Zikaden. Ein leichter Wind machte die Hitze erträglich und brachte einen würzigen Kräuterduft mit sich.
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Rutger ging mit der Stute am Zügel neben Arrecina her, sog tief die warme Luft ein, und lies den Blick über diese liebliche Landschaft schweifen. Sie hatten eine ganze Weile gebraucht, um von der Villa Flavia aus durch die Stadt bis zur Porta Quirinalis zu finden. Rom war ein widerlicher Moloch, fand Rutger. Stinkend, lärmend, voller Römer.
Sie hatten dann die große Straße hinter sich gelassen, und waren auf diesen kleine Weg eingebogen. Phaidra schien sich auch ihres Lebens zu freuen. Ungeduldig schritt sie aus, streckte die Nase in den Wind und wieherte dann schmetternd.
Am Wegesrand lies Rutger die Stute haltmachen. Sogleich begann sie, das trockene Gras zu rupfen.
"So, Flavia Arrecina, du kannst aufsitzen."
Rutger zeigte ihr, wie sie sich hinstellen sollte.
"Komm, greif in die Mähne, ich nehme dein Bein, gebe dir Schwung, und schon sitzt du oben."