Er mochte den Tempelbezirk immer noch nicht. Ihm waren die heiligen Haine und andere offene Heiligtümer lieber. Deshalb vermied er es ja auch Meistens sich eben hier aufzuhalten. Aber manchmal verlangte seine Arbeit es eben doch und so begab er sich schweren Herzens dann dahin, wo er hinzugehen hatte. Nun durchstreifte er schon ein paar Minuten die Gegend auf der Suche nach jemandem, der ihm bei der Suche nach Titus Tarquinius Thermus helfen konnte.
Auf der Suche nach... Titus Tarquinius Thermus
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Das Schicksal wollte, dass der Priester sich an diesem Tage häufer als sonst dort aufhielt, wo die Besucher des Tempels zuerst hingelangten. So kam es auch, dass der Duumvir von Mogontiacum gar nicht lange warten musste, bis er als solcher erkannt und von Thermus angesprochen wurde.
"Ah, Duumvir! Wie schön, dich zu sehen. Ich nehme an, du bist wegen des Briefes hier?" fragte er ihn und deutete sogleich auf eine Steinbank in einer Nische. Auch winkte er einen jungen Mann heran und trug ihm auf, Wein, Wasser, etwas Obst und Tafel und Griffel zu holen, damit er sich gegebenenfalls einige Notizen machen konnte. Er setzte sich und sah zu Duccius Germanicus hin.
"Ich muss gestehen, dass ich, was germanische Traditionen angeht, eher überfragt bin. Was genau ist dieses Herbstfest?"
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"Tarquinius Themus," grüßte er freundlich und neigte sein Haupt. "Genauso ist es, ja." Gerne folgte er dem Mann und setzte sich, wartete dann aber, bis er das Wort wieder an ihn richtete. "Nun, vorweg solltest Du gleich wissen, dass es kein reines germanisches Fest hier sein wird und das sich Deine Aufgaben ausschliesslich auf die römischen Opferrituale beschränken wird. Dies ist keine Werung Deiner garantiert kompetenten Fähigkeiten, doch denke ich, kommt es bei den Germanen nicht gut an, wenn Du ihre Rituale vollziehst, obwohl Du wohl nicht an ihre Götter glaubst, wie es wohl auch bei den Römern nicht ankommt, wenn unsere Goden ein römisch religiöses Ritual vollziehen würden, obwohl sie den Göttern nicht zugetan sind," meinte er freundlich. "Aber gerne werde ich Dir mehr über das Haustblot, das Herbstopferfest erzählen:
Das Haustblot geht über drei Tage, in denen den Göttern für die Ernte gedankt wird. Der Gott Balder sinkt in die Unterwelt Hel und Iduna, die Göttin der Jugend, wird von den Riesen entführt, was das Ende der Götter einleitet, denn sie ist die Hüterin der heiligen Äpfel, die den Göttern ewige Jugend und Unsterblichkeit schenken. Die Äpfel haben hier die selbe Bedeutung wie in anderen Religionen Ambrosia. Um dies zu würdigen, wird als Opfer der lette Apfel am Baum hängen gelassen. Ausserdem gibt es als Opfer an den Gott Frey einen Eber zum Erntedankschmaus und es wird das "Wodelsbier" gebraut zu Ehren Wotans (Odin). Aus den letzten Korngarben auf dem Felde wird der Erntedankkranz geflochten. Und auch für für Odins Pferd Sleipnir wird ein Büschel Korn stehengelassen: "für Wotan sein Pferd". Ein weiterer Brauch ist das Binden eines Kornbüschels mit bunten Bändern, als Opfer für die Fruchtbarkeitsgöttin Freya und man hängt sich ein Büschel Korn oder Hafer mit Bändern gebunden in die Wohnstube, als Dankopfer für Thor.
Dieses Fest ist neben Jul bei den Germanen eines der Wichtigsten überhaupt. " -
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Thermus runzelte die Stirn, während der Dummvir erzählte. Und je mehr er sprach, desto tiefer furchte sich Thermus' Stirn. Diese ganzen germanischen Begriffe waren Fremdworte für ihn und er kam kaum hinterher. Schließlich hob er abwehrend die Hände und protestierte lächelnd.
"Moment, Moment, ein alter Mann ist kein D-Zug. Also... Dieses...Erntedankfest, das beinhaltet verschiedene germanische Riten. Richtig? Du brauchst mich nun für ein Opfer an unsere Götter. Wie ist das zeitlich alles geplant? Und...gibt es noch mehr römische Elemente?"
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Sim-Off: D-Zug?
Er musste leise lachen. "Verzeih, Thermus, das muss alles ein wenig viel auf einmal gewesen sein." Er sammelte sich einen Moment und nickte: "Im Prinzip ist genau dem so. Für die germanischen Riten konnte ich einen Goden ausfindig machen, der sich, wenn auch unter Vorbehalte bereit erklärte.
Benötigt würdest Du für ein Opfer vor den Rennen. Es werden Pferderennen stattfinden. Ausserdem wäre ein kleines Opfer zur Markteröffnung vermutlich keine schlechte Idee." -
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"Das macht nichts, Duumvir. Wir haben ja Zeit für Erklärungen", versicherte Thermus dem Mann recht freundlich. Sonst war er ja nicht so, aber heute hatte er einen guten Tag. Also war er zur Abwechslung mal nett.
"Ah, Pferderennen? Interessant. Wer kann denn teilnehmen, wenn ich fragen darf? Mein Sohn ist ein recht guter Reiter..."
Oh weh, nun drifteten sie schon wieder ab. Thermus räusperte sich und sagte dann:
"Also gut, zwei Opfer. Ein größeres bei den Rennen, ein kleineres zur Markteröffnung. Sollten beide blutig sein? Und...gibt es Präferenzen, welcher Gottheit geopfert werden sollte?" -
"Fangen wir bei den Göttern an," lächelte er. "Also auf alle Fälle sollte das Ganze dann doch wieder angepasst an die Feierlichkeiit sein. Freya wäre wohl eher so wie Venus, nehme ich an. Iduna ist die Göttin der Jugend und der Fruchtbarkeit, welche wäre das bei den Römern? Also Odin wäre vergleichbar mit Jupiter, Thor war der Herr des Donners also übernahm einen Teil der Aufgaben von Jupiter. Balder ist der Gott des Lichtes, der Güte, der Reinheit, der Schönheit was in etwa Venus macht, aber zu vergleichen sind die beiden nicht. Freyr ist der Fruchtbarkeitsgott. Also mit Bona Dea ähnlich." Einen Moment sah er nachdenklich drein. "Ich denke so müsste es hinkommen. Und was das Rennen betrifft, da kann jeder mit einem Pferd dran teilnehmen. Ach ja, vielleicht sollten wir auch noch sehen, Mogontiacum hat ja sicher Schutzgottheiten. Da es ein Stadtfest ist, sollten diese natürlich nicht ausser Acht gelassen werden." Zu der Frage blutig oder nicht konnte er erst einmal nichts sagen, da er sich noch nicht über die Götter und den Opfern dazu bei den Römern im klaren war.
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Höflich wartend sah er den Priester an und überlegte, ob er nun auch überlegte. Schliesslich war das ein schmaler Grat, auf dem man ganz bewusst wandern musste, um nicht den falschen Göttern zu opfern.
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"Naja, da ich mich mit den germanischen Gättern leider nicht auskenne, muss ich dir wohl glauben, wenn du sagst, dass Freya Venus entspricht und so weiter. Hmm. Was du also sagst, klingt plausibel. Allerdings ist es doch eher unüblich, Venus bei einer Eröffnung zum Stadtfest zu opfern. Hmmm... Ich schlage die Göttertrias vor, Iuppiter, Iuno und Minerva. Iuppiter entspräche dann Thor, soweit ich dir folgen konnte, Iuno der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin und Minerva der germanischen Göttin für Weisheit - wenn es sowas gibt. Ich muss gestehen, ich bin eigentlich gar nicht bewandert auf dem germanischen Gebiet."Thermus lächelte leicht. Es hatte ihn auch nie sonderlich intererssiert. Wieso auch? Immerhin waren die römischen Götter die einzig wahren!
"Was eventuelle Schutzgottheiten betrifft....da bin ich überfragt. Man hat mich von Colonia hierher versetzt, nachdem der Pontifex gegangen ist", erklärte Thermus.
"Aber du hast natürlich recht, man sollte das schon beachten. Ich schlage ein großes Opfer zu beginn vor und ein kleines zum Begin der Pferderennen, vielleicht Mars zu Ehren, nach dem was hier vorgefallen ist. Was meinst du?" -
Er dachte eine Weile nach und nickte dann. "Ja, das klingt gut, zumal Freya auch die Göttin der Weisheit ist," meinte er. "Es wird am Wasser als Erstes, zur Eröffnung des Haustblot, ein germanisches Opfer geben. Auf dem Markt würde ich dann zur Markteröffnung und somit zur Eröffnung der Stadtfeierlichkeiten das Opfer Deinerseits empfehlen. Und das kleine Opfer zu den Pferderennen klingt auch gut und ich denke Mars ist dafür perfekt, zumal auch einige Milites daran teilnehmen werden."
Sim-Off: Es wird so laufen, dass zunächst ein Einstiegspost für das Fest und dann das germanische Opfer gepostet wird, danach kann dann das Opfer auf dem Forum zur Markteröffnung gepostet werden.
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"Wunderbar", sagte Thermus.
"Dann werde ich alles organisieren. Ich nehme an, die Stadt Mogontiacum kommt für die Opfergaben auf?"Sim-Off: In Ordnung. Ich richte mich vollkommen nach dir - sag mir einfach, wann du mich wo brauchst.
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"Wird sie wohl müssen," schmunzelte er. "Sag mir entweder was Du brauchst oder welche Auslagen Du hattest. Dann kümmere ich mich darum." Er sah den Priester noch einmal fragend an. "Hast Du sonst noch etwas zu besprechen? Wünsche? Sorgen? Irgendwas, was die Stadt für den Cultus Deorum hier tun kann?"
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Thermus überlegte einen Moment, lächelte dann.
"An und für sich nicht, Duumvir. Aber ich werde sicherlich auf dich zurückkommen, sollte deine Hilfe vonnöten sein, vielen Dank. Wenn es sonst nichts mehr gibt, werde ich nun das Opfer vorbereiten, immerhin ist es nicht mehr lang hin bis zum Stadtfest. Wir sehen uns dann auf dem Markt. Mögen die Götter mit dir sein." -
"Gut, dann sei es so," lächelte er leicht und erhob sich. "Mögen sie es auch mit Dir," erwiederte er und verließ dann den Tempelbezirk.
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