Centurienbarracke | Centuria I, Cohors V

  • "Oh, entschuldige. Da habe ich Dich wahrhaftig falsch verstanden. Wenn ich ehrlich bin, so steige ich nicht so wirklich durch die verschiedenen Stämme durch. Von den ganz großen habe ich natürlich gehört, den Cheruskern, den Brukterern, den Hermunduren, Chatten und so weiter. Aber mit den Namen erschöpft sich mein Wissen schon so ziemlich." Für die Mutter war es sicher trotzdem schlimm gewesen, daß ihr Stamm vernichtet worden war.


    Die Ausrüstung war in Ordnung, gegessen hatte er auch. Valerian streckte sich auf seiner Pritsche aus, ohne aber die Unterhaltung einzustellen. "Was interessiert Dich an Rom eigentlich am meisten?" Jeder, der nach Rom kam, brachte eigene Vorstellungen davon mit, was er wohl vorfinden würde.

  • Keine Sorge, ich kann das gut verstehen. Ich kenne auch bei weitem nicht alle Stämme, und ich bin Germane. Außerdem würde ich mehr als die Hälfte der Stämme, die ich kenne, nicht einmal verstehen. Du musst wissen, dass es keine einheitliche Germanische Sprache gibt. Jeder Stamm spricht seinen eigenen Dialekt, und dass sich die Duccier untereinander verstehen können, liegt hauptsächlich daran, dass sich die gesprochenen Dialekte sehr ähnlich sind. Man kann den anderen also verstehen und mit ein wenig Anpassung entsteht so etwas wie eine gemeinsame Sprache. Es gibt aber Dialekte, die vom Ubischen, mit dem ich aufgewachsen bin, so verschieden sind, wie etwa Latein oder Griechisch. Die muss man dann wie jede andere Sprache auch lernen, was sich ohne vernünftige Schrift schwierig gestaltet.


    Als Valerian fragte, was ihn an Rom interessieren würde, musste Quintus nachdenken. Er war hergekommen, um durch seinen Dienst das Andenken an seinen Vater zu ehren, aber was erwartete er von der Stadt selbst?


    Wenn ich ehrlich sein soll, dann weiß ich das gar nicht so genau. Da ist zum einen natürlich die unglaubliche Größe Roms, die mich reizt, und dann natürlich die Frage, wie die Römer denn nun tatsächlich in ihrer Heimat so leben. Ansonsten lasse ich alles einfach auf mich zukommen. Überraschungen sind umso größer, je weniger man sie erwartet.

  • Valerian lachte. "Na, wenn ihr Germanen selbst schon nicht da durchsteigt, dann brauche ich mich ja nicht zu sorgen, wenn ich die Stämme nicht alle kenne und manchmal sogar verwechsele. Das mit den unterschiedlichen Sprachen ist aber unpraktisch. Kein Wunder, daß so wenig Einigkeit zwischen den Germanen herrscht, wenn sie auch noch unterschiedliche Sprachen haben." Und ein Wunder, daß Arminius damals hatte so viele Stämme vereinigen können.


    "Na, dann laß Dich mal überraschen. Ich freue mich schon darauf, Dein Gesicht zu sehen, wenn Du die großen Bauwerke siehst. Und die Märkte. Man kann hier einfach alles kaufen. Aus aller Welt. Und dann die Tiere aus fernen Ländern. Löwen, Tiger, Giraffen, Kamele..." Ja, das alles hatte Eburnus vermutlich auch noch nie gesehen.

  • Löwen, Tiger, Kamele und auch Elefanten kenne ich. In der Colonia Agrippina gibt es eine Menagerie mit Tieren und Bestien aus aller Welt. Sehr interessant und sehr eindrucksvoll! Aber sag, stimmt es, dass einige reiche Römer solche Tiere in ihren Häusern halten?


    Quintus hatte davon gehört, aber er war sich nicht sicher, ob es nur Geschichten waren oder tatsächlich der Wahrheit entsprach...

  • Oh, dann war die Provinz doch fortschrittlicher, als Valerian gedacht hatte. Doch wenigstens Giraffen hatte Eburnus nicht erwähnt und die sahen ja wirklich ungemein exotisch aus. "Naja, ich bezweifle, daß sich jemand Kamele hält, die stinken so. Oder Elefanten, die sind einfach zu groß undmachen alles kaputt. Aber Löwen- und Tigerbabys. Natürlich nur, solange sie klein sind und kuschelig und süß. Reiche Leute sind verrückt. Hauptsache sie haben etwas, was andere nicht haben. Ich finde, solche Tiere gehören in den Circus." Er konnte nur den Kopf schütteln über so viel Unvernunft. "Es soll sogar Leute geben, die sich Krokodile halten."

  • Krokodile??? Ich dachte, die können außerhalb von Aegyptus gar nicht überleben, weil sie nur Nilwasser trinken und nichts anderes vertragen.


    Wie von so vielen Sachen, hatte Quintus natürlich auch von Krokodilen gehört, kannte aber nur wenige bis gar keine Details. Sein Schulbildung war recht umfassend gewesen, weswegen in vielen Fällen auch nur die Oberfläche eines Themas angekratzt worden war, ohne in die Tiefe einzudringen...

  • "In Rom ist alles möglich. Wer weiß, vielleicht haben sie sogar Nilwasser hierher geschafft." Er zuckte mit den Schultern. Mit Krokodilen hatte er sich noch nicht weiter befaßt. "Manche Leute sind so reich, daß sie einfach gar nicht mehr wissen, was sie mit diesem Reichtum eigentlich anfangen sollen. Daß sie anderen Menschen damit helfen könnten, kommt ihnen dabei natürlich ganz und gar nicht in den Sinn." Es war eine verrückte Welt, in der sie hier lebten.

  • Tja, so sind manche Leute eben. Diese reichen Schnösel auf dem Vaslicia Landgut in der Nähe meines Heimatdorfes waren auch so. "Oh nein, der Junge hat die Glaskaraffe zerworfen! Die soll er gefälligst ersetzen, nicht dass wir am Ende für die 10 Sesterzen aufkommen müssen..." Einfach nur furchtbar, dabei hatten die soviel Gold allein an den Wänden ihres Hauses, dass man damit zehn Aussaaten hätte bezahlen können und noch genügend zum Bezahlen der Ochsenkarren und Erntehelfer übrig gehabt hätte.


    Quintus merkte, wie die Müdigkeit, die von der anstrengenden Reise in seinen Knochen steckte langsam in seine Sinne kroch. Das Liegen auf dem Bett entspannte seinen Körper und ließ ihn schwer werden wie einen Findling oder großen Meilenstein. Lange würde er sich mit Sicherheit nicht mehr wach halten können.


    Lass uns morgen weiterreden, Kamerad, es ist schon [SIZE=7]spät[/SIZE]...


    Mitten im Satz schlief der Germane ein...

  • "Naja, Glaskaraffen sind schon echt teuer, da kommst Du mit zehn Sesterzen nicht hin", grinste Valerian breit, "Aber ich weiß, was Du meinst. So sind sie eben die Dickbäuche." Er gähnte und räkelte sich auf seiner Liegestatt. "Ja, wir sollten schlafen. Zum Reden haben wir noch viele Stunden beim Wachestehen Zeit..." Es kam keine Antwort mehr. Nur gleichmäßiges Atmen war noch zu hören. Das war Valerian nicht unrecht. Er schloß die Augen und es dauerte nur Sekunden, bis auch er einschlief.

  • Der Dienst am Tor war furchtbar gewesen, viel zu lang und viel zu langweilig. Naja, von der einen Abwechslung durch die junge Dame und ihre Bedienstete einmal abgesehen. Wer sie wohl war?


    Quintus betrat das Contubernium und blickte sich um. Zufälligerweise saß Valerian auf seinem Bett und pflegte seine Ausrüstung.


    Hier, mein Freund, Post für dich.


    Er reichte dem Quintilier die immer noch versiegelte Rolle...



    Lucius Quintilius Valerian
    Castra Praetoria
    Roma


    Salve Valerian,


    ich weiß gar nicht wie ich den Brief beginnen soll also versuche ich es einfach mal. Ich hoffe Dir geht es gut und Du hast keinen Ärger bekommen als Du so verspätet zurück in die Castra gekommen bist. Es würde mich sehr betrüben wenn dem so wäre.
    Heute sehe ich auf diesen Tag mit einem Lächeln zurück und frage mich immer noch ob ich den ganzen Tag im Baum verbracht hätte wenn Du nicht gekommen wärst. Sicher wäre das für so manch einen Besucher ein lustiger Anblick gewesen, aber nicht für mich.
    Der kleine Kater weicht mir einfach nicht mehr von der Seite. Gehe ich durch die Casa ist er stets bei mir. Es scheint fast so als würde er auf mich aufpassen wollen. Den Kleinen habe ich Cassius getauft. Ich hoffe der Name passt zu ihm, aber ich muss sagen ihm scheint er zu gefallen, denn er hört auf ihn.


    Auch wenn unsere Begegnung auf ziemlich seltsamen Wege geschehen war wollte ich mich noch einmal bei Dir bedanken, dass du mich aus dem Baum gerettet hast. Außerdem freue ich mich noch immer darüber Dich kennen gelernt zu haben. Es war eine sehr angenehme Begegnung und ich hoffe wir werden uns bald wieder über den Weg laufen, dann aber nicht mehr unter diesen seltsamen Umständen.


    Auf ein baldiges Wiedersehen.


    In Erinnerung
    Philogena

  • Erstaunt und erfreut blickte Valerian auf. "Oh, endlich Post von meiner Schwester? Danke!" Er machte sich schon große Sorgen, weil er so lange nichts von ihr gehört hatte. Wenn nicht neulich Drusus wenigstens geschrieben hätte, dann wüßte er wahrhaftig nicht, was er tun würde. Sich so gar nicht zu melden war doch sonst nicht ihre Art.


    Schnell wischte er sich die leicht öligen Hände an dem Tuch ab, mit dem er gerade die Metallteile seiner Ausrüstung auf Hochglanz polierte und nahm dann die Schriftrolle entgegen. Nanu, das war ja gar nicht Valentinas Schrift? Dann öffnete er das Siegel und entrollte das Papyrus. "Oh, das ist ja..." Er konnte nicht verhindern, daß er leicht errötete. "Das.... das ist von... oh, man, sie schreibt mir wahrhaftig!" Was ihn daran erinnerte, daß er ihr auch hatte schreiben wollen. Nicht, daß er es vergessen hätte. Oder nicht gewollt hätte. Er hatte einfach nicht gewußt, wie er anfangen sollte.


    Seine Augen klebten geradezu an den Zeilen und er fuhr sich leicht verlegen durch das Haar. Dabei lächelte er. Als er fertig gelesen hatte, blickte er zu Eburnus. "Ich sage Dir, das ist eine Schönheit. Und... naja, wenn sie verlegen ist, dann ist sie noch schöner."

  • "Wie, Du weißt? War sie etwa selbst hier? Sie hat den Brief persönlich abgegeben? Sag schon! Was hat sie gesagt? Hat sie noch etwas ausrichten lassen? Wie sah sie aus? Sie war doch nicht allein unterwegs, oder? Ich habe ihr nämlich geraten, nicht mehr allein durch die Stadt zu gehen, so etwas ist doch viel zu gefährlich." Er errötete unwillkürlich noch mehr, grinste nun aber auch.


    Seufzend legte er die Schriftrolle beiseite. Er würde sie später beantworten, wenn seine Ausrüstung wieder in Ordnung war. Damit mußte er sich eben einfach ein wenig beeilen, dann hatte er auch Zeit genug für den Brief. Er machte also eifrig mit der Poliererei weiter, während er erzählte. "Ich habe sie neulich im Park getroffen. Du weißt schon, als ich neulich ein paar Dinge auf dem Markt besorgen sollte und so spät erst wiederkam. Zum Glück hat der Wachhabende meine Geschichte geglaubt, die ich ihm aufgetischt habe. - Sie... sie befand sich ... naja, - in einer Notlage, aus der ich sie befreit habe." Er wollte sie nicht beschämen, außerdem hatte er ihr ja versprochen, nichts davon zu erzählen, wie sie auf dem Baum festgesessen hatte. Auch wenn diese Geschichte bei den Kameraden sicher gut ankommen würde. "Und danach kamen wir eben ins Gespräch. Ich habe sie noch nach Hause begleitet. Sie ist eine Purgitia, stell Dir vor."

  • Ja, sie war vorhin am Tor, als ich Wache hatte. Sie hat nicht viel gesagt, war eher schüchtern, schüchtern und schön wie eine Alabasterstatue. Eine Dienerin begleitete sie, die hat aber auch nichts gesagt.


    Quintus grinste breit.


    Soso, im Park gefunden, wie? Wohl beim Blumen pflücken...


    Er lachte. Eine freudige Zeit für den Quintilier! Der Germane konnte den Neid in sich aufsteigen spüren, war er doch schon immer eher mäßig erfolgreich bei den Frauen gewesen. Seine Schwester Albit hatte mal gesagt, dass er die Frauen mit seiner ernsten Art vergraulen würde.


    Purgitia? Der Name sagt mir nichts, ist das eine wichtige Familie?

  • Schön wie eine Alabasterstatue. Das wurde ihr fast nicht gerecht. Denn welche Alabasterstatue könnte schon solchen Witz und solch sprühenden Charme besitzen? "Blumen pflücken?", Valerian lachte, "eher beim Katzen pflücken", verriet er ein wenig von dem, was geschehen war und mußte unwillkürlich breit grinsen, als er sich daran erinnerte, wie sie auf dem Baum festgesessen hatte.


    "Den Namen Purgitius solltest Du Dir gut merken. Purgitius Macer ist einer der bedeutenderen Senatoren und Du wirst ihm am Palasttor unweigerlich begegnen", klärte Valerian den Kameraden über diese Familie auf. "Sie ist also unerreichbar, die liebreizende Philogena. Zumal ich als Soldat ja eh nicht heiraten darf. Aber träumen darf man ja wohl..."

  • Katzen pflücken... Die Römer hatten wahrlich seltsame Gebräuche. Die Auserwählte Valerians war also die Verwandte (vielleicht sogar die Tochter?) eines Senators. Das machte die Sache natürlich kompliziert.


    Oha, sowas kenn ich. Sie war zwar nicht aus der Familie eines Senators, aber...


    Quintus Augen nahmen einen abwesenden Blick an, als er sich an die erste große Liebe seines Lebens erinnerte.


    Sie hieß Romina und war die Tochter des Herren von Vaslicia, der großen Villa in der Nähe meines Heimatdorfes. Schön wie ein Sommermorgen war sie, mit einem lieblichen Lächeln und einer wundervollen Stimme... und drei älteren Brüdern. Ich war nur der Sohn eines ubischen Schmieds aus einem Dorf voller Ubier, ein Bürger germanischer Herkunft, ein Römer zweiter Klasse. Romina zu lieben hat sehr weh getan.


    Der Duccier grinste und blickte Valerian wieder fest an.
    Schließlich ging ich zur Ala und Romina heiratete einen Händler aus der Colonia Agrippina.



    Sim-Off:

    Sorry, wenn meine Antworten momentan etwas verzögert oder spät kommen, aber ich bin beruflich ziemlich eingespannt...

  • Das klang nach einer schlimmen Erfahrung. Valerian blickte einen Moment verlegen auf seine Hände. Doch dann blickte er auf. "Bereust Du es? Bereust Du es, Dich in sie verliebt zu haben? Oder überwiegt das Schöne den Schmerz am Ende?" Er fragte sich einfach, ob es ein Fehler war, mit Philogena weiter Kontakt zu halten. Natürlich freute er sich über jedes Wort von ihr. Doch tat er ihr damit nicht auch weh? Es konnte keine Zukunft für sie geben. Nicht in den nächsten 16 Jahren. Es sei denn, er legte eine steile Karriere hin. Und das fand er denn doch sehr zweifelhaft. "Ich frage mich, ob es nicht besser für uns beide wäre, wenn ich... naja, ihr schreiben würde, daß es unmöglich ist. Obwohl mir das echt schwerfallen würde. Ich möchte sie unheimlich gerne wiedersehen."

  • Ach was, ich kann Rominas Brüder verstehen, ich war nicht anders, wenn es um meine kleinen Schwestern ging. Und teilweise hatte ich die Keile wahrscheinlich sogar verdient.


    Quintus grinste breit bei den Erinnerungen an gestohlene Küsse und verstohlene Berührungen...


    Wirklich weh getan hätte es wahrscheinlich nur, wenn ich zu weit gegangen wäre. Dann hätten mich die Kerle wahrscheinlich sogar umgebracht! Aber bei uns Germanen ist das Ganze mit Ehe und Zusammensein etwas anders geregelt als bei euch Römern. Eine Ehe wird durch eine körperliche Verbindung geschlossen und bleibt ein Leben lang bestehen. Deshalb wirst du mich auch nie in einem Lupanar finden, mein Freund.


    Der Duccier zuckte mit den Achseln. Was sollte er seinem Kameraden bezüglich seiner Situation raten?


    Das musst du selbst entscheiden, aber an deiner Stelle würde ich das Gefühl genießen, solange es anhält. Und wenn es fest und ernst werden sollte, dann der Verwandte deiner Schönen, dieser Purgitius Macer, vielleicht seinen politischen Einfluss zu deinen Gunsten bemühen und deine Karriere wenigstens bis zum Centurio ankurbeln. Soweit ich weiß, könntest du dann heiraten.

  • "Na, glaubst Du, ich wäre anders, wenn es um meine kleine Schwester geht? Das ist einer der Gründe, warum ich es lieber sehen würde, wenn sie nach Rom ziehen würde. Aber sie ist so eine entsetzlicher Sturkopf. Und auch wenn ich ihr Vormund bin, so kann ich sie doch letztendlich nicht zwingen." Gerade der Versuch von Zwang hatte auf Valentina garantiert die gegenteilige Wirkung.


    "Ist das wirklich so? Ihr dürft nicht mal in ein Lupinar?" Das haute Valerian wahrhaftig um. "Da entgeht euch aber einiges!" Das konnte sich Valerian gar nicht vorstellen. Nicht, daß er dauernd in solchen Häusern sein Geld verpulverte, doch hin und wieder wußte er ein wenig Vergnügen durchaus zu schätzen. "Wie stehst Du denn da Deine Dienstzeit durch? Zwanzig Jahre kein Vergnügen dieser Art!" Immer noch ungläubig schüttelte Valerian seinen Kopf.


    Das das wich gleich wieder einiger Verlegenheit, als die Sprache auf Philogena kam. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich für eine Karriere geeignet bin. Sicher, als Soldat bin ich um Längen besser, als damals in der Verwaltung. Aber habe ich Führungsqualitäten?" Das hatte er nie ausprobiert. Also abgesehen von der kurzen Leitung damals bei der Befragung der Germanen...

  • Quintus schüttelte den Kopf. Wie er denn seine Dienstzeit durchstehen würde... Er war doch kein triebgesteuertes Tier! Am Ende besaßen die Römer wohl doch nicht soviel Kultur, wie sie glaubten...


    Es gibt unendlich viele Wege der Zerstreuung, sie müssen nicht im Bett einer Frau enden. Außerdem, mein Freund, hast du dich nicht schon einmal gefragt, warum die Germanen aus Magna so dermaßen verbissen kämpfen...


    Der Duccier zwinkerte und lachte.


    Nein, mal ehrlich, ich zerstreue mich lieber mit einem guten Buch, einem interessanten Gespräch oder bei einem ausgezeichneten Essen. Es ist ja nicht so, als wäre es mir nicht gestattet, mit Frauen zu sprechen oder gar mit ihnen anzubandeln, aber diese eine Sache geht eben nicht. Und würfeln kann ich auch in der Taberna, wenn mir danach ist.


    Als Valerian auf seine Kommandobefähigung zu sprechen kam, hob Quintus eine Augenbraue.


    Stell dir folgendes vor: Häuserkampf in einer kleinen feindlichen Stadt. Der Centurio und der Optio sind tot, von einer einstürzenden Wand erschlagen. Der Signifer wurde von einem Schwertstreich niedergestreckt. Die Centurie ist demoralisiert. Was machst du?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!