Culina | Auf der Suche nach Essen

  • Es dauerte nicht lange und Brutus hatte die Culina gefunden. Er betrat den Raum und sog tief die verlockenden Düfte ein, die in der Luft hangen. Hier gab es sicher noch was zu Essen für ihn. Allerdings war niemand zu sehen.


    "Salve! Ist hier jemand?"


    Er fragte sich, welcher meisterhafte Koch hier für die hohen Herrschaften kochen würde. Es duftete einfach herrlich nach frischen Kräutern und vielem mehr. Welche exquisiten Zutaten hier wohl zubereitet würden? Für ihn bräuchte es nicht so aufwendig zu sein: Vielleicht ein wenig Brot und Käse, dazu einen leichten Wein, dass wäre ihm genug für heute Abend. Morgen früh sollte er auf jeden Fall ausgeschlafen sein, um pünktlich seinem Patron zur Verfügung zu stehen. Da sollte er nicht allzuspät zu Bett gehen! Noch einmal schaute er sich um.

  • Severus hatte bereits ohne Erfolg versucht Marcus Brutus in dessen Cubiculum anzutreffen. Aber da dort niemand geöffnet hatte streifte er durch die Villa, in der Hoffnung ihn irgendwo zu finden. Ein Sklave meinte das sich Brutus in der Culina befinden würde. Aber wo war bloss die Culina? Vielversprechend ging er auf eine Tür zu um diese zu öffnen... Verschlossen. Nächste Tür...
    ...einige Türen später, wo wohl einige dabei waren wo er nichts zu suchen hatte und dankbar war das gerade niemand da war, fand er schließlich sein auserkorenes Ziel. Die Culina. Und auch Brutus, der sich suchend umsah, war anwesend. Der Sklave hatte also Recht gehabt.


    Salve, Marcus Brutus meinte Severus freundlich zu ihm.

  • Salve? Es war also doch noch jemand hier! Brutus drehte sich überrascht zur Tür, wo er Pompeius Severus erblickte. Es war zwar nicht der Koch und auch kein Sklave, aber er freute sich trotzdem ihn zu sehen. Vielleicht konnte Severus ihm ja weiterhelfen?


    "Salve, Pompeius Severus! Schön dich zu sehen. Ich wollte dich ohnehin einmal aufsuchen. Leider habe ich noch nichts zu Abend gegessen. Ich dachte, ich bekäme in der Culina noch etwas, aber es scheint niemand hier zu sein."


    In diesem Moment meldete sich Brutus' Magen erneut lautstark zu Worte. Sanft klopfte er sich auf seinen Bauch und schmunzelte.


    "Verzeih, aber ich glaube es ist wirklich Zeit etwas zu essen! Weißt du ob es gestattet ist, sich einfach zu bedienen, wenn niemand vom Küchenpersonal hier ist?"


    Erneut schaute Brutus sich um, während er auf Severus' Antwort wartete. Irgendetwas musste sich doch finden lassen...

  • Ja... ich wollte eignetlich auch zu dir. Und ich habe dich wie es aussieht wohl auch gefunden. Da wir ja jetzt sowas wie Kollegen sind, sollten wir uns vielleicht mal ein klein wenig unterhalten und kennenlernen. Ich weiss nämlich gerne mit wem ich zusammenarbeite.


    meinte Severus und lächelte als er den 'Bären' brummen hörte.


    Zunächst einmal sollten wir für dich aber etwas zu essen für dich organisieren. Tiberius Vitamalacus meinte zu mir, das ich mir jederzeit was bringen lassen könnte. Da aber wohl hier keiner ist, der sich dafür zuständig fühlt, wird er wohl sicherlich nichts dagegen haben wenn wir uns selbst bedienen.


    Er deutete auf einen Tisch, wo einzelne abgedeckte Körbe und ein paar Karafen standen.


    Das da sieht eientlich vielversprechend aus.

  • "Nun gut, setzen wir uns doch!"


    Brutus ging zum Tisch und begann in die Körbe zu schauen.


    "Mhmm... das sieht wirklich gut aus! Möchtest du auch etwas?"


    Er nahm sich ein Stück Brot. Dazu eine Stück Schafskäse und ein paar Oliven. Dann setzte er sich auf einen Schemel, der unter dem Tisch gestanden hatte. Schnell nahm er einen Bissen vom Brot, bevor er sich Severus zuwandte.


    "So, du möchtest mich also kennen lernen?"


    Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort.


    "Dann erzähle ich am besten ein wenig von mir. Also, wo fange ich da bloß an? Nun, ich bin ein einfacher Mann, ich wurde geboren, wuchs auf, wurde erwachsen, reiste viel umher, beschäftigte mich mal mit diesem, mal mit jenem und nun habe ich Rom zu meiner neuen Heimat gemacht. So, ich denke das reicht erstmal!"


    Er nahm noch einen Bissen vom Brot, gefolgt von ein paar Oliven und einem Stück Käse. Es war eine echte Wohltat, dieses Essen!

  • Ja, einen kleinen Happen kann ich auch vertragen
    meinte Severus und setzte sich zu Brutus. Er selbst genügte sich mit einem Stück Brot und etwas Honigwein aus einem der Karafen. Man musste ja nicht alles plündern. Wärend er von seinem Brot aß hörte er den Worten von Brutus zu. Eignetlich hatte er sich das etwas ausführlicher erhofft. Als Brutus mit den Worten 'das reicht erstmal' geendet hatte meinte Severus trocken:
    Bei denen ganzen Gemeinsamkeiten die wir haben, da wundert es mich das wir uns früher noch nie über den Weg gelaufen sind.

  • Brutus lachte, als das hörte. Der Junge hatte Humor, das gefiel ihm!


    "Das war gut! Du hast wirklich Humor, Junge!"


    Dann schaute er Severus mit ernstem Blick in die Augen.


    "Nun, vielleicht sollte ich dir das Ganze etwas ausführlicher erzählen! Aber dafür müsste ich dir Dinge anvertrauen, die eigentlich nicht für anderer Leute Ohren gedacht sind! Und, so sympathisch du mir auch bist, lass mich dich erst noch ein wenig besser kennenlernen, bevor ich dir davon berichte!"


    Er hoffte, das der jungen Mann seine Worte verstehen würde und nicht enttäuscht oder gar sauer auf ihn war.


    "Ich hoffe du verstehst?!"


    Er lächelte Severus nun sanft und freundlich an.


    "Aber ich glaube, dass wir uns trotzdem gut verstehen werden?"

  • Jakobus betrat die Küche. Er hatte Lärm gehört, der für diese Uhrzeit doch recht ungewöhnlich war. Als er eintrat, erstarrte er. Da saßen zwei Herren, die er nicht kannte und aßen vom guten Brot der Herrschaft.
    Der dicke Sklave stemmte die Fäuste in die Seite und betrachtete sie abschätzend


    "Darf ich fragen, was ihr hier macht?"

  • Noch bevor Severus auf Brutus' Worte reagieren konnte, wurden sie lautstark von einem dicken Mann, seinem Aussehen nach ein Hebräer, unterbrochen. Seinem Auftreten nach zu urteilen, war er wohl ein Sklave des Hauses, wenn gleich er einen nicht gerade ungebildeten Eindruck machte. Er schien jedoch nicht sehr erfreut zu sein Severus und ihn hier anzutreffen.


    "Salve! Ja natürlich darfst du fragen, was wir hier machen. Wie du unschwer erkennen kannst, sitzen wir hier und essen. Bedauerlicher Weise war niemand hier, als wir uns, wie es der ehrenwerte Herr des Hauses uns gestattet hat, ein Abendessen genehmigen wollten, also bedienten wir uns selbst."


    Er musterte den Sklaven. Scheinbar war er höhergestellt als die anderen Sklaven des Hauses.

  • Jakobus nickte. Offenbar neue Sklaven. Irgendwie verlor er in dem großen Haushalt immer wieder den Überblick. Er zog eine Augenbraue hoch. Dass Vitamalacus den Sklaven ein Abendessen nach Wunsch gewährte, klang doch etwas seltsam.


    "Essen gibt's nach den Herrschaften hier. Jetzt ist es etwas spät dafür."


    Andererseits taten sie ihm etwas leid - er hatte sich auch erst an die Essenszeiten gewöhnen müssen.


    "Aber gut, esst noch auf - das nächste Mal eben! Wie heißt ihr denn?"

  • Severus nahm es mit einem schmunzeln zur Kenntnis, wie Brutus loslachte und sich dann fast zu rechtfertigen versuchte warum er nicht mehr erzählt hatte. Severus wollte gerade erwiedern, dass es schon okay wäre als sie plötzlich von einem Sklaven unterbrochen wurden. Severus mussterte diesen kurz und musste an Titus denken. Wie ähnlich sich doch manche Leute waren...
    Erst ergriff Brutus das Wort, was aber dem Sklaven anscheind nicht reichte und wohl nun meinte Vorschriften machen zu müssen, bzw sie zu belehren...


    Ich esse gewöhnlich dann, wenn ich hunger habe. Tiberius Vitamalacus hatte zwar eigentlich angeboten, dass wir uns was bringen lassen sollten... aber nun sind wir wie du siehst hier.


    Eigentlich hätte er ihm ja auch was angeboten, aber der er nicht genau wusste wie QTV darüber denken würde lies er es.


    Ich bin Pompeius Severus, der neue Scriba Personalis von Tiberius Vitamalacus.


    meinte Severus schließlich und überlies Brutus sich selbst vorzustellen.


    Und wer bist du?

  • Jakobus lauschte und seine Miene versteinerte. Da hatte er sich wohl wieder einmal einen Fauxpas erlaubt. Das waren gar keine Sklaven - das waren wohl Angestellte von Vitamalacus! Ups! Dir Röte stieg ihm in den Kopf


    "Ähm...gut. Ich bin Jakobus und unterstütze den Maior Domus ein wenig. Wenn ihr natürlich Scribae des Domine seid, dürft ihr immer essen.
    Aber wendet euch bitte das nächste Mal an den Koch - sonst fehlt am Ende irgendetwas für ein Convivium...bitte..."


    Hoffentlich würden die beiden sich nicht bei Durus beschweren - er mochte es nicht, wenn Jakobus sich mit irgendwem anlegte.

  • Brutus lachte erneut.


    "Nun, es freut mich dich kennen zu lernen, Jakobus! Marcus Brutus, ich bin nicht nur Scriba des Tiberius Vitamalacus, zudem ist er mein Patron. Wir werden uns wohl noch öfters in der Villa über den Weg laufen!"


    Ihm kam es vor, als sei dieses Missverständnis dem armen Jakobus etwas peinlich. Auch erschien er nun recht nervös. Brutus dachte kurz nach, wie er die Atmosphäre wieder ein wenig auflockern könnte.


    "Nun, ich denke wir sollten über dieses dumme Missverständnis gemeinsam lachen und es dann vergessen! Immerhin würde ich ja auch nicht wollen, dass Fremde sich in meiner Küche einfach selbstbedienten. Dein Herr kann wirklich froh sein, dass du so wachsam bist!"


    Er lächelte Jakobus freundlich zu.

  • Jakobus lauschte Brutus. Es dauerte kurz, dann nickte er


    "Ja, natürlich. Also bedient euch - ich will euch nicht länger stören! Valete!"


    Damit wendete er und ging in Richtung Ausgang der Küche...

  • "Vale, Jakobus!"


    Und so schnell wie er aufgetaucht war, verschwandt er auch schon wieder. Brutus schüttelte leicht den Kopf, wendete sich dann aber wieder Severus zu.


    "So, wo waren wir stehengeblieben?"


    Er nahm die letzte Olive und warf sie hoch in die Luft. Nur einen Augenblick später landete sie genau in seinem Mund.

  • Severus blickte Jakobus hinterher und trank dann noch einen Schluck von seinem Wein, ehe er sich bemühte Brutus zu antworten.


    Wo wir stehen geblieben sind? So richtig haben wir eigentlich noch gar nicht angefangen. Aber du warst gerade dabei mir zu erzählen das du mich umbringen müsstest, wenn du mir Details deiner Vergangenheit verrätst meinte er mit einem schmunzeln.


    Auf welchen Gebieten liegen eignetlich deine Stärken?

  • Mhm... neugieriger Bursche. Er überlegte kurz dann begann er Severus zu antworten.


    "Was meine Stärken sind? Ich würde mich selbst als einen gebildeten Mann bezeichnen. Neben der römischen Sprache beherrsche ich auch die Sprache der Griechen. Mathematik, Politik, Rhetorik, Geschichte und Philosophie sind mir nicht fremd. Handwerklich bin ich eigentlich nur in der Gartenarbeit bewandert, wenn gleich ich auch bescheidene Kenntnisse in der Führung eines Haushalts habe. Ab und zu arbeite ich auch ganz gerne mal in der Küche, aber eben nur laienhaft, für den eigenen Bedarf."


    Er machte eine kurze Pause.


    "Und was meine Verschwiegenheit betrifft, ich haben im Laufe meines Lebens gelernt, dass es manchmal besser ist, nicht ganz so vertrauensselig zu sein. Nimm's bitte nicht persönlich!"

  • Severus nickte erfreut, da er endlich Brutus ein paar mehr Details entlocken konnte.


    Es ist nicht schlimm, das du nicht mehr verrätst. Schließlich ist zuviel Vertrauen häufig eine Dummheit. Mir könntest daher auch nicht mehr entlocken. Ich bin aber nicht so vielseitig einsetzbar. Im Garten oder der Küche bin ich fehl am Platz.


    Severus sah sein Gegenüber an und überlegte was er von ihm halten sollte und ob sich seine erste Einschätzung bewahrheitet. Er trank sein Wein aus und goss sich nach.


    Du auch noch etwas?

  • "Ja, nur zu! Danke! Wie heisst es doch so schön: Ein gutes Tröpfchen in Ehren, kann keiner verwehren!"


    Als Brutus' Becher gefüllt war, hielt er diesen Severus entgegen.


    "Lass uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit anstossen, mein junger Freund!"


    Irgendwie hatte Brutus das Gefühl, als würde er ihm wirklich eines Tages vertrauen können. Wir haben wohl mehr miteinander gemein, als es aussieht, dachte er bei sich.

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