Von Brigantium nach Mogontiacum - Das Ende der Mission in Raetia

  • Das Lager von Brigantium >>>

    VON BRIGANTIUM NACH MOGONTIACUM


    Der Tag des Abmarschs war gekommen! Es hieß Abschied nehmen von Brigantium und Abschied nehmen von Raetia. Für Corvus war es eine Abreise ohne Wehmut und er nahm an, dass es seinen Männern ähnlich gehen würde.
    Vor viereinhalb Monaten waren sie voller Tatendrang von Mogontiacum aufgebrochen. Waren sie damals nicht froh gewesen, dem manchmal eintönigen Leben in der Garnison eine Zeit lang entfliehen zu können? Aber es war ein langer Sommer gewesen, der von viel Arbeit geprägt gewesen war und von dem Wissen, jederzeit auf der Hut sein zu müssen. Jetzt, dass musste sich der Praefectus Castrorum eingestehen, jetzt war er froh, dass es zurück ging. Das hätte er den ihm unterstellten Offizieren niemals eingestandein, aber er glaubte, dass sie ähnlich wie er empfanden.


    Die Nachricht vom bevorstehenden Aufbruch war am Tag zuvor in Windeseile durch das Lager gegangen und hatte zu hektischen Aktivitäten geführt: Zelte wurden abgebaut, Wagen beladen, Ausrüstungen und Marschvorräte verstaut und – in den besseren Fällen – letzte Rechnungen beglichen.


    Deshalb sah man an diesem Morgen viele müde Gesichter und man konnte nur raten, ob die betreffenden Männer bis spät in die Nacht mit Vorbereitungen beschäftigt gewesen waren, oder mit einer kleinen, weinseligen Abschiedsfeier.


    Centurie um Centurie sammelte sich auf der Wiese vor der Porta Praetoria und wurde von ihren Offizieren in Marschformation gebracht. Dazwischen rumpelten immer wieder Wagen aus dem Tor, die zu dem Tross gehörten, der sie begleitete. Unter denen war auch der Magistratus Iulius Lepidus mit seinem Gefolge.
    Endlich erschien auch die Reiterei und mit ihr der Praefectus Praetorio.
    Schweigend ritt er den marschbereiten Tross ab, musterte dabei Offiziere wie einfache Soldaten und erreichte schließlich die Spitze des Zuges. Ein letztes Mal wandte er sich um, betrachtete nochmals kurz das Lager, hob dann die rechte Hand und rief:


    “ABMARSCH!“




    Sim-Off:

    Anders als die Reise nach Raetia werden wir die Rückkehr nach Mogontiacum kurz und bündig mit wenigen Posts ausspielen. Ich denke mal, dass ist allen Beteiligten ganz recht. :)

  • Nun hieß es also Abschied nehmen von Reatia. Auch wenn es ihm nicht unrecht war, irgendwie vermissen würde er es schon. Immerhin hatten hier er und seine Soldaten was geleistet und zum Ausbau/Aufbau des Imperiums beigetragen. Und nicht zu vergessen hier hatte er sein erstes Bauwek gebaut. Eine Sache die man nicht so leicht vergaß.
    Frohen Mutes macht er sich also auf den Weg zurück zum Castellum


    Sim-Off:

    jo ist recht so:D

  • *sing* “ ~ Wir sind die Legioooonäre und marschier'n mit schnellem Schritt ~ wir treten diese Straße, an der Sei' und in der Mitt' ~ “ *sing*


    Corvus lauschte dem Gesang der hinter ihm marschierenden Centurie, dachte an vergangene Zeiten und lächelte still.

  • Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, die Marschierenden vom Singen abhzuhalten ohne eine Menge Ärger zu bekommen, so mancheiner aus der Turma V hätte sie wohl ohne zu zögern genutzt. Lucius ritt an der Seite des Decurio vor den Männern her, mit denen er die letzten Monate hier in Brigantium am Feuer gekocht, gegessen und diskutiert hatte. Er sah nicht zurück wie viele andere, er starrte stumm geradeaus auf die Straße vor ihnen und freute sich lediglich darüber, dass sie relativ weit vorn ritten und daher nicht viel Staub zu schlucken hatten. Dieser Ort hatte für ihn jeglichen Reiz verloren, denn jede Nacht hier in den letzten Wochen hatten in die Geister der Gefallenen durch seine unruhigen Träume gejagt. Zumindest hatte er jeden Morgen beim Aufwachen das Gefühl gehabt, sie hätten es getan. All die Ausbildung konnte einen Menschen nicht auf den Krieg vorbereiten und auch nicht auf die Schrecken, die sich in ihm verbargen wie im Nebel, der aus dem Moor aufsteigt. Und wie im Moor sprangen die Schrecken den Menschen an...und rissen ihn in die Tiefe - oder legten sich kalt um sein Herz. Während des Nachmittags verschwand das Lager in der Ferne, und Lucius weinte dem Ort keine einzige Träne nach. Der Jüngling Lucius war an ihm gestorben und auferstanden als ein Mann, der ein Anderer war...

  • Sie marschierten, mal singend, mal fluchend und manchmal auch schweigend, von Brigantium am Südufer des Lacus Venetus entlang nach Arbor Felix. Von da aus ging es weiter nach Vitudurum, dann nach Aquae, Vindonissa und Colonia Augusta Rauracorum, wo sie erneut an den Rhenus kamen.
    Anschließend ging es nach Basilia und von hier aus führte ihr Weg sie nicht mehr nach Westen, sondern nach Norden. Arialbinnum, Cambete, Helellum, Argentorate, Brocomagnus und Saletio waren die nächsten Stationen.
    Es folgten Tabernae, Vicus Iulius, Noviomagnus, Alta Ripa, Borbetomagnus und schließlich Buconica. Von dort aus waren es nur noch 13 Meilen bis nach Mogontiacum…

  • Der Centurio Raeticus hingegen war auf einem der Wagen wo einige schwerverletzten Soldaten Platz gefunden hatten und war froh endlich wieder nach Mogontiacum zu kommen. Hin und wieder übergab er die Zügel dem Optio Valetudinarii und sah nach den Verletzten, dessen Zustand sich aber anscheinend nicht besserte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!