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CUBICULUM DETRITI
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CUBICULUM DETRITI
In einer Ecke am Abend schrieb ein kleines Männchen noch eifrig Briefe.
Brief an den magister officiorum von Germanien.
Brief an den magister officiorum von Spanien.
Turia war eine dieser beiden jungen Frauen und übergab dem architectus urbi die Tunika.
"Herr kann ich sonst noch was für dich tun?"
Den neuen Sklaven schien sie nicht zu beachten.
Hemmungslos zog sich der architectus urbi seine schmutzige und verschwitzte Tunika aus und schlüpfte auch gleich in die Neue rein.
"Ja, richte uns ein Bad."
Turia nickte, verließ den Raum und ging ins balneum. Die andere Sklavin blieb noch im Raum.
Abgesehen von leisem, unverständlichem Gemurmel schwieg Gerwin, während er Octavius Detritus durch dessen Heim folgte. Aufmerksam betrachtete er alles, und für seinen Herren musste es so aussehen als würde er dessen Anwesen tatsächlich bewundern. Dabei waren die Gründe ganz andere. Zu wissen, wohin die Wege ihn hier führten war der erste Schritt zurück in die Freiheit. Auch wenn er nicht damit rechnete, so bald schon eine Möglichkeit zur Flucht zu bekommen wollte er so gut wie möglich vorbereitet sein.
Octavius Detritus´ Klatschen holte ihn aus seinen Gedanken. In einem fast schon riesig zu nennenden Zimmer fand sich Gerwin wieder, zusammen mit zwei Frauen, einem plötzlich nacktem Herren der seinen schmutzigen Körper in ein sauberes Tuch hüllte. Es kam Gerwin ein wenig eigenartig vor. Warum sich von dem dreckigen Teil befreien und vor Schmutz in ein neues schlüpfen? Na, ihm konnte es egal sein, auch dass ihm weder die eine noch die der Frauen Beachtung schenkten, waren sie anscheinend kaum mehr als er...Sklavinnen, die den Römern zu Diensten waren.
"Und nun?" Fragend sah er den Römer an, der, wenn er nicht zu oft mit dem Kopf gegen die Wand gelaufen war, allein aus dem Klang seiner Stimme schließen konnte was der Cherusker wollte.
Turia öffnete die Zimmertür und bat den Gast einzutreten.
"Bitte nimm Platz." Sie ging zum Tisch und füllte einen Becher aus Glas mit Wein und Wasser und übergab ihn dem Patrizier. "Hier bitte, ich entferne mich kurz und hol den Detritus."
Turia verließ den Raum.
Kurze Zeit später betrat Octavius Detritus sein Zimmer und begrüßte seinen Freund...
"Salve Cicero." ...und drückte ihm dabei die Hand. "Was führt dich her?"
Die Anmut der Sklavin gefiel mir und ließ mich daran erinnern, das es nicht nur die Arbeit gab. Lächelnd drückte ich Detri, wie ich in in meinen Gedanken nur noch nannte, die Hand.
Ich bin hier, um Dir in erster Linie zu gratulieren. Den Cursus hast Du gemeistert, und was noch viel wichtiger ist: die Quaestur.
Ich war heute überaus gut gelaunt, was sich in meiner Stimme und Mimik wohl wiederspiegelte, auch wenn mir das natürlich nicht so gefiel. Immerhin hatte ich einen "Ruf" zu verlieren.
Detritus schmunzelte und warf sich regelrecht auf seine Lieblingskline.
"Ich danke dir und bin selbst überglücklich. Es wurde ein bißchen getrunken und gefeiert doch nun heißt es sich an die Arbeit zu machen. Hilfst du mir dabei?" Natürlich wollte der Octavier allerlei Neuigkeiten erfahren und stellte weitere Fragen. "Wie geht's dir überhaupt? Und wirst du nun comes oder nicht?"
Mir fiel der übermütige Schwung von "Detri" auf. Anscheinend ging es ihm irgendwie wie mir. Ich lachte leise und ließ mich, wenn auch weniger stürmisch, doch ebenso gerne, auf eine Kline fallen.
Ich fühle mich, als wäre ich 10 Jahre jünger, doch frage nicht warum. Anscheinend haben die Götter etwas Ambrosia über uns verteilt, wie mir scheint
mein zwinkern war unübersehbar.
Nun, was den Comes anbelangt, so ist nichts entschieden.
Die langatmigen Gespräche in der Curia verdrängte ich mal lieber.
Genau wegen des Quaestorenamtes bin ich hier. Weißt Du eigentlich, was da auf Dich zukommt?
Sollte ich "Detri" gratulieren? Wäre es gegenüber einem Freund gerecht? Wusste er nicht, was da auf ihn zukommen würde?
Detritus nickte mit dem Kopf. "Ja die Götter und ihre Launen."
"Nun ich habe dem Volk mein Vorhaben als quaestor urbanus geschildert doch schien es dem Volk nicht recht zu interessieren...ein Senator hingegen stellte durchaus Fragen. Du als Vorgänger wirst mir sicher zu berichten wissen was sonst noch aussteht."
Ich winkte ab und wollte mit der Geste wahrlich nicht desillusionieren.
Der Alltag besteht aus Routine, leider nicht aus großen Plänen. Du wirst Dich mit Regelverstößen abschinden und Briefe schreiben, doch die Visionen lassen lange auf sich warten. Ich hoffte ja, Dank des Amtes würde der kaiser sich zeit nehmen, nunja, es kam zu kurzen Gesprächen, aber voran ging es nicht. Noch immer bin ich am Arbeiten, damit es in rechte Bahnen gelangt.
Dann fiel mir ein:
Magst Du Hispania? Hast Du Kontakte dorthin?
"Nun das werd ich wohl alles nebenbei erledigen...ich muß ja keine Romane schreiben zwei Zeilen genügen da völlig. Was wurde denn aus deiner Idee den Hafen von Misenum auszubauen?"
Detritus packte seine Hand in einem nahegelegenen Topf und holte ein paar Oliven raus. "Magst du auch welche? Frag mich aber nicht woher die kommen."
*schulterzuck und olivchen verzerr*
"Hispania da war ich bis jetzt erst einmal, die gens octavia hatte da mal eine domus in Tarraco. Also ja ich mag Hispania, keine üble Provinz. Nun mein ehemaliger agrimensor und scriba personalis wurde magister officiorum in Hispania und ich hab den proconsul kennengelernt...Ansonsten kenn ich da wenig Leute, warum fragst du?"
Misenum ist noch im Gange
Naja, Impi lässt auf sich warten;)
Ich hoffe, das wir uns trotz Deines Amtes diesbezüglich unterhalten werden, wenn es losgehen wird.
Der Oliventopf hingegen ließ mich leicht schaudern. OLIIIIVEN......seit dem Conventus hasse ich sie weitesgehend. Hm, eigentlich absolut. Lächelnd, mit etwas Schweiß im Genick, winkte ich ab und stammelte etwas wie:
Ähm, nein, noch zu früh für mich
Glaube mir, die Briefe werden Dich beschäftigen. Aber Hispania, nun, das ist so.
Zu Deinem Pflichten gehört es auch, die Chronicusa fortzuführen. Ich selbst war für Hispania zuständig und glaube mir, die Zusammenarbeit war desaströs.
Was diesen Punkt anbelangte, da hatte ich keine Erfolge vorzuweisen, wenn man von einigen Tippfehlern bei der Korrektur absieht.
Wenn Du keine Kontakte dorthin hast, dann wird es schwer werden
"Was Misenum angeht kannst du dich auf mich verlassen, ich habe tabulae der Gegend um Misenum studiert und kann dir bestimmt behilflich sein. Doch sollten wir uns auch über den Zustand der anderen Häfen erkundigen."
Detritus gönnte sich noch eine Olive.
"Wieso muß ich unbedingt die Chronicusa von Hispania fortführen? Sollte das nicht jemand erledigen der von dort stammt oder dort schon gearbeitet hat? Heißt das in Hispania passiert kaum was?"
Nun wenn dem so war musste man was daran ändern und für etwas Schwung in Hispania sorgen
Ich schüttelte unwissend den Kopf.
Dort scheint sich wirklich nichts abzuspielen.
Achja, außerdem überwachst Du den Reiseverkehr, wie Du sicher weißt, man möchte gar nicht glauben, wieviele Delikte dort in einer Amtsperiode zusammenkommen
Irgendwie war ich froh, dieses Amt los zu sein, doch fragte ich mich, wie es weitergehen würde.
"Ich denke da wird auch nichts zu machen sein, ich werde den Reiseverkehr mit den wenigen Leuten, die mir zur Verfügung stehen so gut wie möglich überwachen. Naja warten wir erstmals die Entscheidung des Senats ab vielleicht muss ich ja die Chronicusa einer anderen Provinz fortführen."
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