Julia und Koron kamen am Marktplatz an.
Schon einige Gassen vorher konnte Man die bunten Massen erahnen. Auch wenn hier nicht all zu viel los zu sein schien, im Gegensatz zu Rom, welches Julia ja gewohnt war, trieben sich hier viele verschiedene Leute herum. Marktfrauen prießen ihre Waren an und versuchen sich gegenseitig zu übertönen. Kühe, Gänse und sonstiges Viehzeug, welches verkauft werden sollte, machte seinen ganz eigenen Lärm. Die vielen Leute unterhielten sich und lachten. Aber auch einige Beutelschneider und Scharlatane waren unterwegs und mischten sich unter die Menge.
Ein typischer Marktplatz also.
Doch bevor sie und Koron ebenfalls in das Getümmel eintauchen konnten, nahm Julia ihren kleinen Freund am Handgelenk und zog ihn sanft in den Eingang einer Seitengasse.
"Koron", flüsterte sie leicht atemlos. "Wir beide sind alleine unterwegs. Kein Kos, kein Achill, kein Käp'tn. Und wir haben Geld! Nicht viel, aber für den Anfang sollte es reichen. Und ich kann jetzt viel mehr als nur Stehlen. Ich könnte eine bezahlte kleine Stellung annehmen! Ich könnte... Wir könnten gut leben, wir beiden. Wir..."
Sie gestikulierte wild, hatte jedoch keine Worte mehr. Sie starrte Koron nur an und hoffte, dass er verstand. Verstand, dass dies hier ihre Chance war!
Einkaufen, oder doch nicht?
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--------------------------------------Koron war froh gelaunt mit Julia durch die Strassen gelaufen, er freute sich darauf mit Julia allein durch den Hafen bis zum Markt zu laufen. Es war einfach toll mit ihr zusammen zu sein, so ganz anders als auf der "Stern von Heraklion". Julia war einfach toll, sie war besser wie seine grosse Schwerter. Und als sie dann stehen blieb und ihn in den Hauseingang zog, wunderte er sich zu erst, doch mit jedem ihrer Worte wurden seine Augen grösser.
"Du, du willst abhauen ?"
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Julia machte eine wage und zugleich ungeduldige Handbewegung.
"Das wollte ich schon von Anfang an. Gerade du müsstest es wissen! Aber da konnt ich nicht und wo anders als in der Nähe von Rom wollt ich nicht. Aber jetzt sind wir hier und die Gelegenheit... diese Gelegenheit und ich würde noch nicht einmal ohne Geld dastehen!"
Sie holte den Beutel hervor und zeigte ihn Koron.
"Es ist die Chance!"
Ihre Augen strahlten, doch ihr Gesicht war ernst und angespannt.
"Aber..."
Sie blickte Koron lange an.
"Wenn ich abhauen würde und du gehst allein zum Schiff, zum Käp'tn zurück, will ich nicht wissen, was er mit dir anstellt!"
Sie ergriff Koron an beiden Oberarmen, in der rechten noch immer den Beutel, der nun auf seinen Muskel drücken musste. Doch sie bekam es nicht mit.
"Ich hab dich so gern! Ich will nicht, dass dir was passiert!"
Sie schaute ihm in die Augen.
"Deshalb sprach ich von wir! Komm mit mir! Wir müssten noch nicht mal auf der Straße leben! Wir könnten uns eine kleine Hütte mieten, etwas ganz schlichtes und dann schlagen wir uns gemeinsam durch! Du und ich!" -
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--------------------------------------Was sollte er jetzt tun ? Julia wollte abhauen,... und ihn mit nehmen. Aber die "Stern von Heraklion" war doch seine Heimat, wie konnte er die einfach so verlassen ? Unschlüssig blickte er auf seine Füsse, blieb einfach ratlos stehen.
Aber er wollte doch auch bei Julia sein...."Ich,... Ich.,.. ich weis nicht."
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Julia ging vor Koron in die Hocke.
"Ich weiß, ich überfalle dich damit. Aber Koron, bitte! Das ist meine Chance! Bitte!"
Sie drückte nochmals seine Schultern und versuchte ihm mit flehendem Blick in die Augen zu schauen.
"Du musst dich entscheiden! Jetzt! Bitte tu es!"
Jetzt war das Flehen auch in ihrem Tonfall zu hören.
"Denn..."
Julia schluckte schwer, aber sie hatte sich schon lange vorher so entschieden.
"Denn wenn du nicht mitkommst, werd ich auch nicht gehen. Ich will nicht, dass dir was passiert!"
Sie suchte wieder seinen Blick.
"Das hier wird wohl meine letzte Möglichkeit sein zurück nach Rom zu kommen! Bitte, Koron, entscheide dich!" -
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--------------------------------------Es fällt dem Jungen wirklich schwer, eine Entscheidung zu fällen, hiesse es doch sein Leben auf dem Kopf zu stellen. doch als Julia ihn so ansieht, ihn so anfleht, da kann er nicht anders.
Er nickt, erst nur ganz leicht, unsicher, aber dann immer entschlossener."ich komm mit...."
Kaum ausgesprochen , legt sich ein breites Lächeln auf seine Lippen, die unentschlossenheit weg wischend.
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Julia verstand die Worte im ersten Moment nicht. Sie konnte sie nicht wirklich begreifen, weil sie überhaupt nicht damit gerechnet hatte. Koron wollte?! Ihr fiel ein regelrechter Felsbrocken vom Herzen. Das konnte man auch deutlich in ihrem Gesicht lesen und ein Lächeln machte sich darauf breit.
„Wirklich?“, fragte sie überglücklich. „Danke!“
Ihre Schultern sackten regelrecht nach unten und sie strahlte.
„Lass uns keine Zeit verlieren, wir müssen erst mal weg von hier. Irgendwohin, wo wir unbeobachtet sind. Dann können wir besprechen, was wir weiter machen wollen! In Ostia bleiben, oder nach Rom gehen. Ich danke dir!“
Sie packte ihm beim Handgelenk und zog ihn auf den Marktplatz.
„Komm!“
Es ging durch das dichteste Gedränge, sie kaufte sich und Koron ein kleines Gebäck zur Feier des Moments und dann ging es zum Brunnen, wo sie sich hinsetzte. Sie klopfte neben sich auf den Brunnenrand, um Koron anzuzeigen, er solle sich doch auch hinsetzen.
„Also, wo willst du bleiben? Ostia, Rom?“
Sie biss in ihr Gebäck. -
http://www.imperium-romanum.in…sc/ava_galerie/kind01.jpg Koron
--------------------------------------Er war ihr fast wie im Traum gefolgt. Wusste er wirklich was er hier tat ? Er kannte doch nichts anderes als die Stern von Heraklion, aber er wollte unbedingt bei Julia bleiben. So setzte er sich neben sie und überlegte wohin es denn gehen sollte.
"Rom oder Ostia,.. ich weiss nicht,... wie wäre Rom ? Es ist so gross, da findet man uns nicht."
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Julias Augen schienen einen Moment in die Ferne zu blicken, dann nickte sie lächelnd. "Ja, Rom ist groß und es gibt so viele Möglichkeiten dort zu verschwinden und ein ganz normales Leben zu führen. Ich denke das wird die beste Möglichkeit sein. Vorallem kenn ich mih dort ganz gut aus.", fügte sie noch an und zwinkerte Koron verschmitzt zu. Sie aß ihr Gebäck in wenigen Bissen auf und grinste Koron an.
"Das Hinkommen sollte einfach werden, Es sind immerhin andauernd Wagen und Händler zwischen Rom und stia unterwegs. Da werden wir schon einen finden, nicht?", sie lachte auf und blickte nach oben in den Himmel. "Jetzt iss auf, und dann kann es losgehen." Sie grinste zu Koron hinüber.
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