Jakobus führte Rahel auf die Trajansmärkte. Hier gab es alles, was das Herz begehrte - und noch viel mehr!
Einkaufen für ein Convivium
-
-
Das einzige mal wo ich hier auf diesem Markt gewesen war, war als man mich kaufte ansonsten hatte ich nichts gesehen. Nei ich vergaß immer wieder, dass ich ja schon einmal für die Cena eingekauft hatte, aber da hatte ich die Schönheit nicht sehen können. erstaunlich viele Menschen waren hier unterwegs und liefen von einem Stand zum nächsten und wieder zurück. "Ist es hier immer so voll? Und wohin gehen wir als erstes?" stellte ich ihm schon die ersten Fragen und lief langsam an seiner Seite her.
Ich versuchte mich zu erinnern wie es noch vor wenigen Jahren war wo ich selber auf Märkten umhergewandert war, allerdings waren sie lange nicht so groß wie dieser hier. Kinder tollten sich über die Strasse und einige von ihnen spielten nachlaufen und zwei andere schubsten sich durch die Gegend und die Eltern hatten Schwierigkeiten sie unter Kontrolle zu halten.
-
Jakobus genoss den Ausflug mit Rahel. Stolz führte er sie über die belebtesten und exqusitesten Märkte.
Währenddessen antwortete er seiner Mitsklavin
"Ja, hier scheint ganz Rom einzukaufen."
Natürlich kaufte hier nicht ganz Rom ein. Der Großteil konnte es sich nicht einmal leisten. Andererseits genossen auch weniger begüterte Menschen das angenehme Ambiente und bestimmt gingen manche Plebejer-Töchter 'shoppen', nur um sich die Dinge einmal anzusehen.
"Was brauchen wir noch gleich? Ach ja, Fisch. Gehen wir dort hinter, da ist der Fischmarkt!"
dachte er laut nach und deutete dann auf einen überdachten Säulengang, hinter dem sich offensichtlich die Fischgeschäfte reihten. Er lag etwas abseits von den feinen Juwelieren, da doch ein gewisser Geruch von ihnen ausging... -
Bewundernd blickte ich mich um und versuchte die ganzen Eindrücke die ich bekam zu sortieren und zu verstehen. So viele Stände, es war wirklich der größte von allen Märkten die ich je gesehen hatte.
"Auf den Märkten wo ich früher war, gab es wohl nur halb so viele Menschen und Waren."
Es gab hier einen Stoffhändler neben dem anderen, dann wieder welche die Tuniken und Stolen verkaufen, an der anderen Ecke gab es wundervollen Schmuck, den ich sicher nie wieder tragen würde und sogar einen Stand wo es Spielzeug für Kinder gab. Es kam wie von selbst, aber ich musste lächeln, als ich die Sachen sah, hielt mich damit aber nicht weiter auf und folgte Jakobus weiter.
Der Geruch des Fisches stieg einem sofort in die Nase als wir näher kamen, wahrscheinlich ein Grund warum es hier von Sklaven wimmelte, denn wer wollte sich diesem Geruch schon freiwillig aussetzen?
"Aber wir sehen nur nach den Preisen oder kaufen wir auch welchen?" wollte ich wissen und schlenderte mit ihm rüber. Auch hier war die Auswahl wirklich vielfältig und ich staunte nicht schlecht. -
Jakobus atmete den Fischgeruch ein. Er erinnerte ihn an das letzte Mahl, bei dem der Koch festgestellt hatte, dass der Fisch schon etwas zu alt gewesen war, weshalb er besonders viele Gewürze darübergestreut hatte - die Herrschaft hatte nichts bemerkt.
"Nein, der wird zu schnell schlecht."
antwortete er und überlegte, ob sie nicht zuerst einmal sehen sollten, dass sie etwas kauften... -
"Naja wir können ja die Händler abgehen und uns den besten merken, bei dem wir dann einkaufen werden wenn es soweit ist. So können wir schon einmal die schlechten von den guten trennen. Was sagst du dazu?"
Ich wartete gar nicht groß auf seine Antwort und blieb am ersten Stand stehen um mir die Ware anzusehen. Sie sah nicht grade Freude erweckend aus. Der Fisch war teilweise fleckig und hatte keine rötliche Farbe mehr, was darauf schließen ließ, dass er schon älter war.
Die Austern waren nicht besser, also schüttelte ich den Kopf und zog den Sklaven neben mir zum nächsten wo die Ware schon besser aussah.
"Hier sieht es schon besser aus, der Fisch scheint frisch zu sein, aber wir können natürlich nicht sagen, dass er es auch noch in einigen Tagen ist." -
Jakobus begutachtete misstrauisch den Fisch. Der vom ersten Stand war furchtbar - seltsam, dass es überhaupt jemand wagte, so etwas anzubieten...
Der zweite Stand war viel besser.
"Das werden wir gleich sehen."
antwortete er Rahel und wandte sich dann an den Händler
"Woher beziehst du deinen Fisch?"
"Na aus Ostia - jeden Tag ganz frisch!"
antwortete der Händler. Jakobus wandte sich wieder an Rahel.
"Na siehst du! Den können wir uns merken." -
Hmm ich war mir da nicht sicher ob das reichte wenn man den Händler einfach nur fragte woher er den Fisch erhielt. Was war denn in ein paar Tagen? Vielleicht bekam er den Fisch dann von wem ganz anderes geliefert.
"Ich weiß nicht. Ich glaube nach den Fischen und den Meeresfrüchten sollte man an dem Tag gucken wo man sie auch kaufen will, denn ich glaube nicht, dass die Qualität bei diesen Tieren gleichbleibend ist."
So zuckte ich mit den Schultern. "Aber merken können wir uns den gerne."
Wieder fasste ich ihn am Arm und zog ihn mit zum nächsten Stand der wieder nicht ganz nach frischer Ware aussah, aber lieber wäre es mir auch gewesen wenn wir nach anderen Sachen Ausschau gehalten hätten.
"Komm, lass uns mal nach etwas anderes sehen." -
Jakobus zuckte mit den Schultern. Er war noch nicht sooo oft preisvergleichen gegangen. So ließ er sich einfach mitziehen zum nächsten Stand.
"Was brauchen wir noch, was sich lohnt, schonmal nachzusehen?"
Sim-Off: sry, übersehen
-
"Hm, vielleicht die Obststände? Fleischstände? Und wie wäre es denn wenn wir dann einfach eine kleine Pause machen?" Zwar waren wir noch nicht so lange hier und hatten grade mal die Fischstände abgeklappert, aber das war ja egal, schließlich sah uns keiner und wir hatten auch sonst niemanden bei uns. "Wir könnten und etwas zu Essen besorgen und dann setzen wir uns am Rande des Marktes einfach hin und sehen dem Treiben hier ein wenig zu."
-
Jakobus nickte.
"Machen wir Pause - ich lade Dich ein!"
Damit hielt er einen Händler mit Bauchladen an und kaufte diesem zwei Tüten Trockenobst ab - von seinem Peculium.
Dann deutete er auf die Stufen einer Basilica
"Setzen wir uns da hin!"
Sofort ging er los und fragte dabei fast beiläufig
"Wie ist das jetzt eigentlich mit Vitamalacus? Hat er wirklich ein Liebchen?" -
Es überraschte mich und war mir sogar etwas unangenehm, dass er mich einlud, aber ich lehnte aus Höflichkeit nicht ab, schließlich hatte er das ja schon gesagt, dass er mich einladen wollte. "Danke" sagte ich nebenbei, aber ich hatte geahnt, dass das noch nicht alles gewesen war, denn seine Neugier hatte ich schon in der Villa gespürt und so grinste ich als ich mich neben ihm auf die Treppenstufen setzte.
"Ein Liebchen? Ich weiß es nicht. Weißt du wenn man etwas sieht, sollte man besser nicht über die ganzen Dinge sprechen, die man so zu sehen bekommt. Aber...." Ich zog das alles ein bisschen in die Länge "Er hatte da wen in seinem Bett und sie waren in einer eindeutigen Pose" grinste ich und nahm mir etwas von dem getrockneten Obst. Meine Finger spielten eher damit, denn ich war zu gespannt auf sein Gesicht als auf alles andere. -
"Jemand von Rang und Namen? Doch nicht diese Iulia Helena?"
fragte Jakobus mit leuchtenden Augen weiter. Seine Neugier gehörte wohl zu den schlimmsten Lastern, denen er fröhnte. -
Die getrocknete Pflaume fiel mir aus der Hand und landete vor meinen Füßen auf den Boden. Ich dachte, dass ich halbwegs die Einzigste war, der das aufgefallen war, was zwischen denen beiden geschah, aber ich konnte ja den Kopf schütteln, schließlich handelte es sich um diesen Punkt nicht um Iulia Helena. "Es war nicht Iulia Helena, die mit ihm zusammen im Bett gelegen war, sondern eine mit unbekannte junge Frau. Sie hatte mittelblondes Haar und mehr konnte ich auch nicht sehen. Ich meine ich habe mich nicht neben das Bett gestellt und geschaut was und wie sie es da trieben." Wie tief war ich nur gesunken, dass ich schon anfing wie andere Sklaven über den Herrn zu reden?
-
Jakobus hörte interessiert zu. Er grinste.
"Dieser Tribun scheint ja viel erfolgreicher zu sein, als ich dachte. Mein Herr hat da weniger Glück. Seine...sagen wir 'Freundin' ist ihm davongelaufen. Zumindest spricht sie nicht mehr mit ihm. Macht ihn ganz schön fertig..." -
Ich beugte mich nach vorne und hob das kleine Etwas wieder auf und versuchte den Staub von der Pflaume zu bekommen. "Oh, ja sowas geht schnell" sagte ich nachdenklich. "Ich kenne deinen Herrn kaum, ich habe bis jetzt nur einmal ganz kurz etwas mit ihm zu tun gehabt, aber er macht einen ganz netten Eindruck. Als ich bei ihm war, war er krank gewesen und hatte da einen Medicus der mir komisch war. Eigentlich war ich zu ihm gegangen um ihm etwas zu geben damit es ihm besser gehen würde, aber nachdem der Medicus mich damals so seltsam ansah hab ich es gelassen. Aber nun wo du es sagst, vielleicht geht es ihm deswegen nicht immer gut wegen dieser anderen Frau?"
Ja, ich hatte Ahnung von Kräutern und wusste viel über sie und war auch froh darüber, denn wenn ich wollte konnte ich sie im Positiven aber auch im Negativen anweden und warum machte ich mir nun auch noch Gedanken über den Herrn von Jakobus? Langsam begann ich an mir selber zu zweifeln. -
"Weißt du, eigentlich ist es komisch. Verliebtheit ist so gar nichts, womit ich Manius verbinde. Er ist eher der...langweilige Typ, würde ich sagen."
antwortete der Sklave und schob sich noch eine Frucht in den Mund. Dass sein Herr freundlich erschienen war, konnte er sich kaum vorstellen. Wahrscheinlich eher selbstmitleidig, wenn er krank war... -
Ich hatte schon etwas Obst an der Lippe und wollte hineinbeißen, überlegte es mir dann aber anders. "Vielleicht zeigt er es einfach nicht jedem wenn er verliebt ist. Es machen doch die wenigsten, es nach aussen hin zeigen, weil sie Angst haben eine Schwäche damit zu zeigen. Ihr Männer seid schon seltsam" lachte ich ein wenig und futterte dann doch noch die Frucht, dabei immer noch schmunzelnd. "Da gibt es aber sicher labgweiligere und ehrlich ich fan dihn sehr nett und eigentlich naja, naja er ist halt ein Mann." Wieder musste ich lachen und schüttelte den Kopf. Ich sah ihn noch vor mir wie er im Bett gelegen hatte und er hatte mir leid getan. "Wie ist er sonst so und wie ist er zu dir?" Ich war ziemlich neugierig, aber das konnte ich mir noch nie abgewöhnen.
-
Jakobus schmunzelte. Offensichtlich war der gute Durus ein größerer Frauenabstauber, als er dachte. Rahel war seinem Charme auch erlegen
"Jaja, im Schwäche verbergen ist er ein ganz großer!"
Er lachte kurz auf, dann kam er zurück zu ihrer Frage
"Er ist...gewöhnungsbedürftig. Eigentlich kommt er ohne mich gar nicht zurecht. Er braucht mich ständig, auch wenn er denkt, er kann alles alleine."
Wieder aß er eine Frucht und sprach mit halbvollem Mund weiter
"Ich gehöre ihm schon seit Kindesbeinen und hab mich immer um ihn gekümmert.
Aber da fällt mir ein - das muss ich dir unbedingt erzählen: Er hat für seine Liebste einen Banditen niedergestreckt. Mich hat der Kerl leider vorher ohnmächtig geknüppelt."
Er rieb sich den Kopf, wo er damals die Beule gehabt hatte, um seine Erzählung mit Gesten zu untermalen. Blöderweise waren seine Finger etwas zuckerig, weshalb er ein paar Haarsträhnen zusammenklebte.
"Naja, er hat den Typen ganz schön verdroschen und dann heldenhaft seine Angebetete nach Hause gebracht. Danach hat er sich auch noch um mich gekümmert. War sicher völlig aufgeschmissen, bis ich wieder auf den Beinen war. Ist eben ein großes Kind, sag ich immer."
plauderte er drauflos. Er liebte es, Dinge auszuplaudern! -
Ich war schelcht im Gedankenlesen und deswegen konnte ich dazu leider nichts sagen
Doch ich kam aus dem Schmunzeln heute gar nicht mehr raus und gespannt hörte ich ihm zu was er alles zu sagen hatte. Dieser Sklave war aber trotzdem ein bisschen von sich eingenohmen, aber er war auch ein lieber und das machte ihn ziemlich sympatisch. Da hatte ich den Gedanken, dass es mir auch nichts bringen würde, wenn ich seinen Herrn mögen würde oder nicht, schließlich war ich keine Bürgerliche mehr, seit einigen Jahren. Ja das Lebe von früher, ich vermisste es doch sehr.
"Das heißt also du bist schon immer ein Sklave gewesen?" fragte ich neugierig nach. "Und es war sehr mutig von deinem Herrn und ich finde das richtig süß wenn jemand so etwas für eine Frau macht und dich muss er wohl auch mögen, sonst hätte er sich schließlich nicht um dich gekümmert."
Leise kichernd sah ich zu wie er sich den Zucker im Haar verteilte und beugte mich dann einfach zu ihm rüber "Warte mal du hast hier was" meinte ich und begann den Zucker zu entfernen, aber ein wenig klebrig blieben seine Haare dann doch noch. Ich lächelte ihn an und setzte mich dann wieder zurück.
"Das hätte ich aber dennoch gerne gesehen wie er auf jemanden einhaut, er sieht nicht grade aus wie wer, der jemanden etwas antun kann, eher als würde er beim leichtesten Schuber umfallen."
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!