[Insula] Annaea, Duccia

  • Selene vermied es dem Mann in die Augen zu sehen. Der Herr ist in der Casa Duccia und feiert dort seine Verlobung mit der Herrin. Ich würde es da versuchen wenn du mit ihm sprechen willst.

  • "Gut ich werde es dort versuchen."


    sagte Modestus und wandte sich zum Gehen. Verlobung ?! Kam es ihm plötzlich in den Sinn.
    Da würde er wohl noch etwas erledigen müssen bevor er zur Casa Duccia gehen würde.

  • Da sie nicht wieder Ärger bekommen wollte hatte die Sklavin dann doch noch einen Einwand. Kennst du den Weg oder soll ich ihn dir vielleicht beschreiben? Noch hatte sie die Tür nicht geschlossen und wartete auf eine erneute Reaktion von dem Mann.

  • Trotz der quälenden Schmerzen die sie hatte lächelte sie ihn an. Dann begann sie ihm den Weg zu erklären den er zu gehen hatte damit er nicht in den Slums dieser Stadt landete, denn das konnte mitunter sehr schnell passieren. Und wenn du diesen Weg dann nach rechts läufst dann stehst du direkt vor der Casa Duccia Herr!

  • Vale! Selene war froh die Tür wieder schließen zu können und suchte sich einen Platz zum sitzen. Das viele Stehen tat ihren Rücken einfach nur weh und so konnte sie sich ein wenig um den kleinen Kater kümmern der wenigstens keine Befehle erteilte.

  • Nach einem längeren Fußmarsch, da sie nicht so schnell laufen konnte, war sie endlich in der Insula angekommen und zum Glück war noch niemand von den anderen da. Sie ging in das kleine Kämmerchen was ihr Schlafplatz war und begann zu heulen. Die Schmerzen plagten sie bei jeder Bewegung die sie machte und die Pein darüber gefasst worden zu sein war größer als alles andere. An der Seite hatte sie ein kleines Schächtelchen stehen in dem sie ein paar Sachen aufbewahrte und diese holte sie nun vorsichtig vor und öffnete sie. Einiges an Sesterzen war drinne und ein Armband. Sie nahm die Sesterzen raus und ließ das Armband wo es war und stellte die kleine Schachtel wieder zurück an ihren Platz. Das Geld legte sie auf ihr Lager und versuchte aus der zerrisssenen Tunika zu kommen um sich eine neue anzuziehen was aber keinen Unterschied zu ihren Schmerzen machte. Als sie das endlich geschafft hatte nahm sie das Geld und begab sich zu dem Tisch um es dort abzulegen. Sie glaubte nicht, dass das Fehlen des Armbandes auffiel, denn es war bis jetzt auch nicht aufgefallen. Danach ging sie zurück in ihre Kammer.

  • Lucius bog um die Ecke der Straße und ließ den Blick über die Häuser wandern. Er war jetzt wesentlich schlichter gekleidet als am Mittag noch. Rasch ging er auf den Eingang der Insula zu und klopfte drei mal laut an.

  • Selene war einfach eingeschlafen als sie sich wieder auf ihr Lager gesetzt hatte und hatte alles um sich rum vergessen sogar ihre Schmerzen, aber das Gesicht ihres Herrn verfolgte sie auch in ihren Träumen und vor allem seine Worte, dass er ihr die Hand abschlagen würde wenn sie noch einmal etwas machte was sie nicht durfte. Erst das Klopfen an der Tür riss sie aus ihrem Traum und holte sie in diese Welt wieder zurück und auch zu ihren Schmerzen. Selene musste sich erst einmal wieder zurecht finden und erhob sich schwerfällig von ihrem spärlichen Lager um langsam zu der Tür zu gehen. Anscheinend war noch keiner der anderen zu Hause denn dafür war es einfach zu still. Als sie dann die Tür öffnete sah sie in das Gesicht des Mannes dem sie letztendlich das hier alles zu verdanken hatte. Nun es war natürlich ihre Schuld aber er hatte sie ausgeliefert wenn man es so nennen konnte. Sprachlos sah sie ihn an und sie konnte ihn auch nur anhand seines Gesichtes erkennen da er nun anders gekleidet war als noch am Mittag.

  • Lucius blickte ernst drein und musterte sie für einen Augenblick."Salve." war alles, was er zunächst sagte. Er konnte ihre etwas gekrümmte Haltung richtig interpretieren, denn im nächsten Moment holte er einen kleinen Beutel unter seinem Gewand hervor. "Da ist Salbe drin. Die solltest du auf deine Wunden streichen...sofern du sie erreichst. Und um die anderen..." Sein Kopf zuckte nach links und rechts - es war niemand auf der Strasse. "...kümmere ich mich!" Damit machte er einen entschlossenen Schritt vorwärts und schob sie vorsichtig aber bestimmt ins Haus. Der Abend war noch fern, also sollte niemand stören.

  • Sie fühlte sich vollkommen überrannt von dem was er sagte und dann tat. Völlig neben sich hatte sie ihn angesehen und zuerst nicht ganz verstanden was er meinte. Sie sah nur das kleine Beutelchen und hörte das Wort Salbe. Ihr Herr würde ihr beide Hände abschlagen wenn er davon erfuhr und es wurde nur noch schlimmer und sie hatte anscheinend ihre Stimme noch nicht wiedergefunden als er sie zurück ins Haus schob. Selene wusste wirklich nicht wie ihr geschah und versuchte einen klaren Gedanken zu ergreifen. Das konnte er doch nicht machen oder andersherum gefragt warum machte er das. Als sie weit genug drinne war tat sie einen Schritt nach hinten um etwas Abstand zwischen sich und ihm zu bekommen.
    Was soll das alles? Ich kann nicht .. .. ..Du kannst nicht hier bleiben. Wenn er nach Hause kommt oder einer der anderen dann .. .. .. dann will ich gar nicht wissen was man mit mir macht. Warum tust du das? Ich habe versucht dich zu beklauen!
    Selene konnte den Mann nicht verstehen und auch nicht seine Beweggründe hatte sie doch das Gespräch auf dem Markt mitanhören müssen. Ausserdem fand sie das Verhalten grade sehr merkwürdig was ihr eine gehörige Portion Angst einjagte.

  • Lucius stämmte die Hände in die Hüften. "Richtig! sagte er. "Du hast versucht mich zu beklauen. Und wenn wir hier noch ewig stehen bekommen wir beide Ärger! Er musterte sie nochmal, dann wurde seine Stimme weicher. "Ich mag die Sklaverei nicht." setzte er kurz an, dann hielt er ihr den Beutel vor die Nase. "Und ich mag Menschen nicht, die Frauen schlagen bis sie bluten. Lässt du mich jetzt deine Wunden versorgen oder nicht?"

  • Wer mochte die Sklaverei schon? Sklaven ganz bestimmt nicht aber es wunderte sie, dass er dagegen war wo er doch angeblich schon Sklaven hatte und sie doch auch haben wollte. Aus Menschen musste man nicht schlau werden aber sie konnte sich auch an seine Worte erinnern auf dem Markt. Vielleicht waren sie ja doch ernst gemeint.
    Ja, was sollte sie auch sonst sagen. Eigentlich hatte sie ja keine andere Wahl. Kannst du mir helfen? Ich komme alleine nicht aus der Tunika raus. Selene war froh gewesen, dass sie überhaupt in die neue Tunika reingekommen war und der Gedanke sie jetzt doch wieder ausziehen zu müssen schmerzte sehr. Sie konnte ja noch nicht einmal alleine ihre Arme lange oben halten so sehr tat der Rücken weh und ihre Arme von den Ketten an denen sie gebunden gewesen war.

  • Natürlich half er ihr aus der Tunika. Aber er nahm sich danach nicht die Zeit ihren weiblichen Körper zu bewundern sondern besah sich die Verletzungen, die ihr Herr ihr beigebracht hatte und strich diese dann mit der Salbe ein. Die Salbe war nach einem alten Rezept hergestellt worden und enthielt zum Einen Kräuter, die den Schmerz linderten und zum Anderen solche, die die Wunde desinfizierten und den Heilungsprozess beschleunigten. Es war ein sehr altes Rezept. Lucius bestrich die Wunden vorsichtig während Selene immer wieder das Gesicht verzog. Es musste wirklich sehr weh tun, mehr als das. "Ich habe deinem Herrn einen Bären aufgebunden heute Mittag. Erstens würde ich mich nicht auf so einen Unfug einlassen wie den, den ich ihm erzählt habe und zweitens wollte ich dich vor dieser Bestrafung bewahren...aber frag blos nicht warum." Er unterdrückte ein Grinsen weil es ihm nicht angemessen schien. "Vielleicht haben mich dein liebliches Wesen und deine freundliche Art dazu bewogen, zu lügen. Und zu dem hier auch." Ein wenig Ironie schwang in seiner Stimme mit. Noch ein paar letzte Stellen, dann war alles sauber eingesalbt. Lucius zog ein paar Blätter hervor und drückte sie vorsichtig auf ihren Rücken. "Wenn ich dich verbinde wird dein Herr erst recht bemerken dass dich jemand versorgt hat. Also nehme ich Blätter...die schaden nicht und fallen wieder ab wenn die Salbe eingezogen ist." kommentierte er. "Wenn du gefragt wirst wer das getan hat sag einfach eine alte Frau habe dich auf dem Nachhauseweg angehalten und darauf bestanden, dich zu verarzten...klar?"

  • Nachdem die Tunika auf den Boden fiel atmete sie erst wieder aus, denn sie hatte ihre Luft angehalten um den Schmerzen zu entgehen und dem Stoff der sich eventuell an den Wunden festgeklebt hatte. Aber es war im ersten Moment gar nicht so schlimm, denn das wurde es erst als er begann die Salbe auf die Wunden zu schmieren. Sie merkte, dass er versuchte vorsichtig zu sein, aber er konnte nicht verhindern, dass es weh tat und brannte. Selene wollte auch nicht wissen wie ihr Rücken aussah und war früoh ihn nicht ansehen zu müssen. Meine freundliche Art????? Wenigstens findet sie jemand freundlich das ist ja schon ein Anfang, versuchte sie einen Scherz und biss sich auf die Zunge als er an einer sehr schmerzhaften Stelle angelangt war. Danke für das hier auch wenn ich es immer noch nicht verstehen kann warum du das machst, denn es kann jeden Moment einer von ihnen nach Hause kommen und dann unangenehme Fragen stellen. Ich glaube kaum, dass er was sagen würde wenn ich mich verbinden lassen, denn er ist kein Monster. Er war bis jetzt gut zu mir und ich habe selber schuld daran wie es mir jetzt geht. Selene wusste es ja, sie hatte es von Anfang an gewusst, dass wenn sie etwas machte auch die Konsequenzen tragen würde müssen. Die Blätter in Kombination mit der Salbe kühlten ihren Rücken angenehm und sie hob ihre Tunika wieder auf und versuchte sie anzuziehen.

  • Er half ihr abermals und als er so vor ihr stand und ihr die Tunika über den Kopf zog trafen sich für einen Moment ihre Blicke. Lucius las ein wenig in ihren Augen, dann zog er die Tunika zurecht und trat einen Schritt zurück. "Du musst dich nicht bedanken." sagte er. "Manchmal mache ich so törichte Dinge eben." Er lächelte leicht. "Und jetzt sollte ich schnellstens verschwinden. Aber Moment...da fehlt noch etwas..." Rasch zog er eine etwas zerdrückte Blüte aus einer Tasche seines Gewandes und steckte sie ihr ins Haar. Dann sah er sie wieder an, nickte kurz und wandte sich zum Gehen. "Mach es gut kleine Diebin." sagte er noch, dann war er aus dem Raum. Mit weit ausholenden Schritten und der konzentrierten Mine eines Soldaten durchmaß er den Hof, öffnete die Eingangspforte, spähte hinaus...und machte sich als er niemand sah auf den Heimweg...

  • Das Anziehen war jetzt besser und nicht mehr ganz so schmerzhaft wie noch zuvor. Kurz hatte sie ihm in die Augen gesehen und dann wieder weggesehen. Sie fühlte sich schon viel besser auch wenn sie immer noch nicht gerade laufen konnte waren die Schmerzen doch nun erträglicher geworden und blieben es hoffentlich auch.
    Noch bevor sie wieder antworten konnte verwirrte er sie noch mehr als er ihr eine Blume ins Haar steckte. Vale und trotzdem danke und es tut mir leid, sagte sie immer noch verwirrt und sah ihm nach. Eine Entschuldigung war das mindeste was sie ihm geben konnte und dann war er verschwunden und ließ eine ziemlich verdutzte Selene zurück. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte griff sie in ihre Haar und zog die Blume raus um sie sich anzusehen. Das war wohl das erste mal, dass sie eine Blume geschenkt bekommen hatte und es war etwas Besonderes für die deswegen sollte auch keiner sie sehen. Wieder ging sie in die kleine Kammer und legte die Blume auf das Kopfende ihres Lagers und sich dann ganz vorsichtig dazu. Sie versuchte darüber nachzudenken warum er das nun getan hatte.

  • Ein Bote, kam vom Castellum der Legio II zur Insula Annaea Duccia und brachte einen Brief des neuen Praefectus Castorum.



    An Annaea Sorana:

    Salve Sorana! Ich habe dir ja versprochen ich schreibe dir, wenn ich das nächste mal in Mogontiacum bin! Es gibt auch erfreuliche Neuigkeiten zu berichten! Ich werde ab sofort meinen Dienst bei der Legio II verrichten! Der Kaiser hat mich zum Praefectus Castrorum befördert! Ich werde zwar am Anfang wenig Zeit haben, bis ich mich eingearbeitet habe, aber später können wir unseren geplanten Ausritt machen, falls du noch Lust dazu hast?! Ich würde mich sehr über eine Antwort von dir freuen!
    Liebe Grüße Honorius!

  • Erst am Abend bekam sie den Brief in die Hände da sie heute den Tag genutzt hatte auf dem Markt ein paar neue Sachen zu kaufen worunter Tuniken und Schuhe zählten. Heute hatte sie sich einfach mal etwas gutes gönnen wollen und kam mit ihren Päckchen unter dem Arm nach Hause als sie auf ihrem Bett einen Brief vorfand. Als sie ihre Sachen auf den Tisch gelegt hatte, der in ihrem Zimmer stand nahm sie den Brief zur Hand und setzte sich auf das Bett und rollte ihn auf. Schon nach den ersten Worten hatte sie enormes Herzklopfen und ihre Wangen wurden wieder knallrot obwohl er gar nicht in diesem Raum war.
    Bestimmt las sie die Zeilen an diesem Abend noch ettliche Male aufs neue und der Brief sollte auch einen besonderen Platz bekommen, sie legte ihn nämlich zusammengerollt neben hir Kopfkissen damit sie ihm immer nahe sein konnte denn das war das einzig persönliche was sie von ihm hatte. Dass er jetzt hier lebte war das schönste was passieren konnte denn so hatte sie mehr Möglichkeiten ihn zu besuchen und sie freute sich wie ein kleines Kind auf diesen Ausritt mit ihm zusammen.


    Nachdem sie den Brief nun zig mal gelesen hatte setzte sie sich vom Bett auf den kleinen Stuhl und begann einen Brief an ihn zu verfassen.

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