[Insula] 2 Wohnungen Marcus Petronius Glabrio/ Drakontios

  • Er schüttelte immernoch von Sinnen den Kopf, als ihm schließlich einfiel dass Marcus immernoch schweigend der Szene beiwohnte...


    "Das ist eine lange Geschichte...", er zog seine Schwester sanft zur Seite und warf Marcus einen verklärten Blick zu...


    "Ich weiss garnicht wie ich dir danken soll, Marcus! Dieses kleine verrückte Huhn hier bedeutet quasi alles für mich!"

  • Glabrio hatte die ganze Zeit dezent und froh lächelnd dabei gestanden. Es war auch für ihn ein großartiges Gefühl, miterleben zu dürfen, wie glücklich diese Beiden waren, die sich unter so widrigen Umständen verloren und unglaublicherweise doch noch wieder gefunden hatten. Nun musste er lachen.


    "Ich hab das Hühnchen ja nicht hergeholt. Es ist ganz von allein zu mir gekommen... Es freut mich sehr, dass ihr euch wiederhabt! Wollt ihr nicht reinkommen? Ich denke, das Essen muss bald fertig sein, wir müssen ja nicht hier draußen stehen..."


    Glabrio wusste nicht genau, was er sagen sollte. Doch in seinem Kopf schoßen die Dankgebete nur so hoch zum Erlöser...

  • Erst jetzt fiel Loki auf, dass er nichts mehr gegessen hatte, seitdem ihn die Nachricht vom Überleben seiner Schwester erreicht hatte...


    "Gerne nehme ich dieses Angebot an, ich bin ehrlich gesagt schon halb am verhungern... aber ich möchte deine Gastfreundschaft, nachdem was du für Eila schon getan hast, nicht zu sehr strapazieren... als Duumvir dieser Stadt hast du doch mit Sicherheit viel Arbeit, oder etwa nicht?"

  • Loki schob Eila vor sich hinter Marcus her ins Esszimmer... er bewunderte die Einrichtung der Wohnung des Römers, sie schien viel schlichter als er es von anderen römischen Haushalten her kannte...


    "Du verschwendest nicht viel auf irdische Güter, kann das sein???", meinte er mit bewunderndem Blick, während er Eilas Hand immernoch fest in der seinen hielt... er hatte sie schon viel zu lange loslassen müssen...

  • Glabrio lächelte. "Nein. Irdische Werte, wie du sie nennst, sind nichtig. Es geht um etwas anderes! Doch natürlich habe ich etwas Gutes zu essen für uns da. Es geht schließlich nicht darum, dass der Mensch auf Erden leidet..."


    Ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das Glabrio etwas im Haushalt half, um etwas Geld zu verdienen, brachte warmes Essen sowie einige kalte Sachen herein. "Bedient euch!", meinte er.

  • Loki ließ sich auf einem Stuhl nieder und warte bis die beiden anderen sich auch gesetzt hatten..


    "Irgendwie interessant, wie wir dazu kommen uns wieder zu sehen, Marcus... ich wollte dir schreiben, aber... ich kann nicht schreiben. Beziehungsweise: ich lerne es gerade. Das hat es mir nicht unbedingt einfacher gemacht..."

  • "Naja, wenn man das lernen nennen darf...", schmunzelte Loki in Gedanken bei der etwas anstrengenden Lehrerin.


    Auf Marcus' Frage nach seinem Beruf blickte er seine kleine Schwester strahlend an...


    "Ja, ich habe eine Anstellung. Ich habe als Stallbursche bei der Hros Duccia angefangen, dem Gestüt des Ancius Duccius Munacius. Ich habe mich dabei wohl so gut geschlagen dass Ancius mich kürzlich zum Teilhaber der Zucht gemacht hat...", nicht ohne Stolz erzählte er seinem Freund und seiner kleinen Schwester von der Arbeit auf dem Gestüt und vom Clan der Duccier, die ihn wie einen der ihren aufgenommen haben und ihm Arbeit und eine neue Heimat gaben...

  • "Teilhaber der Zucht? Na, wenn das nichts ist..." Glabrio strahlte. Um seine Freunde noch einmal aufzufordern zu essen, setzte er sich selbst nach Eila und nahm sich eine Weintraube und dann ein gekochtes und eingelegtes Ei -- sozusagen aus eigener Zucht.

  • Bei dem Titel "verrücktes Huhn" hatte Eila ihrem Bruder wie sie es schon immer bei solchen Bemerkungen seinerseits getan hatte einen leichten Knuff in die Seite verpasst. Er war einfach unmöglich, und deshalb liebte sie ihn so.


    Bei der weiteren Unterhaltung zwischen ihm und ihrem großherzigen Helfer hatte sie zunächst geschwiegen. Zwar gab es auch hunderte Dinge, die sie von Loki wissen wollte.Aber zunächst sollte die Aufmerksamkeit auch Glabrion gelten. Wer weiß,ob sie ihren Bruder ohne seine Hilfe überhaupt jemalsgefunden hätte. Doch als Loki nun begann von seiner Arbeit und dem Ort an dem er nun zu leben schien zu erzählen begann konnte sie sich nicht mehr zurückhalten.


    "Du bist Teilhaber einer Pferdezucht? Das ist ja unglaublich."sagte sie verblüfft. Dann umspielte ihre Lippen das so typisch verschmitzte Lächeln wenn sie mit ihrem Bruder zusammen war.Und wäre nicht Glabrio da gewesen,hätte sie ihn jetzt lachend gefragt wen er dafür hatte flachlegen müssen. Aber unter diesen Umständen verkniff sie sich dies und grinste nur.


    "Du scheinst viel erreicht zu haben im letzten halben Jahr."

  • "Ja, finde ich auch... ich meine, ich hab diese Beförderung auch erst vor kurzem erhalten... und dann kam die Nachricht dass meine Schwester noch leben würde... könnt ihr euch vorstellen dass die letzten Tage ziemlich aufregend waren?"


    Er nahm ein Stück Brot und biss ohne große Umschweife herein... augenblicklich kehrte sein Hunger zurück und er machte sich über das angerichtete Mahl her...


    "Daszf... smäckt... mpfph... rüfftig gut!", mit einem Blick von Eila zu Marcus meinte er noch, "hatf Marfus fir fon erfählt fie fir unf kennenfgelernft hafenf?"

  • "Glaubst du etwa, die letzten Tage waren nur für dich aufregend?" neckte Eila Loki für diese Bemerkung. "Aber ich freue mich, dass du anscheinend so schnell in ein neues Leben gefunden hast." Ein funken Schmerz regte sich bei diesen Worten in ihr. Bisher war ihr Ziel nur gewesen ihren Bruder zu finden. Und nun, wo sie das erreicht hatte, musste auch sie sich Gedanken darüber machen, wie es weiterginge. Und viel schlimmer noch, mit ihrem alten Leben wirklich abschließen.


    Sie beobachtete wie ihr Bruder mit vollem Mund sprach. Bauer bleibt Bauer, dachte sie schmunzelnd. Doch auch sie nahm sich nun etwas zu essen. Wenn auch vorerst nur ein paar Weintrauben und ließ diese in ihren Mund wandern.


    "Er hat es kurz angeschnitten." beantwortete Eila Lokis gemampfte Frage und schenkte Glabrio ein freundliches Lächeln.

  • Loki stopfte grad mit großem Enthusiasmus ein Stück Käse in sich rein, blickte vergnügt kauend abwechselnd von Marcus zu Eila und wieder zu Marcus, und fragte sich nach einer Weile warum beide ihn so erwartungsvoll anstarrten...



    "Mhfwas??"

  • Bei Lokis Essgewohnheiten schenkte Eila ihrem Bruder nur ein wissendes Kopfschütteln und wiederholte schlichtweg die Frage.


    "Wie habt ihr euch denn nun kennengelernt?"

  • Loki schluckte den letzten Bissen runter und spülte mit Wasser nach, bevor er antwortete...


    "Also", begann er, "ich lebe mittlerweile in Mogontiacum, einer römischen Stadt südlich der diesen. Früher war ich oft in der Taberna, und dort traf ich Marcus. Wir kamen sofort ins Gespräch.. er teilt den Glauben von Syrus, weisst du? Ich war ziemlich überrascht so schnell einen Menschen zu finden der sich mit dem Glauben unseres alten Freundes auskennt, und so haben wir lange über dieses Thema gesprochen, bevor sich unsere Wege trennten. Es tut mir leid sagen zu müssen dass wir uns seitdem nicht wiedergesehen haben, aber mir war es ja auch noch nicht möglich zu schreiben. Wenn du meine Versuche Latein zu schreiben sehen würdest,... naja, lassen wir das. Ich bin überrascht dass du ausgerechnet zu Marcus gefunden hast. In dieser Stadt bin ich übrigens auch angekommen, nachdem der große Fluss mich wieder ausgespuckt hat."


    Er kaute genüsslich auf einer schwarzen Olive rum, während er den Blick von seiner LEBENDEN Schwester nicht wenden konnte...

  • "Nunja, ich habe durch Zufall hier angefangen zu suchen." erwiderte Eila die Worte ihres großen Bruders.
    "Die Stadtwache meinte ich könnte am ehesten im Praetorium Hilfe finden. Und um ehrlich zu sein habe ich geraten, als ich mich für eine der Türen entschieden habe. "
    Sie schüttelte leicht den Kopf, bedachte sie wieviel Glück ihr Widersehen wirklich bedeutete.
    "Wie ist Mogontiacum?" fragte Eila neugierig, war es ihr doch klar, dass sie Loki von nun an überall hin begleiten würde.

  • "Das wird du sehen, kleine Schwester...", Loki lächelte sie breit und ehrlich an. "Ich habe mir erst kürzlich eine Wohnung genommen, meines Erachtens nach viel zu groß, aber die Mietshäuser der Römer sind wohl alle so."


    Er blickte sich in Glabrios' Wohnung um, welche noch ein ganzes Stück größer war als seine eigene, aber weitaus schlichter eingerichtet.


    "Bisher hatte ich ein Zimmer zu viel, ich hab mit dem Gedanken gespielt eine kleine Werkstatt einzurichten, aber ich glaube mittlerweile habe ich eine bessere Verwendung dafür." Er grinste sie breit an...


    "Aber dazu später, wir wollen unseren Gastgeber ja nicht mit mit Details langweilen.", mit diesen Worten wandte er sich wieder an Marcus, "Wie ich sehe bist du Duumvir in dieser Stadt. Ich bin überrascht, hast du mir doch garnichts davon erzählt..."

  • Glabrio war überrascht über die förmliche Höflichkeit seines Gastes. Doch es gehörte sich nunmal so...


    "Ich lasse mir gerne noch viele Details erzählen. Doch zu deiner Bemerkung. Ich habe daran gedacht, dir zu schreiben, doch ich wusste natürlich auch nicht, wohin ich es adressieren sollte. Nun, ja, ich bin Duumvir. Doch es ist nicht die Arbeit, die ich eigentlich machen möchte. Ich fühle mich zu etwas anderem hmm, ja, berufen, kann man wohl sagen. Es ist nichts für mich, den ganzen Tag im Officium zu sitzen und Akten durch zu arbeiten. Doch ich weiß weder, wer mein Nachfolger sein könnte, noch, was ich konkret in der Zukunft machen könnte."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!