[Insula] 2 Wohnungen Marcus Petronius Glabrio/ Drakontios

  • Loki runzelte die Stirn...


    "Zu was höherem? Was genau meinst du? Willst du in ein höheres Amt gelangen?"


    Eine weitere Olive landete nach einem kurzen Abstecher in die Höhe in Lokis Schlund...


    "Nun, ich habe zwar eine eigene Wohnung, aber ehrlich gesagt kenne ich meine eigene Adresse nicht.", über diesen etwas peinlichen Fauxpax musste er selbst lachen, "Ich weiss nur dass die Insula quasi direkt gegenüber der Casa Duccia liegt..."

  • Eine eigene Wohnung und noch dazu ein Zimmer zuviel, dachte Eila glücklich. Nun konnten sie und ihr Bruder wirklich zusammen ein neues Leben anfangen, formten sich die Gedanken in ihrem hübschen Kopf. Sie strahlte ihn an und sie fragte sich, wie dieses Leben wohl nun aussehen würde.


    Dann hörte sie weiter dem Wortwechsel der beiden zu. Ja, dachte sie dann, auch sie hatte in der Zeit hier bei Glabrio irgendwie das Gefühl bekommen, dass die Arbeit die er hatte zwar wichtig war, aber ihn nie wirklich zu begeistern vermochte. Daher nickte sie bei seinen Worten.


    "Das ist mal wieder typisch!" lachte sie dann bei Lokis Worten. So etwas war nur allzu normal für ihren Bruder, seine eigene Adresse nicht zu kennen.

  • "Nein, ich will kein höheres Amt. Ich möchte den Menschen von meinem Glauben erzählen, helfen, wo es geht und mich um das Wohlergehen aller kümmern, auch der Sklaven... Das klingt sehr viel und unübersichtlich, doch wenn man nicht anfängt, passiert nichts."

  • Loki nickte ihn lächelnd an, er verstand die Gedanken seines Freundes.


    "Hast du schon Leute in dieser Stadt gefunden, die sich für deinen Glauben interessieren? Wenn ich ehrlich bin, bist du immernoch der einzige Christ den ich kenne, oder zumindest der einzige der sich mir zu erkennen gegeben hat.", er dachte eine Weile nach und fischte noch eine Olive aus einer Schale, "Weisst du, ich hab mich ein wenig umgehört, und ich hab erfahren dass Christen nicht unbedingt gut behandelt werden, sie werden sogar gejagt, getötet! Meinst du nicht dass es ein Risiko ist, in so einer öffentlichen Stellung zu arbeiten?"


    Die Horrorgeschichten die ein Händler aus Rom ihm erzählt hatte saßen ihm immernoch im Nacken, und er hatte sofort an Marcus denken müssen...

  • "Nein, hier falle ich nicht auf. Aber es ist ein großes Risiko offen zu sein. Das ist auch der einzige Grund, warum ich noch nie öffentlich gepredigt habe..."
    Auch Glabrio nahm eine Olive und freute sich, wie lecker und saftig sie schmeckte, obwohl sie schon eine weite Reise hinter sich hatte.

  • Loki runzelte die Stirn, dieses 'noch' beunruhigte ihn...


    "Also, du weisst dass ich im Moment mit den Göttern nicht per Du bin, aber das heisst nicht dass ich mir keine Gedanken um die mache, die es sind. Was meinst du mit 'noch nicht öffentlich gepredigt'???"

  • Glabrio lächelte. Dann sagte er nachdenklich: "Ich habe unter allen Umständen vor den Jetzt-Zustand zu ändern. Jesus von Nazareth hat uns aufgetragen zu predigen, zu taufen und den Glauben zu verbreiten. Daher kann es nicht sein, dass ich hier nur rumsitze und Akten lese. Nein, ich muss von meinem Gott erzählen. Heutzutage kann das sehr gefährlich werden, doch dass ist im Moment nunmal leider so. Das ist noch kein Grund, nichts zu tun, oder siehst du das anders?"

  • Loki nickte sanft, seine Sorgen waren aber alles andere als ausgeräumt...


    "Das mag stimmen, aber tot bringst du auch niemandem etwas. Vor allem nicht den Leuten den du predigen willst. Also was genau hast du vor? Willst du dich vor den Marstempel stellen und sagen: 'Dieser Gott ist böse, meiner ist gut?'", Loki fuchtelte mit den Fingern vor Marcus' Nase rum, "Ich meine, das sind MARSdiener. Die haben mal eben das komplette Heer hinter sich. Mindestens."


    Er konnte verstehen dass Marcus seinem Glauben zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen wollte, aber die Art und Weise wie er das machen wollte gefiel ihm nicht.

  • Loki hatte sich schon bei ihrem letzten Gespräch das Hirn darüber zermartert wie er seinem Freund zu einer Lösung seines Problems verhelfen könnte, aber im Moment hatte er einfach den Kopf zu voll um sich darüber Gedanken zu machen...


    "Ich weiss es ehrlich gesagt nicht, mir ist nichts besseres eingefallen als anonym Schriften zu verteilen. Ausserdem wären deine Theorien mit Sicherheit eher für die interessant, denen es nicht so gut geht, als für jene die den Himmel auf Erden ja schon haben...", er klopfte mit den Fingern eine kleine Melodie auf die Tischplatte, als er weiter nachdachte, "Syrus, also der Mann der Eila und mir vom römischen Reich und vom Christentum erzählt hat, hat davon erzählt dass er deinen Glauben durch einen Sklaven kennengelernt hat."


    Dann zuckte er mit den Schultern, und schaute Marcus hilflos an...


    "Eine große Hilfe werd ich dir immernoch nicht sein, schließlich bin ich noch nicht lange im Reich. Ausserdem hab ich gerade eben einen ziemlich lebendigen Geist gesehen... du kannst dir vorstellen dass mein Kopf gerade ziemlich überladen ist..", er lächelte gequält und bewegte seine Hand in Richtung seiner Schwester, einfach nur um ihr Nahe zu sein..

  • "Ja, das wäre wohl möglich. Und natürlich hast du Recht, dass hauptsächlich arme Menschen im Imperium Romanum Christen sind.
    Klar bist du etwas durcheinander gebracht. Wäre ich sicher auch! Und ich habe bald wohl auch die Möglichkeit mit euch länger Kontakt zu halten, das werd ich sicher nutzen, dann kannst du mir mögliche andere Ideen mitteilen.", lächelte Glabrio. "Doch nun lasst uns anstoßen darauf, dass ihr euch bei mir wieder gefunden habt und auf unsere Gemeinschaft! Möge Gottes Segen mit uns sein!" Glabrio hob feierlich seinen Weinbecher.

  • Auch Loki hob den Becher und stieß auf das Wiedersehen mit seiner totgeglaubten Schwester und seinem christlichen Freund an...


    "Auf unsere Gemeinschaft!", lächelte er beide breit an, was dummerweise fast in ein Gähnen überging, als Loki die schlaflosen Nächte der letzten Tage einholten... er hatte so viel erlebt, es gab so viel neues... und vor allem so viel dass er seiner Schwester mitteilen wollte!

  • Eila schloss sich den beiden beiden Männern, ihrem gutherzigen Helfer und ihrem geliebten Bruder an und erhob ihren Weinbecher.


    "Auf unsere Gemeinschaft!"


    Dann trank sie einen kräftigen Schluck, wie es sich für eine Germanin gehörte und grinste. Der Wein war wirklich gut und ihre Stimmung zum ersten mal seit ihrer Flucht wieder ausgelassen und fröhlich.

  • Noch ein Gähnen entwich Loki, und er realisierte zum ersten Mal dass er und seine Entourage schon seit mehr als einem Tag ununterbrochen unterwegs waren..


    "Entschuldige Marcus, aber die Reise hierhin war ziemlich anstrengend. Ich bin quasi ununterbrochen geritten, nachdem ich deinen Brief erhalten habe. Ich bin mit einem unserer Stallburschen hier, der um die Ecke in der Taberna weilt, aber irgendwie...", er blickte seine Schwester an, "habe ich keine Lust mich schon wieder von ihr zu trennen. Hast du noch ein Gästebett? Oder soll ich sie mit in die Taberna nehmen?"

  • "Aber selbstverständlich bist du müde. Ja, ich hab wohl noch ein Zimmer für euch frei. Wenn ihr möchtet, kann ich es euch jetzt zeigen! Und morgen sehen wir weiter..."


    Glabrio nahm noch einen großen Happen von seinem Essen, dann schaute er, ob das Angebot angenommen werden würde.

  • Glabrio stand auf und führte seine Gäste dann zu dem freien Zimmer.
    Dann sagte er: "Schlaft gut! Ich hole euch morgen früh ab!" Dann begab auch er sich in sein Bett, schrieb aber noch an einer Schrift für eine Predigt. Schließlich griff der Schlaf auch nach ihm.

  • Die beiden wiedervereinigten Geschwister ließen es sich in dieser Nacht nicht nehmen, auf der gleichen Pritsche zu schlafen, auch wenn es etwas unbequem war. Mit Eila im Arm versuchte Loki nun endlich mal Revue passieren zu lassen was ihm in den vergangenen Monaten geschehen war, aber die Anstrengungen der letzten Tage waren zu groß, und so riss es ihn binnen Sekunden in einen tiefen und festen Schlaf, der der beste seit einem halben Jahr werden sollte...

  • Auch wenn es der erholsamste Schlaf seit Monaten für ihn war, der nächste Tag wartete mit einigen Aufgaben für ihn. So erhob sich Loki zu den ersten Sonnenstrahlen und machte sich auf zur Taberna, um Leif zu wecken, der ihn von Mogontiacum nach Hause begleitet hatte.
    Er machte dem Jungen klar, dass dieser sich mit per Schiff auf den Weg zurück machen, und er sein Pferd für Eila dalassen sollte.


    Mit den beiden Pferden und Leif machte er sich auf den Weg zurück zur Insula, in der Marcus Wohnung lag, und band sie vorne an und gebot Leif auf ihn zu warten... schon stiefelte er wieder die Treppe zur Wohnung hoch. Er würde ja noch gerne mehr Zeit mit seinem Freund verbringen, aber zuhause in Mogontiacum warteten Aufgaben, die es zu bewältigen galt...

  • Auch Marcus hatte gut und tief geschlafen. Die Zufriedenheit hatte ihn ruhig schlafen lassen. Am morgen stand er auf, bereitete etwas zum Essen vor und brachte es dann zum Zimmer seiner Gäste. Vorsichtig klopfte er an ihre Tür.

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