• er konnte es nicht glauben: wieder einmal hatte eris, die göttin der verwirrung, ihn laut und hässlich ins gesicht gelacht und ihn nach ostia verschifft anstatt ihn nach palästina zu bringen. jetzt war er hier, in italien, fernab seiner heimat, wo er niemanden und ihn niemand kannte. kein geld, nur eine kiste mit seinem hab und gut, auf der er sich jetzt, nachdem ihn
    ein freundlicher bauer nach rom fuhr, ausruhte.


    allerdings waren theodoros josephos die grausamen spielchen seiner göttlichen schutzpatronin bereits zu genüge bekannt und er beschloss, sich nicht die laune verderben zu lassen. immerhin, er war zwar nicht, wie geplant, in ierusalem, dafür war er aber auch nicht in britannia. das missgeschick bot ihn die einmalige gelegenheit, sich mit dem caput mundi ausgiebig vertraut zu machen.


    er blickte sich um. besonders eindrucksvoll war die stadt nicht. man konnte sie durchaus mit seiner heimatstadt alexandria vergleichen, nur wirkte sie ihm ein wenig barbarischer. aber sicher gab es hier viel zu entdecken.


    während er mal wieder mit sich selbst und seinem schicksal haderte, beschäfigten ihn einige fragen.


    1. diverse akademische fragen und anhaltspunkte über die synthese der griechischen kultur und des römischen eroberungsgeistes hinsichtlich der auserkorenheit des römischen volkes zur erfüllung der geschichte und der gründung des göttlichen friedensreiches (v.a. nach polybius)


    2. gab es in rom eine angesehene akademische stätte, in der man sich fortbliden konnte? er wusste es nicht, hatte es vergessen, aber die reichshauptstadt müsste schon etwas für ihn zu bieten haben, da war er sich sicher.


    3. es gab juden in rom, folglich auch eine möglichkeit den gottesdienst zu besuchen. da waren doch mal welche zu hause zu besuch. aber wie konnte er sie erreichen? wie finden?


    4. außerdem meldeten sich sein magen und seine erschöpfung zu wort. er hatte nur 10 sesterzen und brauchte zu essen, zu trinken, eine temporäre unterkunft und eine möglichkeit, geld für die heimreise aufzutreiben. das waren unwichtigeren aber die schwierigeren fragen, denn sie betrafen das alltagsleben für welches gott in seiner unendlichen weisheit aus nur ihn verständlichen gründen einfach nicht geschaffen hatte.


    so saß er auf seiner kiste, schwer und unhandlich und blickte auf die vorbeiziehenden passanten...


    Sim-Off:

    kann mir jemand weiterhelfen? wie kann ich hier eine existenz gründen? bin neu hier. für hilfe ist eigentlich nur frage 4 von belang. frage 2 und 3 sind zweitrangig, eine auskunft wäre trotzdem interessant.

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  • so saß theodorus auf seiner kiste und saß.....


    und saß....


    und saß....


    und saß....


    :fad:


    nach tagelangen sitzen verlangsamten sich die gedanken und machten einer leeren schwermütigkeit platz. leute kamen, leute gingen. in der früh bei morgendämmerung die tagelöhner aus der subura und die händler mit ihren vollbeladenen karren, mit dunklen ringen um die augen von zu wenig schlaf. später dann kamen die geräusche, die straßen füllten sich, allerlei volk war zu sehen, laut und hektisch, ein großer, chaotischer ameisenhaufen. zu den abendstunden leerten sich die wege wieder, bis des nachts nur noch ab und an eine dunkle gestalt auftauchte, ein wächter etwa, der nach dem rechten sah, eine horde betrunkener halbwüchsiger oder eine ältere kurtisane, ebenfalls betrunken, manchmal auch nur eine dicke, braune ratte, die sich schnell wieder in der cloaka verkroch. aber egal, wie oft er ihnen allen freundlich zulächelte, egal ob sklave oder purpurgestreifter, ob nubier, römer, germane oder tylaner, alle wendeten den blick von ihn ab, alle hatten sie ihre eigenen kleinen sorgen und nöte. so groß war die stadt und so unglaublich anonym.


    theodorus hatte nun definitiv genug vom warten und nur noch 8.25 in der tasche, weil er bei einen straßenverkäufer eine kanne wein und ein stück brot gekauft hatte. lange konnte er so nicht weiterleben, das stand fest. schließlich war er ein mann von vornehmer abstammung, der sohn des gemeindevorstehers der bedeutendsten jüdischen gemeinde des erdkreises und hoher philosoph an der großen bibliothek.


    aber was nutzt einen der stand in der fremde...


    Sim-Off:

    hallo? :wink: will keiner mit mir spielen? hat keiner eine unterkunft zu vermieten? braucht keiner einen gelehrten oder einen klient? bitte meldet euch! ?(

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  • Sim-Off:

    ich erbarme mich mal^^


    Appius, seines Zeichen Kandidat durchstreifte die Stadt, um zu sehen was er tum mußte, falls er gewähhlt werden würde.
    SO ging er mit dem Strom dieser Stadt. Einer Sadt die so groß war wi keine andere.
    Und trtoz diesem endlosen Storm viel ihm ein Mann auf. Er viel ihm wahrscheinlich deshalb auf, weil er sich nicht wie andere mit dem Strom treiben lies sondern auf einer Kiste saß und rumstarrte.
    Appius scherte also aus dem Strom aus und näherte sich diesem komischen Mann:"Salve Fremder! Was sitzt du hier so trübselig auf deiner Kiste?!"

  • Sim-Off:

    jubel jubel freu freu!


    theodorus dreht sich um. hat da etwa jemand mit ihm geredet? tatsächlich! ein römer steht da, mit besorgtem gesicht, die augen auf ihn gerichtet!


    dick und breit grinst er den fremden an.


    salve te etiam! tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen, aber trübselig bin ich eigentlich nicht. ich suche nur eine möglichkeit, hier wieder wegzukommen. mir ist da nämlich ein kleines... äh, "missgeschick" passiert. eigentlich muss ich nach... wie nennt ihr römer die stadt? ah: hierosolyma, aber ich habe kein geld und kenne hier niemanden-


    mitten im satz hält er kurz inne, blickt verlegen um sich, scheint seinen gesprächspartner wieder gefunden zu haben (seine augen leuchten wieder auf und das freundliche grinsen erscheint wieder)


    aber verzeiht, werter herr, ich habe vergessen mich vorzustellen. theodorus iosephos ist mein name, ich komme aus alexandria und bin eigentlich gelehrter an der großen bibliothek! ihr habt sicher schon davon gehört. und wie ist euer name, wenn ich fragen darf?

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  • "Etwas verwirrt folgte er dem Redeschwall des fremden Mannes:" Ja die Bibliothek sagt mir etwas. Mein Name ist Appius Terentius Cyprianus, ehemaliger Quästor Consulum, Centurio der II.Legion und Kandidat für das Amt des Volkstribunen (Ein wenig Werbung konnte nie schaden;) ). Nun du hast kein Geld und kennst niemanden. Das zweite hat sich ja nun geändert über das erste könnte man reden.
    Ich nehme nicht an das du römischer Staatsbürger bist?"


    Ihm war klar das er es nicht war, man erkannte es irgendwie (vor allem wenn man nicht Staatsbürger bei der Legion abwimmel mußte) und hörte es meistens auch an den Namen aber sicher war sicher.



    Sim-Off:

    sorry für meine blödheit, aber welche stadt ist das heute die du da genannt hast?

  • Sim-Off:

    kann vorkommen. die stadt heißt heute jerusalem, ist die hauptstadt von israel und gut bekannt aus film und fernsehen... ;)


    voller freude über das gespräch stürzte sich theodorus vor und wollte den neuen bekannten überschwenglich umarmen, hielt jedoch im letzten moment inne. er wusste ja gar nicht, wie so eine begrüßung bei den römern ankam.


    iassos, appius terentius! es erfreut mein herz, eine bekanntschaft mit einen so freundlichen und... hohen herren roms zu machen! tatsächlich, römer bin ich keiner. aber meine familie ist wohlbekannt in alexandria!


    tatsächlich spricht alexandria latein in jenen netten griechischen singsang, der in der gesamten welt wohlbekannt ist.

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  • Zitat

    Original von Theodorus von Alexandria
    voller freude über das gespräch stürzte sich theodorus vor und wollte den neuen bekannten überschwenglich umarmen, hielt jedoch im letzten moment inne. er wusste ja gar nicht, wie so eine begrüßung bei den römern ankam.


    iassos, appius terentius! es erfreut mein herz, eine bekanntschaft mit einen so freundlichen und... hohen herren roms zu machen! tatsächlich, römer bin ich keiner. aber meine familie ist wohlbekannt in alexandria!


    tatsächlich spricht alexandria latein in jenen netten griechischen singsang, der in der gesamten welt wohlbekannt ist.


    "Nungut aber hoher Herr bin ich wohl noch nicht nur Ritter. Hast du Hunger Theodorus? Denn dann würde ich vorschlagen, bereden wir das Geschäftliche bei Trank und Speis."


    Sim-Off:

    Man dankt;)

  • theodorus war etwas verunsichert. hatte er etwas falsches gesagt oder getan? der umgang mit menschen, die nicht in irgendeiner bibliothek sitzen und reden und über gescheite themen lamentieren, fiel ihn schon immer schwer.
    aber nein! der römer hatte ihn zum essen eingeladen. und essen, das konnte er tatsächlich gut gebrauchen.


    ja, liebend gerne würde ich eure gastfreundschaft annehmen! lasst uns gehen!


    dann überlegte er noch einmal kurz...


    ach ja! eines noch: könntet ihr bitte so freundlich sein, mich beim tragen meiner kiste da zu unterstützen? sie ist sehr schwer und ich schaffe es nicht allein...

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