Griechischer Gelehrter sucht Patron

  • verwundert hielt theodorus in seinem pathos inne. sein gegenüber blieb so kühl und ernst. konnte es sein, dass die römer sich auf die kunst des feilschens nicht verstanden? hatte er den freundlichen herren verärgert?
    aber nein! er erinnerte sich an das treiben auf dem markt, wo es ähnlich zuging wie auf der heimatlichen agora. er fuhr fort.


    "zweiundzwanzig, lieber freund? zweiundzwanzig für einen schüler des flavius josephus? oh, meine ahnen werden in ihren gräbern rotieren! aber da ich euch schätze, versuche ich's nochmal: 45!"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Er nahm bedächtig einen Schluck Wein und musterte ihn. "Fürwahr, dass Flavius Josephus Dein Lehrer war, spricht für Dich. Doch was nützt der beste Lehrer, wenn der Schüler nicht so lernt, wie es von Nöten wäre?" Wieder blitzte es leicht amüsiert auf, aber er bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck. Wäre das Pokern schon bekannt gewesen, hätte man in diesem wohl in diesem Moment ein Pokerface erkannt. "Dennoch will ich gerne auf diese Tatsache, diese Lehrerschaft Rücksicht nehmen und Dir 25 Sesterzen anbieten." Innerlich jedoch lehnte er sich entspannt und sehr zufrieden zurück, da es ihm Spaß machte sich mit diesem Mann zu unterhalten und zugleich vor Allem zu feilschen.

  • "ihr beliebt zu scherzen! nun, ich werde euch beweisen, wozu ich fähig bin! gebt mir eine aufgabe und ihr werdet sehen, meine lösung wird eure kühnsten erwartungen bei weitem übertreffen! ich spreche und schreibe fließend nicht weniger als sechs sprachen! im gesamten imperium könnte euer name gepriesen werden durch meine hilfe. ihr kandidiert für die quästur? ich werde euren gegnern fragen stellen, die ihre glaubwürdigkeit zunichte machen. und das für nur 40 sesterzen! mein allerletztes angebot!"


    der blick verriet jedoch, dass theodosius durchaus bereit war, weiter zu verhandeln.

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  • Einen Moment musterte er ihn und schüttelte gespielt betrübt den Kopf. "Wohlklingende Worte, die Du da von Dir gibst, doch mangelt es noch an dem Beweis. Doch solltest Du dies wirklich von Statten bringen, dann könntest Du mich vielleicht wirklich überzeugen. Doch will ich mal nicht so sein und biete Dir 27 Sesterzen. Auch wenn Du so sprachgewandt bist, beherrschst Du doch leider nicht die elementare Sprache, die im Rahmen meiner Arbeit als Comes und somit immer noch meine Aufgaben betreffend, selbst auf Entfernung, als wichtig anzusehen ist, neben dem Latein." Er war gespannt, wie weit er noch gehen würde.

  • das war wohl richtig. die sprache der germanen sprach er tatsächlich nicht. mehr noch, er konnte sich nicht vorstellen, wozu ein mann von welt diese sprache lernen sollte. die germanen waren unter allen barbaroi die primitivsten, primitiver noch als die skythen oder karamanten. sie besaßen keine kultur, nicht einmal ein festes heim, von einer schrift ganz zu schweigen. sich langsam einen angemessenen preis nähernd, fuhr er fort:


    "wirklich, wirklich, manius matinius, ihr seid ein großer feilscher und wortgewandt obendrein. zuerst bohrt ihr euch schmeichelnd in mein herz und überzeugt mich dann, meine eigenen grenzen was stolz und würde anbelangt zu übertreten. obwohl ich weiß, dass 40 sesterzen bereits ein hungerlohn sind und schon eines gemeinen alles andere als würdig, ganz zu schweigen von einen herren von meiner bildung und stand! aber ich kann es euch nicht abschlagen: 35 sesterzen zum allerletzten! darauf mein wort!"

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  • "Auch Du musst noch viel lernen," erwiederte er ernst, aber das amüsierte Funkeln war nun nicht mehr zu übersehen. "Aber ich will Dich gerne noch Dinge lehren, die es sich zu lernen lohnt," erwiederte er. "Mach 30 drauss und Du sollst meine Hand zur Abmachung erhalten."

  • theodorus überlegte kurz. mehr könnte er von fuscus, der ihn ja schon so viel half ohne zu wissen, wer er eigentlich war, wirklich nicht verlangen. er spuckte in die hand und streckte sie über dem tisch.


    "hand drauf!"

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  • Auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus und er nahm die ihm dargebotene Hand an. "Es freut mich, das wir uns doch noch einig werden konnten," meinte er zufrieden. "Dann sollten wir nur noch die Details Deiner Aufgaben klären, denke ich. Aber lass uns erst einmal Essen und dann entscheide Dich, ob Du ein Cubiculum in der Casa Matinia beziehen möchtest oder Dir eine kleine Wohnung in einer Insulae lieber wäre, wo Du Dich nach Deiner Arbeit in Ruhe entfalten kannst. Was die Kosten dieser betrifft, mach Dir da zunächst keine Gedanken drum, solltest Du Dich dafür entscheiden wollen."

  • theodorus konnte es kaum fassen. er hatte die stelle. was die wohnung betraf, war die entscheidung einfach. fuscus hatte ihn seine gastfreundschaft angeboten und es gehörte sich sicher nicht, ein solches angebot abzulehnen. außerdem war das wohnen, oder eher hausen in einer der insulae in den heruntergekommenen plebejervierteln roms sicher nicht mit den anforderungen seiner standesehre zu vereinbaren.


    "verehrter manius matinius, liebend gerne würde ich eure gastfreundschaft annehmen! so dann, zeigt mir meinen arbeitsplatz!"


    Sim-Off:

    ich zecke mich bei dir ein, wenns okay ist :D

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  • Sim-Off:

    Is eh das Haus meines Bruders *pfeiff* :D


    Er lächelte zufrieden und nickte. "Gerne sollst Du sie bekommen. Wenn Du fertig bist, werde ich zahlen und Dich zur Casa Matinia bringen." Er sah sich nach den beiden Sklaven um, die geduldig in einer Ecke mit dem Gepäck warteten und er nickte auch hier zufrieden.

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