• ~* Insula Artoria *~



    [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/2654/insulapa7.jpg]


    ~* Die kleine Insula ist, im Vergleich zu den meisten römischen, bautechnisch sehr gut intakt. Noch vor seiner Abreise in Rom sorgte Corvinus für eine Restauration des ganzen ersten Stockwerkes, um dies beziehen zu können. Unten, im ebenerdigen Stockwerk, befinden sich zwei tabernae mercatoriae, in einem der beiden ist das Geschäftslokal von Vinum Vesuvio.


    Die Insula von Decimus Artorius Corvinus und Artoria Hypathia ist schlicht, aber elegant eingerichtet, es steht auch ein Zimmer für die Sklaven bereit. Da man hier ohnehin größtenteils nur schläft, wurde nicht auf allzu sehr auf teure Einrichtung geachtet *~

  • Da waren sie also.


    Neugierig reckte die junge Griechin den Kopf und hielt schon aus der Ferne Ausschau nach ihrem neuen Heim. Herrjeh, das wievielte nun?
    Schmunzelnd warf sie ihrem Gatten einen zärtlichen Seitenblick zu. Er war wahrlich erfolgreich hier in seiner Heimat und es tat gut zu sehen, wie er darunter auflebte. Ja, man sah ihm an, dass es ihm guttat. Der Glanz in seinen Augen...


    Sanft umfasste sie seine Hand, die andere lag wie beschützend auf ihrem nun schon sehr gerundetem Bauch. Die Niederkunft stand bald bevor und es beruhigte sie, dass ihr Kind hier geboren werden würde.


    Schon bald hielt der Ochsenkarren an und die vier Sklaven begannen emsig, das Hab und Gut - inklusive der beiden Katzen - ihrer Herrschaften in das neue Domizil zu bringen.
    Hypathia indes fiel es nun schwer, ihre Neugier noch zu zügeln. Mit vor Aufregung geröteten Wangen und leuchtenden Augen zog sie ihren Liebsten schier zum Eingang, fast kindlich ihre Freude.


    "Oh, nun komm schon!" drängte sie leise lachend, als Corvinius den Sklaven noch Anweisungen gab "Sie werden es schon richtig machen. Zeig mir lieber das Haus!"

  • Immer wieder linste der Artorier aus den Augenwinkeln zu seiner schönen Gattin, welche behutsam mit der Hand über ihren Bauch strich. Verlegen lächelte er, als sie seinen Blick erwiderte. Zärtlich drückte er ihre Hand und löste sich lachend, um mit den Anweisungen aufzuhören, während er die ersten Schritte in die Insula eintrat, um die Treppe, welche etwas massiver und breiter gemacht worden war, hinaufzusteigen.


    "Liebste, du weißt schon, dass dies nur die Insula ist? In Kürze werden wir in eine Villa am Stadtrand ziehen, wie es sich für einen Stadtbeamten gehört."


    So begann er sie langsam durch die Insula Artoria zu führen, beginnend mit dem großen Hauptzimmer, von welchem die Schlafgemächer getrennt waren...

  • Mit funkelnden Augen ließ sie ihren Blick schweifen, jedes Detail schon fast andächtig betrachtend. So schlicht die Insula war, so sehr schien die junge Frau sich in ihr wohl zu fühlen, kaum, dass sie den ersten Fuß auf die Stufen gesetzt hatte.


    Bei seinen Worten hielt sie jedoch lachend inne und wandte sich ihm zu, dabei versuchend, seine Hände zu ergreifen und jene behutsam auf ihren Bauch zu legen.


    "Natürlich weiß ich das. Aber..." nun neigte sie den Kopf ein wenig seitlich und blickte mit einem schon fast verschmitzen Lächeln zu ihm "du glaubst nicht wirklich, dass ich noch einmal packe, bevor dein Kind das Licht dieser wunderbaren Welt erblickt hat, mh?"


  • Persönliche Einladung des Quaestor Principis Manius Matinius Fuscus:


    !!!EINLADUNG!!!


    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLVI A.U.C. (6.12.2006/103 n.Chr.)
    Wird anlässlich der Amtseinweihung unseres geschätzten
    MANIUS MATINIUS FUSCUS zum Quästor Principis sowie aus vielen anderen guten Gründen in der
    CASA MATINIA in
    ROMA
    Ein feuchtfröhliches und überaus erquickliches
    CONVIVIUM
    Abgehalten!


    Für SPEISE und TRANK, UNTERHALTUNG und allerlei KURZWEILIGKEITEN wird reichlich gesorgt sein!


    Wir würden uns überaus freuen, wenn Ihr an diesem einzigartigen Vergnügen der Superlative teilhaben würdet!


    Die Mitnahme der wehrten Gemahlinnen ist gegebenenfalls natürlich erwünscht!


    Sollte ein Erscheinen nicht möglich sein, wird um Absage gebeten!


    I.A.


    Theodorus Iosephus
    Scriba des Quästor Principis Manius Matinius Fuscus


  • Stöhnend saß er über den Plänen des Tempels. Seit Stunden schon war er immer wieder durchgegangen, was wo hin gebaut werden musste und es war eigentlich unsinnig, da der Bau des Tempels mittlerweile bereits fast abgeschlossen war. In den letzten Monaten hatte er sich immer mehr als exzentrischer Architekt erwiesen, nur seine Frau, seine frisch geborene Tochter Artoria Cara und seine Leibsklaven duldete er längere Zeit um sich. Aber es hatte Früchte gezeigt, er war ein sehr wohlhabender Mann geworden und vermutlich der größte Baulöwe und Architekt Kampaniens. Zumindest ließen das die Kassen vermuten und die Bauten, die er errichtete und renovierte. Nebenbei hatte er ein paar ausgebildete Mosaikleger angestellt, die wirklich wundervolle Arbeit leisteten und auch schon namhafte Männer hatten sich Mosaike von seinen Männern legen lassen.


    Doch was auch immer er anstellte, die Mühlen des Staates mahlten ihm zu langsam. Das war es, was ihn am meisten fuchste. Diese wundervollen Villen, die in den Hügeln standen, warteten, bezogen zu werden - und seitens des Staates kamen keine Genehmigungen, nichts.


    Er musste lächeln, als er daran dachte, dass er anfangs, als er nach Italia kam, ein Advocatus werden wollte, ein Rechtsverdreher. Doch das ehrliche Bauhandwerk hatte ihn schließlich gefesselt und er errichtete zuerst nur Gebäude in seiner Stadt. Doch mit der Zeit wurde er wagemutiger und plante immer schönere und aufwendigere Gebäude, so dass er nun sogar selbst schon mit der Planung und dem Bau von Tempeln beauftragt wurde. Eine Vielzahl von Arbeitern unterstanden ihm und einige wirklich gute Poliere, mit denen er sich gut verstand und die wussten, wie man seine exzentrischen Neigungen am besten nicht reizen konnte. Doch es hatte auch seinen Preis, denn die langwierige Arbeit für die Stadt reizte das letzte bisschen Elan aus ihm, was ihm deutlich missfiel. Doch er kam brav seinen Pflichten nach, war Aedil und Praetor zugleich für die beschauliche kleine Stadt. Er lehnte sich zurück und seufzte. Seine Frau hatte sich auf zarten Füßen an ihn herangeschlichen und massierte ihm den Nacken. "Du arbeitest zuviel, mein Bär Decimus.", sagte sie und küsste ihn auf den Kopf. Er brummte leise, aber seine Mundwinkel hoben sich, Zeugen seines Wohlgefallens.


    Ein Sklave, einer der vielen Bauarbeiter, die er beschäftigte, klopfte an die Tür und trat ungefragt ein, was ihn seufzen ließ.
    "Dominus..", begann er und erntete einen Blick des Architekten, der hätte töten können. "Dominus, bitte verzeih, dass ich dich störe. Aber du hast vergessen, die Neuwahlen anzukündigen."


    Artorius Corvinus runzelte die Stirn. War tatsächlich wieder soviel Zeit vergangen? Er nickte ihm zu und deutete mit der Hand an, dass er verschwinden solle.
    "Danke. Ich kümmere mich darum."

  • Sonne, Sonne, Sonne.......die letzten Tage brannte sie einfach nur noch vom Himmel und es zeigten sich keine Wolken und wenn dann war es ein Hauch von Weiß und wieder so schnell verschwunden, dass man es gar nicht sehen konnte. Ihr war furchtbar langweilig und zum lernen, diese öden Schriften die man ihr vorgelegt hatte, hatte sie keine Lust, dafür war das Wetter nun auch wieder viel zu gut als, dass man in der Insula sitzen sollte um zu lernen.
    Sie, das war Aviana eine junge Frau, hatte sich leise auf Zehenspitzen aus dem Zimmer geschlichen und war im Garten verschwunden. Wie eine Katze war sie den Baum hinaufgeklettert, der bei dieser Sonne Schatten spenden sollte, und hatte sich auf einen der dicken Äste gesetzt. Hier oben zwischen den sprießenden Blättern war es angenehm und sie hatte alles gut im Blick. Sollte man sie nur suchen das war ihr egal, denn sicher fand man sie nicht so schnell. Wer kam denn auch auf die Idee, dass sie einfach auf einen Baum kletterte und dabei nicht acht gab ob sie sich ihre zartgrüne Tunika verdreckte.


    Hier oben wehte ein ganz laues Lüftchen und bließ ihr dabei immer ihre rotbraunen Haare ins Gesicht, deswegen musste sie die einzelnen Strähnen immer wieder nach hinten streichen und aufpassen, dass sie ihr Gleichgewicht nicht verlor, aber sie war es ja geübt in einem Baum zu sitzen, denn wenn sie im Park spazieren ging und keiner da war der sie sehen konnte dann kletterte sie schon manchmal an einem hinauf um die vorbeigehenden Leute mit kleinen Ästchen zu berwefen. Manch einer würde das als kindisch betrachten, aber sie machte es weil sie die Gesichter der Menschen liebte die etwas abbekamen aber nicht sahen woher es nun wirklich kam. Vielleicht war sie auch schon zu alt für diese Streiche, aber es gab Dinge die wollte sie sich einfach nicht nehmen und darunter zählten diese. Und es war immer noch besser als drinnen zu sitzen und zu lernen, wobei sie nicht wusste für was das gut sein sollte. Spaß wollte sie haben und davon viel.


    Sie war ein kleiner Rebell, das war sie schon gewesen als sie noch nicht zu ihrem Onkel musste. Schon als Kind hatte man sie nicht bändigen können und manchmal war schon gemunkelt worden sie hätte einmal ein Junge werden sollen. Nun sie war ein Mädchen, aber eben kein einfaches und noch jung und in der Blühte ihrer Jahre und sie wollte doch noch so viel erleben.


    Hach ja, seufzte sie leise vor sich hin und schloss ihre Augen um sich die Sonne, die immer wieder durch die Blätter und Äste drang, auf die Nase scheinen zu lassen. Die hellen Flecken, die immer wieder von Gelb auf Rot umschwangen genoss sie einfach. Das fand sie immer schön bei geschlossenen Augen. Es war einfach entspannend und man konnte nur hoffen, dass keine Stimme von irgendwoher zu ihr drang um sie aus ihren wilden Träumen zu reißen.

  • Wo war das kleine Gör denn nun schon wieder abgeblieben? Die Freude über eine kleine Tochter war groß, aber ein siebzehnjähriges Mädchen aufgebrummt zu bekommen, war keine wundervolle Aussicht für den Artorier. Doch er hatte sie aufgenommen, ihr ein Zimmer gegeben und natürlich auch viel Lesestoff, damit sie viel beschäftigt war und ihn möglichst wenig stören würde. Morgen aber würde er nach Latium aufbrechen, um dort nach Rom zu gehen und er hatte beschlossen, das Mädchen mitzunehmen. Einerseits würde sie viel von der Welt sehen können, andererseits würde sie dann der armen Hypathia dann nicht auf die Nerven gehen. Auch wenn Hypathia sie zu mögen schien - Griechinnen unter sich eben.


    Er durchschritt eifrig den Hortus, auf der Suche nach Aviana. "Aviana!", brüllte er und es klang wie das Grollen eines Bären. Der Bär war auch sein Sinntier und ebenso nannte ihn Hypathia des öfteren so. Bär. Ein liebevoller Spitzname. "Aviana!", wiederholte er und sah sich um. Eine der Sklavinnen hatte beschworen, sie hätte sie in den Hortus huschen sehen, also war sie sicher hier irgendwo zu finden. Nicht, dass Insulae alle einen großen Hortus aufweisen konnten, aber diese hier war für die Zwecke der Artorier umgebaut worden, so dass er sich leisten konnte, in der Mitte des Hauses einen Hortus anzulegen. Seine Geduld neigte sich langsam dem Ende zu.
    "Aviana! Bereite dich für morgen vor. Wir werden nach Rom reisen, also packe dein wichtigstes Zeug."

  • So langsam schaffte sie es hier oben einzunicken und in das Reich der Träume zu treten. Die Schwelle war noch nicht ganz überschritten, ein kleiner Marienkäfer krabbelte grade gesellig über ihre Hand, als das geschah was nicht passieren sollte und das Gebrüll ihres Onkels sie zusammenzucken ließ. wie gut, dass sie einen guten Platz hatte und wusste wie sie sich festhalten musste, denn ansonsten wäre sie unsanft auf dem Boden unter ihr gelandet. Genervt, weil sie einfach hier keine Ruhe hatte, verdrehte sie ihre Augen und beobachtete den stattlichen Mann von hier oben aus.
    Eigentlich musste sie ihm dankbar sein, dass er sie aufgenommen hatte und er konnte auch ein ganz lieber sein, war es eigentlich fast immer aaaaaaaber er kam immer in den unpassensten Momenten zu ihr und wollte etwas.
    Aviana hier, Aviana da, Aviana mach das nicht und dieses nicht, geh lesen ... ... ... ... Diese Worte kamen ihr doch manchmal wirklich gedreht aus den Ohren wieder raus. Sie hatte einfach keine Lust immer nach den Regeln dieses Hauses zu tanzen und wollte lieber einfach nur vor sich hinleben, nicht wissen was am nächsten Tag geschieht oder wissen was Taten für Konsequenzen haben könnten. Sie tat vieles einfach aus dem Bauch raus und das hatte ihr schon oft eine Menge Ärger eingebracht und auch schon den einen und anderen Tag "Stubenarrest".


    Sich möglichst nicht bewegens sah sie wie er immer näher kam und fast unter dem Baum zum stehen kam. Sie war es gewohnt, dass man ziemlich oft ihren Namen rief und die anderen waren es sicher gewohnt, dass sie nicht drauf antwortete, aber heute sollte es wohl anders werden, denn als sie hörte, dass sie mit ihm kommen sollte weiteten sich ihre Augen. Das musste sicher ein Scherz sein und das konnte er nicht ernst meinen.


    Es dauerte nur wenige Sekunden da baumelte das Mädchen auch schon kopfüber vom Ast herunter, denn sie hatte den Ast zwischen ihren Knien, wie auch den Zipfel ihrer Tunika und sah ihren Onkel nun kopfüber und grinsend an. Würde das Ärger geben?


    Darf ich nicht mal hier meine Ruhe haben? Und warum weg? Packen? Ich will hier aber nicht weg, warum denn? Weißt du eigentlich wie dreckig Rom ist?

  • Potzdonner! Er spürte, dass sie hier irgendwo sein musste. Die Augen leicht verengend, sah er durch die vielen Zweige der Trauerweide, bis auf einmal das Gesicht dieses Rotzgörs vor seinem auftauchte - verkehrt! Er gab sich nicht die Blöße, zusammenzuzucken oder ihr irgendwie zu zeigen, dass er erschrocken war, doch dann stupfte er mit seiner Fingerspitze an ihre Nasenspitze, während er mit noch geengterem Auge nach oben sah, um zu sehen, wie sicher der Ast war, auf dem sie saß.
    "Ich weiß", entgegnete er. "Darum wohnen wir ja in Misenum. Die Reise dauert nur ein paar Wochen, Aviana. Wir werden uns Rom ansehen und vielleicht auch Mantua, das kommt darauf an. Komm, pack dein Zeug. Wir werden auch auf die Märkte gehen und dir, je nachdem wie brav du bist, etwas Schmuck oder Duftwässerchen kaufen."


    Das war ein fatales Versprechen, aber er wusste, er könnte es im Nachhinein doch noch Einschränken. Außerdem war er sich ziemlich sicher, dass sie es nicht bis Rom aushalten würde, brav und artig zu sein - immerhin war hier von Aviana die Rede. Er wusste außerdem, dass es keine Lösung war, ihr dauernd Stubenarrest zu geben oder sie alte Philosophieschriftrollen lesen zu lassen, auf Dauer würde sie das nur langweilen und trotzig machen. Doch Rom, mit seinen großen Märkten - das müsste eigentlich jeden reizen.

  • Ihre Haare wedelten in der leichten Bewegung ihres Kopfes hin und her und wenn sie sich nicht zusammengerissen hätte, dann hätte sie ihm einfach in den Finger gebissen als er begann ihr gegen die Nasenspitze zu tippen. Aber! Ein lauteres Stöhnen war von ihr zu hören und sie war alles andere als begeistert und da konnten nicht mal seine Bestechungsversuche etwas dran ändern zumal sie keinen Schmuck trug, denn das taten nur die betiddelten Frauen und davon war sie keine, aber etwas anderes fiel ihr ein. Ich brauche Stoffe für neue Kleidung, meine ist nicht mehr so ganz ausgehtauglich, gestand sie ihm und verschiweg lieber warum dem so war. Es war ja kein Wunder wenn man mit den besten Tuniken die man besaß auf Bäume kletterte oder am Strand und Wasser und ein paar Felsen rumwanderte.


    Ausserdem was verstehst du unter ein paar Wochen? Das könnten genauso gut einige Monate sein oder fast ein ganzes Jahr. Was ist mit meinen Freunden hier? Ich... ... ..ich muss doch die Schriften lernen, die kann ich ja nicht alle mitnehmen, begann sie nun mit anderen Mitteln gegen ihn vorzugehen Und ausserdem kannst du dein Kind nicht alleine lassen! Ha da hatte sie doch sicher ins schwarze getroffen und sie konnte ihn sicher umstimmen.

  • "Na wundervoll, die besten Stoffhändler gibt es in Rom.", knirschte er dagegen und verschränkte streng die Arme, um sie anzublicken. Ein innerliches Stöhnen kam auf, als sie mit ihren Argumenten versuchte, gegen ihn anzulaufen, auch wenn sie damit gar nicht mal so falsch lag. Sein Kind bei Hypathia zu lassen - und somit beide allein mit den Sklaven, das gefiel ihm nicht, doch sie hatte ihn nur geküsst und ihm zugesichert, sie würde dies alles geregelt bekommen und schaffen, so er nur ab und zu an sie denken würde. Das hatte ihn besänftigt - und schließlich liebte er sie und vertraute ihr über alles.


    "Deine.. Freunde? Du bist gerade einmal erst ein paar Wochen hier, so schnell wirst du schon keine Blutsbande geschlossen haben, junge Dame. Die Schriften könnten wir sogar mitnehmen, aber das will ich dir die paar Wochen lang ersparen. Du musst keine Angst haben, es werden wirklich nur ein paar Wochen sein, die wir unterwegs sind - immerhin schaffen wir es, wenn wir gut sind, innerhalb von zwei bis drei Tagen nach Rom. Und du hättest dein eigenes Pferd."
    Vielleicht konnte er sie ja damit locken - er hatte gehört, Mädchen seien ziemliche Pferdenärrinnen. Gute Güte, wer hatte auch die perverse Idee, die Erziehung eines Mädchens in seine Hände zu legen?

  • Na er würde sich noch freuen denn sie malte sich nun wirklich aus was sie alles für Stoffe kaufen konnte und was sie alles für Kleider sich nähen lassen konnte. Ja genau als Entschädigung würde sie dafür die schönsten Tuniken tragen können und ihr Onkel wäre um einige Sesterzen ärmer, aber das konnte er sich ganz sicher leisten. Wenn er sie schon quälen wollte dann konnte sie das ebenso machen. Glaubst du vielleicht ich schaffe es nicht in einer so kurzen Zeit Freunde zu finden. Hast ja ein wirklich tollen Vertrauen in mich, meinte sie motzig als er sie auch noch dran erinnerte, dass sie noch gar nicht so lange hier war.


    Mit einem Ruck zog sie sich wieder hinauf auf den Ast, da das Kopfüberhängen langsam ziemlich zu Schwindel fühlte. Als ihre Hände den Ast umschlangen zog sie sich in eine sitzende Position und verharrte einen Augenblick so bis sie dann mit einem Satz vor Corvinus auf dem Boden stand. Ein eigenes Pferd also? Gehört es auch danach mir? Nun damit konnte er sie schon eher locken und sie malte sich schon aus was sie mit dem Tier machen konnte wenn sie wieder hier war. Am Strand entlangreiten und den Sonnenuntergang genießen. Hach ja das waren wirklich herrliche Vorstellungen die sie da hatte, aber Rom, warum ausgerechnet Rom und das trübte diese wunderschönen Gedanken immer wieder und ihr Blick sah einfach nur genervt aus.

  • Schmunzelnd verschränkte er die Arme vor der breiten Brust und sah dem kleinen Mädchen bei seinen Turnübungen zu. Dass er etwas zuckte, als sie sich herumwand und schließlich geschickt vor ihm stand, ließ er sich nicht anmerken - er wollte keine Schwäche vor ihr zeigen, das hätte ihn wahrscheinlich nur Unmengen an Nerven gekostet, die er lieber einsparen wollte.
    "Wenn du brav bist, wird es dir gehören, ja. Übrigens bleiben wir wahrscheinlich nicht nur in Rom... aber das werden wir noch sehen. Ein kleiner Rundritt durch Italia schadet uns bestimmt nicht, außerdem wirst du viel sehen, was dir gefallen wird, da bin ich mir sicher."


    Der Brustkorb des Artoriers hob und senkte sich, als er tief durchatmete, dann drehte er sich halb um, um wieder gen Eingang zur Insula zu blicken. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er alles gesagt hatte, was zu sagen war - und dass er kein Widerwort dulden würde.

  • Ihr gefiel die Vorstellung eines eigenen Pferdes, denn wer wollte denn keines besitzen aber die Vorstellung von einer Rundreise durch ganz Italien schreckte sie dann doch ziemlich ab und sie wusste, dass sie ganz, ganz, ganz sicher diese nicht mitmachen würde und wenn sie abhaute um wieder hier her zu kommen.
    Vielleicht konnte sie sich ja wo anders einquartieren und ihr fiel da auch ein Plätzchen ein, das wäre doch noch eine kleine zusätzliche Entschädigung.
    Ja, ja, sicher wird es mir gefallen, genauso gut könnte ich mich unter die Erde legen, seufzte sie und wusste, dass sie nicht weiter gegen ihn anreden brauchte denn es hatte keinen Sinn mehr.
    Ich bin dann packen, platzte es aus ihr raus und sie ging schnur stracks an ihm vorbei in ihr Cubiculum.

  • An Decimus Artorius Corvinus
    Insula Artoria
    Misenum



    Von Lucius Octavius Detritus
    Casa Octavia
    Roma - Italia


    Detritus Corvino S.D.


    S.V.B.E.E.Q.V.


    Laut meinen Akten hast du einen Mosaikenleger, was mich dazu veranlasst hat dir zu schreiben. Es geht um das Bauprojekt "Ulpianum" und die Gestaltung des Bodens mit oder ohne Motive. Ich bitte dich also um deine Zustimmung und um ein entsprechendes Angebot. Solltest du dafür weitere Informationen benötigen so bitte ich dich es mir mitzuteilen.


    Vale


    Lucius Octavius Detritus

    D. ante diem XIV Kal. Iun. - (19.5.2007/104 n.Chr.)

  • Ad Decimus Artorius Corvinus


    Magistratus Ostiae Pub. Aelius Pulcher Architecto D. Artorio Corvino S.D.


    Seit numehr II Jahren ist die Urbs Ostia, Romas Tor zur Welt und Drehscheibe des Handels zwischen Rom und der Welt ihres Tempels für den für die Stadt so wichtigen Gott Mercurius beraubt. Als Magistrat der Stadt Ostia habe ich mich nun entschlossen, diesen Misstand nicht länger hinzunehmen und das Projekt des Tempelbaus wieder aufzunehmen. Deshalb ersuche ich dich im Namen der Stadt und Bürger Ostias um ein baldmöglichstes Treffen zwecks weiterer Besprechung und Planung des Projektes.


    Vale


    Publius Aelius Pulcher

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