Großer Hausputz

  • Da er sich setzte, tat ich es ihm gleich, denn ich wollte hier nicht alleine stehen bleiben. Nachdem ich mich gesetzt hatte überlegte ich. Es war schon so lange her, aber ich konnte mich erinnern. Valentin war auf dem Sklavenmarkt zufällig unterwegs und dort hat er mich gesehen und mit zwei anderen Männern mitgeboten, die mich auch haben wollten. Also ein ganz normaler Weg für einen Sklaven den ich gegangen bin. Der Sklavenhändler hatte mich angeboten und ich wurde gekauft. Kein schönes Bild wenn ich ehrlich bin und ich hoffe, dass mir das erspart bleibt es noch einmal erleben zu müssen.
    Ein Schauer fuhr durch mich, wenn ich nur an die Möglichkeiten dachte, die mir noch passieren konnten.

  • Er merkte wie es ihr schauerte, und legte ihr sanft eine Hand auf ihre Schulter...


    "Du musst mir nichts erzählen, was dich bedrückt... ich bin ein Niemand, das ist nicht nötig...", er zwinkerte sie an, wurde dann aber sofort wieder ernst... "Wie wird man Sklave? Ich meine, geht man zu einem fiesen großen Römer, und sagt ihm "Hey, hier bin ich, ich will nicht mehr?"

  • Ich musste schmunzeln. "So in der Art, aber bei mir waren es zu Anfang keine Römer. Naja ich hatte keine Ahnung was das für ein Mensch war dem ich mich anbot. Er war Sklavenhändler und ich ging zu ihm. Er versprach mir das Geld und ich unterzeichnete, damit war ich mein Leben los. So einfach ist es. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten Sklave zu werden, es kann eigentlich jeden treffen, denn die Römer finden immer einen Weg, aber ich denke auch andere Kulturen schaffen das sehr gut."
    Er hatte Glück, dass ich mich schon so weit im Griff hatte und nicht schlimm reagierte, als er mir eine Hand auf die Schulter legte. Früher wäre ich entweder zusammengeschreckt oder der andere Hätte meine Hand im Gesicht gehabt, aber das schien schon Ewigkeiten her zu sein.

  • Loki nickte verstehend... irgendwie war ihm das ganze zu paradox... in seiner Heimat gab es natürlich auch Unfreie, aber irgendwie entsetzte ihn die Systematik der Sklavenhaltung im römischen Reich...


    "Und es gibt keinen Weg aus diesem..... Zustand?"

  • Ich kann freigelassen werden, aber ich werde nie wieder mein bürgerlichen Leben von einst erringen können. Ich habe mir nie Gedanken drum gemacht und abgefunden mit meinem Sklavendasein auch wenn es schmerzlich ist, aber wenn man einmal Sklave ist ist man es für immer."
    Es tat weh das zu sagen aber im Endeffekt war es doch wirklich so und man war ein Sklave auf Lebzeiten. "Ich werde damit fertig werden, denn ich habe es ja auch schon die letzten fünf Jahre geschafft."

  • Loki schaute sie kritisch an...


    "Nun, du bist wie alt? Kaum älter als ich... du hast den Großteil deines bisherigen Lebens in Freiheit verbracht, warum solltest du das nicht mit dem Rest tun? Was sind schon fünf Jahre?", ihm fiel auf dass er etwas vergessen hatte," wie, freigelassen WERDEN? Muss dich jemand freilassen? Wer?"

  • "Ich bin 24 Jahre alt" sagte ich ihm und war gespannt was er alles noch zu sagen hatte. Er schien das alles so einfach zu sehen und ich wünschte mir auch so zu denken wie er. " So einfach ist das alles nicht, denn wenn du freigelassen wirst bist du denoch nicht frei. Du kannst dein altes Leben nicht mehr aufnehmen, denn dir fehlt das Bürgerrecht. Es wurde dir genommen und sie geben es dir nicht mehr zurück. Das ist so und wird sich niemals ändern. Fünf Jahre ist eine sehr lange Zeit in der man viel erleben kann" sagte ich sehr ernst. "Valentin ist mein Herr und er muss mich freilassen. Wie das geht weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall brauchst du das alles schriftlich." Ich hatte davon wirklich keine Ahnung.

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