[Russata vs. Veneta] Dies tonitrus

  • Ein leichter Wind fegt über die Bahn des Circus Maximus hinweg, vom aufkommenden Herbst ist wenig zu spüren. Nur die Sonne hängt tiefer als im Sommer. Die so blendenden Strahlen sind für Wagenrennen noch störender als die Hitze, wenn die Sonne senkrecht über der Stadt steht, aber zum Glück ziehen immer wieder ein paar Wolken über Rom hinweg, so dass die Trainingsbedingungen beinahe optimal sind.


    "Mann, Junge, pass doch auf wo du hinlatschst!" Vic schiebt einen Stallburschen aus dem Weg, der ihm vor die Füße läuft. Die Gespanne der Veneta stehen zum Teil noch auf der Bahn des Circus Maximus, an einem wird an einem Rad geschmirgelt, an einem anderen die Achse überprüft. Die Pferde werden auf die Bahn geführtund im Trab noch etwas in Bewegung gehalten, bis das Team der Russata eintrifft.


    Vic inspiziert den Wagen von Diokles und schärft dem erfahrenen Auriga nochmal die Details ein, bevor die heutigen Gegner eintreffen. "Also, es ist wichtig, dass du die Pferde erst dann beschleunigst, wenn du optimal in der Kurve liegst. Der Verbindungsstift an der Achsenaufhängung wird dann, aber auch nur genau dann einrasten, wenn die optimale Schieflage erreicht ist. Wenn das funktioniert, Junge, dann wirst du den Gallegrünen im nächsten Rennen nur so davonfliegen, hrhr." Er klopft Diokles auf die Schulter und wendet sich an die anderen Aurigae, die lässig an der Bahn stehen. "Alles klar, ihr wisst worum es geht? Factioehre, klar, aber heut könnt ihr mal nen bisschen was austesten, ohne dass ihr gleich was verliert. Hermes, du konzentrierst dich auf deine Technik, ich will nich wieder so ne Nullnummer in den Kurven sehen wie bei den letzten Ludi. Dareios, du machst dich mit dem neuen Wagen vertraut und spielst nen bisschen. Schau, wie er am besten in der Kurve liegt, wie schnell du ihn über die Gerade ziehen und wieviel du rausholen kannst. Geh bis an die Grenze, besser er fällt heut auseinander, als bei den nächsten Ludi. Und du, Rothar, du verbesserst die Laufleistung auf der Geraden. Du kannst nich ständig vor den Kurven abbremsen, dat geht voll auf die Pferde! Is kein Wunder, wenn sie dir in den letzten Runden abkacken. Das musste besser koordinieren, klar?"

  • Avarus hatte den Ort und Tag durch ein Schreiben bekannt gegeben bekommen und ließ es sich nicht nehmen am Training teilzunehmen. Das letzte Rennen war mehr als dehmütigend und Avarus wollte sehen wo die vielen Sesterzen geblieben waren. Er nahm auf der Tribüne Platz und blickte hinunter, da wo die Wägen begannen sich zu sammeln.

  • Vor dem Circus klapperten Hufe und rumpelten Räder über das Pflaster, dann zogen durch eines der Tore die drei Gespanne der Factio Russata in den Circus ein und begaben sich in Richtung der Startboxen. "Die Pferde nochmal ausschirren und auf der Bahn warmlaufen", ordnete einer der Betreuer an, was die Stallburschen auch sofort umsetzten. Wenig später machten sich Techniker über die Wägen her und ersetzten die einfachen Räder, die für den Weg auf Roms Straßen angebracht worden waren durch die renntauglichen Räder. Währenddessen verteilten sich die Fans, die mitgekommen waren, auf den Tribünen, um dem Training von dort zu folgen und schon mal den einen oder anderen Becher Wein mit den Fans der Veneta zu trinken.


    "Das hier ist mehr als ein normales Training, aber längst kein Rennen", wandte sich Macer an die Fahrer, obwohl die natürlich schon mindestens eine Unterrichtung von den Betreuern unterhalten hatten. "Es geht nicht ums Gewinnen, sondern darum, eure beste Leistung zu zeigen. Übung unter den selben Bedingungen wie im Ernstfall. Die Fahrer von der Veneta sind in diesem Rennen eure Gegner und eure Partner. Ihr könnt euch an ihnen orientieren, jeder von euch weiß, wen er schlagen kann. Und ihr wisst, was ihr könnt. Diesmal könnt ihr euren Stil fahrern, ihr braucht keine Taktik, kein Spekulieren auf den soundsovielten Platz, der für den Endlauf reicht.
    Brinno, du ziehst das mit deiner Routine einfach durch, ja. Du fährst, einfach durch, wie der Tiber fließt, klar?
    Thrax, keine Ausreden diesmal, ja? Wenn dir diesmal einer einen Strich durch deine Renntaktik und Renneinteilung macht, dann du selber!
    Metellus, kein Druck diesmal. Es ist nur ein Training, lass' dich nicht nervös machen. Konzentier' dich auf dich."


    Dann überließ er die Männer wieder ihrer individuellen Vorbereitung und schaute zur Veneta herüber, ob er da Victor oder andere wichtigen Leute entdecken konnte.

  • Auch wenn Victor nicht wirklich wichtig ist, mit wenig Mühe kann Macer ihn trotzdem entdecken. Aber sogar diese Mühe wird ihm genommen, denn Vic entdeckt ihn zuerst, immerhin bleibt die Ankunft der Russate nicht verborgen. "Salve, Senator! Willkommen auf den Körnern die die Welt bedeuten, hrhr. Der Bahnsklave ist heut morgen extra zwei Runden über die Bahn gezogen, damit die Fläche auch gleichmäßig ist. Nicht, dass ihr euch hinterher damit rausreden könntet, dass die Bahn daran Schuld is, dass ihr verloren habt." Er nickt zu den Wagenlenkern der Venta. "Unsere Aurigae dürftest du kennen. Dareios, Diokles, Rothar und Hermes. Sie wissen zwar, dass das ein Freundschaftsrennen wird, werden euch aber trotzdem nichts schenken."

  • Durus betrat ebenfalls die Tribüne und setzte sich neben Avarus, ohne jedoch ein Wort zu ihm zu sagen. Stattdessen sah er dem Cheftrainer zu, wie er letzte Anweisungen gab...

  • "Salve, Septemvir!" grüßte Macer zurück und erwiederte auch gleich die Unterstellung mit den Ausreden: "Dann warten wir jetzt noch, bis Sol die Sonne ein wenig höher gebracht hat, damit auch ihr keine Ausrede habt."


    Dann folgte er dem Nicken des Mannes und beobachtet einen Augenblick die Veneta-Fahrer bei ihren Vorbereitungen. "Natürlich kennen wir eure Fahrer, vielleicht sogar besser als ihr glaubt. Naja, ihr werdet unsere Jungs ja auch gut kennen. Wir haben alle drei mit dabei - Brinno, Thrax und Metellus. Die erwarten auch gar keine Geschenke, aber bis auf's Blut fahren die heute natürlich auch nicht.


    Wie lange seid ihr schon auf der Bahn?"

  • Bei der Erwähnung des Gestirns geht Vics Blick automatisch zur Sonne, dann lacht er. "Nur keine Sorge, unsere Fahrer kennen diese Bahn wie ihre Togafalte. Die kommen auch mit geschlossenen Augen noch um die Spina." Er nickt den Fahrern der Russata zu, welche nun ähnliche harmlose Sticheleien mit den Aurigae der Veneta austauschen, wie es auch bei der Factioführung der Fall ist.


    "Die Pferde werden noch eingelaufen. Sie habens immerhin nicht weit aus ihrem Stall, drum brauchen sie immer ein bisschen auf der Bahn. Aber ich denke mal, so langsam können wir anschirren. Die Wägen sind auf alle Fälle startklar." Mehr als startklar. Vor allem auf den Wagen von Diokles ist Vic gespannt. Im Training hat bisher alles ganz gut geklappt, aber im Veneta-Training hat der Aurigae auch allen Platz auf der Bahn, den er braucht. "Wenn ihr also auch soweit seit, können wir einspannen. Wie handhaben wir die Aufstellung? Klassische Auslosung, je Box abwechselnd oder in Paaren? Ich wär für das Losverfahren, aber falls ihr ne spezielle Taktik austesten wollt, sind wir flexibel."

  • Die Amtsgeschäfte in der Basilica Iulia hatten ihn davon abgehalten, etwas früher zu dem heutigen Training zwischen Veneta und Russata zu kommen, doch er hatte sich sein erscheinen nicht nehmen lassen, hatte die Scriba energiisch dazu gebracht, etwas schneller zu arbeiten und war dann, mit Titus im Gefolge zum Ort des Geschehens geeilt.
    Er liess seinen Blick über die Zuschauer wandern, in der Hoffnung eine bestimmte Person dort zu erblicken, doch als er diese nicht erblickte, grüsste er knapp Senator Avarus und seinen Verwandten Durus und wandte sich dann dem Geschen zu.

  • "Na, das mit den geschlossenen Augen will ich bei unseren Leuten besser nicht austesten. Die Fahrer würden das schaffen, sicher, aber sie müssen ja auch die Pferde und Wägen mitnehmen."


    Einen Moment lang dachte Macer darüber nach, ob ein Blindrennen oder ein nächtliches Rennen bei Fackelschein nicht vielleicht sogar mal eine tolle Attraktion wäre, dann kam er wieder zurück zum Thema.


    "Unser Weg war weiter, aber zum Warmwerden reichte es für die Pferde natürlich nicht. Die sollen sich ja nicht auf den Straßenpflaster was holen. Eine Runde sollen sie noch bekommen.


    Aber wir können in der Zeit gerne schon mal die Startaufstellung auslosen. Spezielle Taktiken testen wollten wir diesbezüglich nicht, da müssten wir ja mehrere Läufe mit verschiedenen Konstellationen machen. Also können wir ruhig losen. Sollte Metellus auf der Innenbahn landen, würde ich ihn aber ganz gerne gegen unseren äußersten Fahrer tauschen - wir wollen ja kein Risiko eingehen. Dafür wird heute wohl zu scharf gefahren werden."


    Macer holte einen Beutel hervor, in dem sich Würfel, Spielsteine und ein paar Münzen befanden.


    "Wie losen wir aus?"

  • "Jo, das mit Metellus ist kein Problem." Vic wirft einen Blick auf den Beutelinhalt. "Hmm, die höchste Zahl, die uns zur Verfügung steht ist die Sechs auf den Würfeln. Allerdings haben wir sieben Wägen auf sieben Bahnen zu verteilen. Teilen wir also den Fahrern Zahlen zu. Dareios die 1, Brinno die 2, Diokles 3, Thrax 4, Rothar 5, Metellus 6 und Hermes die 7. Dann würfeln wir für jede Bahn mit sieben Würfeln und teilen das Ergebnis durch Sechs. Ist der so ermittelte Fahrer schon einer Bahn zugeteilt rutscht der nächst höhere Fahrer nach, im Fall der Nummer sieben geht es wieder bei der eins weiter. Ich würd sagen, wir fangen mit der Innenbahn an."


    Im Gegensatz zu Buchstaben haben Zahlen Vic zum Glück noch nie Probleme bereitet. "Sind es überhaupt genug Wüfel? Sonst würfeln wir einfach sieben mal mit einem."

  • Macer kratzte sich heftig am Kopf, als Victor das Vorgehen skizzierte. Er hätte einen gänzlich anderen Weg vorgeschlagen, aber so ging es natürlich auch. Und dabei hatte er gedacht, dass er mit seiner kleinen Vorliebe für Zahlen und Rechnen eher selten wäre.


    "Schauen wir mal... drei, vier, fünf. Sind nur fünf Würfel. Dann nehmen wir den großen hier und würfeln mehrfach."


    Er holte den Würfel aus dem Beutel und reichte ihn Victor.


    "Dann lass' den Würfel rollen!"

  • Vic nimmt den Würfel entgegen und geht in die Hocke. Er bildet mit seinen Händen einen Hohlraum und schüttelt den Würfel kräftig, bevor er ihn auf die Sandbahn rollen lässt. "Fünf." Die Prozedur wiederholt sich. "Und zwei, sind sieben." Insgesamt geht das Würfeln recht fix. Als nächstes folgen eine sechs, eine zwei, noch eine sechs und zwei dreier. "Sind 27, geteilt durch sechs ... ... also 4. Vier war ... Calidus, wer war denn die vier?" Der Trainier der Veneta-Aurigae schaut auf seine Notiz und verrät, dass Phillipus Thrax die Nummer vier bekommen hatte. "Gut, dann schreib ma auf." Calidus notiert sich Thrax für die Innenbahn, während Vic den Würfel wieder aufnimmt und noch sieben mal Würfelt. Eine zwei, eine sechs, zwei vierer, noch eine zwei, eine fünf und eine eins.


    "24. Na prima, nach dem Teilen also wieder 4. Aber die Vier haben wir schon, also die Fünf und damit ... Rothar." Die Fahrer der Veneta hatte Vic nach ihrer Stärke nummeriert, weshalb es einfach war, sich die Fünf auzurechnen. Die Roten hat er dagegen einfach irgendwie mit eingebaut und daher schon wieder vergessen. "Gut. Die nächsten zwei gehen an die Russata." Grinsend gibt Vic den Würfel an Macer weiter.


    Campus Calidus schaut auf seine Wachstafel:

    1 Dareios, 2 Brinno, 3 Diokles, [strike]4 Thrax[/strike], [strike]5 Rothar[/strike], 6 Metellus, 7 Hermes.

    -----------------------
    1: Thrax
    -----------------------
    2: Rothar
    -----------------------
    3:
    -----------------------
    4:
    -----------------------
    5:
    -----------------------
    6:
    -----------------------
    7:
    -----------------------

  • Aufmerksam verfolgte Macer, wie der Valerier die ersten beiden Starter auswürfelte. Das Verfahren schien ein wenig aufwändig zu sein und mit zweimal dem selben Ergebnis auch nicht ganz zufällig verteilte Ergebnisse zu liefern. Aber für den Zweck war es schon ausreichend.


    Als die ersten beiden Starter bestimmt waren nahm er den Würfel entgegen und würfelte selber.


    "Zwei... drei... drei... vier... sechs... fünf... sechs. Macht 29. Durch 6 sind schon wieder vier."


    Er grinst Victor ein wenig vorwurfsvoll an. "Das wäre dann jetzt Metellus."


    Dann wiederholte er den Vorgang für den nächsten Fahrer. "Sechs... eins... drei... zwei... eins... vier... fünf. Macht 22. Durch 6 sind das 3. Immerhin mal was neues. Das ist dann Diokles."


    Damit reichte er den Würfel wieder zurück.


    "Immerhin bisher schön abwechselnd, die Fahrer."


    Sim-Off:

    SimOn war's ja immer der selbe Würfel - SimOff war es bei Metellus der linke und bei Diokles der rechte von den beiden hier: http://www.imperiumromanum.net…ndex.php/Bild:Wuerfel.jpg :D

  • Wieder ist es an Victor zu würfeln. Sechs, vier, drei, zwei, fünf, vier, fünf. "Sind 29." Vic schaut grimmig auf den Würfel. Langsam dämmert es auch ihm, dass diese Methode des Auswürfelns nichts taugt. Beim nächsten Mal sollte unbedingt jemand dafür sorgen, dass genügend Strohhalme da sind. "Vier ..." zerknirscht schaut er zu Campus Calius, welcher die Vier auf die Fünf, dann auf die Sechs und letztendlich auf die Sieben erhöht. "Hermes."


    Nocheinmal würfelt Vic sieben mal. "Eins, vier, sind 5, zwei, sind 7, fünf, sind 12, und drei macht 15, ne eins, also 16 und noch ne eins, 17. Zum Glück sind wir nich zum Würfeln hier, da bräucht ich erst gar nich anfangen. Zumindest ist die zwei noch verfügbar. Müsste dann der Brinno sein?" Ein Blick zu Calidus bestätigt das. "Und ganz außen dann der Darios. Hrhr, na da wird er sicher nicht lang bleiben." Er steht auf und klopft sich den Sand von der Tunika. Ein Blick zu den Wägen und Pferden zeigt, dass die Tiere warmgelaufen sind und von beiden Teams nun so langsam vor die Wägen gespannt werden. "Dann können wir ja loslegen."



    Campus Calidus schaut auf seine Wachstafel und denkt über gute Strategieen nach. Allerdings werden heute keine Strategieen gefahren, jeder Veneta-Aurigae kämpft alleine und feilt entweder an seiner Technik oder testet neue Wagentechnik.

    [strike]1 Dareios[/strike], [strike]2 Brinno[/strike], [strike]3 Diokles[/strike], [strike]4 Thrax[/strike], [strike]5 Rothar[/strike], [strike]6 Metellus[/strike], [strike]7 Hermes[/strike].

    -----------------------
    1: Thrax
    -----------------------
    2: Rothar
    -----------------------
    3: Metellus
    -----------------------
    4: Diokles
    -----------------------
    5: Hermes
    -----------------------
    6: Brinno
    -----------------------
    7: Dareios
    -----------------------

    Er geht zu den Wagenlenkern, Trainern und Helfern und gibt die Startaufstellung weiter.

  • Als die Startaufstellung feststand nickte Macer ganz zufrieden. Für eine zufällige Verteilung war ein sehr ordentliches Ergebnis herausgekommen.


    "Gut, legen wir los", antwortete er Victor und prägte sich dann noch einmal die Aufstellung ein, um sie an seine Factio weiter zu geben.


    "Thrax auf Eins, Metellus auf Drei, Brinno auf sechs", teilte er dann wenig später den Fahrern mit. "Thrax, neben dir fährt Rothar, das ist ziemlich perfekt. Orientiere dich an ihm. Wenn du den nicht verlierst, dann wird das ein super Lauf für dich.
    Metellus, auf der anderen Seite ist neben dir Diokles, das ist nicht deine Klasse, lass' ihn fahren und schau, wie du dann Luft bekommst. Du kannst dich an Hermes orientieren, der ist noch eine Bahn weiter außen.
    Brinno, von außen wird dich irgendwann Diokels über den Haufen fahren. Lass' ihn, du ziehst einfach dein Rennen, klar?"


    Die Pferde, die noch auf der Bahn waren, wurden wieder eingespannt und langsam rollten die Wägen in die Startboxen.

  • Auch die Quadrigen der Veneta werden in die Startboxen geführt. Die Aurigae folgen ihnen und stellen sich auf den Wägen bereit. Sie würden heute alle allein für sich fahren, dafür ist die Aufstellung optimal. Zustäzlich könnte sich Hermes trotzdem wie gewohnt an Diokles dranhängen und sich an ihm orientieren. Falls er nicht ganz eigene Pläne hat und den erfahrenen Auriga schon in den ersten Runden überholen wird, nur um später wieder zurückfallen zu müssen.


    Vic überprüft mit einem Blick, dass alle Wägen in Positon stehen und wendet sich an Macer. "Ich würde sagen, wir gehen hoch auf die Tribüne. Auch wenn es kein offizielles Rennen ist, ganz ungefährlich wird es auch nicht sein."

  • Als alle Fahrer der Russata auf ihren Positionen waren, ging Macer von einem zum nächsten und gab jedem noch einen aufmunternden Klaps auf die Schulter.


    Dann trat er wieder zu Victor, der offenbar auch gerade mit der Endkontrolle fertig war. "Ja, lass uns hinauf gehen. Hier unten sind wird jetzt sowieso zu nicht mehr viel nützlich und sehen obendrein noch schlecht."


    Gemeinsam durchschritten sie ein paar Gänge und Treppenhäuser und erreichten schließlich die Tribüne. "Müssen wir jetzt noch eine Münze werfen, wer das Startzeichen geben darf?" fragte er gut gelaunt und schaute beiläufig nach unten, ob auch jemand auf der Spina stand, der die Zeichen für die gefahrenen Runden umdrehen konnte. Tatsächlich hatten es sich dort einige Helfer bequem gemacht und warteten auf ihren Einsatz.

  • Vic beugt sich über das Geländer vor und schaut nochmal nach unten. Dort is alles bereit, auch auf der Bahn sind die letzten Helfer vom Sand verschwunden. "Meinetwegen brauchen wir nicht auslosen, ich lass das Tuch hier oft genug zum Training fallen." grinst Vic und winkt einen Helfer herbei. "Gaius, bringt das Tuch rüber!"" Sofort spurtet ein Sklave in einer graublauen Tunika herbei und überreicht ihnen das Tuch, dessen Zubodengleiten das Startsignal für die Wägen geben würde. Vic reicht es Macer weiter. Bei einem richtigen, großen Rennen, wenn der Circus voll mit Menschen und die Luft vom Klang der Fangesänge erfüllt ist, dann würde Vic gerne mal das Startsignal geben. Aber beim Training ist es doch eine eher alltägliche Sache, wegen der sich nichteinmal der Wurf einer Münze lohnt.

  • Mit der Routine eines Senators, der selber viel zu selten beim Training seiner Factio dabei war, dafür aber als Aedil schon mal ein echtes Rennen ausgerichtet hatte, nahm Macer das Tuch entgegen und begab sich ganz nah an die Brüstung. "Ich danke für die Ehre", sagte er noch kurz zu Victor, bevor er den Arm mit dem Tuch nach oben reckte. Im Detail hatte wahrscheinlich jeder Ausrichter eines Rennens sein eigenes Vorgehen, aber bei allen endete es mit dem Fallenlassen des Tuches. Macer wartete erst einmal, bis ihm von unten von der Bahn signalisiert wurde, dass die Startanlage in Ordnung und alle bereit seien. Dann senkte er den Arm in eine waagerechte Position, wartete noch einige Augenblicke und ließ dann los. Der Startmechanismus klappte einwandfrei und gab für alle Fahrer die Bahn frei.


    Kaum hatte sich der Staub gelegt, erkannte Macer, dass Thrax einen ziemlich schlechten Start erwischt hatte. Er wusste zwar, dass der langsam loslegen wollte, aber er schien doch gleich ziemlich zurück zu hängen. Rothar, an dem er sich orientieren sollte, lag schon ein ganze Stück vor ihm, noch bevor die erste Wende erreicht war. Auf den anderen Spuren versuchte Brinno so gut es ging vom schnellen Dareios neben ihm zu profitieren und machte seine Sache nicht mal schlecht - bis zur Wende, wo er von der nachteiligen Bahn weit außen nicht schnell genug nach innen kam, was ihn ein paar Plätze kostete und was Macer mit einer missmutigen Handbewegung quittierte. Metellus hatte einen mutigen Start hingelegt und reihte sich auch erstmal mitten zwischen den Fahrern ein und schien nicht gewillt, bald zum Schlußlicht zu werden.


    Noch verzichtete Macer darauf, irgendetwas auf die Bahn herunter zu brüllen, was die Fahrer ohnehin nicht gehört hätten, sondern schaute mit einem Seitenblick nach, wie Victor den Start erlebt hatte.

  • Sobald der Princeps der Russata das Tuch losgelassen hat, tritt Victor wieder bis ganz vorn an das Geländer um keinen Augenblick des Rennens zu verplassen. Keinen Augenblick zu spät, denn schon schießen die Wägen vom Start.


    Wie nicht anders zu erwarten zieht Dareios los wie ein junger Gott und schiebt sich trotz seiner Position auf der Außenbahn rasch nach vorne. Denn das ist höchstwahrscheinlich genau das, was er loswerden will, die Position auf der Außenbahn. Auch Rothar legt keinen schlechten Start hin und lässt die neben ihm startenden Fahrer von der Russata hinter sich zurück. Zwar hat er am Ende der Runde noch nicht genug Vorsprung herausgefahren, dass er sich schon vor Thrax setzen und die Spur wechseln könnte, aber wenn er so weiter macht, dann würde es nicht mehr lange dauern.


    Diokles dagegen lässt es zu Anfang etwas ruhiger angehen, wobei das bei Diokles natürlich nicht viel heißt. Wenn Diokles einen ruhigen Wagen fährt, dann schlucken andere hinter ihm seinen Staub. In der Kurve scheint es Vic allerdings, als würde der Wagen etwas eiern und er ist sich nicht sicher, ob Diokles schon versucht, die optimale Schieflage für die aufgekuppelte Achsenaufhängung zu erreichen oder ob er versucht, diese noch zurückzuhalten und erst bei einer der schnelleren Runden einzusetzen.


    Auf den letzten Fahrer achtet Vic zuerst gar nicht. Hermes, das Küken der Venetaaurigae hatte wohl einige Startschwierigkeiten und musste für die großen Platz machen. Am Start hängt der rote Brinno zwar an Dareios dran, drängt jedoch bald immer weiter nach Innen, wo Hermes ihm die Fahr verwehrt, und davon so abgelenkt wird, dass er selbst ganz vergisst, dass er heute nicht der Feindbremser ist, und daher auch nicht auf die von Diokles frei gewordene Bahn weiter nach Innen zieht. "Mann, Mann, Mann." murmelt Vic. Zwar ist Hermes trotz seiner Jugend schon ein ziemlich guter Teamfahrer, aber wenn er das nicht ewig bleiben und statdessen auch mal auf dem Siegertreppchen stehen will, dann müsste er sich so langsam mal aus dieser Rolle lösen und selbst versuchen, nach vorne zu kommen.


    Runde 2


    Im Gegensatz zu Hermes scheint Rothar genau verstanden zu haben, worum es heute geht. Er treibt wie wild die Pferde auf der Geraden an, fast scheint es, als würde er jede neue Gerade noch ein bisschen mehr aus ihnen herausholen wollen um auszutesten, wie schnell er in die Kurve gehen kann. Allerdings sind die Kurven wie üblich sein Problem. Trotz der Entfernung kann Vic aus zusammengekniffenen Augen ganz genau sehen, dass er vor der Umrundung der Spina wieder zuviel abbremst und dem auf der Innenbahn fahrenden Thrax damit genug Zeit gibt ohne Bedrängnis die Kurve zu nehmen und sich auf der zweiten Gerade der zweiten Runde vor ihn zu schieben.


    Auch Diokles schiebt sich förmlich um die Kurve und Vic befürchtet schon, dass es Schwierigkeiten mit der Achsenaufhängung gibt. Allerdings schlingert der Wagen nicht mehr und liegt im Prinzip perfekt auf der Bahn. Die einzige Erklärung für Diokles 'Gemütlichkeit' liegt darin, dass er erst weiter beschleunigen will. Vic hält die Spannung kaum aus, am liebsten würde er runter zur Bahn schreien, dass sich Diokles endlich in die Kurve legen soll. Aber er hält sich noch mit Mühe zurück, und das, obwohl Diokles schon fast gleichauf mit Hermes und Metellus liegt, die jeweils an einer Seite von ihm kaum mehr einen Pferdekopf zurückliegen.


    Dareios kämpft sich derweil weiter von der Außenbahn weg, drängt zur Seite, was ihm in den Weg kommt und hält unbeirrt auf die innere Bahn zu. Er treibt die Tiere an, dass Victor nicht glaub, dass sie das bis zum Ende des Rennens durchalten werden.

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