Ein Spaziergang über das Forum

  • Caecilla war zwar noch etwas müde von der langen Reise hierher, doch wollte sie es sich nicht nehmen lassen das Forum zu besichtigen. Die junge Römerin spazierte in ihrer beigen Bekleidung mit der dunkelgrünen Palla an allerlei Ständen und Gebäuden vorbei. Wahrlich war es eine schöne Stadt und unterschied sich zwar nicht wesentlich von Rom, doch trotzdem war es für Valeria anders.
    Die junge Frau blieb an einem Stand mit Gewürzen stehen und roch die verschiedensten Düfte - einiges wohlriechend , anderes eher nicht.

  • Seine Sänfte schob sich langsam durch die Volksmasse. Es würde bald beginnen zu dämmern, und Gracchus wollte noch vor Einbruch der Dunkelheit in der Villa sein. Er war leichtsinnig gewesen, und hatte Brutus weggeschickt, einen Brief bei einem alten Freund abliefern. Jetzt stand er mit nur einem Leibwächter da, in mitten des Pöbels. Auf Grund eines Menschenauflaufs kam der Verkehr gänzlich zum Stehen. Die Träger setzten die Sänfte neben einem Gewürzhändler ab. Ungehalten warf Gracchus einen Blick aus der Sänfte. Währendessen wandte sich der Leibwächter von Gracchus an eine Frau, die sich bei dem Gewürzhändler umsah.


    "He, Süße..."


    Leicht stubste Mascior die Frau an und strich ihr über die Schulter. Grinsend warf er einen kurzen Blick zu einem seiner Mitsklaven. Die Frau sah nicht wie eine Frau des adligen Standes aus, also konnten sie gewiss ein wenig mit ihr rumspielen. Doch zu ihrem Leid bemerkte Gracchus ihr Treiben.


    "Mascius! Lass das!"


    Sofort wich der Leibwächter zurück und verschwand aus dem Blickfeld seines Herrn. Dieser wandte sich nun an die Frau. Die Sänfte wurde einige Schritte nach vorne getragen, so dass Gracchus direkt neben der Frau stand.


    "Verzeih bitte das Verhalten meines Sklaven. Tiberius Gracchus, mit wem habe ich die Ehre?"

  • Valerica Caecilla hörte nur diese plumpe Anmache, eben die Worte eines Sklaven, wie sie sie schon öfters gehört hatte. Aus diesem Grund reagierte die Römerin auch nicht darauf, doch als der Mann sich daran machte ihr über die Schulter zu streicheln. Sofort drehte sich die junge Frau um und blickte den grinsenden Sklaven böse an.


    "Lass mich gefälligst los, was fällt dir ein?"


    fuhr Caecilla ihn dann mit ruhiger ber bestimmender Stimme an. Sie war froh, als dessen Herr ihn zurückrief und er verschwand. Erst da bemerkte die Valerierin den Mann in der Sänfte vor sich überhaupt. Mit einer wegwerfenden Geste und einem Lächeln wischte sie das Thema vom Tisch.


    "Ist schon in Ordnung. Valeria Caecilla ist mein Name, Tochter des Valerius Lupus. Kannst du mir eine gute Taverne empfehlen, in der ich für einige Tage unterkommen kann?"

  • In eine Taverne wollte sie. Vergeudetes Geld eigentlich. In diesen schmutzigen Bruchbuden konnte man garnicht richtig schlafen. Aber wem das Geld für ein vornehmes Gasthaus oder eine Casa fehlte, der musste sich eben mit so etwas zufrieden geben.


    "Taberna..."


    Gracchus versuchte nachdenklich auszusehen, schaute aber mehr auf den wohlgeformten Körper der Frau. Sehr hübsches Ding. Vielleicht sollte er es drauf anlegen und eine Nacht mit ihr verbringen. Sie sah naiv aus, dass würde einfach werden.


    "Es gibt da einige am Hafen... Aber komm doch mit in meine Villa und speise mit mir!"


    Er gab einem Sklaven ein Zeichen, daraufhin eilte dieser sofort zur Villa und gab da den Sklaven Bescheid ein richtiges Mahl zu bereiten. Gracchus zweifelte nicht daran, dass die Frau annehmen würde.

  • Da die junge Römerin ein waches Auge hatte, ließ sie seinen Blick auf ihren Körper keinesfalls außer Acht. Nun, ein Mann eben, dachte sie innerlich lachend und atmete nocheinmal den Geruch der duftenden Gewürze ein, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Patrizier richtete.


    "Ein gutes Essen werde ich nicht ausschlagen, jedoch sollte ich wohl eine Taberna am Hafen aufsuchen. Ins Gerede kommen will ich nicht..."


    Immerhin kannte sie diesen Mann nicht und ihr Vater würde sie am Ende für unreif oder dumm halten und sie nicht wieder alleine reisen lassen. Im Moment hatte sie durchaus noch vor in eine Taverne zu gehen, doch würde sich dies wohl alles ergeben.


    Sim-Off:

    Soo

  • Er war schon ein wenig enttäuscht, zeigte das allerdings vor der Frau nicht.


    "Aber werte, Caecilla - Ich darf euch doch Caecilla nennen?"


    Er machte eine kurze Pause.


    "So eine Einladung kannst du doch nicht ausschlagen. Das Essen ist vorzüglich, meine Köche sind ware Wundersklaven."


    Er hoffte, dass er es noch schaffte sie zu überzeugen und schaute ihr nun in die Augen.

  • Caecilla lachte und nickte.


    "Ja, du kannst mich so nennen."


    Er hatte sie wohl falsch verstanden, dachte die Römerin, als er weiterredete und sie versuchte zu überzeugen, wobei sie zu dem Essen ja schon ja gesagt hatte.


    "Lieber Gracchus, ich habe doch gesagt, dass ich das Essen nicht ausschlagen werde. Es freut mich sogar."
    Belustigt stand die Valerierin da und strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr, die aus der strengen Hochstekfrisur herausgerutscht war.

  • Gracchus stutze. Hatte sie doch von einer Taberna gesprochen.


    "Verzeih, Caecilla. Ich dich wohl missverstanden. Ich dachte du wolltest die Cena in einer Taberna einnehmen."


    Der Patrizier schmunzelte und gab den Sänftenträgern einen Wink. Daraufhin hoben diese das Gefährt wieder an.


    "Dann komm mit in meine Villa. Ziehst du es vor zu laufen oder willst du in meine Sänfte steigen?"


    Gracchus kratzte sich am Hinterkopf. Sie selbe Stelle, die immer juckte. Die Sänfte war geräumig und bot spielend Platz für zwei Personen. Dementsprechend gab es auch mehr Träger. Gracchus zog den Vorhang noch ein Stückchen mehr zu Seite, so dass sie einsteigen konnte.

  • "Nein, nein. Ich redete von der Übernachtung in einer Taberna."
    meinte sie dann mit einem sanften Lächeln, ehe sie auf seine Frage hin in seine Sänfte stieg.

    "Gelaufen bin ich schon genug."


    war ihre Antwort, welche mit einem Lächeln untermalt war. Angenehmer war es bei weitem, wenn sie auch den Mann nicht persönlich kannte, so machte er ihr einen freundlichen Eindruck. Doch vorsichtig war sie immer.

  • Ein Sklave hielt den Vorhang zur Seite, so war es der Frau möglich bequem einzusteigen. Ein Lächeln umspielte Gracchus Lippen. Lange hatte er nicht mehr solch eine wunderschöne Frau neben sich gehabt. Allein mit ihr in einer Sänfte. Eine Schale mit Trauben lud zum Zugreifen ein.


    "Erzähl mir ein wenig über dich, Caecilla..."

  • Die Valerierin setzte sich neben Gracchus und ließ sich eine Traube in den Mund gleiten.


    "Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich wohne in Rom, oft auch in unserer Sommervilla in Tusculum. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich wohl damit verbracht zu lernen und die Freuden des Lebens zu genießen. Wohnst du schon immer hier in Tarraco?"

  • Er genoss ihre Nähe. Sie hatte eine warme Ausstrahlung fand er. Seine Blicke galten fast auschließlich ihr. Auch er nahm sich einige Trauben und ließ sie sich auf der Zunge zergehen. Nachdem letzte Woche ein übler Weinfleck auf Gracchus Toga gekommen war, gab es keinen Wein mehr in der Sänfte.


    "Nein, ich bin schon ein wenig herumgekommen. In Rom war ich auch schon. Aber auch in den östlichen Provinzen."


    Ein langweiliges Leben hatte sie anscheinend geführt. Wurde Zeit für etwas Abwechslung. 8)

  • Valerica Caecilla spürte die Blicke des Patriziers auf ihr und ließ erneut eine Traube in ihren Mund gleiten. Die dunkelbraunen einzeönen Locken fielen ihr von der Hochsteckfrisur locker über die Schultern ihren Rücken hinab.

    "Die östlichen Provinzen? Darüber hab ich schon einiges gelesen. Sie sollen sehr interessant und reich an schönen Städten sein, wie Alexandria oder Antiochia. Jedoch konnte ich mich bisher noch nicht davon überzeugen."

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