• mit einem leisen seufzer ließ sich theodorus ins wasser gleiten. zugegeben, die römer waren zwar barbaren, aber von badehäusern verstanden sie was.

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Auch er ließ sich neben seinen Scriba ins Wasser und genoss einen Moment das warme Nass, ehe er sich wieder an diesen wandte. "Nun, wo waren wir doch gleich stehen geblieben?" fragte er der Höflichkeit halber um dem Älteren die Möglichkeit zu geben die Diskussion fortzuführen.

  • Sim-Off:

    Tztztz ;)


    Da sein Gegenüber wohl erst noch nur das Wasser geniessen wollte, lehnte er sich auch noch ein Weilchen zurück und entspannte, ehe er das Wort wieder in die Hand nahm. "In unserem ersten Gespräch sagtest Du, Platon sei Dein geistiger Lehrmeister, wie auch so viele Andere. Was hälst Du davon, das ausgerchnet sein berühmtester Schüler Aristoteles seine Philosophien weitesgehend ablehnt und sogar eine eigene Ethik dann entwarf?"

  • aaaaah.... theodorus spürte, wie sich die knoten im rücken durch das wasser langsam zu lösen begannen und all der schmutz und die allgemeine schwere der welt sich im kühlen nass zu nichts auflösten. endlich fühlte er sich wieder frei. endlich wieder mensch!


    aus seinem suhlen in der wiedergewonnenen wohligkeit des seins wurde er durch eine offensichtlich an ihn gerichtete philosophische frage, die wohl von seinen neuen begleiter, arbeitgeber, gastgeber und freund stammte, in die realität zurückkatapultiert. die frage hatte es tatsächlich in sich, das musste er zugeben. nach einigen nachdenken antwortete er:


    "auch wenn ich, wie mein lehrmeister philo, eher der erkenntnislehre des platon zugeneigt bin, denn er war der erste nichthebräer, der das wesen des unendlichen und unergründlichen gottes verstand, so hat auch aristoteles, allerdings auf seine weise, dazu beigetragen, die schöpfung gottes als teil des göttlichen planes zu erkennen und zu studieren."


    er freute sich sehr über diese formulierung, merkte aber sogleich, dass sein gegenüber ihn fragend anblickte.


    "lasst es mich so formulieren. platon und sein schüler erkannten gott, aber beide erkannten gott auf andere weise, wie auch mein volk gott auf seine weise erkannte. platon beschäftigte sich mit dem logos um auf seinem wege zur reinen göttlichkeit zu gelangen. seine ideen waren edel und hoch, aber er neigte dazu, die diesseitige welt, gottes schöpfung abzulehnen. aristoteles hingegen richtete sein augenmerk auf die göttliche schöpfung. der lehrer suchte gott außerhalb der materiellen welt, der schüler hingegen suchte logos und sophia in den dingen, die uns umgaben. beide philosophien mögen augenscheinlich einander wiedersprechen, doch die warheit ist, gott ist dort und hier gleichzeitig. gott ist überall."

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Eine interessante Theorie, auch wenn er sich irgendwie nicht mit der Eingottheit einverstanden erklären konnte. "Mhm, nehmen wir mal hypothetisch an, Du würdest nicht nur an einen Gott glauben, rein hypothetisch," fügte er beruhigend an. "Würdest Du sagen, dass dies für alle Gottheiten gleichermaßen gelten würde?"

  • etwas verwundert blickte theodorus fuscus an. er begriff einfach nicht, warum die menschen im westen des reiches immer noch an ihrer vielgötterei hingen, selbst die gebildeten und vornehmen. natürlich musste er zugeben, dass der kult um die himmelsgestalten, um diese abbildungen menschlicher unvollkommenheit, hier nicht so exzessiv betrieben wurde wie in seiner heimat. der kaiser war hier noch mensch und nicht zeus-ammon. aber in ägypten, persien, syrien und griechenland war der götzendienst etwas für den pöbel. vornehme menschen erkannten gewöhnlich, dass die wahrheit tiefer verborgen lag und widmeten sich der philosophie zur welterkenntnis.


    "zum einen, ja: auch die vorstellung eurer götter ist begründet in der suche nach den antoworten auf die fragen wer sind wir, woher kommen wir und wohin gehen wir.
    aber: ihr römer seid ein junges volk im gegensatz zu uns griechen und hebräern. eure religion gleicht der erkenntnis unserer vorfahren. wir juden und die griechischen philosophen haben erkannt, dass die alten götter nur vorstellungen des kindlichen menschlichen geistes waren, der die natur nicht zu begreifen versuchte, sondern sie mit seiner eigenen unfähigkeit in verbindung stellte. schaut euch eure sagen an: eure götter streiten sich, sie sind eifersüchtig, rachsüchtig, geizig, gewalttätig, sie sind sogar verwundbar. können solche wesen die welt erschaffen haben? können solche wesen über unser schicksal bestimmen? ich kenne nur eine art wesen auf erden, das so handelt: der mensch."

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Interessiert lauschte er den Worten und war froh, dass er selber nicht ein so fanatischer Gläubiger war, sonst hätte sein Scriba nun wohl ein Problem. "Das heisst, auch Juden glaubten eins an mehrere Götter? Wenn ja, was hattet Ihr für welche und was war der entscheidende Wandel im Glaube?" Das Thema war zugleich Brisant als auch Interessant. "Juden und Christen glauben an einen Gott, wenn auch, so ich verstanden habe, auf anderer Grundlage. Für die Christen ist dieser eine Mensch, verzeih, ich vergass den Namen, der Messias, während er für die Juden nur irgendein Prophet ist, richtig?" Er lächelte leicht. "Das irgendein sollte nicht abwertend gelten. Aber von der Basis her ist der Glaube an sich doch recht ähnlich? Euer Gott ist allmächtig, richtig? Was aber macht ihn allmächtig und wie seid ihr zu dieser Erkenntnis gekommen? Was beweist diese Erkenntnis?" Pures Interesse und Wißbegier sprachen aus den Worten des Matinias. Doch nichts ließ erkennen, dass er vielleicht vor hatte zu konvertieren, denn das, so mochten die Götter bewahren, würde er niemals. Doch fand er die philosophischen, auch die historischen Betrachtungen durchaus sehr interessant und beachtenswert. Allerdings empfand er das Wort Allmacht im Zusammenhang mit nur einem Gott als mehr als mit Skepsis zu betrachten. Die römischen, ja selbst die germanischen Götter hatten Fehler, benahmen sich wie Menschen, da sie eben letztlich doch menschenähnlich, oder die Menschen ihnen ähnlich waren. "Ist es nicht so, das der Mensch, in Eurer Religion, als ein Ebenbild Gottes erschaffen wurde? Was liegt dann näher als die Idee, dass der Mensch wie der Gott oder der Gott wie der Mensch seine Schwächen hat?"

  • als theodorus fertiggesprochen hatte, stockte ihm das herz. er war hier nicht in alexandria, er und seinesgleichen besaßen hier keine sonderrechte. wegen solcher aussagen könnte man hier bestimmt ordentliche probleme bekommen.
    doch die reaktion des matiniers beruhigte ihm wieder.


    "die christen glauben an den gleichen gott wie wir, aber sie maßen sich an, dass dieser in menschlicher gestalt erschienen sei. der messias ist auch den juden bekannt als der zukünftige errichter des friedensreiches. ich persönlich bin der ansicht, dass dieser errichter ein römischer kaiser sein muss. dieser jeshua ben joseph hatte kein reich und frieden auf erden hat er auch nicht gebracht. er war ein betrüger.
    allerdings, und das ist auch die beantwortung deiner frage bezüglich des menschen als ebenbild gottes, kann man die heilige schrift nicht wörtlich nehmen. den menschen als ebenbild gottes zu sehen, heißt weder, dass der mensch aussieht wie gott, noch dass er sich verhält wie gott. es ist eine gleichung, die besagt, dass der mensch als einziges lebewesen auf erden von gottes logos befruchtet wurde. der mensch vermag mit seinem geiste, was kein anderes wesen auf erden vermag. ansonsten bleibt er tier. eben dies lehrt die thora. der mensch wurde, als er von sophia kostete, aus dem paradies, das heißt der vollkommenen welt gottes, vertriebe. zuvor war der mensch tier und eins mit gottes schöpfung. sophia schenkte den menschen die erkenntnis und trennte ihn somit von gott. der messias am ende der zeit wird den menschen wieder zurück ins paradies führen, indem er den widerspruch aufhebt. das muss man dialektisch sehen. :D"


    "und ja, auch unser volk betete einst viele götter an. die heilige schrift erzählt von zahlreichen göttern, die den göttern der punier entsprachen. moses, so heißt unser "prophet", wobei ich das wort "philosoph" bevorzugen würde, erkannte jedoch gott und verbreitete seine lehre unter dem volk, die schrift spricht vom bund gottes mit israel, was meint, dass unser volk gottes lehre folgt."


    dann brach wieder der wissenschaftler in theodorus aus.


    "aber erzählt doch, nun bin ich neugierig: was sind die götter für euch römer? wie betet ihr sie an? stimmt es, dass ihr den kaiser nicht für einen gott haltet wie meine heidnischen landsleute? und was ist mit den göttern der germanen? diese fragen würden mich sehr interessieren!"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Die Ausführungen waren interessant, wenn er auch nicht immer mit ihnen konform gehen konnte. Dennoch versuchte er sie vom rein philosophisch und wissenschaftlichen Standpunkt aus zu sehen. Die Frage der Allmacht war noch nicht geklärt, auch nicht die Frage, wie sie von der Vielgötterei zu einem kamen, aber das sollte jetzt erst mal nichts zur Sache tun, denn er hatte viel Stoff zum Nachdenken erhalten. Und dann viel Stoff zum beantworten. "Was die germanischen Götter betrifft, wäre ich Dir dankbar, wenn Du ein paar gezieltere Fragen stellen könntest, denn das Feld ist weit und auch wenn ich dank meinem Freund Duccius Germanicus einen weiten Einblick erhielt, bin ich dort doch nur ein Fremder drauf, der sich noch auszukennen sucht. Was die römischen Gepflogenheiten betrifft, nun:" begann er und holte noch mal tief Luft, ehe er erwiederte:
    "Die großen Götter, Iuppiter, Iuno, Mars und so weiter werden überall im Reich verehrt und einig von ihnen sind die Basis des Staatskultes. Dazu kommen noch zahlreiche kleinere Gottheiten, die teilweise aber nur lokal verehrt werden, obwohl man ihnen überall begegnen kann. Im täglichen Leben begegnen einem zahlreiche Schutzgeister für Örtlichkeiten oder Personen und diese werden, durch ihre Unterschiedlichkeit, vor Allem in Kulthandlungen zusammengefasst.
    Eingebettet werden sie alle von Mythen und Sagen, die uns gestatten festzustellen, das die Götter gegenwärtig sind. Jedoch musst Du die Mythen vom Kult streng trennen. Mythen bedeuten Phantasie und bedürfen eines Erzählers. Der Kult hingegen ist klar definiert und festgelegt. Seinen Ausdruck findet durch die Priester.
    Nun, diese geniessen hohes Ansehen und die Ausübung dieser Ämter sind sehr begehrt. Zu den einzelnen Priestern gehören noch Priesterkollegien und Kultvereine. Was alles vor Allem im staatlichen Kultbereich hohe Bedeutung hat. Im Gegensatz zu Achaia, wo Männer und Frauen etwa die selben anteile an Priesterämtern haben, überwiegen hier die Männer und nur wenige Kulte, wie die Bona Dea oder Vestalinnen sind den Frauen vorbehalten.
    Auch Vorzeichen sind eine wichtige Sache in unserem Alltags- und Staatswesen. Sie werden erkannt, gedeutet und als Willen der Götter angesehen, jedoch sind sie stets interpretierbar, der Situation angepasst."
    Leider hatte er die anderen Fragen schon wieder vergessen, weil er sich selbst nicht so in der Religion bewegte, war er wahrscheinlich sowieso nicht der Beste Ansprechpartner dafür, aber er würde sich Mühe geben die Fragen seines Gesprächspartners zu beantworten.

  • theodorus brannte darauf, noch etwas von den germanen zu hören. also wiederholte er noch einmal:


    "ich möchte gerne alles über die germanen wissen, über ihre sitten und bräuche, wie die männer beschaffen sind, wie die frauen, die kinder, wie sie leben, wie sie kämpfen, alles!


    ihr wart doch einige zeit in germania, habt ihr mir erzählt und das land ist euch ans herz gewachsen. was habt ihr in germania gemacht? und was macht dieses land so attraktiv für euch?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Er seufzte leicht bei der Fragenflut und schmunzelte. "Nun gut, mal sehen, was ich alles so zusammen bekomme, aber das könnte länger dauern." Dann sammelte er einen Augenblick seine Gedanken, ehe er sich an die vielen Gespräche mit Germanicus erinnerte und begann er zu erzählen: "Die Germanen sind groß, kräftig gebaut und haben helles, rötlich- blondes Haar, einen hellen Teint und blaue Augen. Das glaubt im Allgemeinen jeder Römer über die Germanen. Aber wohl kaum sieht so jeder Germane aus. Germanen sind sehr stolz auf ihr helles Haar und behandeln es diesbezüglich mit einer Mischung aus Asche und Talg. Körperpflege ist ihnen entgegen der allgemeinen Meinung über sie sehr wichtig!
    Sie waschen und kämmen sich täglich. Langes Haar ist das Zeichen der Freien, Kurzgeschorenes das der Knechtschaft. Üblich ist es, sich zu rasieren, nur selten gibt es Bärte, aber wenn, dann sind sie sauber gestutzt. Die Frauen tragen ihre Haare generell lang.


    Männer tragen Hosen, die bis zum Knie reichen und von einem Gürtel gehalten werden. Es gibt auch Hosen mit angenähten Füßlingen. Germanen kämpfen nackt oder zumindest mit nacktem Oberkörper, tragen aber ansonsten üblicherweise einen Hemdkittel mit halblangen Ärmeln. Darüber trägt man einen Mantel, der über der rechten Schulter mit einer Fibel gehalten wird. Mantel und Fibel sagen viel über den sozialen Rang des Trägers aus. An den Füßen tragen die Germanen Bundschuhe und niedrige Schaftstiefel. Germanische Frauen tragen ärmellose, bis auf die Füße reichende, hemdartige Kleider. An der Schulter werden auch diese Kleider mit Fibeln gerafft und mit einem Gürtel unter der Brust, eventuell auch noch mit einem um die Hüfte, in Form gebracht. Auch sie tragen dazu Mäntel, die denen der Männer glichen.


    Der Gürtel hat eine besondere Bedeutung, ihm schreibt man Kraft und Magie zu, er soll auch schützen. Zugleich ist er Macht- und Würdezeichen, also Statussymbol. Da die Kleidung keine Taschen hat, trägt man an dem Gürtel einen Beutel. In diesem werden allerlei Dinge, wie etwa Messer, Kämme und Schüsseln verwahrt.


    Je nach Stand und Vermögen, vielfach zweifellos auch in gruppenspezifischer Ausprägung tragen die Frauen Halsschmuck aus Glas- und Bernsteinperlen, mit goldenen Anhängern und anderem mehr, sie tragen - wie gelegentlich auch Männer - Hals-, Arm- und Fingerringe.


    Die Frauen tragen ihr langes Haar in der Mitte gescheitelt und lang herabfallend oder zu zwei dicken Zöpfen geflochten. Die verheirateten Frauen stecken ihr Haar in ein Harrnetz oder unter ein Kopftuch bzw. Schleier. Sie schmücken ihr Haar mit Bändern und Blumen und hellen ihre Haare mit einer Beize aus Milch und Kalklauge auf. Die Männerfrisuren unterscheiden sich nach ihrer Stammeszugehörigkeit. Bekannt ist hier zum Beispiel der Suebenknoten." Er legte eine kleine Pause ein um zu sehen, ob Theodorus dazu Fragen hatte.

  • durchaus interessiert lauschte theodorus den ausführungen des matiniers. als dieser auf das klischee der römer über die germanen zu sprechen kam, musste er leicht schmunzeln: nicht nur die römer stellten sich die germanen so vor. er selbst hatte bis zu diesen zeitpunkt kein anderes bild von ihnen. sehr glücklich war theodorus über diese uneingenommene darstellung dieses volkes, denn schließlich galt es in der griechischen welt seit herodot, sitten und brauchtum der barbaren zum erkenntniserwerb zu studieren.


    Sim-Off:

    vermischt du nicht kelten und germanen ein bisschen?


    "was ihr da sprecht, ist sehr interessant, fahrt ruhig fort. da fällt mir ein: mir ist zu ohren gekommen, einer eurer landsleute hat erst vor wenigen jahren ein werk über das leben dieses volkes verfasst. wisst ihr etwas von diesen buch. ich glaube, der schreiber hieß takitos."

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Sim-Off:

    Habs aus dem Cursus Germanorum übernommen


    "Ja, das ist richtig," meinte er als Antwort. "P. cornelius Tacitus schrieb das Werk De origine et situ Germanorum liber," meinte er und versuchte sich an eine Textpassage daraus zu erinnern. So zitierte er eine kurze Passage: "Germania opmnis a Gallis Raetisque et Pannoniis Rheno et Danuvio fluminibus, a Sarmatis Dacisque mutuo metu aut montibus separatur; cetera Oceanus ambit, latos sinus et insularum immensa spatia complectens, nuper cognitis quibusdam gentibus ac regibus, quos bellum aperuit*. Ich meine, so beginnt es," lächelte er. "Interessant zu lesen, jedoch, laut Duccius Germanicus auch mit Vorsicht einiges zu geniessen."




    * Germanien insgesamt ist von den Galliern, von den Rätern und Pannoniern durch Rhein und Donau, von den Sarmaten und Dakern durch wechselseitiges Mißtrauen oder Gebirgszüge geschieden. Die weiteren Grenzen schließt das Weltmeer ein, breite Landvorsprünge und Inseln von unermeßlicher Ausdehnung umfassend: erst unlängst wurden einige Völkerschaften und Könige bekannt, zu denen der Krieg den Zugang eröffnet hat.

  • Warum? Ja, warum. Er versuchte sich an die Diskussion möglichst wortgetreu zu erinnern. "Tacitus schreibt mit verklärtem Blick, meinte er. Ausserdem setzt er regional bedingte Sachen ins Verallgemeinernde und er meint zudem, der Mann sei seines Wissens nach nie selber in Germanien gewesen. Er sei im öffentlichen Teil zu sehr im kriegerischen hängen geblieben, wodurch die Religion zu knapp kam. Seine Tecnik erschien ihm zudem zu stark der verkünstelt, so zum Beispiel die Verknüpfung der freiwilligen Versklavung mit den Spielen. Amüsant empfand er allerdings die sarkastische Sicht Tacitus auf seine eigene Landsleute, die dieser immer wieder einfliessen lässt, wobei er aber im großen und ganzen zu klischeehafte Verallgemeinerungen wiedergibt." Nun schmunzelte er. "Ausserdem meint Germanicus, wenn man bedenkt, wen Tacitus da zitiert, nämlich Caesar, dann müsse man das sowieso mit Vorsicht geniessen."

  • theodorus konnte sich einen kleinen seitenhieb nicht verkneifen:

    "nun gut, aber eure historiker haben es ja sowieso nicht so mit historischer genauigkeit. ich muss nur einmal an euren kikero erinnern (dessen schriften ich übrigens sehr schätze! nur wenige schreiben ein solches latein!), der zur geschichtsschreibung meinte, dass sie dazu da sei, den nachfolgenden generationen seine eigene sichtweise als wahrheit zu verkaufen. wir griechen haben hingegen schon immer zur suche der reinen wahrheit geneigt."


    Sim-Off:

    letzte aussage ist wohl mal ne dreiste lüge ;)

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • "aber sicher!" er unterließ es jetzt, wieder einmal mit plato zu kommen und entschied sich dafür, das thema zu wechseln. er wollte seinen römischen freund und gönner ja nicht beleidigen. außerdem wollte er mit seiner kenntnis der bedeutung der römischen familie angeben: "aber sagt, fuscus, da ich euch nun kennengelernt habe, erzählt mir doch ein wenig über euch und eure familie."

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

    Einmal editiert, zuletzt von Theodoros Alexandreus ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!