Die junge Germanin brachte den Senator in das Kaminzimmer. "Darf ich Dir bereits etwas zu Trinken anbieten, während ich dem Hausherren Bescheid gebe?"
Sie richtete sich nach seinen Wünschen, ehe sie dann den Raum verließ um den Gastgeber zu holen.
Das Essen mit Prudentius Commodus
- Valentin Duccius Germanicus
- Geschlossen
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"Etwas Wasser, danke." sagte er und begann schon einmal sich ein wenig in dem Raum umzusehen.
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Das Wasser hatte er erhalten und er war auch nicht länger als drei Minuten alleine gewesen, als auch schon Valentin den Raum betrat. "Commodus," sagte er freundlich und trat auf ihn zu um ihn zu begrüßen. "Ich freue mich, dass Du den Weg hierher finden konntest. Bitte, nimm doch Platz. Wie geht es Dir?"
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"Germanicus. Ich danke dir für deine Einladung." sagte er und erwiderte die Begrüssung. Dann nahm er Platz. "Mir geht es soweit gut."
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Er nickte und antwortete freundlich. "Das freut mich. Ich hoffe, Du hast Appetit mitgebracht. Das Essen wird bald gebracht werden. Wie war Dein Aufenthalt in Rom?" Er nippte an seinem Becher. "Ich nehme mal nicht an, dass sich der Moloch in den letzten Jahren geändert hat, seit ich dort mal lebte?"
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"Der Aufenthalt war recht interessant, wenn auch nicht sonderlich aufregend." sagte er. "Er hat sich nicht geändert seit der Zeit als ich dort aufwuchs."
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"Irgendwie wundert es mich nicht," murmelte er und in dem Moment klopfte es und er rief sein Herein. Gebracht wurden Fleisch, Gemüse, Brot, Käse und Oliven. Er erhob sich und bot Commodus an eine der Klinen auszusuchen. "Möchtest Du noch etwas Anderes trinken?" Als sie lagen, ließ er dem Mann den Vortritt und meinte dann: "Hast Du schon Pläne für die Zukunft oder gedenkst Du "nur" Lebemann zu bleiben?"
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"Nein danke. Das Wasser ist völlig ausreichend und ich habe gelernt Warnungen meines Medicus ernst zu nehmen." sagte er und platzierte sich auf einer der Klinen.
Er nahm sich für den Anfang etwas Brot und Käse und antwortete: "Vorerst werde ich wohl ein wenig die Ruhe geniessen die die Amtslosigkeit mich sich bringt. Was danach kommt wissen nur die Götter."
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Er hob eine Braue, verkniff sich aber eine Frage zu diesem Thema. "Ruhe wäre manchmal schon ganz schön," meinte er nachdenklich. "Aber ich würde schnell wieder nach Herausforderungen suchen. Aber eine Arbeit, die manches Mal weniger stressig ist, wäre schon angenehm. Sich mehr um die Familie kümmern können und all dies. Wie läuft es denn in CCAA?"
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"Das was ich seit meiner Rückkehr gesehen und gehört habe lässt mich für die Colonia hoffen. Abgesehen von den üblichen Problemen bezüglich der Unterbesetzung in der Verwaltung sieht es soweit ganz gut aus."
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Er nickte verstehend. "Das kennt man hier ja leider von den meisten Städten. Das wird sich wohl auch, wenn nicht noch ein Wunder geschieht nicht wirklich verbessern, fürchte ich." Er nahm sich ebenfalls was zu Essen und genoss den kräftigen Geschmack. "Und was macht die Familie? Ist Dein Sohn noch immer bei den Prätorianern?"
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Nach dem Brot und dem Käse nahm er sich etwas Fleisch. "Meine Familie schrumpft leider immer weiter zusammen und ich habe das Gefühl, dass ich bald der Letzte sein werde. Ja, meines Wissens nach ist er noch immer ein Mitglied der Garde. Zumindest war er das, als ich in Rom abreiste."
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Er schaute verdutzt auf. "Wieso?" fragte er erstaunt, wusste er doch nichts von den jüngsten Verlusten. Sofort jedoch bereute er dies und fügte an: "Verzeih meine Taktlosigkeit, sollte ich in irgendein Frettnäpfchen getreten sein."
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"Es gibt nichts zu verzeihen." sagte er.
"Ich verlor in der nahen Vergangenheit einen meiner Söhne und auch meinen Vater. Mittlerweile sieht es dadurch so aus, dass ich all meine Geschwister und bis auf eines, all meine Kinder überlebt habe. Auch die Kinder meiner Brüder scheinen dem Herren der Toten gefallen zu haben, verstarben doch auch diese fast alle bereits in jungen Jahren."
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Er machte einen betrübten Gesichtsausdruck und neigte leicht sein Haupt. "Ich bedauere Deinen Verlust zutiefst und ich kann mir ungefähr vorstellen, wie Du Dich fühlen musst." Er schwieg einen Moment. "Was macht Dein Bruder?"
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"Welchen genau meinst du?" fragte er und nahm sich etwas zögerlich ein Wenig Gemüse.
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"Du meintest, das Du bis auf einen all Deine Geschwister überlebt habest. Ich dachte nun, dass Du damit einen Bruder gemeint haben könntest. Bitte aber um entschuldigung, falls ich da falsch lag." Auch er nahm etwas Fleisch und Gemüse.
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"Oh verzeih mir, ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt. All meine Geschwister sind bereits vor mir auf die Felder gegangen. Das 'bis auf eines' bezog sich auf meine Kinder, da von sechs lediglich einer übrig geblieben ist." sagte er erklärend.
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Er nickte verstehend und seufzte innerlich. Bedauernswerter Mann. Nie sollten die Kinder vor den Eltern sterben. "Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch irgendwo Prudentia rumlaufen? Wenn Du mir den Ausdruck so gestattest," lächelte er.
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"Ich weiss es nicht. Möglicherweise könnte es noch Nachkommen meines Grossvaters geben, schliesslich hatte auch mein Vater Geschwister. Aber wer weiss das schon so genau?"
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