Nach dem Gespräch mit Livianus war Valeria abgereist. Es war vielleicht nicht gerade die feine Art, aber sie fühlte sich krank. Das war nun schon beinahe eine Woche her.
Seit vier Tagen war sie wieder in Colonia und seit vier Tagen ging es ihr nicht gut. Leah hatte sich in dieser Zeit als unverzichtbare Hilfe erwiesen. Sie sorgte dafür, dass ihre Herrin wenigstens etwas aß und dass sie es warm hatte, denn Valeria plagten Schüttelfrost und Fieber. Sie war sichtbar ausgemergelt und die Augen lagen tief in den Höhlen. Ihre Hände zitterten, wenn sie den heißen Wein trank, sie wirkte fahrig und schusselig und hatte etliche Falten mehr bekommen.
An einem besonders kalten Tag hatte sie Leah zum zweiten Mal fortgeschickt mit dem Essen. Sie hatte einfach keinen Hunger und würde sich nur wieder erbrechen, wenn sie etwas herunterzwang. Mit glasigen Augen suchte sie wirr im Raum umher, aber da war nichts, was das Sehen lohnte, also schloss sie die Augen wieder und stöhnte leise.
"Ach wie gut dass niemand weiß...."