So langsam hatte sich Nadia von der Begegnung im Untergrund erholt und war froh, dass sie es überlebt hatte. Eigentlich hatte sie nicht mehr damit gerechnet je wieder lebend aus der Cloaca Maxima zu entkommen, aber zum Schluß war doch alles gut gegangen. Die Zeit dort unten hatte sie die meiste Zeit an nichts denken können, aber als sie wieder draussen war brachen alle möglichen Gedanken über sie rein. Sie hatte eigentlich kein Leben mehr. Sie musste aufpassen was sie machte und ganz bestimmt waren alle Pläne die sie mal gehabt hatte dahin. Erst jetzt wurde ihr das so richtig bewusst.
Nadia fürchtete sich davor, dass der Prätorianer nach ihr suchen ließ und sie wusste, dass sie ihm vielleicht sogar eine kleine Erklräung schuldig war. Es war nur sehr selten, dass sie ihre Versprechen brach und weil sie es getan hatte fühlte sie sich ziemlich schlecht deswegen. Immer wieder dachte sie an das Gespräch in seinem Büro, über was sie gesprochen hatten und sie hatte ihn hintergangen wie sie auch Furianus hintergangen hatte. Auch darüber dachte sie nach ihm irgendwann eine Nachricht zukommen zu lassen. Nie hatte sie geglaubt, dass das alles einmal so enden würde, aber es war nicht mehr rückgängig zu machen und das stimmte sie wiederum traurig.
Auch hatte sie noch etwas andere wichtiges zu erledigen, wusste sie doch, dass jemand sie sicher vermisste und sich Sorgen machte oder würde er denken, dass sie gar nicht mehr am Leben war? So lange hatte sie nichts mehr von sich hören lassen, war damals nicht zu dem Treffen gegangen weil sie im Carcer gesessen hatte. Soviel hatte sie zerstört und sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte wenn es wirklich alles zerstört war was ihr jemals wichtig gewesen war. Nadia hatte ja nicht einmal eine kleine Ahnung davon was dieser Prätorianer sich erlaubt hatte und erzählt hatte, dass sie einen Mord begannen hatte. Das war so lächerlich als wäre sie dazu in der Lage.
Eine Zeit lang hatte sie sich nun versteckt, aber irgendwann konnte man einfach nicht mehr verborgen bleiben, denn das erinnerte sie an da Eingesperrt sein und das wollte sie auf keinen Fall. Vielleicht sollte sie sich irgendwann einmal Pläne überlegen was sie machen sollte. Sie ahnte ja nicht einmal, dass sie mittlerweile nun wirklich eine Freie war und ihre Papiere in der Hand von Furianus waren. Sie war frei, wie immer man das nennen wollte auch wenn sie niemals alle Rechte bekommen würde.
Nadia lief durch die Gassen, vor allem die kleinen und schmalen, wo sie nicht so viele Menschen vermutete, und versuchte klare Gedanken zu fassen. Manchmal wünschte sie sich, dass sie sich nicht so sehr verändert hätte, aber das war auch nicht mehr rückgängig zu machen. So langsam drohte sie sich in ihren Gedanken zu verlaufen.
wer will