[Taberna] Der Stationarius beim Essen

  • An einen dieser vielen Tage, wo Herius spät aus dem Officium getreten war, ließ er sich in der Taverne am Markt nieder, um sein Abendmahl einzunehmen. Daheim war es jetzt schon dunkel, das Öl der Lampen zu teuer und so das Beste hier einige Happen zu essen und dem allgemeinen Gassentratsch zu lauschen.


    Vielleicht fand sich auch noch ein geschwätziger Bürger, eine heiße Mad oder was für den späteren Abend...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Auch Gabor kam in die Taberna, doch ihm ging es gar nicht gut. Er hatte soeben vom Tod seines Bruders erfahren und musste nun erst einmal damit fertig werden.
    Er hatte zu Hause schon etwas mehr Wein getrunken und machte sich nun auf in die Taberna.
    Er kam hinein, rief einer Bedienung kurz eine Bestellung zu und setzte sich dann an einen Tisch, an dem schon ein Mann saß. Erst starrte er eine Weile seine Hände an, dann schaute er auf, als sein Wein gebracht wurde. Er schüttete ihn hinunter und bestellte einen neuen. Erst da schien er sein Gegenüber zu bemerken und bestellte für diesen auch noch einen Zweiten.


    Nach einiger Zeit erst hatte er sich von einem sentimentalen Anfall wieder soweit gefasst, dass er mit sehr trockener und trauriger Stimme fragte:"Wie heißt du? Woher kommst du? Ich habe dich noch nie gesehen. "
    Dann nach einer Pause, genauso deprimiert:"Ich habe für dich Wein bestellt, ich hoffe das macht dir nichts aus!"


    Sim-Off:

    Siehe WiSim

  • Longinus streunte gerade in diversen Tavernen herum, als er sah, dass da jemand Wein ausgab! Schnell gesellte er sich dazu. "Salvete!", machte er. "Darf i' mi' hinsetz'n? Krieg' i' a' an' Wein?", fragte er dem Mann - da sah er, dass dieser fast schon weinte. "Jo... sog', wos is'n los mit dir?", fragte er so teilnahmsvoll wie er konnte.

  • Herius saß eher gelangweilt am Tisch, als sich die Gaststube mit immer mehr Menschen füllte. Es mußte eine gute Adresse sein, denn schon bald waren alle Tische belegt und seine drei freien Stühle bekamen ihm fremde Gesichter aufgesetzt.


    "Oh salve, natürlich trinke ich einen Wein mit. Hab dank."


    Der Mann schien richtig intressiert zu sein an ihm und Herius kürzte seine Version ab, um nicht zuviel über sich zu verraten.


    "Ich? Hm bin ein zugezogener Bürger aus Ostia. Arbeite hier für die kaiserliche Post und werde demnächst meine Betriebe neu eröffnen. Vielleicht sieht man sich da ja."


    Die kleine Unterhaltung wurde unterbrochen, als ein Penner ihren Tisch tangierte und Subdolus diesen nicht minder abstoßend anblickte.


    "Hey schau da drüben, da kannst schnorren gehen."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Nein, komm her!" Gabor sagte es laut und deutlich, denn der Mann war ihm symphatisch. Er hatte nach seinem Befinden gefragt, der Reiche aber nicht.
    "Du kannst auch Wein haben." Er bestellte noch eine Kanne und antwortete dann kurz: "Mein Bruder wurde in Rom ermordet. Das habe ich eben erfahren..."
    Resigniert und apathisch starrte er auf den Tisch.

  • Er lehnte sich zurück. Was war das denn für ein komischer Kautz. Wenig später erfuhr er den Grund von dessen Niedergeschlagenheit. Herius trank darauf einen Schluck.


    "Eine schlimme Sache ist sowas, römische Männer sollten voll Ehre auf den Feldern des Krieges sterben und nicht in den Gassen von Rom einer Gewalttat zum Opfer fallen. Hatte er denn Feinde?"


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Das solltest du lieber den Soldaten überlassen. Wer weiß, wenn sie mächtig sind, die Feinde, dann könntest auch du schnell in Gefahr kommen. Wiederbeleben kannst du deinen Bruder nicht, rächen gut möglich, aber du solltest bedacht vorgehen."


    Er bestellte sich einige gekochte Eier mit Brot. Fragend schaute er sein gegenüber an, vielleicht hatte er ja etwas Hunger.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Longinus hatte zuerst einmal an seinem Wein genippelt, dann fuhr er in das Gespräch hinein.
    "Wenns`t nach Rom reist, kumms`t oba wohl wieder z'ruck! Gibt doch so schene Soch'n hier in Hispania... i' mog' des Land... sog', wos willst' denn jetz'a moch'n? I' mein' in Rom und nachher?"

  • "Nun, eigentlich wollte ich noch Duumvir und anschließend Quästor werden, doch, wie es aussieht, habe ich daran wenig Interesse.
    Ich werde meinen Bruder rächen, und da so etwas im römischen Gesetz nicht vorgesehen ist, bin ich dann wohl auf der Flucht. Ich liebe auch dieses Land!
    Ich kenne es noch nicht sehr lange, aber es hat einen wunderbaren Eindruck auf mich gemacht. Das heißt, wenn ich nach Rom gehe, werde ich wiederkommen, sobald ich dort fertig bin! Was ich dann machen werde...? Ich weiß es nicht. Ich will auf jeden Fall aus der Verwaltung raus. Das tut mir nicht gut. Mein Vater leidet sehr unter einer chronischen Krankheit im Bauchbereich und ich befürchte, dass ich das auch später kriegen werde, wenn ich weiterhin einen so nervenaufreibenden Beruf habe. Außerdem ist er mir zu langweilig. Ich wollte als Junge immer Soldat werden oder hmm, Räuber, oder sonst etwas Aufregendes. Das geht wohl kaum, aber ich werde mir schon etwas suchen!"

  • "Weißt' wos? Du bist a' interessanter Mensch... Duumvir is' eh fad. Entweder schwimmt ma' einfach nur oben wie's Fett in der Suppen, oder ma' stresst si' ab. Räuber... hm... meinst du net, dass des a' bisserl harsch is', wenn ma' vo' jemanden als Räuber redet, wo nur irgendwie übaleb'm mecht?", fragte Longinus. "Soldat, wenn i' des scho' hehr'! Drill von morgens bis abends! Räuber sein, jo, des stellt ma' si' lustig vor...", vorsichtig blickt er sich um. "I' könnt' di' a' bisserl in des Thema einführ'n..."


    Sim-Off:

    Ich hoffe einfach, du verstehst alles... ;)

  • Erstaunt schaute Gabor auf.
    "Nun, ich träumte als Kind davon. Ich höre dir gerne zu, ich mag deinen Akzent und was du sagst klingt interessant. Also erzähl mir. Aber vielleicht sollten wir woanders hingehen...?!"

  • "Ähm... daunk'schön...", meinte Longinus etwas beeindruckt. Das war das erste Mal, dass man ihm gesagt hat, dass man seinen Akzent mag. "Guat, gem'ma woanders't hin... ach, jo, i' muss mi' no' vorstell'n. Longinus von Vindobona, mei' Name.", stellte er sich vor, ohne das "von" zu vergessen. Das klang gleich viel nobler. "Gem'ma... wohin du willst..."

  • Etwas überrascht, als die beiden Anderen am Tisch wie das Röhrwasser verschwanden, hob Herius eine Augenbraue. In seinen Standeskreisen war es üblich sich zu verabschieden. Jene waren also deutlich weiter unten in der Gosse angesiedelt. Er hatte das Essen bestellt und war nun fast froh einen eigenen Tisch zu haben, wer wußte schon was für Maden oder Läuse auf sein Essen gefallen wären?


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • ... konnte er sich nun leisten und tat dies auch. Das gute Geschäft mit einem nicht unbekannten Mann aus Rom hatte Herius gutes Geld eingebracht. Mit etwas Glück würde jener Herr nocheinmal bei ihm eine größere Menge Kleider bestellen. Vielleicht dann, wenn seine Frau die herrlichen Roben am Körper ihres Gatten glänzen sah.


    Ihm selbst machte das zufrieden und er gönnte sich auf den kleinen Gewinn ein anständiges Mahl in der besten Taverne am Forum. Nicht oft konnte er mit dem Geld so hantieren, wie in diesen Jahren. Nein oftmals reichten die wenigen Sesterzen der Armee nur für für die Hälfte der Wochen eines Monats. Dann wurde verliehen und gefeilscht mit jenen, die von Herkunft etwas Besseres waren.


    Heute aber war ihm diese alte Zeit egal. Es zählte nur der Wunsch und die Erfüllung dessen und was es kostete, schien nebensächlich. Damals war Herius skeptisch gewesen Armee und damit seine Familie zu verlassen. Mit jedem weiteren Jahr in Hispanien, jedem Monat, fast jedem Tag freute er sich, diesen Schritt getan zu haben. Hier ging es ihm gut. Die Arbeit war zu schaffen und das Handwerk füllte das Leben neben dem offiziellen Standard aus.


    Wenn man ihn heute werben würde, jener Mann wöllte durchaus unmögliches versuchen. Kaum etwas war mehr wert, als seinen eigenen Weg gehen zu können...


    Die Gedanken verflossen und das Essen wurde aufgetragen. Zum Glück war er allein am Tisch, denn diese ganzen leckeren Speisen, Früchte und Soßen ließen ihn kräftig zulangen.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

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