Ein Hof - Der Übungsplatz mit Verres.

  • Titus
    --------------------------------


    Titus führte Verres von seiner Kammer auf den Übungshof. Was genau der Tribun vor hatte, wusste Titus nicht, aber sicher konnte es nicht schaden, wenn der neue Sklave mal ein bisschen lief.


    "Los,.. lauf hier um den Hof. Der Tribun kommt gleich..... "


    Titus selbst ging zu dem Ständer mit Übungswaffen. Es gab da ein paar neue, schöne Stücke. Besonders der Caestus hatte es ihm angetan, auch wenn hier nur die Übungsvariante war. Doch er hatte sich selbst eine metallvbeschwerte Variante besorgt. Und wer die Wirkung der Fäuste des Hünen kannte, der musste zumindest ahnen können, das ein solcher Caestus an den Händen des Titus eine tödliche Waffe waren.

  • Verres zögerte nicht lange, auch wenn er sich fragte, was das sollte, doch dann rannte er los.



    Eine Runde nach der anderen und er rannte und rannte, so gut er kannte. Zugegeben, er war ein wenig aus der Form, aber er schaffte einife Runden und darüber hinaus mehr und so rannte er weiter, auch wenn sie letzten Runden ihn mehr und mehr anstrengten.


    Und er gab Alles.
    Er lief und lief, obwohl er irgendwann echt am Keuchen war.

  • Es dauerte nicht sehr lange, da betrat Tiberius Vitamalacus den Hof. Doch erst sagte zunächst nichts, sondern beobachtete den Sklaven eine ganze Zeitlang. Dann, als der Sklave die ersten Erschöpfungserscheinungen zeigte, ertönte seine Stimme über den Hof.


    "Genug, das reicht fürs Erste !"


    Dann wartete er, gerade und aufrecht stehend, bis der Skalve vor ihm zum stehen kam.


    "Verres, über welche Kampffertigkeiten verfügst du ?"

  • Keuchend kam Verres der Aufforderung seines neuen Herren, der auf den Hof getreten war und ihm einige Runden zugeschaut hatte, nach und kam zu ihm angetrabt, um dann vor ihm zu stehen bleiben, um sich seine Fragen anzuhören.
    Es war seltsam, aber ohne zu zögern konnte Verres antworten: »Alle Arten von Blankwaffen ... *keuch* den Gladius und ... besonders (die, den, das?) Spartha ... *keuch*!«
    Und als wurde sich nun etwas aus seiner verlorenen Erinnerung aufdrängen, fügte er noch an: »Und den Pugio ...beherrsche ich ... glaube ich ... auch ....*keuch*«


    Alles samt waren römische Begriffe für die Schwertwaffen und in diesem Moment drängte sich Verres wieder einmal die Frage auf, woher er das alles wusste ...


    Der Schweiss rann ihm die Stirn herab und mit einer kurzen Bewegung wischte er sich mit seinem Ärmel über die Stirn.

  • Sicherlich war Tiberius Vitamalacus erstaunt, das Verres zum einen Blankwaffen nannte und zu dem auch noch römische Waffen. Doch Tiberius Vitamalacus zeigte keinerlei Regung, zeigte in keiner Weise ob er diese scheinbar ungläublichen Äusserungen glaubte oder nicht. Denn ein Sklave wurde doch nicht ohne weiteres im Umgang mit Militärwaffen geschult. Und sollte Verres nicht aus Dakien kommen ? Wenn er den Umgang mit Waffen als freier mann gelernt hatte, dann hätte er doch er die ausländischen Waffen genannt,....


    Stattdessen ging er langsam zu dem Gestell mit Übungswaffen und Scuti. Dort nahm der ein Scutum auf und auch ein Holzgladius. Dieses warf er Verres zu.


    "Dann zeig mal was du kannst... " befahl er knapp und wartet abwehrbereit auf den Angriff des Skalven.

  • Verres war selber zu erstaunt darüber, was er geantwortet hatte, als dass er in der Miene seines Herren hätte lesen wollen. Stattdessen warf dieser ihm nun ein Übungs-Gladius zu, welches Verres geschickt auffing. Es war zwar viel leichter als ein echter Gladius und lag somit seltsam in seiner Hand, aber irgendwie wirkte es auch vertraut. Und er wusste auch damit umzugehen, denn das Kurzschwert, so hallte es in seinem Kopf, dient eher als Stichwaffe, statt wie das Langschwert als Hiebwaffe.


    Verres blickte nun sein Gegenüber an, der ihn aufforderte, damit zu kämpfen. Und Verres war vom Laufen noch aufgeputscht und so liess er nicht lange auf sich warten. Nur kurz schätzte er seinen Gegner ein. Sein Herr schien kein Mann zu sein, der nur hinter dem Schreibtisch saß ...


    Und wieder hallten ihm Gedanken durch den Kopf: Das wichtigste bei einem Gladius ist die Spitze ...


    Und so sprang Verres auf Tiberius Vitamalacus zu und versuchte ihn gesickt zu treffen, wobei er erst eine Finte andeutete, in dem er ihn von gerade aus angreifen wollte, drehte sich dann halb und versuchte es blitzschnell von der Seite.

  • Seit dem Moment, da er Verres das schwere Übungsgladius zu geworfen hatte, liess er diesen nicht aus den Augen, verfolgte und Beurteilte dessen Handhabung der Waffe. Die ersten Eindrücke schienen die Aussage des Skalven zu bestätigen und auch dessen erster Angriff zeugte davon, das dieser etwas von der Anwendung eines Gladius verstand.


    Doch langjähriges Training und und unzählig Stunden auf dem Exzierplatz hatten Tiberius Vitamalacus zu dem gemacht, was er heute noch war. Und es kostet ihm keine grosse Mühe die Finte des Sklaven zu durchschauen. Aber trotzdem noch liess Verres nicht gleich aufauflaufen, sondern liess diesen noch einige Attaken schlagen, schien dabei sich sogar leicht in Bedrängnis bringen.


    Dann, als er genug gesehen hatte, ging er in den Gegenangriff über, verwendet sein Scutum als Waffe, liess sich ein halben Schritt zurück fallehn, trat dann wieder vor und rammte das scutum mit grosser Kraft und Wucht gegen den Sklaven.

  • Schnell bemerkte Verres, dassSchnell bemerkte Verres, dass er es hier mit einem überaus geübten Gegner zu tun hatte, was seinen Ehrgeiz nun erst Recht anspornte und da er schliesslich zum Kampf aufgefordert wurde, egal, ob es nun sein neuer Herr war, oder nicht, nahm Verres auch keinerlei Rücksicht.
    Zwar machte Tiberius Vitamalacus am Anfang den EIndruck, als würde Verres ihn bedrängen, doch schien auch Verres dies zu durchschauen und so schlug er weiter auf seinen Gegner ein, auch wenn er nicht traf. Es zeigte sich, dass Verres alles andere als ein defensiver Kämpfer war. Und obwohl er im Nachteil war, da er keinen Schild trug, machte er seine Sache nicht schlecht.


    Als Tiberius Vitamalacus ihn schliesslich mit dem Scutum rammte, prallte dieser zwar mächtig gegen Verres Körper und es schmerzte auch und würde Blaue Flecken hinterlassen, aber Verres konnte nun nicht nur sein Geschick, sondern auch seine Kraft zeigen und hielt dem Angriff stand. Ja er schien sich regelrecht dagegen zu drängen, um dann in einer schnellen Wendung sich vom Schuld wegzudrehen, um so neben oder noch besser hinter seinen Gegner zu gelangen um ihn nun erneut einen Schlag gegen seine ungeschützte Seite zu verpassen. Doch ob ihm das bei diesem guten Kämpfer gelingen würde?


    Verres war nicht mehr ganz so trainiert durch sein Sklavendasein, auch wenn er immer wieder sich körperlich ertüchtigt hatte, so waren es Monate her, dass er eine Waffe in der Hand hatte.

  • Während er Verres schläge nur mit dem Scutum abwehrte, überlegte er gründlich, woher der Sklave seine Kampffähigkeiten hatte. Niemand hatte gesagt, das es sich hier um einen Gladiator handeln solle. Und wenn dies der Fall wäre, so hätte der Vorbesitzer davon berichten müssen, schliesslich wollte sich niemand ohne Vorwarnung einen solch gutausgebildeten Kämpfer ins Haus holen.


    Das hier vielleicht ein Gladiator vor ihm stand, auf die Idee war er zuerst gekommen, als Verres sich gegen die Scutumparade wehrte. Bisher hatten dessen Attacken mehr auf eine militärische Ausbildung schliessen lassen. Direkt und effizient waren diese Attacken gewesen, doch dieses Ausweichen war von einer solchen Geschicklichkeit und musste für einen Aussenstehenden auch äusserst gut anzusehen gewesen sein.


    Tiberius Vitamalacus hingegen hatte fast schon mit demn Ende des Kampfes gerechnet, doch er war zu erfahren, um sich nun eine Blöse zu geben. Doch er liess einen Moment seine Deckung offen, so das Verres sich neben ihn setzen konnte und sogar einen stich gegen seine Seite führen konnte. Aber der Tiberia war schnell ausgewichen, das Übunggladius berührte ihn nur leicht, führte ihm nur einen leichten schmerz zu und hätte im Ernstfall nur leicht die Rüstung berührt.


    Und sofort drehte er sich Verres zu, schnell, sehr schnell folgte das Scutum seiner Drehung, die schwere untere Kante flog mir grosser Wucht gegen das Übungsgladius des Sklaven.


    Und immer fragte er sich, wer diesem Sklaven das Kämpfen gelehrt hatte und zu welchem Zweck.

  • Verres spürte,dass er seinem Gegner gewachsen war und die auf wunderdame weise,
    Sie teilten aus und steckten ein. Verres kämpfte, wie er sich ernnerte und es verblüggte ihn. Und diese Verblüffung war sein Unheil. Er dachte zu viel nach.
    Auf einmal tref ihn ein heftiger Schlag an der Seite, er hatte nicht aufgepasst und ging in die Knie.
    Er war besiegt.


    Und so blieb ihm nichts anders übrig, als sich seinem Schicksal zu stellen ... für einen Moment. Aber Verres hatte ebenso mehr drauf und so schnellte er hervor und versuchte seinem Gegner an der Seite zu treffen.


    Es war seltsam, aber es war, als gehe es hier um sein eigenes Leben. Obwohl ihn der gegnerische Schmerz berletzte und ihn rtunken machte, so kämpfte Verres wie ein Wilder weiter.

  • Es war ein harter Kampf und Tiberius Vitamalacus genoss es. Verres schien wirklich etwas vom Kampf zu verstehen und immer mehr bekam der Tiberier einen Eindruck, zu was sein Gegner ausgebildet worden war. Und Verres hatte etwas, das sehr Wertvoll war, nähmlich die Dereitschaft auch in einem Übungskampf nicht zu unterliegen.


    So war Tiberius Vitamalacus nicht wirklich überrascht, als dieser, schon fast am Boden liegend, wieder Angriff. Ein schneller Schritt seitwärts zurück brachte ihn aus der Gefahrenzone. Doch er gab Verres nicht lange Zeit sich wieder auf die Füsse zu kommen, denn auch Tiberius Vitamalacus pflegte Übungskämpfe mit gnadenlosen Härte zu führen, und so setzte er sein Scutum wieter dazu ein, sowohl die Hiebe von Verres zu blocken, als auch dazu selbst kräftige Schläge auszuteilen.

  • Als Tiberius Vitamalacus seinen Schild erneut einsetzte, um gegen die Angriffe von dem halb am Boden liegenden Verres zu blocken und ihn selber weiter anzugreifen, tat Verres etwas, was so etwas wie Lebensinstinkt war: WHier am Boden hatte er kaum eine Chance und jeder Hieb, den er austeilte, bedeutete noch mehr Kraft anzuwenden, als wenn er auf seinen Füssen stehen würde
    Und alles war nun mehr als anstrengend, hatte er sich doch vorher schon recht durch die Lauf-Runden um den Übungsplatz verausgabt und so schwanden ihm langsam die Kräfte und so geriet er langsam in den Nachteil. Doch weiter setzte er alles dran, nicht aufzugeben. Ja, man sah ihm schier an, wie verbissen er kämpfte, als ging es um sein Leben.
    Seine Augen funkelten wild und bei jedem erneuten Schlag gegen seinen Gegner stiess er so etwas wie einen Kampfschrei aus.


    Und dann rollte er sich aus der Angriffszone seines Gegners und sprang auf die Beine, wenn langsam auch leicht schwankend, denn sein Atem ging schnell.


    Doch dann versetzte er Tiberius Vitamalacus einen schweren Treffer in die Seite, der so unvorhergesehen kam, dass er kaum zu blocken war. Es war aber auch seine letzte Kraft, die Verres einsetzte und er spürte, dass er nun anfing, nachzulassen, da er mit seinen Kräften und der Luft am Ende war.


    Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Etwas funkelte in seinen Augen auf: Ein Art von Siegeswillen und vorallem einen: nie aufgeben!

  • Den Angriff von Verres hatte er zwar noch kommen sehen, doch mit solchem Angriffswillen und Kampfgeist des Sklaven hatte er nicht wirklich gerechnet, so fehlte ihm genau der Moment, der nötig gewesen wäre, diesem schalg auszuweichen. Er schaffte es gerade noch seinen Oberkörper etwas wegzudrehen, doch trotzdem traf ihn der Schalg mit grosser Wucht.
    Doch er hatte schon viele schmerzhafte Treffer abbekommen in seinem Leben, sodas sein Körper kaum darauf reagiert. Der Schmerz würde noch kommen, aber nicht jetzt, jetzt waren seine Sinne so geschärft, das er kaltblütig reagieren konnte.


    Blitzschnell drehte er sich zu Verres, trat einen Schritt vor, rammte den Schildbuckel gegen den Kopf von Verres und unmittelbar danach schnellte das Scutum herab, direkt auf die Füsse des Sklaven. Die freie rechte Hand legte sich schnell und Kraftvoll um den Unterarm des Schwertarms seines Gegners.


    "Es ist genug !" befahl er harsch.

  • Schmerzhaft traf der Schildbuckel von Tiberius Vitamalacus Verres Kopf und für einen Moment wankte er leicht. Doch dann ging alles recht schnell und Verres glaubte sich für einen Moment in diesem Übungskampf zu vergessen. Es war, als würde er wie damals gegen die Gegner um sein Überleben kämpfen, doch er spürte auch, dass er mit seinen Kräften am Ende war. Doch es war nicht der Schlag gegen den Kopf, sondern vielmehr die Hand an seinem Unterarm, an dessen Ende er sein Holzschwert hielt und der barsche Befehl, den ihn zurück in die Gegenwart holte.


    Augenblicklich hielt Verres keuchend inne und blickte seinen Herren von unten herauf an. Sein Blick war angestrengt und noch voller Kampfeswut, aber er liess sein Schwert sinken und nickte schweigsam. Schweiss lief ihm von der Stirn.


    »Ich hoffe, ich habe dich nicht enttäuscht!« presste er ziemlich erledigt hervor. Sein Brustkorb wölbte und senkte sich heftig und erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, dass es nur ein Übungskampf war und er hoffte, seinen Herren nicht zu hart getroffen zu haben.

  • Langsam löste er den Griff um den Unterarm des Sklaven und trat einen Schritt zurück. Und so wie er damit gerechnet hatte, setzte jetzt erst der Schmerz ein ein. So war es immer, im Kampf selbst spürte er kaum etwas, er hatte damals auch nichts gespürt, als seine Schildarm in der Schlacht gebrochen war, der Schmerz war erst nach der Schlacht gekommen. Und genau das hatte ihm in der Schlacht das Leben gerettet.


    Das Scutum reichte er Titus, bevor er sich wieder Verres zu wandte.


    "Enttäuscht ?" meinte er leicht Kopfschüttelnd. "Nein, du hast meine Erwartungen übertroffen. Wer hat dich im Schwertkampf ausgebildet ?"


    Mittlerweile war er sich ziemlich sicher, zu welchem Zweck dieser Sklave ausgebildet worden war. Doch er hegte auch Zweifel, ob der Mann vor ihm schon immer ein Sklave gewesen war.

  • Verres war erleichtert, als sein neuer Herr diese Worte an ihn richtete. Ja, er war erleichtert, in mehreren Dingen: Er war froh, dass der Kampf zu Ende war und er seinen Herren nicht enttäuscht hatte. Und das er diesen nicht zu sehr verletzt hatte.
    Und dann lobte dieser ihn auch noch, weil er sagte, er hätte seine Erwartungen übertroffen. Dies freute Verres sehr.
    Und so richtete er sich auf und als er vor Tiberius Vitamalacus stand, bersuchte er sich ein Lächeln abzu ringen, aber er selber spürte, wie fertig er war. Aber es war auch etwas befreiend.


    Als Tiberius Vitamalacus ihn dann aber etwas fragte, da starrte er ihn fragend an. Und er suchte in seinem Gedächtnis berzweifelt nach einer Antwort. Ohne den Blick zu senken kamen dann seine Worte ohne Mitleid oder Zweifel, sondern sie waren aufrichtig:
    »Ich kann es dir leider nicht sagen. Ich erinnere mich einfach nicht. Es ist zum Verzweifeln.« Seine Stirn legte sich in Falten und man sah Verrres, der immer noch etwas keuchte, an, dass er mit seiner Antwort nicht glücklich war.

  • Wiedermal war es nur ein kleines Zeichen , das der Tiberier Titus gab und dennoch verstand ces der Hüne fast sofort und stellte nicht nur die Übungswaffen ab sondern holte auch noch zwei Becher kühles Wasser.


    Tiberius Vitamalacus deutet kurz auf eine Bank am Rande des Hofes, wies so Verres an sich zu setzen. Er selbst blieb stehen, nahm einen der VBecher von Titus entgegen, der andere ging an Verres.


    "Erzähl mir mehr !" Die Stimme des Tiberiers liess keinen Widerspruch zu. "Woran erinnerst du dich nicht mehr ? Und an was kannst du dich noch erinnern ?"

  • Verres liess sich auf der Bank dankbar nieder und ebenso dankbar nahm er den Becher Wasser an. Dann nahm er einen kräftigen Schluck und blickte Tiberius Vitamalacus ernst an, als dieser ihm diese Frage stellte. Und Verres merkte, dass er seinen neuen Herren schwer einschätzen konnte.


    Und dann sprach er: »Ich weiss nicht mehr genau. Man fand mich im Wald, fast nackt. Es waren Bauern aus einem dakischen Dorf. Ich war schwer am Kopf verwundete und sie nahmen mich in ihrem Dorf auf und pflegten mich dort gesund. Ich konnte mich kaum mit ihnen verständigen. Ich sprach kein dakisch. Doch einer von ihnen konnte etwas Latein. Aber sie konnten mir nicht mehr sagen und ich erinnerte mich nicht. Man erzählte mir, dass man Hufspuren von Pferden an dem Ort gefunden hatte, wo man mich fand. Naja, und dann wurde ich langsam gesund, dank dieser Menschen im Dorf. Und ein wenig lernte ich ihre Sprache. Und im Morgengrauen kamen dann die Römer und griffen das Dorf an. Und ... « Verres zögerte und blickte zu Boden. »Sie hatten mein Leben gerettet und ich griff so dann auch zum Schwert und wollte das Dorf mit verteidigen ... und ich tötete einige der Gegner, aber es waren zu viele und so kam ich mit den übrig gebliebenen Dakern des Dorfes in Gefangenschaft und wurde versklavt ...«


    Langsam wurde sein Atem ruhiger, doch nun starrte Verres etwas starr vor sich auf den Boden, vorbei an den Beinen seines Herren.


    Und leise und leicht verzweifelt fügte er hinzu: »An mehr erinnere ich mich einfach nicht!«

  • Er hörte einfach zu, trank dabei einen Schluck Wassser, reichte dann den Becher an Titus weiter. Beide Männer tauschten ein paar Blicke aus. Titus war eioner der wenigen, welche um das wussten, was dem Tiberier vor Jahren wiederfahren war und wie ähnlich seine Lage damals Verres jetziger gewesen war. Etwas weniger Glück, andere Umstände und er selbst hätte nicht so schnell in den Schoss der Familie gefunden.
    Doch ausser diesem kurzen Blickwechsel, war nichts auf den Gesichtern der beiden Männer zu erkennen. Stattdessen musterte Tiberius Vitamalacus Verres eindringlich. Das dieser wohl vor seinem Gedächnsverlust eher aus dem Imperium stammte, statt aus Dakien war ihm schon zuvor bewusst gewesen. doch welche Umstände hatten ihn dahin geführt ? Die Kampftechnik sprach dafür, das er schon mal zum töten ausgebildet worden war. War er auch aus diesem Grund in Dakien gewesen ?


    "Ist das wirklich alles ?" fragte er kühl.

  • Verres sah zwischen Titus und dem Tiberier hin und her und ihm entging nicht der Blick zwischen den beiden, auch wenn er es nicht deuten konnte. Man schien ihm aus irgendeinen Grund zu misstrauen, aber das war eigentlich nicht Verres Problem, dennoch achtete er sehr genau auf weitere Regungen seines Herren.


    »Ja, das ist alles. Wenn du an mir zweifeln solltest, so tue es. Aber ich spreche die Wahrheit und belüge dich nicht!« sagte er nun fest


    Aber viel Sinn schien es eh nicht zu haben ...


    Seinen Becher Wasser trank er nicht aus, auch wenn ihm danach war.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!