Die Koppel und die große Weide

  • Die Berührung seiner Hand lies sie innehalten. Wie schon so oft fühlte sie sich in seiner Nähe geborgen und aufgehoben. Sie legte ihre auf seine und heilt ihn so fest.


    „Was bin ich schon besonderes, ein Mädchen wie jedes andere auch. Vielleicht etwas weniger römisch wie so manche andere aber kann ich etwas dafür?“


    Sie sah zu ihm auf und ihre grünen Augen waren voller wäre zu ihm, sie konnte sich nicht erklären was in ihr vorging doch wünschte sie dieser Augenblick würde nie vorbei sein. Sie fühlte sich geschmeichelt von der Aufmerksamkeit dieses Mannes und doch hatte sie auch etwas Angst vor dem was kommen könnte.


    „Du bist der einzige der mir nicht das Gefühl gibt dumm und jung zu sein. Warum bist nicht du mein Vormund?“


    Ihn als Vormund haben, nein das war es eigentlich nicht was sie wollte. Sie war sich nicht sicher aber sie liebte die stillen Augenblicke mit ihm sehr.

  • Als sie meine Hand festhielt verharrte ich gerne so an ihrer Wange.


    " Nicht jeder erkennt sofort die Blume unter den Disteln und ich denke das bist du.
    Die Blume in einem römischen Dornengestrüpp.
    "


    Ich war ein wenig verlegen, diese schmeicheleien habe ich schon lange nichtmehr gemacht.
    Aber meiner ansicht nach war Dagny durchaus berechtigt diese nun geniessen zu dürfen.


    " Ich brauch dir nicht das Gefühl zu geben das du dumm bist, jung ja, aber dumm, keinesfalls.
    Ich finde dich durchaus gewitzt und intelligent und das mag ich
    "


    Ich zwinkerte ihr zu.


    " Irminar ist halt dein letzter lebender Verwandter und er hat das Vorrecht dazu dein Vormund zu sein.
    Und wäre ich dein Vormund könnten wir nicht ganz so unbeschwert miteinander umgehen, das wäre doch schade, findest du nicht.
    "

  • Sie lachte vergnügt auf und lies ihn los.


    „Ja, da hast du ganz sicher recht. Ich liebe ihn ja auch, es ist wie ein Bruder zu mir und so was hatte ich noch nie in meinem Leben.“


    Sie machte wieder einen Schritt von ihm weg, nicht zu viel den sie drehte sich zu ihm umund strecke ihm die Hand entgegen.


    „Komm ich will dir etwas zeigen.“

  • Sie führte ihn über die Koppel in Richtung der hinteren Umfriedung. Die Koppel endete in der nähe der Stadtumfriedung. Dort hatte jemand schon vor langer Zeit abgeschlagenes Holz aufgeschichtet und dahinter Heu verteilt, es war ruhig und die Sonne schmeichelte mit ihren ersten Strahlen den Platz. Kleien Tier hatte sich hier eine Unterschlupf gesucht. Es sah so aus als ob man vergessen hätte das man hier mal was abgelegt hatte.
    Eine Stute mit ihrem einjährigen stand dort und hob nur kurz den Kopf als die beiden Germanen an diesen geheimen Platz kamen.


    „Das ist eine Stelle die ich gefunden habe und hier gehe ich hin wenn ich allein sein will, du bist jetzt der einzige der davon weis.“

  • Verblüfft über das was sie mir da zeigte schaute ich mich um.
    Ja ein versteck war es, wenn man nicht wusste wo man suchen sollte, war man für die restliche Welt verschwunden für ne weile.


    " Das ehrt mich das ich der einzige bin der hiervon weiss, ausser der Stute und ihrem Fohlen natürlich."


    Ich grinste ein wenig.


    " Aber ich glaube nicht das die uns verraten werden."


    Ich ging ein paar schritte auf die Stute und das fohlen zu und hielt meine Hand vor, so neugierig wie die beiden waren, streckten sie die Köpfe das ich die Nüstern streicheln konnte und dann zogen sie die schon zurück und verschwanden.


    " Jetzt weiss ich wo ich dich finden kann wenn ich dich malwieder suchen sollte.
    Das ist gut.
    "


    Ich drehte mich dabei nicht um, sondern sah der Stute und dem Nachwuchs nach.

  • Sie sah ihm dabei zu und ihr Herz schlug etwas schneller als sonst. Warum machte es das nur wenn er in ihre Nähe war und warum war es ihr wichtig ihm genau diesen Platz zu zeigen?
    Sie leibte diesen Platz, die Stille und die Pferde um sie herum und auch ihm schien es zu gefallen.
    Sein breiter Rücken vor ihr, seine Bewegung. Am liebsten würde sie ihn jetzt berühren aber sie traute sich nicht und es war wohl auch nicht schicklich, das sie beide hier allein waren war schon seltsam.


    „Ja, das weisst du jetzt“


    War alles was sie im Moment raus bekam.

  • Ich drehte mich zu ihr um und ging langsam auf sie zu.
    Mein Herz pochte und meine Zunge wurde schwer, es war nicht leicht worte heraus zu bekommen.


    Glücklicherweise war der Holzstapel recht hoch das man wirklich nur bei seeeehr genauem hinsehen einen leichten ansatz eines Haarschopfes hätte sehen können.


    Ich griff mir ihre hände und streichelte sanft mit meinen Fingern über ihren Handrücken und hielt den kopf ein wenig gesenkt.
    Es tat gut ihre haut zu spüren und letztendlich hob ich den Kopf.


    " Weisst du warum loki so misstrauisch ist das ich durchgehend hier bin?
    Weil ich wegen dir hier bin, ich bin gerne bei dir in deiner Nähe und sehe dir gerne zu bei dem was du tust.
    "


    Es dauerte eine weile bis ich das sagen konnte, aber nun war es raus.

  • Sie sah zu ihm auf, ihr wurde ganz komisch im Bauch. Sie glaubte jeden Augenblick umzufallen, wenn er sie nicht festhalten würde wäre das wohl auch so. Ihr Hals war trocken und sie bekam keinen Ton raus. Es ging ihr doch nicht anders, sie freute sich immer wen er da war und sie vermisste ihn sogar wen er keine Zeit hatte.


    „Ich bin gern mit dir zusammen, ich …ich bin immer traurig wen du mal keine Zeit hast. Ich weis das du viel beschäftigt bist. Nicht das du denkst das ich quengele“ schob sie schnell nach.

  • Mir fiel ein Stein vom Herzen, sie dachte und fühlte scheinbar genauso.
    Ein strahlen erschien auf meinem Gesicht, man merkte das mich das freute.


    " Du glaubst nicht wie es mich freut das es dir genauso geht.
    Ich versuche soviel Zeit für dich zu haben wie ich nur kann, nur bin ich leider sehr eingespannt.


    Der Stadtrat muss aufgestellt werden und auch so habe ich viel zutuen jetzt wo ein politischer Umbruch bevorsteht."


    Dennoch grinste ich auch wenn das Thema hart war.


    " Aber ich verspreche dir so oft ich kann bei dir zu sein und wenn du es wünscht können wir gerne malwieder zu meinem Landgut reiten, dort sollten wir vor allzuneugierigen Augen und Ohren geschützt sein.


    Dort sind wir beide nur unter uns"


    Den letzten satz sagte ich mit sehr sanft belegter stimme.

  • Sie lachte ihn an, ihr Herz machte Purzelbäume.


    „Sehr gerne aber bitte frag du Irminar ob ich mit darf. Du weißt das er sehr auf mich aufpasst und ich will ihm nicht schon wieder einen Grund geben böse auf mich zu sein.“


    Sie war sich sicher das es so am besten war und wer weis was ihr Vormund zu dem ganzen sagen wird.

  • Wo sie recht hat, hat sie recht.


    " Ja das werde ich tun, wir wollen ja keinen Ärger heraufbeschwören.
    Aber es würde mich sehr freuen wenn das gehen würde.
    Mara Iastix und Rolf würden sich sicherlich auch freuen dich zu sehen.
    Hin und wieder fragen sie schon nach dir, du hast Eindruck hinterlassen.


    Einen recht großen sogar, Mara..... nunja....... sie war.. berauscht von dir und meinte so.. dies und das."


    Ich drehte ein wenig verlegen den Kopf zur Seite, denn was die gute Mara sagte war nicht ohne.

  • Jetzt wurde sie neugierig und sie sah wieder zu ihm auf.


    „Was sagte sie den? Außer das du dich schonen und gut essen und solches, sie wird doch nicht anders sein als Marga, oder?“


    Dabei viel ihr ein das sie Marga mal wieder besuchen sollte, sie hatte sich schon lange nicht mehr in der Küche sehen lassen.

  • Sollte man ihr das sagen?
    War es denn schon soweit?
    Ging das nicht zuweit?


    " Naja, sie hat da ihre ganz eigenen Vorstellungen was meine Zukunft betrifft, sie sicht sich als so eine Art Ziehmutter.


    Sie meint das ich ......... naja das ich langsam mal......
    Naja sie meint ich brauche eine Frau an meiner Seite, das ich Häuslicher werden soll, ich bin ja auchnichtmehr der jüngste.
    Sowas in etwa.
    "


    Ich hoffte das das nicht zuviel für Dagny war, bitte nicht.


    " Naja..... Mara halt halt ihre eigenarten und sie hat sich so einiges gedacht nach deinem Besuch......."


    Ob Dagny darauf kam was Mara damit meinte?

  • Sie sah ihn entsetz an, er wollte heiraten? Wen und wann? Ihr Herz zog sich zusammen. Was er als nächstes sagte hörte sie schon gar nicht mehr, ihre Ohren schienen zu rauschen und sie ihr Blick verdunkelte sich kurz. Ihre Stimme war etwas belegt.


    „Ja, da hat sie wohl recht.“


    War alles was sie zustande brachte.

  • Ich bemerkte das Dagny stiller und bedachter wurde und fragte mich ob ich was falsches gesagt hatte.


    " Dagny, alles ok?
    Ich meine, Mara redet viel weisst du, nur weil sie nun bald Heiratet, heisst das nicht das ich nun auch direkt Heirate, das ist immernoch meine Entscheidung.


    Für solch einen Schritt muss man die richtige Frau gefunden habe."


    Ein wenig leiser, dennoch hörber sagte ich noch.


    " Auch wenn ich denke das ich sie gefunden habe."


    Ging ich nun zuweit?

  • Da war es nun, er hatte eine gefunden. Nun wird er wohl doch bald heiraten. Sie hörte kaum zu, nur ihr Herz zog sich zusammen.


    „Da gratuliere ich dir.“


    Sie drehte sich um und ging langsam über die Weide zurück.


    „Kenn ich sie?“

  • Ich ging neben ihr her und war dann ziemlich über ihre plötzliche kühle überrascht.


    Ich sah mich fix um, niemand da, gut.


    Ich stellte mich vor Dagny, hielt sie an den Schultern und stoppte so ihren Gang.


    " Ja, du kennst sie, ziemlich gut sogar und besser als jeder andere sie kennt........"


    Sie schien immernochnet ganz zu begreifen worauf ich hinaus wollte und ich war am zögern ob ich nicht zuweit ging, jedoch musste ich etwas sagen.


    " Wie ich bereits sagte, hält Mara große Stücke auf dich und die Meinung teile ich und............."


    Irgendwie wollte mir das nicht so ganz über die lippen und ich sah sie dann einfach nur an, in der Hoffnung sie würde begreifen.

  • Er stoppte sie und nach einem kurzen Augenblick hob sie den Kopf und sah ihn an. Meinte er wirklich sie? Wollte er damit sagen das…war es Angst oder Freude die jetzt wie ein Felsblock in ihrem Bauch lag?


    „Aber ich…wie kannst du , nein sie…ich…ich weis nicht.“ Stotterte sie vor sich hin und musste erst mal das ganze in ihrem Kopf ordnen, er wollte ihr doch jetzt nicht sagen das er sie als seine Frau sah, seine zukünftige Frau?


    „Harlif ich bin doch viel zu jung für dich und, und du bis Duumvir und ich nur ein kleines Mädchen. Ich darf ja noch nicht mal arbeiten. Irminar bringt mich um und steckt mich danach in den nicht vorhandenen Kerker, wenn er davon erfährt.“


    Alles in ihrem Kopf war durcheinander, sie merkte nicht wie sie immer schneller wurde beim reden, sich hinein steigertet und anfing auch irgendwelchen Schwachsinn zu sagen.
    Er wollte sie evtl. irgendwann heiraten, aber doch nicht jetzt gleich oder doch? Nein das ging doch nicht und überhaupt.
    Ihr Herz machte einen Aussetzer und sie wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen und gleichzeitig wäre sie auch am liebten jetzt im nächstes Hasenbau verschwunden.
    Sie streckte sich wieder und sah ihn fest an, nein das ging so ganz und gar nicht, das war unmöglich …sagte ihr Kopf auch wenn der Bauch vor Freude innerlich tanzte. Sie schüttelte den Kopf, nicht energisch wie sonst wenn sie was ablehnte sondern doch etwas hilflos.


    „Das geht nicht, hast du es schon Irminar gesagt?“


    Oh nein bitte nicht, er schickt mich wieder zurück und dann kann ich ihn nie mehr sehen.


    „Ich kann nicht deine Frau werden“ sagte sie fest und hoffte doch das er jetzt nicht böse wurde und sie einfach stehen lies. Was sollte sie jetzt nur machen, damit hatte sie nicht gerechnet und warum war sie dann vorhin so schmerzhaft enttäuscht gewesen als sie dachte er meinte eine andere?

  • Die Reaktion überraschte mich ein wenig, wie sie da vor mir rumhampelte und komisches Zeug vorsichhinbrabbelte, aber ihre letztendliche Schlussfolgerung stimmte.


    " Ich weiss das du dass nicht kannst und nein ich habe Irminar nichts gesagt.


    Weisst du, für sowas wäre es mehr als zu früh und ich selbst bin auchnicht soweit.
    Ich habe momentan viel zuviel zutuen und hab kaum den Kopf für anderes frei.
    Ich wollte damit ja nur sagen, wenn ich jetzt heiraten müsste, dann wärest du sicherlich meine erste Wahl, aber wie du bereits sagtest, bist du a zu jung und von hohem stand.
    "


    Ich seufzte.


    " Als Duumvir bekleide ich zwar eine höhere Position, doch ist diese nicht ausreichend um eine Frau von deinem Stand zu heiraten und darüber müsste eh euer Familienrat entscheiden.


    Daher, liebe Dagny, so gern ich dich auch habe, werd ich dich nicht heiraten können, das hast du schon richtig erfasst."


    Ich war nicht so gut darin Gefühle zu verbergen, so war es mir mehr als deutlich anzusehen das diese Erkenntniss mir zu schaffen machte und mir ganz und garnicht gefiel.

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