Die Koppel und die große Weide

  • Sie schluckte schwer als er ihr so einfach recht gab. Er war also auch überzeugt, dass sie nicht wirklich die richtige war. Was er genau sagte hörte sie nicht wirklich nur das alles was er vorher gesagt hatte nur heiße Luft war. Zumindest wollte sie es so verstehen und jetzt zog sich ihr Bauch erneut zusammen, nur diesmal aus Enttäuschung und aufkommender Wut.
    Sie wendete sich ab und hob ihren Kopf stolz hoch.


    „Na, dann ist ja gut, das wir uns einig sind“ kam es recht kühl von ihr.


    Sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an.


    „Du hast sicher noch etwas wichtiges zu tun.“


    Sie wollte hier weg, der schöne Platz, den sie ihm gezeigt hatte, war jetzt für sie nur noch eng und belastend und was sie nicht wollte das er sie jetzt sah wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie wartete nicht auf seine Antwort sondern rannte einfach los, quer über die Weide, in Richtung der Cassa.

  • Die kühlen Worte die sie mir entgegen warf, glitten wie eiserne Krallen über meine Knochen und liessen mich im ersten Moment wie erstarrt stehen bleiben, bis ich dann realisierte was geschehen ist.


    " Dagny....... Ich meine..........."


    Dann rannte sie bereits und lies mich stehen.
    Ich verfluchte mich ihr wehgetan zu haben und mir selbst auch.
    Ein unbedachtes Wort und alles ging in die Brüche, Frauen waren echt kompliziert.
    Jedoch war ich nicht bereit aufzugeben und rannte ihr so schnell ich konnte hinterher.
    Ich rannte und rannte und nach ein paar Metern überholte ich sie, blieb vor ihr stehen und packte sie an den Schultern.
    Es war deutlich zu sehen das meine Augen leicht Tränen verhangen waren.


    " Dagny.........es.......tut mir leid.......
    Bitte, hör mir zu. Bitte.
    "


    Ich suchte die richtigen Worte und lies sie dann fliessen.


    " Ich würde dich heiraten, sofort wenn wir könnten, doch noch können wir nicht.
    Verzeih mir das ich vorhin die falschen Worte gewählt habe, aber die richtige die ich fand...... wo ich meine das sie die richtige ist......... das bist du.
    "


    Mir stockte erneut der Atem, aber diesmal war es mir egal ob ich zuweit ging.


    " Ich bin so gerne bei dir und verbringe so gerne die Zeit mit dir, die wir haben.
    Ich würde dich sofort heiraten, jedoch bin ich noch unter deinem Stand und es würde sich nicht geziemen.
    Doch glaub mir das ich daraufzu arbeite das ich dich heiraten kann, kein anderer Wunsch beflügelt mich mehr...... Dagny.... Ich..........
    "


    Jetzt blieben mir die Worte im Hals stecken, das meiste war gesagt, nun blieb es an ihr.

  • Sie hörte ihm nicht zu, sie wollte ihm nicht zuhören. Ihre Ohren rauschten und sie werte sich als er sie festhielt.


    „ Las mich los, ja du bist nicht von meinem Stand. Steckt euch das doch wohin ihr wollt ihr Männer“


    fauchte sie ihn an und befreite sich von seinem Griff sie funkelte ihn an, drehte sich um und stapfte mit stolz erhobenem Kopf weiter.

  • Nachdem sie ihre Arbeiten erledigt hatte, war Sveija zur großen Koppel hinter der Hros gegangen. Sie sah bei der Dressur der Einjährigen zu. Das hatte sie öfters in letzter Zeit gemacht. Zum einen, weil sie Pferde schon immer geliebt und schon als Kind Evax Ubius und seine Söhne bei der Arbeit mit den Tieren beobachtet hatte. Zum anderen war da der Mann, der hier auf den Gut der Duccier die Tiere betreute...

  • Lando hatte ihm geraten sich erst an sein Pferd zu gewöhnen. SEIN Pferd! Ragin konnte es immer noch kaum glauben. Er hatte ein Sax, er hatte ein Pferd und seine Familie war im Vergleich zu seinem Heimatdorf fast unglaublich reich. Manchmal kam es ihm vor wie ein Traum, zumindest solange er nicht die Ställe ausmisten musste...


    Mit Helios hatte er sich schnell angefreundet, denn der Hengst war ein ruhiger und sehr friedlicher Genosse, zumindest wenn man die anderen Pferde der duccischen Pferdezucht sah. Allerdings war er trotzdem weitaus temperamentvoller als die alte Stute die sie und ihre Mutter früher ihr eigen genannt hatten. Also entschloss sich Ragin den Hengst erst auf der Koppel an sich zu gewöhnen. Er hatte ihn gesattelt und zur Koppel geführt. Nachdem er aufgestiegen war, begann er ertmal mit einem langsamen Trab. Schließlich war er auch schon eine Weile nicht mehr geritten. Aber allzu schnell war das Ragin zu langsam und er trieb Helios immer schneller an. Dieser war nur allzu gerne bereit ebenfalls schneller zu rennen. Ragin jauchzte vor Vergnügen an der Geschwindigkeit und wie der Wind durch seine Haare wehte. "Schneller, schneller!" ,rief er dem Pferd zu. Vor lauter Spaß hatte Ragin leider völlig vergessen, dass die Koppel auch ein Ende hatte. Helios bremste aprupt und da der Reiter nicht darauf vorbereitet war, verlangte die Physik ihr recht: Ragin wurde aus derm Sattel geschleudert und landete hart auf seinem Allerwertesten. Ein stechender Schmerz zuckte durch seinen Hintern. Stöhnend blieb er erstmal einige Sekunden liegen...


    ...bis sich Helios ihm näherte und begann an seiner Nase zu knappern und sein Gesicht mit Schaum und Sabber zu überziehen. Anscheinend wollte der Hengst schauen, wie es seinem fliegenden Reiter denn ging. Prustend schob Ragin den Pferdekopf beiseite und setzte sich auf. Uh, schlechte Idee, so saß er genau auf der schmerzenden Stelle. Also stand er schnell weiter auf. Er schien wirklich nichts weiter zu haben, als eben seinen schmerzenden Hintern-Glück gehabt! Aber aufs Reiten hatte er heute keine Lust mehr. Alleine der Gedanke sich mit seinem Hintern auf den Sattel zu setzen, ließ ihm die Tränen in die Augen schießen. "Sowas hast du sicher auch noch nicht gesehen was?" fragte er das Pferd, erntete aber nichts als ein beinahe verächtliches Schnauben...


    Sim-Off:

    Wenns jemand gesehen haben mag, kann er gerne dazu kommen. Wenn nicht ist auch gut;)

  • Albin, gerade mit dem morgendlichen Tagewerk fertig, lümmelte gerade durch die Hros um den Pferden wie fast jeden Tag einen Besuch abzustatten. Es war ein kühler Morgen, und die Jungs hatten sämtliche Pferde auf die Weide gebracht, die sich von der Casa Duccia bis direkt an die Stadtmauer erstreckte. Er öffnete das große Tor, das die Hros von der Weide trennte, ging hindurch und schloss es hinter sich. Es war wie jedes Mal ein schöner Anblick die Tiere auf dem Gras asen, oder einfach über die Weide tollen zu sehen.


    Die Idylle hielt nur wenige Sekunden an, denn als er den Kopf nach rechts wandte, konnte er den jungen Ragin erblicken, der auf Helios über die Koppel preschte. Die Koppel war lang, keine Frage, aber nicht so lang als dass man darauf minutenlang in eine Richtung gallopieren konnte. Genau gesagt war die Koppel nur dazu da den Pferden Kommandos, Wendemanöver und sonstige Tricks beizubringen.
    Die Praxis bewies die Theorie, und der junge Ragin flog alsbald durch die Gegend... Albin hielt die Luft an, und als der Junge auf dem Boden aufschlug wollte der alte Mann schon zur Hilfe eilen, doch konnte er schnell sehen dass Ragin nicht allzu schwer verletzt war.


    Wut kochte in ihm hoch, diese vermalledeite Jugend!


    "Wenn du es unbedingt deinem Vater gleichtun willst, junger Ragin, würde ich nicht unbedingt mit seinem Ende anfangen.", keifte der vor Wut nur so schäumende alte Mann, der mit einem Satz, den man ihm so garnicht zugetraut hatte, durch die Umzäunung der Koppel gesprungen kam, mit drei großen Schritten bei Ragin war, ihn am Kragen packte und in einer Bewegung zu einer vollendeten, und jahrelanger Übung entsprender Ohrfeige ausholte...


    *SMACK*


    "Und dies ist genau das, was dein Vater sich verdient hatte als er das erste Mal von seinem Reittier fiel...", bebte Albin, der innerlich einen Fluchwörterschatz abarbeitete der selbst Loki die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte, dann zwang sich der alte Mann wieder zur Ruhe. Er war ein Junge, vergiss das nicht, alter Mann.


    "Allerdings ist das damals ein Schwein gewesen.", nun musste er doch wieder schmunzeln...

  • Auf einmal war Albin da und scheuerte ihm eine. Beim Versuch einen Schritt zurück zu gehen, stolperte er und fiel gleich nochmal auf seinen Allerwertesten. Blitze aus Schmerz schossen ihm durch den Körper und die Tränen schossen ihm in die Augen.


    "Ach verdammt!" Fluchte er, begleitet von einigen Flüchen die wir hier besser nicht wiedergeben. Dann sprang er mit einem hochroten Kopf auf die Beine. Zuerst wollte er sich in seiner Wut auf den Villicus stürzen, aber so schnell die Wut aufkam, so schnell war sie auch wieder vorbei, als er wahnahm was Albin eigentlich noch gesagt hatte.


    "Es tut mir leid. Es war nur so toll, schnell zu reiten. Helion ist so ein tolles Pferd, aber ich wohl noch nicht so ein toller Reiter wie ich gedacht habe. Mein Vater ist wirklich auf einem Schwein geritten? Kannst du mir noch mehr Geschichten über ihn erzählen? Meine Mutter kannte ihn ja erst als Mann, so dass ich eigentlich gar keine Jugendgeschichten von ihm kenne."


    Irgendwie konnte er auf Albin nicht richtig wütend sein. Allerdings war jetzt der Punkt gekommen an dem er endgültig nicht mehr verstand warum Albin nicht mit ihnen am Tisch gegessen hatte...

  • Ratbald hatte sich schnell auf Yggur geschwungen um zu schauen, wie es um seine Fähigkeiten als Reiter bestellt war. Man musste ja nicht exzellent reiten können, doch gar nicht war ein bisschen wenig!
    Schon hörte er das Preschen eines Pferdes. Kurz darauf tat es einen Schlag und Ratbald konnte noch sehen wie sein Bruder mit Schmackes auf den Boden knallte. Doch nur mit seinem Hinterteil, dass brauchte man zum Ausmisten ja nicht, dachte Ratbald grinsend. Dann jedoch errang die Sorge die Oberhand und er machte sich auf zu seinem Bruder.
    Als er den halben Weg zurückgelegt hatte, raste Albin auf Ragin zu. So viel Schnelligkeit hätte der junge Duccier dem alten Mann nicht zugetraut! Und "BAMM" fing sich Ragin ein.
    Kurz darauf war Ratbald auch schon bei den Beiden angekommen. Seine Fassung war stark angekrazt. Wütend stellte er sich seitlich vor seinen Bruder. Den Vater zu beleidigen war zu viel gewesen, das stand Albin nicht zu.
    "Was ist denn, verdammt nochmal, hier los?"

  • "Natürlich ist er ein tolles Pferd... er hatte eine großartige Ausbildung, und einen sicheren Reiter. Er ist es nicht gewohnt dass sein Reiter nicht weiß wohin, und wohin nicht.", konstatierte Albin seine Bedenken zum sorglosen Umgang mit achthundert Pfund Muskeln unterm Arsch. Als dann auch noch Ratbald hinzukam und sich schützend vor seinen kleinen Bruder stellte, wurde Albin dann doch wieder schnippisch.


    "Der Schmerz in seinem Hintern ist für seine Dummheit. Der in seinem Gesicht dafür, dass er den im Hintern nicht vergisst."


    Er verschränkte die Arme und sah beide mit väterlichem Hochmut an, war es schließlich jahrzehntelang seine Aufgabe gewesen, die männlichen Nachkommen Wolfriks zu erziehen, und da war es relativ egal wer welchem Standes war...

  • "Und für was genau war das mit unserem Vater? Nach dem du das gesagt hast, hast du es dir eigentlich nicht verdient gegen von uns die Hand zu erheben Albin."
    Ratbald verschrenkte die Arme und schaute auf den etwas kleineren Albin herab.

  • Ragin schaute seinen Bruder ernst an:
    "Lass gut sein. Albin hat von Vater gesprochen, als dieser noch ein Kind war. Ich bin sicher er würde nie etwas schlechtes über den erwachsenen Teutomar sagen oder versuchen dessen Andenken zu beflecken. Kindergeschichten sind doch eigentlich was Lustiges und ich würde mich freuen, wenn Albin uns noch mehr davon."
    Aber Ragin freute sich, dass Ratbald endlich einmal etwas Temperament zeigte und sich für seinen kleinen Bruder einsetzte.

  • "Euer Vater hat sich auf Patroullie das Genick gebrochen, als sein Pferd bei einem Überfall durchdrehte. Dir kam eben nur die Wankelmütigkeit der Nornen zur Hilfe, junger Ragin, nicht auf demselben Weg zu sterben... euer Vater starb mit dem Schwert in der Hand, im Angesicht seiner Feinde. Dir.. dir wäre nur Hels Reich beschert geworden, und deshalb die Ohrfeige.", murmelte der alte Mann grießgrämig, doch als Ragin noch mehr Geschichten von seinem Vater hören wollte, musste er lachen: "Dein Vater war ein Wirrkopf, immer in vorderster Linie mit dabei, aber als zweitgeborener des Goswini durchaus seines Standes bewusst. Er hat seine Schwester Elfridu heftiger gehütet als es eure Großmutter hätte tun können... und so einige Unsinnigkeiten vollbracht, weil er es immer seinem Bruder Sigmar gleichtun wollte. Sigmar ist übrigens in der Legion... wir haben schon länger nichtsmehr von ihm gehört...", stimmte der Alte eine traurige Note an.. es machte ihn nervös, Arbjon hatte vom Tod Geros erzählt, in eben jener Schlacht in der auch Sigmar gekämpft hatte. Albin befürchtete schlimmstes...

  • "Du hast recht, ich hab die Ohrfeige verdient. Aber so bin ich nunmal, und die Nornen werden das schon wissen. Ein Bruder unsere Vater lebt noch? Ich wusste gar nicht, dass wir noch einen Onkel haben. Dem wird schon nichts passiert sein."


    Dann wandte er sich Ratbald zu: "Hast du gehört? Wir haben noch einen Onkel! Ich dachte schon Dagmar wäre unser letzte überlebende Verwandte.".


    Wie beim Tennis ging sein Kopf nun wieder zu Albin:


    "Was ist mit Efridu passiert, und unseren anderen Verwandten? Vielleicht können wir aus ihren geschichten etwas lernen."

  • "Goswini war ein recht potenter Mann...", schmunzelte Albin als er daran dachte dass der Mann soviele gesunde Nachkommen gezeugt hatte. Von den vielen, die ihre ersten Winter nicht überlebt hatten ganz zu schweigen. Es war immer wieder ein Gräuel das Klagen der Frauen zu hören, wenn ihr Nachwuchs am nächsten Tag nicht wieder aufwachte. Doch Frauke war eine gute Frau gewesen, und hatte mehr gesunden Nachwuchs in die Welt gesetzt als irgendeine andere Frau aus Wolfriks Stamm. Die wartenden Blicke der beiden Jungen holten ihn zurück in die Gegenwart, und er musste stark überlegen auf was er jetzt eigentlich antworten sollte: "Elfridu? Elfridu war ein gutes Kind, aber schwach auf der Brust... sie hatte ein abenteuerliches Leben hinter sich, als sie es hierher schaffte. Und ich kann euch auch nur das erzählen was die junge Herrin Dagmar mir erzählt hat, denn ich selbst weilte zu jener Zeit noch bei den Stämmen jenseits des großen Flusses. Wenn auch nicht ganz freiwillig. Elfridu wurde verschleppt und von einem Römer gerettet, der sie hierhin brachte. Allerdings unterschätzte sie das römische Reich, und verstarb auf einer Reise nach Italia an einer Krankheit, man glaubt es lag an der trockenen Luft. Wenn ich euch vom Schicksal der Familie erzähle, stehen wir noch den ganzen Tag hier. Nehmt eure Pferde und übt ein wenig, wir haben noch genug Zeit über die Vergangenheit zu sprechen, konzentriert euch auf das was vor euch liegt, denn nicht wenige sind schon genau an dem Problem gescheitert."


    Und das nicht nur in einer Hinsicht. Albin nickte den beiden aufmunternd zu, strich dem jungen Ragin einmal kurz über die Haare und machte sich dann wieder auf, irgendwelche Arbeiten zu erledigen die alte Männer nunmal so erledigten...

  • "Warte Albin ich komme mit. Ich bring Helios in den Stall. Mein Hintern tut so weh, dass ich mich heute garantiert nicht mehr in einen Sattel setze!" Sprach er und stapfte dem Vilicus hinterher.


    Er mochte den alten, strengen Germanen. Vielleicht lag das daran, dass er nie einen richtigen Vater gehabt hatte, aber auf solche Gedanken kam er natürlich nicht.

  • Mit Stute und Römerin im Schlepptau verließ Lando den Hof der Hros, ließ Sirwing nebem dem hölzernen Zaun stehen und machte sich daran die schmalen Bohlen, die den Eingang der Koppel verbarrikadierten zurück zu schieben. Als das getan war, führte er die Stute hinein und schob die Bohlen wieder vor. Dann wartete er darauf, dass Callista durch den Zaun kletterte. Dass er sie nicht auch durch das offene Gatter geführt hatte, hatte rein prinzipielle Gründe: er wollte es niemandem einfach machen. Komfort war das eine, Bequemlichkeit das andere.


    "So. Da sind wir.", murrte Lando mit Blick auf die mehrere zig Schritte in Länge und Breite messende Koppel, "Das hier ist die Koppel. Hier werden unsere Tiere ab einem Alter von zwei Jahren darauf trainiert Reiter zu tragen, manche auch darauf beim Militär zu dienen.


    "Wir fangen ganz vorne an: Wie du siehst trägt Sirwing weder richtiges Zaumzeug zum Reiten noch einen Sattel. Wie willst du da jetzt draufkommen?"


    Das Spiel hatte begonnen, und Lando genoss es schon fast. Viel zu lange war es her, seitdem er hier die Jungtiere eingeritten hatte, damals noch für Farold. Viel zu lange.

  • Schüchtern und auch etwas eingeschüchtert folgte Callista Stute und Mann und beobachtete fasziniert wie einfach das Pferd hinterher trottete, bedachte man, wie es vorhin bei ihr ausgesehen hatte. Sirwing hatte sie kein Stück beachtet und jetzt war es eher so, als würde Lando sie nicht beachten. Sie beobachtete den Pater Familias und als ihr klar wurde, dass sie auch hereinkommen sollte besah sie sich den Zaun. Für Lando und wahrscheinlich jeden anderen im Umkreis von zig Meilen das einfachste der Welt, brauchte Callista tatsächlich erst einen Moment um sich zu überlegen wie sie dadurch kam. Vor allem ohne dabei hinzufallen, zuviele Eindrücke ihres Körpers preis zu geben und ohne sich zu verletzen. Alles drei war nämlich durchaus im Bereich des Möglichen und sie hatte auf keines davon wirklich Lust. Aber dann schaffte sie es irgendwie und stellte sich neben Lando.


    Er begann seine Erklärungen und schaute dann fragend zu Callista, die ihn halb erschrocken und halb skeptisch anschaute. Da hoch? Ohne Zaumzeug? Sie sah ihn zweifelnd an. "Ich dachte immer man müsste die Pferde erst putzen und dann satteln und aufzäumen. Also, damit der Dreck keine Druckstellen gibt und Schmerzen verursacht." Sagte sie leise und schaute zu Sirwing, die etwas gelangweilt aussah.

  • "Mädsche...", fiel Lando die Lippen schmalziehend wieder ins Germanische, "Datt iss keen Usfloch. I breng di datt ride bi!"


    Er klopfte auf den Rücken der Stute, und sah Calliste erwartungsvoll an, vollkommen unwissend darüber, dass die Römerin auch sich selbst gemeint haben könnte.


    "So schnell tut die sich nicht weh, nur wenn du stundenlang auf ihr rumhockst, dann muss man für sowas sorgen. Die sind nicht aus Zucker, Kind."


    Hatte er gerade Kind gesagt? Ei der Daus... er hatte. Auf einmal fühlte Lando sich wieder unbeschreiblich alt.

  • "Oh"
    machte Callista und lächelte verlegen. Anscheinend hatte sie mal wieder etwas dummes gesagt, denn Lando sah sie nur erwartungsvoll an und sagte etwas, dass sie absolut nicht verstand. Wahrscheinlich germanisch. Allerdings gab es da immer noch das Problem des raufkommens. Früher war sie klein gewesen, da hatte man sie einfach hochgehoben. Doch soviel Starthilfe konnte sie jetzt nicht mehr erwarten, sie biss sich auf die Unterlippe und schaute zu Sirwing. Dann zu Lando. Dann wieder zu Sirwing. Sie stellte sich neben die Stute, mit dem Rücken zu deren Kopf, so dass sie auf den Rücken blickte. Griff mit links in die Mähne der Stute und hoppste dann irgendwie schwungvoll hoch, während sie versuchte das rechte Bein über die Kruppe zu bringen. Was gänzlich misslang. Sie prallte gegen die Stute und rutschte wieder herunter, aber das wenigstens ohne sich auf den Hintern zu legen. Verlegen sah sie zu Lando. Dann wieder zu Sirwing, deren Mähne sie nun losließ. "Kann ich mich nicht auf etwas draufstellen?"
    fragte sie zaghaft. Oder war das zu einfach?

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