[Emerita] Brief an die Cohors II Balearum

  • Ein Bote des Statthalters näherte sich dem Kastell ...


    An den Praefectus Cohortis
    Emerita, Regio Lustitania


    Salve Praefectus,


    Der Comes der Regio Baetica Decimus Pompeius Strabo und der Magister Scrinorium Appius Helvetius Sulla wurden beide ihrer Ämter enthoben, sie haben sich gegen den Augustus verschworen, proben von der Stadt Corduba aus den Aufstand und haben sich vom Imperium losgesagt. Ich denke, ich muss dir nicht lange erklären, was zu tun ist, Corduba ist von den Aufständischen zurückzuerobern, die Bürger sollen beruhigt werden und die Rädelsführen müssen unter allen Umständen lebending gefasst werden, damit Ihnen in Rom der Prozess gemacht werden kann.


    Gez.


    Publius Matinius Agrippa
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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Im Lager bei Emerita herrschte schon seit Tagen emsiges Treiben. Eine Nachricht aus Corduba hatte eingeschlagen wie eine Bombe und die Mobilisierung der Truppen stand auf dem Tagesordnungspunkt.


    Manch ein Centurio witterte seine Gelegenheit mit diesem Einsatz sich für höhere Aufgaben zu qualifizieren, ja möglicherweise sogar für Rom, und scheuchte seine Untergebenen umso heftiger auf dem Platz.


    Der Kommandant, ein braungespannter Spanier, der sich während der letzten Unruhen, den Aufständen des Sertorius, das Bürgerrecht verdient hatte und mit dem Kommando über eine Auxiliareinheit beloht worden war, besprach sich just in diesem Moment mit seinem Quartiermeister als die Nachricht des Proconsuls aus Tarraco durch einen Miles überbracht wurde.


    "Ave Kommandant ! Ein Bote hat dies hier abgeben." salutierte der Soldat stramm vor seinem Befehlsführer.


    Der Praefect, der das proconsularische Siegel erkennt, bricht den Brief auf und beginnt zu lesen. Dann knallt er das Schreiben auf den Tisch.


    "Potzblitz, beim Hirn des Iuppiter !!! Will man uns denn nun total verarschen ??!!"


    Er reichte das Schreiben seinem Quartiermeister, der etwas dümmlich aus der Wäsche schaute, ob der überraschenden Reaktion seines Vorgesetzten.


    "Was soll dieses zweite Schreiben ? Und was hat es zu bedeuten ?! Halten uns die da oben für bescheuert ?"


    Er nickte dem Miles zu, daß er sich entfernen möge. Grummelnd sah er zu seinem Stabsoffizier, daß dieser die Gedanken seines Chefs erraten konnte.

  • Im Lager war die Hektik der letzten Tage verebbt. Die letzten Vorbereitungen waren abgeschlossen, einige Spähtrupps, die man entsandt hatte, um die aktuelle Lage zu erkunden trafen in regelmäßigen Abständen im Lager ein.


    Offenbar hatten die Rebellen tatsächlich die ganze Stadt unter ihrer Gewalt, die Stadttore wurden streng kontrolliert und ob es in der Stadt Verbündete gab, war genauso ungewiss.


    So stellte man sich auf das Schlimmste ein, als am Morgen des ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLVII A.U.C. der Kommandant der Cohors II Balearum den Befehl zum Abmarsch gab.


    Sie würden sicher einige Tage brauchen bis man die Ausläufer der Colonia erreichen würde und ein provisorisches Lager errichtet haben würde.


    So setzte sich der Tross in Bewegung...

  • Das Klima war nicht angenehm, als Sophus mit seinem Begleiter vom Marstempel nach Westen zog. Die Berge sahen sie mit Schnee bedeckt und obwohl sie so schnell ritten, wie die starken hispanischen Pferde und ihre Gesundheit es zuließen, dauerte es einige Zeit, ehe sie Eremita selbst erreichten. Sophus' Hoffnung war nur, dass die Cohors II in Eremita langsamer nach Corduba zog als er benötigte, um sie zu erreichen.
    Als in der Ferne die Stadt Eremita auftauchte trafen sie einen Bauern am Wegesrand, der mit etwas Getreide auf einem Ochsenkarren unterwegs war.
    Sophus hielt sein Pferd an, das schnaufte und seinen heißen Atem ausstob.
    "Salve, Civis. Ich suche die Truppen dieser Stadt. Weißt du, ob sie schon abgezogen sind?"
    Der Bauer hielt nicht an, wandte nur das schmutzige Gesicht zu ihm um und blickte ihn unverwandt an.
    "Du kommst nicht von hier, oder, Herr?"
    "Das ist richtig. Ich komme aus Rom." antwortete Sophus und versetzte sein Pferd in einen leichten Trab, um mit dem Karren Schritt zu halten.
    "Die Soldaten sind schon fort. Es sind nur noch wenige hier." sagte der Bauer schließlich."
    "Weißt du, wohin sie gezogen sind?"
    "Das wissen nur die Götter."
    Sophus schmunzelte. "Ja, das mag sein. Ich danke dir. Die Götter mögen deine Ernte segnen, Civis."
    Er winkte seinem Begleiter zu und trieb sein Pferd an. Er würde die Spuren der Armee suchen müssen.

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