Beunruhigende Zustände in Hispania

  • Nachdem mich Agrippa Minor in der Casa aufgesucht hatte, liess ich sofort eine ausserordentliche Sitzung des Senats einberufen....


    "Senatores! Beunrihigendes erreichte mich Heute.


    Der Sohn des Proconsuls von Hispanis, Agrippa Minor hatte mich heute Morgen aufgesucht und mir über beunruhigende Zustände in Hispania berichtet:


    Einge hundert Männer um Pompeius Strabo haben sich in Corduba vom Kaiser und vom Reich losgesagt!


    Decimus Pompeius Strabo, der Comes der Regio Baetica, sammelte einige Männer in Corduba um sich, denen schlossen sich immer mehr an, unter anderem behauptet er, er handle im Auftrag des Proconsuls, was allerdings, nach Aussage des Agrippa Minor, nicht der Wahrheit entspricht.
    Pompeius Strabo hat jetzt die Kontrolle über die Stadt sowie einige Gebiete der Regio. Die Kaisertreuen wurden alle festgesetzt.
    Proconsul Agrippa verweilte zu dieser Zeit in Rom, mit der Bitte um einen Procurator, die er hier im Senat vortrug.
    Nach seiner Rückkehr hat er die aufständischen Beamten entlassen und die Ala in Emerita angewiesen, sie solle nach Corduba marschieren und die aufständischen Elemente gefangensetzen!
    Allerdings weiss man nicht, ob und wie das geschehen ist....."

  • "Beunruhigend? Das ist nicht beunruhigend, das ist schockierend!"


    Die förmliche Wortwahl des Consuls traf eindeutig nicht auf Macers Zustimmung.


    "Da wollte uns der Proconsul erzählen, wie schön und friedliche doch alles in Hispania ist und wie sehr ein Finanzprocurator den wirtschaftlichen Gewinn aus der Provinz steigern würde, und währenddessen verabschiedet sich mal eben eine Regio aus dem Reich. Fehlt nur noch, dass die Provinzkasse auch gleich mitgenommen wurde.


    Das wirft ja ein ganz neues Licht auf das, was zuletzt in der Acta Diurna über Hispania zu lesen war. Als Senat sind wir für diese Provinz verantwortlich - gegenüber uns und dem Kaiser.


    Ich denke, wir sollte ihm zu einem militärischen Eingreifen raten, wenn der Proconsul die Lage nicht schnellstens unter Kontrolle bekommt."

  • Innerlich lachend saß Appius auf seinem Platz. Er hatte versucht es zu sagen. Die Unfähigkeit des Statthalters anzuprangern, aber nein lieber beschäftgte man sich damit wie gemein er (also der Volkstribun) doch zum Senat war. Nunja wenigstens mußte nun der Senat eingreifen. Er meldete sich zum reden. Ein wenig Salz in die Wunde des Senats zu streuen war jetzt genau das worauf er Lust hatte :D

  • Crassus, der natürlich auch dieser Sitzung beisaß, begann sich die Schläfen zu massieren, als sein Freund und Princeps Senatus das Thema Hispania ansprach. Wär er doch schon nur auf dem Weg nach Spanien...
    Zögerlich und nicht wirklich erfreut darüber, hob Crassus seine Hand, um deutlich zu machen, dass er dazu etwas sagen möchte. Naja, dürfte die wenigstens überraschen, dass er als Chef des Geheimdienstes da unter Umständen etwas beizutragen hatte.

  • Crassus erhob sich langsam, als ihm das Wort zugeteilt wurde.


    Ich kann zwar nichts neues hinzufügen oder einen aktuelleren Bericht abliefern, doch kann ich einen kurzen Zwischenstand liefern, da der Kaiser von mir in dieser Sache neulich schon erfahren hat und wir uns über erforderliche Maßnahmen unterhalten haben.


    Crassus räusperte sich kurz und blickte dann in die Runde der Senatoren:


    Es ist natürlich überflüssig zu erwähnen, dass der Kaiser diesen Aufstand aufs härteste verurteilt und darüber erschüttert ist, dass so einer in seiner Provinz überhaupt möglich sein kann. Doch nur so viel dazu. Nun zu dem, was der Senat bei weiteren Überlegungen berücksichtigen sollte. Denn Crassus wandte seinen Blick dem Senator Purgitius zu: der Kaiser ließ unter anderem schon ein militärisches Eingreifen anordnen. Dazu werden, neben der Auxilareinheit aus Emerita, eine Abteilung Prätorianer unter meinem Befehl nach Corduba geschickt. Gemeinsam mit dieser Auxilareinheit werde ich diesen Aufstand niederschlagen und jeden Verfolgen, der in ihn involviert ist, um ihn seiner gerechten Strafe zuführen zu können.
    Der Aufstand ist laut meinen Berichten, der sich weitgehend mit dem deckt, was der Consul eben nacherzählte, noch regional begrenzt und eine weitere, schnelle Ausdehnung scheint unwahrscheinlich.


    Crassus überlegte, ob er noch weitere Punkte ansprechen wollte, ließ es dann aber doch sein und setzte sich wieder. Sicherlich, sein Vortrag endete nun etwas sehr abrupt und wirklich viel erzählte er auch nicht, aber er wollte ja nicht mehr als nötig erzählen - sollten die Senatoren noch Fragen zu dem Thema an ihn haben, konnte er diese ja immernoch beantworten. Denn, da der Kaiser nämlich ganz in die Sache eingeweiht war, würde er eine vollständige Aufklärung des Senates dann schon vornehmen, wenn er es für nötig erachtete. Damit dieser aber auch wusste, dass der Senat nun dieses Thema anspricht, ließ Crassus einen Boten schicken, um ihn darüber zu informieren.

  • Pompeius Strabo? Dieser verlauste Sohn einer Lupa! warf Hungi entrüstet ein. Kreuzigen sollte man diesen Hund im Circus Maximus! Ihn und seine Mannen! Alle miteinander! Mit einer ausladenden Armbewegung unterstützte er seine Worte.


    Wann wirst du abreisen, Crassus?

  • Mit dem Redebeitrag des Praefectus Praetorio war für Macer die Disksussion fast schon beendet, bevor sie richtig angefangen hatte. Wenn der Kaiser bereits informiert war und ein militärisches Eingreifen angeordnet hatte, dann hielt er es nur noch für eine Frage der Zeit, bis der Aufstand beendet war. Blieben für ihn die politischen Konsequenzen des Vorfalls, denn immerhin war Hispania senatorische Provinz. Doch hier wartete er erst einmal die Redebeiträge der anderen Senatoren ab und war gespannt, was sein Klient, der Volkstribun mit seiner angestrebten Wortmeldung beizutragen hätte.

  • “Wer ist dieser Pompeius Strabo?“, wollte Aelius Quarto wissen. Er hatte noch eine Menge Fragen: “Ist er mit dem Mann identisch, der vor einiger Zeit Quaestor in Germania war? Was weiß man über ihn? Hat er viele Anhänger in Hispania und muss man befürchten das sich der Aufstand ausweiten könnte?“

  • Die Vorbereitungen sind schon im vollen Gange, Senator Vinicius Hungaricus, und werden so schnell als möglich abgeschlossen.


    antwortete Crassus auf die Frage des ehemaligen Praetorianerpraefects hin, nachdem er sich wieder erhoben hatte, aber bevor er sich an Senator Quarto wandte.


    Senator Aelius, ich erwähnte bereits, dass eine schnelle Ausdehnung des Aufstands unwahrscheinlich ist. Man geht davon aus, dass dieser hochverräterische Strabo schon seine Vertrauten um sich gesammelt hat, um diesen Aufstand überhaupt so weit voranbringen zu können.
    Wenn ich eine kurze Einschätzung einbringen durfte, denn dieser Pompeius ist mir schon aufgefallen, als er noch unter meinem Befehl ein Vigil war. Er erfuhr damals wegen seinem Ungehorsam und seiner Aufsessigkeit mehrere härtere Strafen. Er erschien mir damals als ein engagierte junger Mann, der wusste was er wollte, aber nicht wusste, wie er sich verhalten musste, um es zu erhalten. Er benahm sich oft überheblich, so meine Berichte, und auch ein Stück selbstherrlich. Ich würde ihn und seinen Eifer, vorallem aber seine Gewissenslosigkeit nicht unterschätzen, allerdings soll er auch nicht fähig genug sein, um Rom ernsthaft schaden zu können. Auch wenn natürlich ein jeder Aufstand in dem zweiten Herzen von Rom, mehr als nur ein Stich mit einer Nadel ist.

  • “Du kennst den Mann also persönlich, Praefectus Praetorio? Das ist zumindest einmal eine gute Nachricht. Es wird es dir sicherlich erleichtern, schnell und gründlich mit ihm und seinen verblendeten Anhängern fertig zu werden.“

  • Er war damals ein Untergebener von vielen, der durch viele positive, aber auch durch einige negative Sachen auffiel. Zum anderen liegt meine Zeit als Praefect der Vigiles auch schon eine Weile zurück. Ich hatte schon mit ihm zu tun, ob ich ihn persönlich kenne, wage ich nicht zu beurteilen.


    relativierte Crassus Quartos' Aussage. Das letzte Mal, dass Crassus mit Strabo zu tun hatte, lag ja schon eine ganze Zeit zurück. Eine Zeit in welcher sich Menschen, wie auch Verstände ändern können.


    Doch wird mir sicher auch der kurze Eindruck von seiner Persönlichkeit und seiner Denkweise helfen, um diesen Aufstand konsequent und vollständig aufzuspüren und niederzuschlagen, da stimme ich dir zu, Senator.

  • Livianus war in diesen Tagen auf Grund des kaiserlichen Convents in Rom und hatte dadurch auch die Erlaubnis erhalten das Pomerium zu betreten. Obwohl er durch die Entfernung seines Dienstortes die meiste Zeit kaum die Möglichkeit hatte an Sitzungen des Senats teilzunehmen, ließ er sich dennoch ständig am Laufenden halten und Abschriften der Senatsberichte, Sitzungsprotokolle und Tagesordnungen überbringen. Als er an diesem Tag erfuhr, dass heute kurzfristig eine Art Krisensitzung über die aktuelle Lage in Hispania angesetzt wurde, ließ er es sich nicht nehmen, in den Senat zu kommen. Bisher hatte er nur interessiert zugehört, um sich einen Überblick zu beschaffen. Nun erhob er sich und ergriff das Wort.


    „Abgesehen von dem Aufstand - den die angeforderten Militäreinheiten unter dem Kommando des Praefectus Praetorio bestimmt unter Kontrolle bekommen werden - sind nicht auch weitere Schritte zu überdenken? Meiner Meinung nach sollten wir darüber abstimmen einen Abgesandten des Senats nach Hispania zu schicken, der überprüft, in wie weit die Provinzregierung Mitschuld an diesem Vorfall trägt und ob wir es Rechtfertigen können, den Proconsul auch weiterhin unser Vertrauen zu schenken. Ich würde Vorschlagen einen Corrector zu ernennen und ihn auf dem schnellsten Wege nach Hispania zu entsenden.


    Des Weiteren ist dies nun der zweite Vorfall dieser Art binnen kürzester Zeit. Auch wenn der jetzige Aufstand nicht mit dem des Sertorius vergleichbar ist, so stellt sich die Frage, in wie weit wir es uns erlauben können, die Provinz Hispania unter senatorischer Führung und somit auch ohne den Schutz einer eigenen Legion zu belassen.“

  • Livianus Vorschläge waren durchaus einleuchtend und berechtigt und ich war gespannt, was die anderen Senatoren dazu sagen würden....


    Dann fiel mir der Volkstribun auf....

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Er meldete sich nochmals. Anscheinend hatte man ihn übersehen :D


    "Tribunus Plebis! Du hast etwas Konstruktives zu diesem Thema beizutragen!?" erteilte ich ihm das Wort, doch auch gleich mit einer Warnung in diesen Worten....

  • Sim-Off:

    hmm nachdem der legat mir meine rede genommen hat eigentlich nicht mehr aber konstruktives wird eh viel zu überbewertet:D


    "Ähm ja nun zuerst möchte ich sagen, daß ich erleichtert bin, daß der Kaiser anscheinend schon alle nötigen Maßnahmen ergriffen hat. Ein Mann der Tat ich wünschte es gebe mehrere davon.
    Ich stimme soweit meinem Vorredner zu da ein Corrector allerdings ein kaiserlicher Beamter ist weiß ich nicht inwieweit dieser in eine seantorische Provinz geschickt werden kann?!
    Ob nun Corrector oder nicht würde ich den Senat bitten nach dieser ganzen Sache nochmal! sehr gründlich! darüber nachzudenken ob der derzeitige Statthalter der richtige Mann für diese Aufgabe is.
    Es ist nicht der erste Faux Pa unter seiner Statthalterschaft sondern einer unter vielen. Daher bitte ich inständig den Senat in sich zu gehen um zum Wohle Roms und der Provinz zu handeln. Danke."

  • "Abgesehen von der formellen Frage, ob ein Corrector entsand werden kann, halte ich dies prinzipiell für nicht angebracht", mischte sich Macer wieder in die Debatte ein. "Zumindest ist es mein Verständnis eines Correctors, dass dieser vor Ort korrigierend eingreift, weil Weisungen aus der Entfernung nicht wunschgemäß umgesetzt werden. Nun war aber der Proconsul erst kürzlich hier, um sich neue Anweisungen von uns zu holen und er schickte niemand geringeren als seinen eigenen Sohn, um einen Bericht über die Lage abzugeben."


    Einen Augenblick dachte Macer darüber nach, dass es vielleicht noch eindrucksvoller gewesen wäre, wenn der Sohn in der Curia erschienen wäre, doch letztlich erschien ihm dieser Punkt doch irrelevant.


    "In diesem Punkt kann ich also keine mangelnde Zusammenarbeit entdecken, die unser Misstrauen hervorrufen müsste.


    Wohl aber kann ich zustimmen, dass Zweifel erlaubt sein müssen, ob der Proconsul überhaupt der Handhabung der Provinz gewachsen ist. Das wäre dann aber keine Frage eines Correctors, sondern eine Frage der Neubesetzung der Provinzspitze."

  • „Soweit ich den Gesetzestext im Kopf habe, kann ein Corrector neben einem Proconsul oder Legatus Augusti pro Praetore in eine Provinz geschickt werden, um dessen Tätigkeit zu überprüfen. Aber wie dem auch sei. Ich stelle hiermit den Antrag im Anschluss an die Diskussion eine Abstimmung abzuhalten, ob der Proconsul weiterhin in seinem Amt bleiben soll oder der Senat es ihm entzieht."


    Bei diesen Worten wandte sich Livianus an den Princeps Senatus.

  • Ich hatte mir alle Beiträge sorgfältig angehört....


    "Senatores! Da der Kaiser schon alle nötigen Schritte eingeleitet hat...." und damit ging mein Blick zu Crassus, von dem ich etwas enttäuscht war, schliesslich hätte er diese Information auch an mich weitergeben können, da es sich doch um eine senatorische Provinz handelte ".... vertrauen wir hier ganz auf die Cohortes Pratorio!


    Was den Corrector angeht, teile ich die Meinung des Senator Macer, ein Corrector wäre hier fehl am Platz!


    Wohl aber müssen wir uns überlegen, ob Proconsul Agrippa weiterhin dieses Amt ausüben soll. Doch bevor ich eine Abstimmung in diese Richtung starten möchte, würde ich gerne hören, welche möglichen Alternativen, wir zur Besetzung dieses Amtes haben?!"

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