Beunruhigende Zustände in Hispania

  • Crassus erhob sich langsam und fixierte Lucianus, während er seine Antwort formulierte:


    Ich bin einzig und allein dem Kaiser verpflichtet. So es sein Wunsch ist, kann ich - oder seine Kanzlei - dem Senat ja Kopien der Berichte zukommen lassen. Mehr kann und werde ich jetzt nicht zu den Zwischenberichten zusichern. Nach Abschluß meines Einsatzes jedoch, kann ich dem Senat auf jeden Fall einen mündlichen Abschlußbericht leisten, so dies erwünscht ist. Denn dann kann der Senat mit Fakten und Informationen überlegen, ob eine Neubesetzung des höchsten aller Posten in Spanien, überhaupt nötig ist.

  • Ich zog die Augenbrauen hoch.... er wollte wohl kaum unsere Freundschaft aufs Spiel setzen?


    "Praefectus, dem Senat ist durchaus bewusst, wem Du verpflichtet bist. Und auch ich brauche keine Aufklärung darüber!


    Und wie du meinen Worten entnehmen konntest, war dies eine Bitte an dich, kein Befehl oder sonst etwas in die Richtung!"


    Dann nickte ich ihm freundlich lächelnd zu....


    "Und es ist noch immer meine Bitte an dich, auch die Zwischenberichte an den Senat zu senden. Denn auch schon die Zwischenberichte können bei unserer Entscheidungsfindung sehr hilfreich sein.
    Ob du dieser Bitte nachkommst, liegt natürlich bei dir genauso wie die Tatsache, ob du es nun selbst entscheidest oder nicht!"


    Noch immer lag ein freundliches Lächeln auf meinen Lippen, schliesslich verband uns eine langjährige Freundschaft, die auf keinen Fall unter solch einem Thema leiden sollte.... ;)

  • Crassus ließ das Thema Freundschaft bei dieser Thematik aussen vor. Schließlich musste er wie wohl kaum ein anderer Privates von Geschäftlichem Trennen können. ;)


    Natürlich nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass es nicht in meinem Einfluß liegt, ob der Senat nun meine Zwischenberichte erhält oder nicht. Das ist einzig und allein die Entscheidung des Kaisers. Deshalb würde ich an der Stelle des Senats vorschlagen, bei der kaiserlichen Kanzlei anzufragen, ob man die Berichte haben könnte. Denn ich kann jetzt weder der Bitte des Senats nachkommen noch sie definitiv ausschlagen.

  • "Ich sehe das anders, es ist vielleicht nicht deine Entscheidung, aber Einfluss hast du sehr wohl darauf. Eine Empfehlung deinerseits an den Kaiser wäre sicher nicht unnütz.


    Natürlich werde ich auch das Thema mit dem Kaiser persönlich besprechen, doch ich dachte, das versteht sich von selbst!"

  • Sollte der Kaiser es für nötig erachten, den Senat über Zwischenberichte auf dem Laufenden zu halten, so wird er es so tun.


    sagte Crassus noch schön nichtssagend und auch relativ zusammenhanglos, bevor er sich hinsetzte und die Arme vor der Brust verschränkte. Für ihn war die Sache nun gegessen.

  • Macer wollte erst noch einen Kommentar zu den in den Raum geworfenen Truppenstärken sagen, unterließ es dann aber doch und verfolgte leicht irritert das Wortgeplänkel zwischen dem Princeps Senatus und dem Praefectus Praetorio über die Zustellung von Berichten.


    Leise, um die Sitzung nicht so stören, erhob er sich von seinem Platz und ging zu Decimus Livianus hinüber. "Einige scheinen hier das Thema nicht ganz so ernst zu nehmen wie du und auch ich", raunte er ihm leise zu. "An eine sofortige Alternative ist aber wohl nicht zu denken. Durchaus verständlich, ich würde unter den gegebenen Bedingungen auch nicht sofort zugreifen. Und daran, dass die Praetorianer die Sache in den griff kriegen, habe ich keinen Zweifel."


    Er blickt kurz auf, das Gespräch von Princeps und Praefectus ist noch nicht beendet. "Wie lange bleibst du noch in Rom?"

  • Livianus war sichtlich enttäuscht über den Ausgang dieser Senatsdebatte. Wäre sein Cousin Meridius hier gewesen, dann hätte dieser sich bestimmt genauso für seine Heimat eingesetzt und Livianus den Rücken gestärkt. Aber was sollte man von Senatoren erwarten, die hier Entscheidungen über weitentlegene Provinzen trafen, zu denen sie absolut keinen Bezug hatten. Als Macer zu ihm herüber kam, sah er diesen überrascht an und konzentrierte sich, um keines seiner leise gesprochenen Worte zu überhören. Ebenso leise antwortete er seinen Senatskollegen.


    „Die meisten hier kennen Hispania eben nicht so wie ich es kenne und es verbindet sie auch nichts mit dieser Provinz. Für mich ist es jedoch meine Heimat und wird es auch immer bleiben. Emotionen darf man mir in diesem Fall also nicht übel nehmen. Wenn ich nur könnte wie ich wollte….. aber lassen wir das.“


    Erst dann kam er darauf zurück, Macers gestellte Frage zu beantworten.


    „Ich bin eigentlich nur über die Tage des kaiserlichen Conventus hier. Sobald dieser Beendet ist, reise ich zurück nach Mantua. Warum fragst du?“

  • "Ich weiss, Consular müsste man sein...", murmelte Macer als Antwort auf Livianus' Überlegungen.


    "Weil es ärgerlich wäre, wenn deine Meinung hier nicht vertreten ist, wenn das Thema weiter besprochen wird", antwortete er dann auf die Frage, bevor ihm der Aufruf des Consuls keine Zeit für weitere Erörterungen ließ. Leise begab er sich wieder auf seinen Platz und hatte selber vorerst keine Anmerkungen mehr zu dem Thema.

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