Ein kleines Dorf im Gebirge

  • Zitat

    Original von Flavia Minervina
    War das das Ende der Reise? Ein schmutziges Dorf? Sie war schon froh, dass diese Schifffahrt und elendige Reiterei nun ein Ende hatte und fürchtete sich, was nun folgen würde. Würde man sie hängen? Würde man sie häuten? Nun ja... oder war es einer dieser Schmarotzer, der einfach nur Geld haben wollte. Elendige Räuber.


    Longinus ging er wieder bedeutend besser, er konnte sogar wieder reden (wenn auch nur eher kurzue, abgehackte Sätze). Er lag mit seinem dicken Kopfverband in einem Liegesessel und sonnte sich. Doch bei dem, was Gabor da anschleppte, fuhr er aus seiner Sitzgelegenheit. "Jo servas! Wos host' denn do ang'schleppt!", fragte er ihn. Dann wandte er sich an die Frau. "Wos bist denn du scho wieder fiar ane, hä?"

  • Minervina blickte auf das dreckige Gesindel. Die "ane" wiederholte sie abwertend ..ist Flavia Minervina, Tochter des Senators Titus Flavius Vespasianus und der Senatorin und Procuratorin Diva Lacrima Flavia Nyreti. Sie betrachtete das Ungetüm ihr gegenüber mit Ekel und wandte sich dann dem Herren neben ihr zu. Und nun habe ich eine Fragen... Sie hob ihre zusammengebunden Hände vor das Gesicht des angeblichen Anführers und schrie Was ist DAS! und gestikulierte wild mit ihren Fäusten Was wollt ihr von mir, wo bin ich hier und was fällt euch überhaupt ein? Schließlich war sie nicht irgentwer, sondern eine Adelige, eine Patrizierin, etwas Besseres als dieses Räubergesindel. Lasst mich gehen. Wenn nur irgentwer erfährt, dass ich in eurer Händen bin, werdet ihr zermalmt werden.

  • "Ah, dann hatten wir also Erfolg. Tatsächlich, eine eingebildete und zickige Patriziertochter. Aber sehr hübsch..."Dann wandte Gabor sich wieder an Longinus und Quintus. "Ich hörte, dass sie auf dem Weg nach Tarraco war, da konnte ich nicht wiederstehen und habe sofort einige Männer losgeschickt, die ganz offensichtlich erfolgreich waren.
    Ich denke dieses Geschäft wird sich lohnen."

  • "Soso. Freit mi', Minervina, küss die Hand!", meinte Longinus mit einem schelmischen Grinsen. "I' bin Longinus von Vindobona, Sohn von Zimmermann Voccio und seiner Frau, der Elva! Und im Moment hob' i' die besseren Korten!" Dann wandte er sich Gabor zu. "Wohin steck' ma' die Trutschen?"

  • Sie verzog ihr Gesicht als der Stinkende Mensch aus Vindobona sprach. Sie hatte schon von dieser Stadt gehört und auch Menschen von dort kennengelernt, hatte sich aber noch nie mit selbigen anfreunden können.
    Fesseln? Die könntet ihr mir ja wenigstens abnehmen. Wohin sollte ich denn fliehen? Sie deutete auch die Pampa ringsum Außerdem ist das fliehen unnötig, denn lange werde ich nicht in eurer schlimmen Gesellschaft weilen. Wie schon gesagt. Wenn ich nicht wie abgemacht in Tarraco ankommen werde, werden sich gewisse Leute fragen wo ich bin, und diese Menschen werden keine Geduld mit Gesindel wie ihr es seit haben. Sie hob arrogant den Kopf, weniger er Arroganz wegen, mehr um mit ihrere Nase ein wenig dem Gestank zu entfliehen, der sich im ganzen Dorf ausgebreitet hat. Und wen wollt ihr überhaupt erpressen? Meine Familie ist nicht mal in Hispania. Die sind alle in Rom... und alleine das Schicken der Briefe wird Ewigkeiten dauern. Bis dahin sucht man schon längst nach mir. Ihr verschwendet eure Zeit.
    Ausserdem, was wollten diese Ganoven überhaupt mit ihr.
    Zum Glück fande sie den Brief von Crassus nicht. Aber weniger für Minverina, mehr für die Räuber. Denn den Präfectus Prätorio sollte man nicht herausfordern.

  • "Wie wär's mit da Scheune do drüben?", fragte Longinus Gabor und deutete auf eine Bruchbude am Rande des Dorfs.
    Ach, diese Adelige war ja lustig! "Dein Humor mecht i' a' amol ham! Ohne Fesseln eine G'fangene... hähä! Tarraco is' weit weg... und gewisse Leit' ham die Gewohnheit, um an' Kopf klaner zu wer'n, wenn sie unserm Dorf näher ois 3 Meilen kummen!", lachte Longinus.
    "I' bin mir sicher, unser oida Freind, der Proconsul, wird si' darum kümmern, dass ma's scho bei den Flaviern hert, dass mir di' ham. Aber - zu wem hast wollen in Hispania?"

  • Obwohl Minervina einige Sprachen fließend beherrschte, war doch der Dialekt des stinkenden Fremdlings äußerst entzückend, aber dennoch schwierig zu identifizieren.

    Sim-Off:

    die minervina, nit i ;)


    Ihr habt mich, was geht bringt es euch, den Grund meiner Reise zu erfahren? sagte sie nur spöttisch, und betrachtete im Augenwinkel die Scheune. Es war ihr herzlich egal wo sie "gelagert" werden würde, hauptsache weit weg von diesem Ungetüm. Und selbst der Proconsul wird den Brief nicht schneller nach Rom bringen, oder in welcher Scheinwelt lebt ihr denn? ein abwertender Blick folgte.
    Ihre harte Fassade beherbergte aber nur ein ängstliches Inneres, was sich nur Crassus herbeiwünschte. Ein märchenhafter Traum von strahlenen Ritter in weisser, oder auch schwarzer, Rüstung? Auf jeden Fall!

  • Sim-Off:

    Sorry, ich hatte in letzter Zeit wehnig Zeit und somit auch nicht die muse. Jetzt bin ich wieder da.


    Matinia hatte nicht viel mitbekommen von dem ganzen, sie hört nur die Aufregung und gespächsfetzen. In dieser Zeit versuchte sie sich von den Fesseln zu befrein.

  • "Uns geht des viel on!", rief Longinus. "Wennst' uns des net sog'n wüst, dann bring' ma's aus dir aussi! Und des wird net lustig!" Er war komplett sauer über die Zickigkeit dieser Wuchtel. Was bildete sich die ein? Die redete ja, als ob sie die Elefanten wirklich sauer machen wollte... und das würde unangenehm werden.
    "Der Proconsul, der wird spur'n wia a' klaner Hund, des sog' i' da! Tja, Flavierin, Adel verpflichtet hoit."
    In der selben Zeit raschelte es weiter drüben, die Matinierin machte wohl wieder einmal Schwierigkeiten. Dachte die wirklich, die könnte die Knoten lösen? Trotzdem brüllte er in ihre Richtung ein: "Kusch!"

  • Sim-Off:

    Das ist eine Paralellhandlung! Nicht davon einschüchtern lassen! ;)


    Longinus stapfte durch das Dorf. "Quintus!", rief er. "Wo steckst'?" Er brauchte seinen Sklaven jetzt! Wo blieb der Kerl bloß?

  • Sie drehte den Kopf zur Seite, hob das Kinn ein wenig und rollte mit den Augen.
    Wenn ihr es unbedingt wissen wollt... irgendeine Märchengeschichte fällt einem doch immer ein oder... Ich wollte, bevor ich in Rom verheiratet werde und Nachkömmlinge gebähren soll, noch ein paar der wunderschönen Provinzen des Imperiums kennenlernen. Hispania sollte der Anfang meiner Reise sein, mit Tarraco, wo auch Teile der Wurzeln meiner Familie liegen. Auch diese wollte ich näher erforschen und so meinen Sinn für das wesentliche erweitern.... Der Blick ging wieder in Richtung des edleren der beiden Männer ... kurz gesagt, Dinge von denen ihr sicher nichts versteht.


    Und ich sage es dir noch einmal... ährm... und deutete mit dem Kopf zum stinkenden Teil des Dorfes .. der Proconsul macht die Briefe dennoch nicht schneller... und ER wird euch sicher nichts für mich bezahlen, wird er meinen Namen doch nicht einmal kennen...


    Aber Crassus aber Crassus aber Crassus.... das hoffte sie zumindest... er würde sie retten, er würde sie aus den Fängen dieser Primitiven retten...

  • Longinus grinste schief. "I' glaub' da' net.", bemerkte er.
    Dann wandte er sich an Gabor. "Host' sie scho' durchsucht? Vielleicht hot sie no' wos, wo wichtig wär'... vielleicht in der Taschen do..." Er grabschte zur Tasche hin. Als er an ihr ungeschickt und kraftvoll anstieß, öffnete sie sich un dein Brief flatterte heraus. Longinus packte ihn mit einer hurtigen Bewegung, überflog ihn und hielt ihn Minervina unter die Nase.
    "So is' des also... Schnuckiputz is' im Spiel. Crassus haaßt er? Prätorianer is' er? Spucken tua i' drauf!" In einem cholerischen Anfall schmiss er den Brief zu Boden und stampfte darauf. "Pah!", brüllte er und gab Minervina eine Ohrfeige. "Mi' onlügen? Ha? Du depperte Römerkuh!", seine Mundwinkel verzerrten sich und seine Augen färbten sich rot vor lauter Ärger.

  • Als dieser stinkende Räuber ihren Brief in die Hand nahm, brach die Welt um sie herum zusammen. Nicht nur, dass sie nun wussten zu wem sie wollte... bald würden es auch alle anderen wissen... Crassus würde entäuscht von ihr sein.. was sollte sie nur tun... langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen...


    Doch der Brief war schon gelesen, und als der hässliche Mensch auf sie zu trat, ihr ins Gesicht schlug und sie ernidrigte, kehrte schon wieder der Trotz und Hass in ihre Augen zurück. Menschen die Frauen so behandelten hatte Probleme mit sich selbst. Minervina verabscheute diese Räuber zutiefst und mit jeder Sekunde mehr wuchs der Hass...


    Sie spuckte ihm ins Gesicht


    Er wird euch abschlachten... ihr seit Gesindel, nicht mehr und nicht weniger... der Boden unter euren Füßen ist mehr Wert als ihr allesamt.


    Auch Minervina war blind vor Wut.

  • Jetzt hatte sich die Situation wohl grundlegend geändert. Die Römerin hatte einen Verlobten bei den Prätorianern, dem sie hinterhergejappelt war... und sie hatten jetzt endlich jemanden, an den sie sich wenden konnten. Longinus grinste. Diese Prätorianer hatten sicher viel Geld... die müsste man auspressen können wie eine Zitrone, bis die Kerne quietschten.
    "Abschlachten...? Du bist jo witzig!", meinte er. "Wenn der uns kriegat, hihi, do kummat i' jo no' eher vom Wein los!", meinte er und nahm demonstrativ einen Schluck von der Weinamphore, die neben ihm stand. Es tat ihm jetzt wenigstens nicht mehr weh, wenn er Wein trank, seine Wunde an der linken Backe war schon fast abgeheilt.
    Angeekelt wischte er sich die Spucke von seinem Kinn, wo sie gelandet war. Er konnte sich kaum noch unter Kontrolle halten.
    "Wenn du den Bod'n do so sehr mogst, donn küss' ihn ob! Los, in die Scheine mit ihr!", er befahl zwei bärbeissigen Räuibern, die noch mehr stanken als er selber, sie in die kleine verfallene Scheune zu bringen. Als die Wachen Minervina mit starken Armen brutal packten und sie wegführten, rief Longinus den Wachen noch boshaft hinterher, "Und... bindet's ihren Kopf für heit' Nocht am Boden fest! Sie mog ihn so sehr!" Rache ist süß.

  • Als diese Männer sie packten und Richtung Scheune schleiften entkam ihr lediglich ein spöttisches Lächeln. Du wirst schon sehen wer am Ende von uns beiden am Boden liegt und Staub frisst schrie sie. Der Arm war immernoch leicht angeschwollen von der kleine Raufeinlage am Schiff, so musste Minervina wohl oder übel denn Mund halten, da sie ihre Zähne zusammenbiss. Sie blickte noch einmal auf und flüsterte Und alles was ihr mir antut, das wird euch hundermal zurückgegeben...PACK.

  • "Oba no' net jetza!", lachte Longinus. "I'bin hoit Optimist! Los, dalli!", rief er den Räubern zu, die mit ihr in der Scheune verschwanden und sie dort am Boden festbanden.
    Währenddessen legte sich Longinus in seine Liege zurück und summte ein Lied vor sich hin. Würde man ihn jetzt sehen, würde man ihn nicht für einen gesuchten Verbrecher halten, sondern für einen ganz normalen Landwirt, dem Inbegriff der Friedlichkeit.
    "Ka' übler Fang, Gabor!", meinte er zu seinem Kumpel.

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