Der Ianitor ging dem Gast voraus ins Atrium.
Wenn der ehrenwerte Gast bitte warten würde, ich verständige den Herrn sogleich.
Der Ianitor ging dem Gast voraus ins Atrium.
Wenn der ehrenwerte Gast bitte warten würde, ich verständige den Herrn sogleich.
Durus nickte und wartete tatsächlich - was blieb ihm auch anderes übrig? So betrachtete er ein wenig das Atrium. Sehr nett, eigentlich...
Und nur kurze Zeit später war auch der Hausherr zugegen.
Tiberius! Welch Überraschung. Was führt dich zu mir?
Durus grüßte zurück.
"Salve, Vinicius. Vielleicht erinnerst Du Dich an unser letzten Treffen. Du hattest mich um Informationen zu der Christensekte gebeten. Ich habe sie nun eingeholt."
In dem Moment, als der Tiberier das erwähnte, erinnerte sich Hungi tatsächlich wieder daran. Wie konnte Hungi nur darauf vergessen, es war ihm unerklärlich.
Natürlich, natürlich. Setz dich doch. Er wies auf die Sitzgelegenheiten im Atrium. Verzeih mir meine Neugier, aber sprich, was hast du herausgefunden?
"Ich habe mich informiert und kann Dich beruhigen. In der Stadt sind die Christen eine völlig unbedeutende Minderheit, auf dem Palatin gibt es überhaupt keine."
antwortete er. Hoffentlich hatten seine Informanten Recht!
Hungi mußte erfreut grinsen.
Das sind doch ausnehmend gute Nachrichten. Und du bist dir sicher? Sind auch keine aus der Oberschicht dabei? Vor allem die letzte Frage war eine wichtige, denn sobald diese Sektiererei in der Oberschicht salonfähig wurde, dann war die Gefahr wirklich präsent.
"Wenn, dann verbergen es diese zumindest sehr, sehr gut - so gut, dass diese Sekte keinen Einfluss hat und haben kann."
erwiderte Durus lächelnd. Als Advocatus wusste er, dass man nie auf Ermittlungen schwören sollte
Sehr gut. antwortete Hungi und setzte sich. Definitiv ein Grund zum Anstoßen. Wein? fragte er, während er einen Sklaven einen Wink gab, der sich darauf in Bewegung setzte.
Durus nickte.
"Gern.
Ich hätte übrigens auch ein Anliegen."
Er machte ein Pause und holte Luft.
"Ich wollte Dich fragen, ob Du bereit wärst, mich als Deinen Klienten anzunehmen."
Der Sklave hatte in der Zwischenzeit den beiden Herrschaften je einen Becher gereicht, bereits gefüllt mit verwässertem Wein. Doch Hungi achtete nicht weiter auf ihn, sondern blickte etwas erstaunt sein Gegenüber an. In letzter Zeit häuften sich die Anfragen um ein Patronat, was er ein wenig merkwürdig fand.
Oha. antwortete er wenig eloquent. Wie das? Ich meine, wie bist du auf mich gekommen? Du bist immerhin ein Patrizier, was man von mir nicht behaupten kann. Sieht man von seiner patrizischen Abstammung ab, was aber ohnehin niemanden interessierte.
Er nahm den Becher und prostete zurück, doch die Reaktion seines Gegenübers stimmte ihn ein wenig misstrauisch. Offensichtlich war Hungaricus nicht sonderlich begeistert...
"Du bist ein berühmter und ehrenwerter Mann, hast vieles erreicht - sogar das Consulat. Ich denke, dass sich niemand eines solchen Patrones schämen muss - nicht einmal ein Patrizier.
Außerdem habe ich viel von Deinen politischen Ansichten gehört und sie gefallen mir durchaus."
Er erinnerte sich tatsächlich an die ein oder andere Situation...
Hach, Hungi fühlte sich geschmeichelt ließ sich aber das nicht ganz anmerken. Nur den leisen Grinser um seinen Mundwinkel verrät, daß er der Anfrage wahrlich nicht abgeneigt war.
Das freut mich zu hören, Tiberius. Fast wollte er schon sagen, daß der Tiberier sofort und stante pede genommen wird, aber er hielt sich gerade noch zurück. Sicher hast du aber einige Ziele vor Augen, bei denen ich dir behilflich sein kann... Fragend schaute er seinen Gast an, als er einen Schluck des Weines zu sich nahm.
"Natürlich habe ich die!"
Er erwiderte das Lächeln, das wohl doch nicht so schlimm aussah - zumindest wesentlich besser als vorher.
"Ich denke, dass wir viele politische Ansichten teilen. Deshalb wäre eigentlich in Deinem Interesse, mich in allen Bereichen - besonders natürlich in der Politik, wo es unabdingbar ist, einen Fürsprecher zu haben - zu fördern. Damit wärst Du natürlich auch mir behilflich, aber zusätzlich Dir selbst."
Blieb nur zu hoffen, dass ihre Meinungen auch immer übereinstimmten, aber eigentlich war sich Durus ziemlich sicher, dass Hungi nicht allzu abstruse Meinungen hatte.
Hungi schmunzelte. Selten hat jemand die Bedeutung "Bring mich in den Senat" in so schöne Worte verpackt. Aber nicht blöd, ein Parteigänger mehr in der Curia konnte nie schaden, denn über kurz oder lang kam sicher wieder die nächste Reiberei im Senat, in der Hungi seine Ansichten durchsetzen wollte. Spätestens dann, wenn der amtierende Volkstribun tatsächlich zum Senator erhebt wird - was die Götter vermeiden mögen - werden viele Streitereien anstehen.
Das klingt wohl kalkuliert, Tiberius. Er überlegte kurz, denn er wollte nicht gleich sofort jubelnd auf und sagen "Ja natürlich nehm ich dich." Das wäre der Situation und beider Personen nicht angemessen. Ich nehme nicht an, daß wir unser beider Rechte und Pflichten groß erläutern müssen, oder?
Langsam aber sicher wirkte Hungaricus tatsächlich immer interessierter, was das kalte Herz des Patriziers einen Hüpfer machen ließ. Trotzdem blieb er natürlich ganz ruhig.
"Ich denke nicht. Ich habe ja sogar selbst Klienten."
antwortete Durus und bemerkte, dass dieser Satz möglicherweise noch einmal wertsteigernd sein konnte...wobei Hungaricus seine bescheidene Klientenschar wohl kaum nötig hatte...
Ausgezeichnet. antwortete Hungi. Allerdings hatte er nichts anderes erwartet, ein Patrizier ohne Klienten... unvorstellbar.
Ich nehme also deine Bitte sehr gerne an.
Durus lächelte.
"Das freut mich. Trinken wir darauf, dass es für beide Seiten von größtem Nutzen ist."
Er hob den Becher und prostete Hungi zu.
Auch Hungi erhob seinen Becher und prostete seinem neuen Klienten zu.
Bitte im Control Panel bestätigen.
Nachdem er einen Schluck genommen hat, stellte Hungi eine Frage an den Tiberier. Was wirst du eigentlich machen, wenn deine Amtszeit als Aedil vorbei ist? Wirst du deine Tätigkeit als Advocatus Imperialis wieder aufnehmen?
"Ich habe vor, mir eine Frau zu suchen - es ist höchste Zeit für mich!"
antwortete er lächelnd.
"Aber ich werde natürlich trotzdem kein vita otiosa führen - ich spiele mit dem Gedanken, für einige Zeit zum Militär zu gehen."
Er schwieg kurz und nahm einen Schluck.
"Da hast Du doch gute Verbindungen. Hälst Du diese Idee für gut? Oder sollte ich lieber in Roma bleiben?"
Wenn man schonmal einen alten Hasen als Patron hatte, konnte man sich auch gut Rat einholen...
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