Das Landgut der Gens Germanica

  • Sebastianus und Daria kamen auf dem Landgut der Gens Germanica an.
    Sebastianus half ihr von seinem Hengst herunter und nahm sie an der Hand.
    Dann führte er sie ins das Innere des Hauses, wo sie nun ungestört waren.

  • Sie hatte den Ritt hierher nicht viel von sich gegeben, ihre Verwunderung über das ganze stieg jedoch immer mehr, doch immerhin hatte sie genug Vertrauen in ihn um ihm bisher ohne Widerrede gefolgt zu sein.


    "Und was machen wir jetzt hier?"

  • Nun meine Liebste, hier sind wir alleine und ungestört! Nicht so wie in der Casa, wo in jedem Augenblick jemand herein kommen kann. Hier haben wir unsere Ruhe!


    sprach er liebevoll und versank in ihren Augen, die noch heller als sonst, strahlten.

  • Mit einem scheuen Blick schaute sie auf ihre Zehenspitzen um ihn nicht direkt anzusehen. Es zeigte sich heute einfach keine Stimmung bei ihr für Zweisamkeit bringen. Warum sie dann überhaupt mitgekommen ist, kann sie trotzdem nicht beantworten. Vielleicht die Hoffnung oder Ahnung, dass sich ihre Stimmung doch noch ändern würde? Sie konnte es nicht benennen.
    Sie räuperte sich, als ob sie gar nicht auf die Worte von ihm eingehen wollte.
    "Wie geht es dir so? "

  • Nachdem Paulina und ihre Freundin nach einigen Stunden endlich am Landgut ankamen, traten sie froh von dem Wagen zu kommen, auf die Straße. Sie standen vor einer schönen, wenn auch nicht übertrieben prunkvollen Landvilla. Sie gehörte der Familie von Paulinas Mann und damit auch der ihren. Sie selbst war noch nie hier gewesen, aber sie entsprach den Beschreibungen sehr genau. Lächelnd schritt sie auf die Porta zu, die bereits ein Sklave geöffnet hatte. Alles war für die Ankunft der beiden Frauen vorbereitet. Paulina hatte direkt nach dem Entschluss hierher zu fahren, dem Vilicus geschrieben.


    Voll freudiger Erwartung trat sie durch die Tür in die Villa. Sie wandte sich kurz nach Vespa um, um sicher zu gehen, dass diese ihr folgte. Es würde sicher ein herrliches Wochenende werden...

  • Diesen Vorsatz hatten die beiden auch. Sie wollten tun was Frauen so taten, wenn sie zusammen waren. Was das war, ist sicherlich dem geneigten Lesen klar ;)


    Nachdem sie das Essen hinter sich gelassen hatten und nur noch wenige Vorräte für den Abend übrig geblieben waren, ging es weiter zum Landgut. Der Weg dahin war noch recht weit gewesen und sie erreichten das Gut wirklich erst am Abend. Vom Vilicus begrüßt, betraten die beiden Frauen ihr Reich für dieses Wochenende. Natürlich war Vespa ihr gefolgt. Ein beheizter Raum erwartete die beiden Frauen und sie bekamen auch die Möglichkeit sich ein wenig frisch zu machen. Den Sklaven wurde natürlich auch eine Unterkunft geboten und etwas zu Essen zugedacht. Nachdem sich Paulina und Vespa etwas umgesehen hatten, war schon wieder Zeit um ein wenig zu essen. Erstaunlicherweise hielt sich Paulina hier zurück und äußerte kleine Magenbeschwerden. Nichts schlimmes wie sie beide dachten. So aß sie nur etwas Brot und eine paar Oliven und trank etwas Wasser, dass man hier ohne Bedenken einfach zu sich nehmen konnte. Vespa selbst hingegen aß etwas Obst und Gemüse und eine Kleinigkeit von dem Fleisch, das ihr angeboten wurde.


    Nachdem auch diese Mahlzeit gut hinter sich gebracht wurde, machten es sich die beiden auf den Klinen bequem und schwelgten in alten Erinnerungen, sprachen über dies und das und natürlich über die Unterschiede ihrer Männer. Diese mussten natürlich verglichen werden um zu sehen welche von ihnen beiden den besseren abbekommen hatte. Zu einem Ergebnis kamen sie nicht wirklich. Paulina ging es von Moment zu Moment schlechter und so beschlossen die beiden früh zu Bett zu gehen und am Morgen weiter zu machen. Es waren noch zwei Tage Zeit für alles.


    Bald war Vespa eingeschlafen und träumte vor sich hin bis sie aus dem Schlaf gerissen wurde und unbedingt zu ihrer Freundin kommen sollte...

  • Calvina war mit großer Neugier am Landgut angekommen. Mit geübten Griffen hatte sie sich um das Gepäck ihrer Herrin gekümmert. Nachdem sie ihre Pflichten erledigt hatte, bekam sie die Gelegenheit eine kleinigkeit zu sich zu nehmen und unterhielt sich mit den anderen Sklaven. Sie fühlte sich in der Ruhe und Abgeschiedenheit auf dem Lande sichtlich wohler als im Rummel der Großstadt.


    Zum Abendessen trug sie ihrer Herrin auf und blieb auch zugegen, als die beiden Damen sich danach unterhielten. Natürlich hörte sie mit einem gewissen Interesse zu, was sie miteinander sprachen. Ihr war auch nicht entgangen, dass die Gastgeberin ihrer Herrin sich unwohl fühlte und so war es kaum verwunderlich, dass sie sich früh zurückzog und ihrer eigenen Herrin dann ebenfalls früh zu Bett ging.


    Durch die Reise war der Tag recht anstrengend gewesen und auch wenn Calvina natürlich hoffte, dass es der Gastgeberin bald besser gehen würde, so war es ihr ganz nicht unrecht sich dann ebenfalls recht früh schlafen zu legen. Doch leider war ihr kein langer Schlaf vergönnt. Mitten in der Nacht wurde sie aus dem Schlaf gerissen. Ihre Herrin solle dringend zur anderen Herrin kommen. Also weckte Calvina pflichtbewußt Vespa und folgte ihr dann.

  • Schon beim Abendessen hatte Paulina gemerkt, dass es ihr nicht allzu gut ging. Irgendwas stimmte da in ihrer Magengegend nicht. Vielleicht hatte sie einfach zu viel gegessen? Auf alle Fälle merkte sie, wie am Abend ihre Augen immer schwerer wurden, es fiel ihr zunehmend schwer, Vespa direkt anzusehen. Die Schärfe ließ merkwürdiger Weise nach und die Augen fielen Paulina immer wieder zu, sodass sie, glaubend sie wäre schlichtweg müde, beschlossen ins Bett zugehen. Doch trotz alledem stellte Paulina im Bett dann fest, dass sie nicht einschlafen konnte? Sie verstand die Welt nicht mehr so richtig...
    Wieder und wieder drehte sie sich im Bett um und konnte dennoch keine Ruhe finden. Ständig musste sie sich erheben, um ein Glas Wasser zu trinken. Ihr Mund war ständig trocken und sie spürte ein leichtes Kratzen im Hals. Sie würde doch nicht etwa krank werden? So kalt war es doch auf der Reise nicht gewesen, dass sie sich hätte erkälten können, oder etwa doch?


    Lange lag sie wach, langsam wirklich erschöpft und fand dennoch keine Ruhe. Im Laufe der voranschreitenden Nacht merkte sie, wie ihr das Schlucken beim Trinken immer schwerer fiel. Sie hatte sich wohl doch erkältet...das durfte doch nicht wahr sein. Völlig ermattet saß sie aufrecht in ihrem Bett, das Wasser mittlerweile an ihrer Seite, trank ständig mit zunehmenden Schluckschwierigkeiten, aufgrund des ständig trockenen Halses. Es war eine wahrschlich schwierige Nacht. Gerade erst hatte sie eine ihrer Sklavinnen rufen lassen, um Nachschub an Wasser zu besorgen, als sie merkte, wie ihr übel wurde. Gerade noch rechtzeitig erreichte sie die Schüssel, die eigentlich für andere Dinge an ihrem Bett stand, und übergab sich - aufgrund ihrer Schluckprobleme recht schmerzhaft. Die Sklavin eilte herbei und hielt ihrer Herrin die Haare zurück. Sie wirkte etwas hilflos, doch wie sollte sie auch anders. Vermutend, dass ihre Herrin krank war, legte sie ihr die Hände auf die Stirn, fühlte aber keinerlei Hitze.
    Paulina, schmerzverkrümmt am Boden kauernd, wischte sich mit der Hand den Mund ab und spülte diese ebenso wie den Mund mit Wasser aus...
    Dann wandte sie sich schwach an ihre Sklavin, die ihr half, sich wieder ins Bett zu legen, wo sie verausgabt zum Liegen kam.


    Mit großer Mühe, zuvor allein hatte sie nicht einmal bemerkt, dass sie kaum sprechen konnte, meinte sie dann zu ihrer Sklavin: "H...Hol... Ves...pa!" Ungern störte sie ihre Freundin mitten in der Nacht. Aber irgendetwas stimmte hier nicht, und zwar gewaltig. Sie hatte Angst...

  • Und es dauert nicht mehr lange, bis die Befürchtung Wahrheit wurde. Wenige Stunden aber viele Schmerzen später, gerade als das erste Licht des Tages anbrach, starb Paulina. Sie hatte Vespa noch aufgetragen, Sedulus auszurichten, wie sehr sie ihn und ihre gemeinsame Tochter liebte und die Tränen auf ihrem Gesicht während ihres letzten Atemzugs galten nicht ihr selbst und ihrer Furcht, sondern der Trauer darüber, ihren Ehemann und ihre Tochter verlassen zu müssen... und das viel zu früh.

  • Vespa war natürlich sofort zu ihrer Freundin geeilt als diese um ihren Beistand gebeten hatte. Die ganze Nacht war sie am Bett geblieben und hatte die Leiden Paulinas mit durchgestanden und versucht ihr zu helfen so gut es ging. Die Ärzte hatten bald das Ende bescheinigt. Trotz der fehlenden Hoffnung versuchten Vespa und die Sklaven es der Germanica so angenehm wie möglich zu machen. So lange bis sie ihr Ende erreicht hatte und schließlich starb.


    So bald die wichtigsten Dinge geklärt waren, reiste Vespa zurück. Erst einmal nach Hause um sich dort ein wenig erholen zu können und später musste sie noch einige Besuche machen.



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