• Und es geschah ... nichts. Der Vorraum des Orakels schien verlassen, ein kühler Windstoß folgte dem Besucher hinein und verlor sich in dem langen Gang aus Licht und Schatten.
    Doch natürlich ist dieser Ort nie ganz ohne Beobachtung. Eine Priesterin hatte die Ankunft des Ratsuchenden durchaus bemerkt. Lautlos erhob sie sich von ihrem Platz in einer verborgenen Nische, wo sie gerade mit dem Studium einiger Texte beschäftigt war. Auf leisen Sohlen näherte sie sich dem Terentier und trat erst wenige Meter von ihm entfernt aus dem Schutz des Schattens hervor. Sie war nicht mehr als jung zu bezeichnen, doch auch noch lange nicht als alt. Durch ihre Kleidung war sie deutlich als Priesterin zu erkennen. Ein freundliches Lächeln lag auf ihrem ebenmäßigen Gesicht, als sie den Besucher stumm, nur mit einem grüßenden Nicken willkommen hieß. Geduldig wartete sie dann darauf, dass jener sein Anliegen ihr vortrug.

  • Er erschrack als plötzlich diese Person wie ein Geist vor ihm aufgetazcht wr. Anscheinend hielt man hier nicht viel von sich bemerkbar machen oder reden:"Ähm ich hätte gerne eine Weissagung." Er holte den Orakelweihrauch hervor und reichte ihn der der Priesterin

  • Nichts anderes hatte die Priesterin erwartet. An manchen Tagen stand sie auf und fühlte, dass an diesen Tagen jemand kommen würde, um nicht nach dem Rat der Sybille zu fragen. Doch diese Tage waren selten und der heutige war nicht so einer gewesen. Sie nahm den Weihrauch entgegen, öffnete das Säckchen und griff mit der Hand hinein, um etwas davon herauszuholen. Nachdem sie die Körner einer eigehenden Betrachtung und einem Geruchstest unterzogen hatte, nickte sie zufrieden, ließ den Weihrauch zurück in das Säckchen gleiten und schloss es. "Deine Frage?"

  • Die Priesterin drehte sich um, und verschwand mit langen, ausladenden Schritten durch den Gang zum Heiligtum, tauchte in den Schatten hinein, aus dem Schatten hinaus, wieder und wieder, bis sie schließlich von der Finsternis verschluckt wurde.



    Wie aus weiter Ferne war bald ein leises Gemurmel zu vernehmen, als würde es aus dem Gang herüberwehen, womöglich jedoch auch von draußen, oder auch aus den Ecken des Raumes herab oder gar aus dem tiefsten Innersten der Erde. Obwohl es nur leise war, schien sich die Schwingung der Welt ihm anzupassen.


    Eine Weile später, nicht kurz, nicht lang, nicht unbedeutend, nicht bedeutsam, füllte sich der Gang zum Heiligtum mit den Konturen einer Person und die Priesterin durchschritt ihn, bis sie vor Cyprianus zu stehen kam. Sie reichte ihm eine verschlossene Wachstafel, und noch ehe er sie öffnen konnte, hatte sie sich bereits umgedreht und verließ ihn.



    Du musst vergessen, was du weißt und das ist dein Problem.
    Vergessen, was du glaubst zu wissen über das Leben,
    Freundschaft, Liebe und besonders über dich und die Welt.
    Doch hüte dich vor dem Vhyhwylf!
    Denn seine Klauen werden groß sein und schwarz,
    Und seine Augen werden rot sein vor Zorn!
    Lauf, Cypri, Lauf! Fang mich, wenn du kannst!
    Ich bin. Ich bin. Ich bin. Bienchen, ich bin herum.
    Du kannst mich zwar nur unscharf sehen,
    Doch willst du trotzdem mit mir gehen?
    Neun Löffel. Nicht zwei oder drei oder fünf, es werden neun sein.
    Und das Schwert wird alles enthaupten: zack und zack und zack...
    Etwa zu dieser Zeit wird die Zerfahrenheit
    Durch die Desorientierung beirrt,
    Die Irritation wird alljene derangieren, die nicht wissen
    Und niemand wird wirklich genau verstehen,
    Wo diese kleinen Dinge zu finden sind,
    Die verheddert sind mit einer Art von Dingen,
    Die durch die Verbindungen verknpüft sind.
    Odysseus war klug, und doch ist er tot,
    Im Himmel blüht das Abendrot.


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