• Schnell hatte sich der Angestellte wieder von dem Sklaven entfernt und sich den wirklich wichtigen Dingen der Kundschaft gewidmet.


    Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    Undd an den Händler gewandt: "In welcher Preislage sind diese Kleider?"


    "Das kommt ganz drauf an." grinste der Händler. "Günstige Tuniken von geringer Qualität gibt es schon ab 10 Sesterzen, doch nach oben sind wie immer keine Grenzen gesetzt. Für eine Tunika mittlerer Qualität würde ich 15 Sesterzen veranschlagen."

  • "Ja, 15 Sesterzen sind der Durchschnittspreis, aber ich sagte ja schon, ich möchte eine in besserer Qualität erwerben", entgegnete ich dem Händler, wobei meine Stimme einen für mich vollkommen ungewohnten Anflug an Gereiztheit aufwies - einerseits froh darüber, dass er nicht unverschämt war, aber andererseits auch verärgert, weil mein Wunsch ja bereits zu Beginn, der nach einer abhebenden Tunika war.


    "Welcher Qualität ist nun diese hellgrüne Tunika? Oder gibt es sie in verschiedener Stoffqualität?"


    Mein Geschäftsverstand war geschärft, denn ein und dieselbe Tunika ließ ich mir wohl nicht zu verschiedenen Preisen einreden, auch wenn meine Sklavin sich offenbar bereits festgelegt hatte. Ihre Frage nach meiner Meinung überhörte ich geflissentlich. So weit ging nun die Konversation doch nicht, zumindest nicht in der Öffentlichkeit.

  • "Mit aufpassen meine ich, Herrin, das der richtige Farbton gewählt werden sollte. Einer der auch wirklich zu ihr passt und nicht einer der irgendwo auf der Welt modern ist. Das was modern ist und das was gut ist, sind unterschiedliche Dinge. Aber was gut ist muss jeder selber wissen. Auch das was wirklich passt ist ja nicht immer eindeutig. Aintzane findet das Blasse gut und ich finde das ihr ein dunkles Grün besser stünde, wenn es schon Grün sein muss. Aber das muss sie ja selber wissen."


    Das ich letztens in Germanien die Klamotten auf dem Markt besorgen sollte war viel wert. Wat man nich so alles auf'm Markt lernt! Ich sach ja, Aintzane ist echt n Knaller! Da spricht die mit der Herrin, als ob die sich schon 20 Jahre kennen und dickte Freundinnen wären.

  • Der Angestellte ärgerte sich. Wie konnte er nur so fahrig sein. Schnell sammelte er sich wieder.


    Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    "Welcher Qualität ist nun diese hellgrüne Tunika? Oder gibt es sie in verschiedener Stoffqualität?"


    "Nun, überzeugt Euch selbst. Die Verarbeitung ist sauber, die Qualität des Stoffes ist gut. Jenes Kleid kommt sicher auf einen Wert von 25 Sesterzen und ist dabei eine durchaus bessere Qualität.


    Wenn es Euch allerdings nach etwas noch besseren gelüstet, so will ich Euch gerne auch noch jene vorführen."


    Was er sich aber kaum vorstellen konnte, schließlich ging es nur um die Einkleidung einer Sklavin.

  • Ich blickte nach den Worten des Händlers meinen Leibsklaven an, runzelte die Stirn und dachte – aber nicht laut: ‚Kommt mir das jetzt alles nur spanisch vor oder war wirklich etwas faul?


    „Ist dieses Kleid nun im Wert von 25 Sesterzen oder vermutest du das nur, wenn du ‚sicherlich’ sagst?“


    So ist das eben, wenn man die Geschäfte einer großen Familie führt: Der Geschäftssinn wurde scharf, die Geschäftstüchtigkeit wuchs.


    „Weißt du was? Ich nehme eine Tunika von diesem Stapel dort hinten, wo 25 Sesterzen dran steht und falls der Stoff und die Verarbeitung wirklich gut ist. Es darf ein Grün im ähnlichen Farbton wie diese helle sein.“


    Ich wies auf das vor mir liegende Kleid. Assindius musste diese Farbe ja nicht tragen und wenn sie Aintzane gefiel, meinetwegen …

  • Mir fiel grad ein, dass ich beim letzten Marktbesuch in Rom ein Mädel entdeckt hatte. Ich drehte mich ein paar mal um und hielt die Augen auf, das muss ich ja eh, also fällt das nicht auf.

  • Aintzane hüpfte das Herz vor Freude. Wenn man ihr nachsagte, einen etwas unkonventionellen Kleidungsgeschmack zu haben, sollte ihr das auch Recht sein... man muss ja nicht mit der Masse schwimmen. 25 Sesterzen... und das war man bereit, für sie auszugeben. Ein Wahnsinn.
    Da bemerkte sie, wie Assindius seinen Blick umherwandern ließ. "Wonach suchst du?", fragte sie etwas schärfer als beabsichtigt.

  • Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    „Ist dieses Kleid nun im Wert von 25 Sesterzen oder vermutest du das nur, wenn du ‚sicherlich’ sagst?“


    Der Angestellte guckte auf.


    "Gewiss, das ist es. Wenn es Euch nicht 25 Sesterzen wert wäre, so wärd Ihr sicher nicht bereit 25 Sesterzen für dieses Kleid zu zahlen." ;) gab er salomonisch von sich.


    Dann holte er eine geeignete Tunika hervor von dem Stapel, auf den die Patrizierin wies, und überreichte diese jener.


    "Bitte, das macht dann 25 Sesterzen."



    Sim-Off:

    WiSim -> persönliches Angebot

  • Nachdem ich diese neue Tunika prüfend betrachtet, die Nähte kontrolliert und den Stoff befühlt hatte, nickte ich.


    "Ja, die ist gut. Die nehme ich."


    Ich zog den aus feinem Leder verarbeiteten Beutel hervor, öffnete ihn und zählte die Münzen ab. Das Geld landete ohne weitere Beachtung auf dem Verkaufstresen, während ich zuschaute, wie der Händler die Tunika wieder zusammenlegte, um sie für den Transport in eine möglichst praktische Form zu bringen. ;) Mit einer Kopfbewegung und einem Lächeln forderte ich Aintzane auf, ihr neues Kleidungsstück in Empfang zu nehmen.


    "Liegt noch ein ungestilltes Bedürfnis an oder können wir nun die Schola in Angriff nehmen?", fragte ich meine beiden Sklaven. Heute waren die Saturnalien und sie konnten durchaus Wünsche äußern.

  • Und sicher noch breiter als Deandras Lächeln war Aintzanes Grinsen, als sie das Kleidungsstück in Empfang nahm. Es fühlte sich angenehm an und versprühte eine Atmosphäre von Mondänität.
    "Von mir aus wäre das fürs Erste alles... Assindius?", sie wandte sich an den Germanen.

  • Ich nickte zufrieden und kontrollierte nochmals die Anwesenheit meines Geldbeutels sowie die Mitnahme der Tunika.


    "Alles in Ordnung. Assindius, dann führe uns doch auf schnellstem Wege zur Schola: Runter vom Markt und zwar in entgegengesetzter Richtung aus der wir gekommen sind, dann die Hauptstraße entlang bis zum großen Torbogen, dort nach links abbiegen und dann sind wir nach etwa zehn Minuten Fußmarsch da."

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