Der Narrator ist gern eingeladen, jetzt die Hilfstruppen auf den Plan zu rufen, ich hoffe auf eine spannende Verfolgungsjagd. Der Ausgang ist ja klar.
Noch im Morgengrauen hatte ich meine wichtigsten Habseligkeiten auf mein Pferd geladen und Corduba hinter mir gelassen. Aus den Magistraten hatten die Folterknechte eine sehr wichtige Information herausquetschen können. Die Cohors II Balearum befand sich auf dem Marsch nach Corduba. Nach meiner Einschätzung würden sie noch gut drei Tage benötigen, um vor der Stadt zu landen. Zu diesem Zeitpunkt würde ich es mir aber schon längst auf dem nächsten Schiff aus Tarraco gemütlich machen, das mich sicher ins Exil übersetzen würde.
Ich hatte bewusst die abgewetztesten Kleider gewählt, die ich zur Hand hatte. In Verbindung mit dem Bart, der sich mangels Rasur immer mehr ausbreitete, machte ich hoffentlich den Eindruck eines heruntergekommenen Reisenden.
Wie auch immer die Lage nun stand, ich musste so schnell wie möglich nach Norden kommen, dem Marschweg der Cohors zu entkommen und dann auf Tarraco Kurs halten. Mangels viel Proviant würde ich wohl zuerst auf Toletum zureiten müssen, um mich dort zu versorgen. Meine Reiseroute sah danach Bilbilis und schließlich Tarraco vor. Der Weg nach Toletum stellte die einzige Gefahr für mich dar, denn er konnte sich vermutlich mit dem Marschweg der Cohors kreuzen. So hatte ich mir vorgenommen, so schnell und geheim wie möglich zu reisen.
Am Mittag hatte ich ein Viertel der Strecke zurückgelegt und um mich herum war nur karges Brachland, das mein keuchendes Pferd durchritt.